zheng 政(N): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Macht und Herrschaft
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Aktuelle Version vom 31. Mai 2021, 10:37 Uhr

Teilprojekt 16 - TP Schwermann
Sprache Altchinesisch
Wortfeld Herrschaft



Lexem

Lexem Wortart Übersetzung Anmerkung
zheng 政 N (die) Herrschaft / (die) Regierung / (die) Regierungsgeschäfte / administrative

Maßnahmen; (die) Regierungsgewalt; (das) Regieren

Etymologisch ist das Wort zheng 政 „regieren, Regierung“ mit dem Wort zheng

正„richten“ verwandt. Ersteres leitet sich aus letzterem über einen Wortwandel ab, regieren ist eine abstraktere Art des „Richtens“.

Zugehörige Kollokationen

KollokationÜbersetzung
bing guozheng 秉國政(die) Regierung(sgeschäfte) eines Landes übernehmen
de zheng 德政charismatische Herrschaft (vgl. Definition von Weber)
duo zheng 奪政(die) Regierung / (die) Regierungsgewalt stehlen / usurpieren
qian / shou zheng 遷/授政(jemandem) die Regierung(sgeschäfte) übertragen / übergeben
yi zheng 以政mittels / anhand von administrativen Maßnahmen

Belegstellen

Quelle deQuelle zhZitatÜbersetzung
Chunqiufanlu, „Weirenzhetian“; Chunqiufanlu 1992, S. 319春秋繁露, „為人者天“; 春秋繁露 1992, 三一九頁聖人之道,不能獨以威勢成政,必有教化。[Gemäß] des Wegs des Weisen ist man nicht allein durch eine autoritäre Machtposition (wei 威/畏(V))(shi 勢/埶(N)) in der Lage dazu, Herrschaft (zheng 政(N)) zu etablieren, es muss auch Bildung (jiao 教(N)) und Transformation [des Volkes] geben.
Guanzi, „Jun chen xia“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 584管子, „君臣下“; 管子校注 2004, 五八四頁明君在上,忠臣佐之,則齊民以政刑。牽於衣食之利,故愿而易使,愚而易塞。君子食於道,小人食於力,分民。威無勢也無所立,事無為也無所生[...]。Ist der weise Herrscher (jun 君(N)) in hoher [Stellung] und treue Minister (chen 臣(N)) assistieren ihm, dann einen sie das Volk mit Regierung (zheng 政(N)) und Strafe (xing 刑(N)). Sie werden mit dem Nutzen/Vorteil von Kleidung und Nahrung gebunden, deshalb sind sie aufrichtig und leicht zu führen, sind sie naiv und einfach unter Kontrolle zu halten. Der Edle (junzi 君子(N)) lebt vom Weg, der Gemeine von seiner physischen Stärke (shi yu li食於力) und das Volk wird [in Ränge] getrennt. Fehlt einem die Machtposition (shi 勢/埶(N)), gibt es keine Möglichkeit, seine Autorität (wei 威/畏(N)) zu etablieren. Fehlt einem Handeln, gibt es keine Möglichkeit Staatsangelegenheiten hervorzubringen [...].
Guanzi, „Ming fa jie“, Guanzi jiaozhu 2004, S. 1212管子, „明法解“; 管子校注 2004, 一二一二頁人主之所以制臣下者,威勢也。故威勢在下則主制於臣,威勢在上則臣制於主。夫蔽主者,非塞其門,守其戶也,然而令不行,禁不止,所欲不得者,失其威勢也。故威勢獨在於主則群臣畏敬,法政獨出於主則天下服德。故威勢分於臣則令不行,法政出於臣則民不聽。故明主之治天下也,威勢獨在於主,而不與臣共;法政獨制於主,而不從臣出。故明法曰:威不二錯,政不二門。Das, womit der Herrscher (zhu 主(N)) der Menschen seine Minister (chen 臣(N)) kontrolliert (zhi 制(V)), ist die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢); liegt die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) folglich bei den Unteren (xia 下(N)), dann wird der Herrscher (zhu 主(N)) von den Ministern (chen 臣(N)) kontrolliert (zhi 制(V)). Liegt die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) bei den Oberen (shang 上(N)), dann werden die Minister (chen 臣(N)) vom Herrscher (zhu 主(N)) kontrolliert (zhi 制(V)); was das betrifft, dass der Herrscher (zhu 主(N)) in Unwissenheit gehalten wird, so liegt dies nicht daran, dass er hinter seinen Toren eingesperrt ist und seine Türen bewachen lässt, sondern dass seine Befehle (ming 命 / ling 令(N)) nicht ausgeführt und seine Verbote nicht eingehalten werden. Dass er nicht bekommt, was er sich wünscht, liegt daran, dass er die autoritäre Machtposition (shi qi wei shi 失勢) verloren hat; liegt die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) folglich nur beim Herrscher (zhu 主(N)), dann sind die gesamten Minister (chen 臣(N)) furchtsam und respektvoll. Gehen Gesetzgebung (fa 法(N)) und Regierung (zheng 政(N)) alleine vom Herrscher (zhu 主(N)) aus, dann unterwirft (fu 服(V)) sich die Welt (tian xia 天下(N)) seinem Charisma (de 德(N)); wird folglich die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) unter den Ministern (chen 臣(N)) geteilt dann werden die Befehle (ming 命 / ling 令(N)) nicht ausgeführt. Gehen Gesetzgebung (fa 法(N)) und Regierung (zheng 政(N)) von den Ministern (chen 臣(N)) aus, dann gehorcht das Volk nicht; folglich gilt: wenn der weise Herrscher (zhu 主(N)) die Welt (tian xia 天下(N)) ordnet (zhì / chí 治(V)), liegt die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) alleine beim Herrscher (zhu 主(N)) und wird nicht mit den Ministern (chen 臣(N)) gemeinsam geteilt, werden Gesetzgebung (fa 法(N)) und Regierung (zheng 政(N)) alleine vom Herrscher (zhu 主(N)) kontrolliert (zhi 制(V)) und gehen nicht von den Ministern (chen 臣(N)) aus; deshalb steht im Kapitel „weise Methode“ geschrieben: „Eine Autorität (wei 威/畏(N)) wird nicht zweimal eingesetzt, eine Regierung (zheng 政(N)) wird nicht auf zwei Haushalte geteilt.“
Guoyu, „Zhou yu zhong“; Guoyu jijie 2002, S. 55國語, „周語中“; 國語集解 2002, 五五頁王曰:「不可。夫政自上下者也,上作政,而下行之不逆,故上下無怨。[...]」Der König (wang 王(N)) sagte: „Das ist nicht zulässig. Regierungsgewalt (zheng 政(N)) ist etwas, das von oben (shang 上(N)) ausgeht und nach unten (xia 下(N)) hinabgeht. Der Obere (shang 上(N)) trifft die Regierungsmaßnahmen (zheng 政(N)), und die Unteren (xia 下(N)) führen sie aus und stellen sich nicht quer. Deshalb gibt es zwischen den Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) keinen Groll. [...]“
Guoyu, „Zhouyu zhong“; Guoyu jijie 2002, S. 55國語, „周語中“; 國語集解 2002, 五五頁王曰:「不可。夫政自上下者也,上作政,而下行之不逆,故上下無怨。Der König (wang 王(N)) sagte: „Das geht nicht. Regierungsgewalt (zheng 政(N)) ist etwas, das von oben ausgeht und nach unten hinabgeht. Der Obere (shang 上(N)) trifft die Regierungsmaßnahmen (zheng 政(N)) und die Unteren (xia 下(N)) führen sie aus und stellen sich nicht quer. Deshalb gibt es zwischen den Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) keinen Groll.
