shang 賞(N): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 19. Januar 2020, 13:07 Uhr
Teilprojekt | 16 - TP Schwermann |
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Sprache | Altchinesisch |
Wortfeld | Herrschaftseliten |
Lexem
Lexem | Wortart | Übersetzung | Anmerkung |
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shang 賞 | N | Belohnung |
Zugehörige Kollokationen
Keine Vorkommen gefunden
Belegstellen
Quelle de | Quelle zh | Zitat | Übersetzung |
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Chunqiufanlu, „Wei De suo sheng“; Chunqiufanlu 1992, S. 462.1 | 春秋繁露, „威德所生“; 春秋繁露 1992, 四六二頁 | 天之序,必先和然後發德,必先平然後發威。此可以見不和不可以發慶賞之德,不平不可以發刑罰之威。 | Die Anordnung des Himmels ist so, dass man gewiss erst ausgeglichen sein muss und erst danach Charisma (de 德(N)) ausstrahlen kann; dass man erst gleichmütig sein muss und erst danach Autorität (wei 威/畏(N)) ausstrahlen kann. Hieraus kann man erkennen, dass wenn man nicht ausgeglichen ist, man nicht Charisma (de 德(N)) durch Lob und Belohnung (shang 賞(N)) ausstrahlen kann; dass wenn man nicht gleichmütig ist, man nicht die Autorität (wei 威/畏(N)) durch Körperstrafen (xing 刑(N)) und Bestrafungen (fa 罰(N)) ausstrahlen kann. |
Chunqiufanlu, „Wei De suo sheng“; Chunqiufanlu 1992, S. 462.3 | 春秋繁露, „威德所生“; 春秋繁露 1992, 四六二頁 | 我雖有所愉而喜,必先和心以求其當,然後發慶賞以立其德。雖有所忿而怒,必先平心以求其政(正),然後發刑罰以立其威。能常若是者謂之天德,行天德者謂之聖人。 | |
Guanzi, „Fafa“; CHANT (201904011243) | 管子, „法法“; CHANT (201904011243) | 憲律制度必法道,號令必著明,賞罰必信密,此正民之經也。 | Administrative Statuten (xian 憲(N)), Statuten (lü 律(N)), Regulierungen (zhi 制(N)) und Maße (du 度(N)) müssen dem Weg nachempfunden (fa 法(V)) werden, Anordnungen und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