Han Shi Wai zhuan, „Juan San“; CHANT (201904021229)韓詩外傳, „卷三“; CHANT (201904021229)今竊聞夫子疾之時,則國人喜,活則國人皆駭。以死相賀,以生相恐,非暴而何哉!賜聞之:託法而治,謂之暴;不戒致期謂之虐;[…]。[…]虐者失政,暴者失民。Nun ist mir zu Ohren gekommen, dass als Ihr krank wart, sich die Menschen im Lande (guo 國 / yu 域(N)) freuten; dass, als ihr Euch erholtet, die Menschen im Lande (guo 國 / yu 域(N)) alle erschraken. Wenn sie [Euren] Tod [als Anlass] um zu feiern nehmen und [Euer] Leben [als Anlass] zur Furcht, wenn es nicht an Tyrannei (bao 暴(N)) liegt, an was dann! Ich habe Folgendes gehört: Sich auf Gesetze (fa 法(N)) stützend regieren (zhì / chí 治(V)) nennt man Tyrannei (bao 暴(N)); ohne Ermahnung auf einen festen Zeitpunkt [zur Erfüllung eines Dienstes] zu bestehen, nennt man Unterdrückung (nüe 虐(N)); […]. […] derjenige, der [andere] unterdrückt (nüe 虐(V)), verliert die Regierung (zheng 政(N)); derjenige, der tyrannisch (bao 暴(V)) [herrscht], verliert das Volk.
Hanfeizi, „Nan er“; Hanfeizi jijie 1998, S. 365韓非子, „難二“; 韓非子集解 1998, 三六五頁周公旦假為天子七年,成王壯,授之以政,非為天下計也,為其職也。Herzog (gong 公(N)) Dan von Zhou übernahm für sieben Jahre [die Stellung] des Himmelssohns (tianzi 天子(N)). Als der Cheng-König (wang 王(N)) mündig wurde, übertrug er ihm die Regierungsgeschäfte (zheng 政(N)). Dies war kein Plan für die Welt (tian xia 天下(N)), sondern wegen [der Pflicht] seines Amtes.
Hanfeizi, „Nansan“; Hanfeizi jijie 1998, S. 374韓非子, „難三“; 韓非子集解 1998, 三七四頁法敗而政亂,以亂政治敗民,未見其可也。且民有倍心者,君上之明有所不及也。不紹葉公之明,而使之悅近而來遠,是舍吾勢之所能禁而使與下行惠以爭民,非能持勢者也。Ich habe noch nie gesehen, dass, wenn die Gesetzgebung (fa 法(N)) zunichtegemacht worden und die Regierung (zheng 政(N)) in Unordnung ist, mit einer ungeordneten Regierung (zheng 政(N)) ein zerstörtes Volk zu ordnen (zhì / chí 治(V)) möglich ist. Gibt es dann im Volk außerdem noch die Bestrebung zu rebellieren, [dann] gibt es Dinge, die die Weisheit des Regenten (jun 君(N))(shang 上(N)) nicht erreicht. Die Weisheit des Herzog (gong 公(N)) She nicht auszuweiten, aber ihn die Nahen erfreuen und die Fernen anlocken lassen, dies ist das aufzugeben, was eine Machtposition (shi 勢/埶(N)) verhindern kann und ihn großzügig gegenüber Niederen (xia 下(N)) werden zu lassen, um um [die Gunst des] Volkes zu eifern. Es ist kein Fall davon, dazu in der Lage zu sein, seine Machtposition zu halten (chi shi 持勢).
Hanfeizi, „Shi guo“; Hanfeizi jijie 1998, S. 73韓非子, „十過“; 韓非子集解 1998, 七三頁桓公從而問之曰:「仲父家居有病,即不幸而不起(此病),政安遷之?」Herzog (gong 公(N)) Huan fragte ihn daraufhin: „Zhong fu (仲父), Sie verweilen in Ihrem Heim und sind krank. Sollten Sie sich im Unglücksfall nicht von dieser Krankheit erholen, wem sollen dann die Regierungsgeschäfte (zheng 政(N)) übertragen werden?“
Hanfeizi, „Xindu“; Hanfeizi jijie 1998, S. 474韓非子, „心度“; 韓非子集解 1998, 四七四頁夫國之所以強者,政也;主之所以尊者,權也。故明君有權有政,亂君亦有權有政,積而不同,其所以立異也。故明君操權而上重,一政而國治。Das wodurch das Land stark (qiang 強(V)) wird, ist die Amtsführung (zheng 政(N)). Das, wodurch der Herrscher (zhu 主(N)) geehrt (zun 尊(V)) wird, ist sein politischer Einfluss (quan 權(N)). Daher gilt: der weise Herrscher (jun 君(N)) hat sowohl politischen Einfluss (quan 權(N)) als auch Amtsführung (zheng 政(N)), der fehlgeleitete Herrscher (jun 君(N)) hat ebenfalls politischen Einfluss (quan 權(N)) und Amtsführung (zheng 政(N)), sie unterscheiden sich durch Anhäufung. Das ist so, da das, wodurch sie sich einsetzen (li 立(V)), unterschiedlich ist. Daher hält der weise Herrscher (jun 君(N)) seinen politischen Einfluss (quan 權(N)) und die Machtführung (shang 上(N)) wiegt schwer (zhong 重(V)), er eint die Amtsführung (zheng 政(N)) und das Land (guo 國 / yu 域(N)) ist geordnet (zhì / chí 治(V)).
Hanfeizi, „Yang quan“; Hanfeizi jijie 1998, S. 52韓非子, „揚權“; 韓非子集解 1998, 五二夫妻持政,子無適從。Wenn Ehemann und Ehefrau sich um die Herrschaft (zheng 政(N)) streiten, dann können die Kinder ihnen nicht angemessen folgen (cong 從(V)).
Hanfeizi, „Yu lao“; Hanfeizi jijie 1998, S. 168-169韓非子, „喻老“; 韓非子集解 1998, 一六八-一六九頁楚莊王欲伐越,莊(杜)子諫曰:「王之伐越何也?」 曰:「政亂兵弱。」König (wang 王(N)) Zhuang von Chu wünschte Yue zu attackieren. Meister Du remonstrierte (jian 諫(V)): „Aus welchem Grund wünscht Eure Majestät (wang 王(N)) Yue zu attackieren?“ [Der König] sprach: „Die Regierung (zheng 政(N)) befindet sich in Unordnung und die Armee ist schwach.“
Hanshi waizhuan, „Juan san“; CHANT (201904021226)韓詩外傳, „卷三“; CHANT (201904021226)宋人聞之,乃夙興夜寐,弔死問疾,戮力宇內。三歲,年豐政平。Nachdem [der Prinz von] Song dies hörte, stand er mit dem Sonnenaufgang auf und ging erst spät nachts schlafen, trauerte den Toten nach und erkundigte sich nach den Kranken. Er konzentrierte seine Anstrengungen auf das Innere des Weltreiches (yu 宇(N)). Nach drei Jahren war die Ernte üppig und die Regierungsgeschäfte (zheng 政(N)) waren friedlich.
Hanshu, „Chu Yuanwang zhuan“; Hanshu 1964, S. 1958漢書, „楚元王傳“; 漢書 1964, 一九五八頁臣聞人君莫不欲安,然而常危,莫不欲存,然而常亡,失御臣之術也。夫大臣操權柄,持國政,未有不為害者也。Ich (chen 臣(N)) habe gehört, dass es unter den Fürsten (jun 君(N)) keinen gibt, der sich nicht Sicherheit wünscht. Trotzdem sind sie regelmäßig in Gefahr. Dass keiner von ihnen sich nicht wünscht, fortzubestehen. Trotzdem gehen sie regelmäßig unter (wang 亡(V)). Dem ist so, da sie die Kunstfertigkeit, [ihre] Minister (chen 臣(N)) zu lenken (yu 御/馭(V)), aus den Händen geben. Nun, halten die großen Minister (da chen 大臣) die Schalthebel (bing 柄/秉(N)) des politischen Einflusses (quan 權(N)) in den Händen und kontrollieren die Regierung (zheng 政(N)) des Landes (guo 國 / yu 域(N)). Es gab noch nie den Fall, dass kein Schaden angerichtet wurde.
Hanshu, „Xiao Wang zhi zhuan“; Hanshu 1962, S. 3273漢書, „蕭望之傳“; 漢書 1962, 三二七三頁今陛下以聖德居位,思政求賢,堯舜之用心也。Nun verweilt Ihr mit weiser Güte (de 德(N)) in Eurer Position (ju wei居位), denkt an die Regierung (zheng 政(N)) und sucht Fähige, dies ist die Einstellung von Yao und Shun.
Houhanshu, „Chen wang liezhuan“; Houhanshu 1965, S. 2166後漢書, „陳王列傳“; 後漢書 1965, 二一六六頁人君者,攝天地之政,秉四海之維 [...]。Was den Fürsten (jun 君(N)) der Menschen angeht, so leitet (she 攝(V)) er die Regierung (zheng 政(N)) des Reiches (tian di 天地(N)) und hält das Führungsseil dessen, was innerhalb der Vier Meere (si hai 四海(N)) liegt.
Kongzi Jiayu, „Liyun“; CHANT (20190326)孔子家語, „禮運“; CHANT (20190326)故夫禮者、君之柄,所以別嫌明微,儐鬼神,考制度,別仁義,立政教,安君臣上下也。故政不正則君位危,君位危則大臣倍,小臣竊。Daher sind die Riten (li 禮(N)) die Schalthebel (bing 柄/秉(N)) des Fürsten (jun 君(N)). Durch sie werden Unklarheiten vermieden, Feinheiten verdeutlicht, Geister und Götter verehrt, Institutionen (zhi 制(N)) und Bestimmungen (du 度(N)) überprüft, Menschlichkeit und Rechtschaffenheit unterschieden, Herrschaft (zheng 政(N)) und Lehre (jiao 教(N)) errichtet und [die Unterscheidung von] Fürst (jun 君(N)), Minister (chen (N)), sowie Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) gesichert. Ist die Herrschaft (zheng 政(N)) folglich nicht korrekt ausgerichtet (zheng 正/証(V)), dann ist die Position (wei 位(N)) des Fürsten (jun 君(N)) in Gefahr; ist die Position (wei 位(N)) des Fürsten (jun 君(N)) in Gefahr, dann rebellieren die hohen Minister (da chen 大臣), während die kleinen Minister [Güter] unterschlagen.
Kongzi Jiayu, „Zhi pei“; CHANT (201904021521)孔子家語, „執轡“; CHANT (201904021521)閔子騫為費宰,問政於孔子。子曰:「以德以法。夫德法者,御民之具,猶御馬之有衘勒也。君者、人也;吏者、轡也;刑者、策也。夫人君之政,執其轡策而已。」Min Ziqian war Beamter in Fei, er erkundigte sich nach der Regierung (zheng 政(N)) bei Konfuzius. Konfuzius sagte: „Mach Gebrauch von Güte (de 德(N)) und Gesetzen (fa 法(N)). Nun, Güte (de 德(N)) und Gesetze (fa 法(N)) sind die Werkzeuge zum Lenken (yu 御/馭(V)) des Volkes. Das ist wie die Trense beim Lenken (yu 御/馭(V)) eines Pferdes. Der Fürst (jun 君(N)) ist der Mensch, kleine Beamte (li 吏(N)) sind das Zaumzeug und Strafen (xing 刑(N)) sind die Peitsche. Nun, das Regieren (zheng 政(N)) des Fürsten (jun 君(N)) über die Menschen besteht lediglich darin, sein Zaumzeug und seine Peitsche zu halten.“
Liji, „Ai Gong Wen“; Liji zhengyi 2000, S. 1606禮記, „哀公問“; 禮記正義 2000, 一六零六頁公曰:「敢問何謂為政?」孔子對曰:「政者正也,君為正,則百姓從政矣。君之所為,百姓之所從也。君所不為,百姓何從?」Der Herzog (gong 公(N)) fragte: „Ich wage es zu fragen, was ‚die Praxis der Regierung‘ (wei zheng為政(V)) bedeutet.“ Konfuzius antwortete: „Regierung (zheng 政(N)) bedeutet richten (zheng 正/証(V)). Ist der Fürst (jun 君(N)) gerichtet (zheng 正/証(V)), dann folgen (cong 從(V)) die hundert Geschlechter der Regierung (zheng 政(N)). Das, was der Fürst (jun 君(N)) tut, ist dasjenige, dem die hundert Geschlechter folgen (cong 從(V)). Wie sollten die hundert Geschlechter dem folgen (cong 從(V)), was der Fürst (jun 君(N)) nicht tut?“
Liji, „Zi yi“; Liji zhengyi 2000, S. 1760禮記, „緇衣“; 禮記正義 2000, 一七六零頁政之不行也,教之不成也,爵祿不足勸也,刑罰不足恥也。故上不可以褻刑而輕爵。Dass die Regierung (zheng 政(N)) nicht greift, dass die Erziehung (jiao 教(N)) nicht wirkt, ist so, da Titel (jue 爵(N)) und Vergütungen (lu 祿(N)) nicht ausreichend motivieren und Strafen (xing 刑(N))(fa 罰(N)) nicht ausreichend beschämen. Folglich geht es nicht an, dass der Herrscher (shang 上(N)) leichtfertig mit Strafen (xing 刑(N)) umgeht und leichtfertig Titel (jue 爵(N)) vergibt.
Lunheng, „Ming yu“; Lunheng quanyi 1993, S. 941論衡, „明雩“; 論衡全譯 1993, 九四一頁周公為成王陳立政之言,曰:「時則物有間之,自一話一言,我則末,維成德之彥,以乂我受民。」Der Herzog (gong 公(N)) von Zhou brachte König (wang 王(N)) Cheng gegenüber einige Worte zur Errichtung der Regierung (zheng 政(N)) vor: „Beizeiten wird es Dinge (i. e. Naturkatastrophen etc.) geben, die die Regierungsgeschäfte beeinträchtigen, obwohl man noch nicht einmal ein falsches Wort gesagt und lediglich von solchen Dienstadeligen Gebrauch gemacht hat, die ihre Tugendkraft (de 德(N)) vervollkommnet haben, um das Volk zu regieren (yi 乂(V)), das man erhalten hat.“
Lunheng, „Xusong“; Lunheng quanyi 1993, S. 1250論衡, „須頌“; 論衡全譯 1993, 一二五零頁謚者,行之跡也。謚之美者,「成」、「宣」也;惡者,「靈」、「厲」也。成湯遭旱,周宣亦然,然而成湯加「成」,宣王言「宣」。無妄之災,不能虧政,臣子累謚,不失實也。由斯以論堯,「堯」亦美謚也。時亦有洪水,百姓不安,猶言「堯」者,得實考也。夫一字之謚,尚猶明主,況千言之論,萬文之頌哉!Ein posthumer Titel (shi 諡/謚(N)) ist eine Reflektion des Betragens [zu Lebzeiten]. Die schönen der posthumen Titel (shi 諡/謚(N)) sind cheng und xuan, die unschönen ling und li. Cheng Tang traf auf eine Dürre, Xuan der Zhou-Dynastie ebenfalls. Obwohl dem so war, gab man Cheng Tang [den Titel] cheng und dem Xuan-König [den Titel] xuan. Eine unvorhersehbare Katastrophe vermochte nicht der Regierung (zheng 政(N)) zu schaden; daher haben die Untertanen (chen 臣(N)) bei der Verleihung des posthumen Titels (shi 諡/謚(N)) die Wirklichkeit nicht verfehlt. Bespricht man von diesem Standpunkt aus Yao, dann ist yao auch ein schöner posthumer Titel (shi 諡/謚(N)). Zu [seiner] Zeit gab es auch Überschwemmungen und die hundert Geschlechter waren nicht in Sicherheit. Dass man [ihn] dennoch yao nannte, war so, da er an den Tatsachen gemessen wurde. Nun, ein posthumer Titel (shi 諡/謚(N)) von einem einzigen Zeichen selbst kann einen wie ein hellsichtiger Herrscher (zhu 主(N)) erscheinen lassen, ganz zu schweigen von einer Bewertung von tausend oder einem Lob von zehntausend Worten!
Lunyu, „Gongyechang“; Lunyu zhushu 2000, S. 70論語, „公冶長“; 論語注疏 2000, 七零頁子張問曰:「令尹子文,三仕為令尹,無喜色。三已之,無慍色。舊令尹之政,必以告新令尹。何如?」子曰:「忠矣。」Zi Zhang fragte: „Premierminister (ling 令(N))(yin 尹(N)) Ziwen diente (shi 事/仕(V)) dreimal als Premierminister (ling 令(N))(yin 尹(N)), er zeigte keine Freude; er beendete [seinen Dienst] dreimal, er zeigte kein Missfallen. Die Führung der Regierung (zheng 政(N)) des alten Premierministers (ling 令(N))(yin 尹(N)) muss dem neuen Premierminister (ling 令(N))(yin 尹(N)) mitgeteilt werden. Was sagt ihr über ihn?“ Zi sagte: „Er ist loyal.“
Lunyu, „Ji shi“; Lunyu zhushu 2000, S. 255論語, „季氏“; 論語注疏 2000, 二五五頁陪臣執國命,三世希不失矣。天下有道,則政不在大夫。天下有道,則庶人不議。Halten untergeordnete Minister (chen 臣(N)) die Befehle des Landes in ihren Händen (zhi guo ming 執國命), ist es selten, dass nach drei Generationen, [der Herrscher] seine Macht nicht verliert. Herrscht auf der Welt (tian xia 天下(N)) der Weg, dann liegt die Regierung (zheng 政(N)) nicht bei den großen Ministern (da chen 大臣); herrscht auf der Welt (tian xia 天下(N)) der Weg, dann diskutieren (yi 議(V)) die einfachen Leute nicht öffentlich.
Lunyu, „Wei zheng“; Lunyu zhushu 2000, S. 16論語, „爲政“; 論語注疏 2000, 一六頁子曰:「道之以政,齊之以刑,民免而無恥。道之以德,齊之以禮,有恥且格。」Der Meister sprach: „Führt (dao 道/導(V)) man sie anhand von administrativen Maßnahmen (zheng 政(N)) und vereinheitlicht [ihr Verhalten] mittels Strafen (xing 刑(N)), so werden die Leute [versuchen] diesen zu entgehen ohne dabei Scham zu empfinden. Führt man sie mit Charisma (de 德(N)) und vereinheitlicht [ihr Verhalten] durch die Riten (li 禮(N)), so werden sie Scham empfinden und [versuchen] sich entsprechend zu verhalten.“
Lunyu, „Yan Yuan“; Lunyu zhushu 2000, S. 184論語, „顏淵“; 論語注疏 2000, 一八四頁齊景公問政於孔子。孔子對曰:「君君,臣臣,父父,子子。」Der Jing-Patriarch (gong 公(N)) von Qi erkundigte sich bei Konfuzius nach der korrekten politischen Ordnung (zheng 政(N)). Konfuzius antwortete: „Ein Fürst (jun 君(N)) verhalte sich wie ein ordentlicher Fürst (jun 君(V)); ein Untertan (chen 臣(N)) verhalte sich wie ein ordentlicher Untertan (chen 臣(V)); ein Vater verhalte sich wie ein ordentlicher Vater; ein Sohn verhalte sich wie ein ordentlicher Sohn.“
Mengzi, „Gong sun chou shang“; Mengzi zhushu 2000, S. 84孟子, „公孫丑上“; 孟子注疏 2000, 八四頁且王者之不作,未有疏於此時者也;民之憔悴於虐政,未有甚於此時者也。Zudem, was das Aufkommen eines wahren Königs (wang zhe 王者(N)) angeht, so gab es noch nie den Fall, dass man weiter davon entfernt wäre als zu dieser Zeit; was das Leiden des Volkes unter einer unterdrückerischen (nüe 虐(V)) Regierung (zheng 政(N)) angeht, so gab es noch nie den Fall, dass es größer war als zu dieser Zeit.
Qian Hanji, „Xiao Wu Huangdi ji yi“; CHANT (20190327)前漢紀, „孝武皇帝紀一“; CHANT (20190327)黯字長孺,東郡人也,好直諫。上曰:吾欲興政治,法堯舜,何如?黯曰:陛下內多欲而外施仁義,如何欲效堯舜之治乎!上大怒,變色而罷朝。群臣共數黯。An, mit dem Großjährigkeitsnamen Changru, stammte aus den östlichen Kreisen (jun 郡(N)). Er liebte es, direkt zu remonstrieren (zhi jian 直諫). Der Herrscher (shang 上(N)) sagte: „Ich möchte Regierung (zheng 政(N)) und politische Ordnung (zhi 治(N)) aufblühen lassen und Yao und Shun zum Vorbild nehmen (fa 法(V)). Wie wäre das?“ An sagte: „Eure Majestät (bi xia 陛下(N)) hat im Inneren viele Wünsche, aber praktiziert [nur] im Äußeren Menschlichkeit und Rechtschaffenheit. Wie wollt ihr die Regierung (zhi 治(N)) von Yao und Shun zum Vorbild haben?“ Der Herrscher (shang 上(N)) erboste stark. Er wurde rot vor Wut und verließ den Hof. Die versammelten Minister (chen 臣(N)) tadelten gemeinsam An.
Qianfulun, „Zhong Gui“; Qianfulun quanyi 1999, S. 179潛夫論, „忠貴“; 潛夫論全譯 1999, 一七九頁當呂氏之貴也,太后稱制而專政,祿、產秉事而握權;擅立四五,多封子弟;兼據將相,外內磐結;自以雖湯、武興,五霸作,弗能危也;於是廢仁義而尚威虐,滅禮信而務譎詐;海內怨痛,人欲其亡,故一朝摩滅而莫之哀也。Als die Lü-Familie in ehrenwerter Position war, übte die Kaiserinmutter die Amtsgewalt des Herrschers aus (cheng zhi 稱制(V)) und usurpierte (zhuan 專(V)) die Regierung (zheng 政(N)). Lu und Chan hielten die Staatsangelegenheiten in den Händen und übten die Entscheidungsgewalt (quan 權(N)) aus. Sie setzten ohne Befugnis (shan 擅(V)) vier, fünf Lehnskönige ein (li 立(V)) und belehnten (feng 封(V)) viele ihrer jüngeren Verwandten. Zudem stützten sie sich darauf, dass sie Kanzler (xiang 相(N)) und Generäle stellten, sodass ihre Stellung in der Peripherie des Reiches und am Hof sehr sicher war. Sie selbst glaubten, dass auch wenn Tang oder Wu [selbst] aufkommen würden und die Fünf Hegemonen (ba 霸/伯(N)) [wieder] entstehen würden, sie niemand in Gefahr bringen könne. Also verwarfen sie Menschlichkeit und Rechtschaffenheit und schätzten tyrannische Herrschaft (wei 威/畏(N)) und Unterdrückung (nüe 虐(N)), sie vernichteten Riten (li 禮(N)) und Glaubwürdigkeit und strebten nach Betrug und Täuschung. Das gesamte Reich hegte Groll und Schmerz, und die Menschen wünschten, dass sie [i.e. die Lü-Familie] untergehen (wang 亡(V)) möge. Als sie deshalb plötzlich verschwanden, gab es niemanden, der sie beweinte.
Shangshu, „Da Yu Mo“; Shangshu zhengyi 2000, S. 103尚書, „大禹謨“; 尚書正義 2000, 一零三頁「后克艱厥后,臣克艱厥臣,政乃乂,黎民敏德。」„Kann der Herrscher (hou 侯 / 后(N)) seine Herrschaft (hou 侯 / 后(N)) als schwierig betrachten und der Minister (chen 臣(N)) sein Ministerium (chen 臣(N)) als schwierig, wird die Regierung (zheng 政(N)) geregelt (yi 乂(V)) sein und das einfache Volk wird nach Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)) streben.“
Shenjian, „Shishi“; CHANT (201904031529)申鑒, „時事“; CHANT (201904031529)古諸侯建家國,世位權柄存焉。於是置諸侯之賢者以牧,總其紀綱而已。不統其政,不御其民。Im Altertum gründeten die Lehensherren Länder (jian guo 建國), in denen die Hebel des politischen Einflusses (quan bing 權柄(N)) an die jeweils nächsten Generationen vererbt wurden. Demzufolge wurden diejenigen unter den Lehensherren, die tüchtig waren, eingesetzt (zhi 置(V)), um [über die Lehen] zu regieren (mu 牧(V)). Man vereinigte lediglich ihre Richtlinien und Leitfäden, aber einte (tong 統(V)) nicht ihre Regierung (zheng 政(N)) und lenkte (yu 御/馭(V)) nicht ihr Volk.
Shiji, „Boyi liezhuan“; Shiji 2010, S. 4388史記, „伯夷列傳“; 史記 2010, 四三八八頁堯將遜位,讓於虞舜,舜、禹之閒,岳牧咸薦,乃試之於位,典職數十年,功用既興,然後授政。Yao war im Begriff, vom Thron abzudanken (xun wei 遜位) und ihn an Shun abzutreten (rang 讓(V)). Zwischen Shun und Yu, empfahlen alle Beamten (mu 牧(N)) ihn, also versuchte man ihn auf dem Thron (wei 位(N)). [Nachdem] er mehrere Jahrzehnte regiert hatte und seine Leistungen aufblühten, erst danach gab man ihm die volle Kontrolle über die Regierung (zheng 政(N)).
Shiji, „Lu zhou gong shi jia“; Shiji 2010, S. 2611史記, „魯周公世家“; 史記 2010, 二六一一頁周公恐天下聞武王崩而畔,周公乃踐阼代成王攝行政當國。Der Zhou-Patriarch (gong 公(N)) fürchtete, dass die Welt (tian xia 天下(N)) rebellieren würde, sobald es hörte, dass König (wang 王(N)) Wu verstorben sei; der Zhou-Patriarch (gong 公(N)) trat also an Stelle von König (wang 王(N)) Cheng die Nachfolge an (jian zuo 踐阼/踐祚(V)), führte stellvertretend (she xing 攝行) die Regierung (zheng 政(N)) und herrschte (dang 當(V)) über das Land (guo 國 / yu 域(N)).
Shiji, „Qin Benji“; Shiji 2010, S. 476史記, „秦本紀“; 史記 2010, 四七六頁秦王政立二十六年,初并天下為三十六郡,號為始皇帝。始皇帝五十一年而崩,子胡亥立,是為二世皇帝。Nachdem die Herrschaft (zheng 政(N)) des Qin-Königs (wang 王(N)) 26 Jahre bestand, einte sie erstmals alles unter dem Himmel (tian xia 天下(N)) in 36 Distrikten. Der Titel des Kaisers lautete shi huangdi 始皇帝 (huangdi 皇帝(N)), der erste erhabene Gottkönig . Als Shi Huangdi 51 Jahre alt war starb er (beng 崩(V)), sein Sohn Hu Hai wurde als Nachfolger eingesetzt (li 立(V)). Dies war die zweite Generation des huangdi-Kaisers (huangdi 皇帝(N)).
Shiji, „Qin Shi Huang ben ji“; Shiji 2010, S. 637-638史記, „秦始皇本紀“; 史記 2010, 六三七-六三八頁今秦南面而王天下,是上有天子也。[…] 秦離戰國而王天下,其道不易,其政不改,是其所以取之守之者無異也。Nun schaute Qin nach Süden (nan mian 南面(V)) und herrschte (wàng 王(V)) über die Welt (tian xia 天下(N)), somit gab es oben einen Himmelssohn (tianzi 天子(N)). […] Qin beendete die Zeit der Streitenden Reiche und herrschte (wàng 王(V)) über die Welt (tian xia 天下(N)), veränderte jedoch nicht seinen Weg und reformierte nicht seine Regierung (zheng 政(N)). Dies ist ein Fall davon, dass die Mittel, mit denen man etwas erlangt, und die Mittel, mit denen man es bewahrt, sich nicht voneinander unterscheiden.
Shiji, „Yin Benji“; Shiji 2010, S. 163史記, „殷本紀“; 史記 2010, 一六三頁帝太甲既立三年,不明,暴虐,不遵湯法,亂德,於是伊尹放之於桐宮。[三年,]伊尹攝行政當國,以朝諸侯。Nachdem Kaiser (di 帝(N)) Taijia drei Jahren auf dem Thron gesessen hatte (li 立(V)), verlor er seine Überparteilichkeit, er regierte unterdrückerisch (bao 暴(V))(nüe 虐(V)), befolgte nicht die Gesetzgebung (fa 法(N)) von Tang und brachte seine Güte (de 德(N)) durcheinander. Daraufhin verbannte Yi Yin ihn in den Tonggong (Aleuritis-Palast). Drei Jahre lang übernahm (she xing 攝行) Yi Yin die Führung der Regierung (zheng 政(N)) und die Verwaltung (dang 當(V)) des Landes (guo 國 / yu 域(N)) kommissarisch, um die Lehnsherren zur Audienz zu bewegen (chao 朝(V)).
Shiji, „Zhou Benji“; Shiji 2010, S. 243史記, „周本紀“; 史記 2010, 二四三頁成王少,周初定天下,周公恐諸侯畔周,公乃攝行政當國。König (wang 王(N)) Cheng war [noch] jung, und Zhou hatte gerade erst die Welt (tian xia 天下(N)) befriedet. Der Herzog (gong 公(N)) von Zhou fürchtete, dass die Lehnsherren gegen Zhou rebellieren könnten. Er übernahm daher die Führung (she xing 攝行) der Regierung (zheng 政(N)) und die Verwaltung (dang 當(V)) des Landes (guo 國 / yu 域(N)) kommissarisch.
Shui Hu Di 8.7.3; CHANT (201904011410)睡虎地·8.7.3; CHANT (201904011410)邦之急,在體級,掇民之欲政乃立。Die dringlichste Angelegenheit des Landes (bang 邦(N)) liegt in der [richtigen] hierarischen Ordnung (ti ji 體級). Stoppt man die Begehren des Volkes wird die [richtige] Administration (zheng 政(N)) aufgestellt.
Shuoyuan, „Jundao“; Shuoyuan jiaozheng 1987, S. 31說苑, „君道“; 說苑校證 1987, 三一頁尊君卑臣者,以勢使之也。夫勢失則權傾,故天子失道則諸侯尊矣,諸侯失政則大夫起矣,大夫失官則庶人興矣。由是觀之,上不失而下得者,未嘗有也。Dass Herrscher (jun 君(N)) ehrwürdig (zun 尊(V)) sind und Minister (chen 臣(N)) bescheiden, wird durch die Machtposition (shi 勢/埶(N)) bewirkt (yi shi 以勢). Wenn nun die Machtposition (shi 勢/埶(N)) verloren geht, dann kippt der politische Einfluss (quan qing 權傾). Deshalb gilt: Wenn der Himmelssohn (tianzi 天子(N)) vom rechten Weg abkommt, dann gelangen die Regionalherrscher in ehrwürdige (zun 尊(V)) Positionen; wenn die Regionalherrscher die Regierungsgeschäfte (zheng 政(N)) aus der Hand geben, dann kommen die Großen (da fu 大夫(N)) empor; verlieren die Großen (da fu 大夫(N)) ihre offizielle Position (guan 官(N)), dann steigt das gemeine Volk empor. Wenn man dies so betrachtet, gab es noch nie den Fall, dass die Unteren (xia 下(N)) etwas erlangen, was die Oberen (shang 上(N)) nicht aus der Hand gegeben haben.
Wenzi, „Daode“; Wenzi jiaoshi 2004, S. 209文子, „道德“; 文子校釋 2004, 二零九頁文子問政?老子曰:御之以道,養之以德,無示以賢,無加以力 […] 御之以道則民附,養之以德則民服,無示以賢則民足,無加以力則民朴。Wenzi erkundigte sich nach [der richtigen Form von] Regierung (zheng 政(N)). Laozi sagte: Lenke (yu 御/馭(V)) sie mit dem Weg, nähre/sorge für sie mit Güte (de 德(N)), belehre sie nicht mit Tüchtigkeit, stresse sie nicht mit Gewalt (li 力(N)). […] Lenkst (yu 御/馭(V)) du sie mit dem Weg, dann ist das Volk [Dir] nah, sorgst du für sie mit Güte (de 德(N)), dann unterwirft (fu 服(V)) sich das Volk, belehrst du sie nicht mit Tüchtigkeit, dann ist das Volk genügsam, stresst du sie nicht mit Gewalt (li 力(N)), dann ist das Volk simpel.
Wu Yue Chunqiu, „Wang liao shi gong zi guang zhuan, wu nian“; CHANT (201904031524)吳越春秋, „王僚使公子光傳, 五年“; CHANT (201904031524)王即位三年,不聽國政,沉湎於酒,淫於聲色,左手擁秦姬,右手抱越女,身坐鐘鼓之間而令曰:「有敢諫者,死!」Der König (wang 王(N)) hatte den Thron drei Jahre lang bestiegen (ji wei 即位(V)), [doch] er hörte nicht auf die Regierung (zheng 政(N)) des Landes (guo 國 / yu 域(N)), er war tief versunken in Alkohol und frönte Musik und schönen Frauen. In der linken Hand hielt er eine Dame aus Qin, in der rechten eine Frau aus Yue. Er saß zwischen Glocken und Trommeln und befehlte: „Gibt es jemanden, der sich traut zu remonstrieren (jian 諫(V)), der stirbt!“
Xinlun 4.3; CHANT (20190327)新論4.3; CHANT (20190327)王翁始秉國政,自以通明賢聖,而謂群下才智莫能出其上。是故舉措興事,輒欲自信任,不肯與諸明習者通共,苟直意而發,得之而用,是以稀獲其功效焉。Als Wang Mang begann die Regierung des Landes (guo 國 / yu 域(N))(zheng 政(N)) zu übernehmen (bing guozheng 秉國政), [meinte er], dass er die Tüchtigen und Weisen verstehe und glaubte, dass es unter all seinen Untertanen (xia 下(N)) keinen gebe, der ihn hinsichtlich Talent oder Weisheit übertreffe. Aus diesem Grund wünschte er in all seinen Angelegenheiten und Unterfangen immer [nur] auf sich selbst zu vertrauen und sich auf sich selbst zu verlassen. Er war nicht gewillt sich mit den ganzen Klugen und Gelernten auszutauschen und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Er äußerte seine Ideen direkt und ohne Hemmungen und setzte diese, sobald sie ihm kamen, in die Tat um. Deshalb waren diese selten erfolgreich.
Xinyu, „Bianhuo“; Xinyu jiaozhu 1986, S. 84新語, „辨惑“; 新語校注 1986, 八四頁夫言道因權而立,德因勢而行,不在其位者,則無以齊其政,不操其柄者,則無以制其剛。Nun sagt man, dass der Weg gemäß des politischen Gewichts (quan 權(N)) aufgestellt und Gunst (de 德(N)) gemäß der Machtposition (shi 勢/埶(N)) vergeben wird. Ist man jemand, der nicht in einer solchen Position (wei 位(N)) ist, dann hat man keine Möglichkeit, seine Herrschaft (zheng 政(N)) ordentlich zu stimmen; ist man jemand, der nicht solche Schalthebel (bing 柄/秉(N)) in der Hand hält, dann hat man keine Möglichkeit, seine Herrschaftsgrundlagen zu kontrollieren (zhi 制(V)).
Xinyu, „Siwu“; Xinyu jiaozhu 1986, S. 171新語, „思務“; 新語校注 1986, 一七一頁今之為君者則不然,治不以五帝之術(法),則(而)曰今之世不可以道德治也。為臣者不思(師)稷、契(、周公之政),則曰今之民不可以 [...]。Diejenigen, die heute als Fürsten (jun 君(N)) fungieren, sind jedoch nicht so. In ihrer Regierung (zhi 治(N)) nehmen sie nicht [die fähigen Herrscher] als Vorbild und sagen: die heutige Welt kann nicht mit Tugend (de 德(N)) geordnet (zhì / chí 治(V)) werden. Diejenigen, die als Minister (chen 臣(N)) fungieren, nehmen sich kein Beispiel an der Regierung (zheng 政(N)) von Ji, Qi und Herzog (gong 公(N)) Zhou, und sagen dennoch: das heutige Volk kann nicht [mit ihrer Regierung regiert werden].
Xinyu, „Wuwei“; Xinyu jiaozhu 1986, S. 64新語, „無為“; 新語校注 1986, 六四頁是以君子尚寬舒以裦其身,行身中和以致疏遠;民畏其威而從其化,懷其德而歸其境,美其治而不敢違其政。Deshalb ist der Edle (junzi 君子(N)) lieber großzügig und nachsichtig, um sich selbst zu schützen. In seinem persönlichen Verhalten ist er moderat und ausgewogen, um die weit Entfernten damit zu erreichen. Das Volk fürchtet seine Autorität (wei wei 畏威) und folgt (cong 從(V)) seinem guten Einfluss, es nimmt seine Güte (de 德(N)) an und kehrt in seine Gebiete (jing 竟/境(N)) zurück, es preist seine Regierungskunst (zhi 治(N)) und wagt nicht, sich seiner Politik (zheng 政(N)) zu widersetzen.
Xunzi, „Wang zhi“; Xunzi jijie 1988, S. 172荀子, „王制“; 荀子集解 1988, 一七二頁刑政平,百姓和,國俗節,則兵勁城固,敵國案自詘矣 [...]。Sind (Körper-)Strafen (xing 刑(N)) und Regierung (zheng 政(N)) gerecht, das Volk in Harmonie, die Bräuche des Landes (guo 國 / yu 域(N)) maßvoll, dann ist die Armee stark und die Stadtmauer fest, dann werden feindliche Länder (guo 國 / yu 域(N)) sich von selbst ergeben (qu 詘(V)).
Zhanguoce, „Chu kao liewang wuzi“; Zhanguoce zhushi 1981, S. 593戰國策, „楚考烈王無子“; 戰國策注釋 1981, 五九三頁因而代立當國,如伊尹、周公。王長而反政。Aus diesem Grund könnt Ihr an des Kronprinzen statt als Herrschender agieren (li 立(V)) und das Land (guo 國 / yu 域(N)) verwalten (dang 當(V)), wie Yi Yin und der Herzog (gong 公(N)) von Zhou. Sobald der König (wang 王(N)) erwachsen ist, gebt Ihr ihm die Regierung (zheng 政(N)) zurück.
Zhonglun, „Shangfa“; CHANT (201903271624)中論, „賞罰“; CHANT (201903271624)政之大綱有二。二者何也?賞、罰之謂也。人君明乎賞罰之道,則治不難矣;夫賞罰者、不在乎必重,而在於必行;必行、則雖不重而民;不行、則雖重而民怠。故先王務賞罰之必行。[...] 此二者常存,而民不治其身,有由然也。當賞者不賞,當罰者不罰。夫當賞者不賞,則為善者失其本望,而疑其所行;當罰者不罰,則為惡者輕其國法,而怙其所守。Der großen Leitprinzipien der Regierung (zheng 政(N)) gibt es zwei. Was sind diese zwei? Es sind Belohnungen (shang 賞(N)) und Bestrafungen (fa 罰(N)). Versteht der Fürst (jun 君(N)) der Menschen den Weg von Belohnungen (shang 賞(N)) und Bestrafungen (fa 罰(N)) richtig, dann ist das Schaffen von Ordnung (zhì / chí 治(V)) nicht schwer; nun, bei Belohnungen (shang 賞(N)) und Bestrafungen (fa 罰(N)) liegt die Wichtigkeit nicht darin, dass sie gewiss schwerwiegend sind, sondern dass sie gewiss ausgeführt werden; werden sie gewiss ausgeführt, dann wird man, auch wenn sie nicht schwerwiegend sind, vom Volk unterstützt; werden sie nicht ausgeführt, dann ist, auch wenn sie schwerwiegend sind, das Volk nachlässig. Deshalb strebten die früheren Könige (wang 王(N)) danach, dass Belohnungen (shang 賞(N)) und Bestrafungen (fa 罰(N)) ausgeführt wurden. […] Bestehen diese beiden beständig, aber das Volk ordnet sich (zhì / chí 治(V)) nicht, gibt es einen Grund dafür, dass es so ist. Etwas sollte belohnt (shang 賞(V)) werden, wird aber nicht belohnt (shang 賞(V)), etwas sollte bestraft (fa 罰(V)) werden, aber wird nicht bestraft (fa 罰(V)). Nun, sollte etwas belohnt (shang 賞(V)) werden, wird aber nicht belohnt (shang 賞(V)), dann verliert derjenige, der Gutes tut, seine ursprüngliche Ambition und zweifelt an dem, was er tut; sollte etwas bestraft (fa 罰(V)) werden, wird aber nicht bestraft (fa 罰(V)), dann schaut derjenige, der Schlechtes tut, auf die Gesetze (fa 法(N)) des Landes (guo 國 / yu 域(N)) herab und verlässt sich auf das, was er befolgt.
Zuozhuan, „Min gong er nian“; Chunqiu zuozhuan 1981, S. 272左傳, „閔公二年“; 春秋左傳注 1981, 二七二頁大子將戰,狐突諫曰:「不可。昔辛伯諗周桓公云:『內寵並后,外寵二政, 嬖子配嫡, 大都耦國, 亂之本也。』Der Prinz wollte in die Schlacht ziehen, da remonstrierte (jian 諫(V)) Hu Tu und sagte: „Das geht nicht. Xin Bo gab Herzog (gong 公(N)) Huan von Zhou den Rat (shen 諗(V)): ‚Die Favoritin des Harems gleich einer Königin (hou 侯 / 后(N)), der Favorit am Hof gleich der Regierung (zheng 政(N)), der Sohn einer Konkubine gleich dem der Hauptfrau und eine große Stadt gleich der Hauptstadt (guo 國 / yu 域(N)), dies sind die Ursprünge der Unordnung.‘
Zuozhuan, „Yin gong shi yi nian“; Chunqiu Zuozhuan zhu 1981, S. 76左傳, „隱公十一年“; 春秋左傳注 1981, 七六頁君子謂鄭莊公「失政刑矣。政以治民,刑以正邪。既無德政,又無威刑,是以及邪。邪而詛之,將何益矣!」Der Edle (junzi 君子(N)) würde sagen: „Herzog (gong 公(N)) Zhuang von Zheng wandte Regierung (zheng 政(N)) und Strafen (xing 刑(N)) falsch an. Mit einer Regierung (zheng 政(N)) ordnet/beherrscht (zhì / chí 治(V)) man die Menschen und mit Strafen (xing 刑(N)) korrigiert (zheng 正/証(V)) man Missetäter. Nachdem er keine tugendhafte (de 德(N)) Regierung (zheng 政(N)) hatte, darüber hinaus auch keine autoritären (wei 威/畏(V)) Strafen (xing 刑(N)), kam es deshalb zu Missetaten. Solche Missetaten [rituell] zu verdammen – was soll das für einen Nutzen haben?!
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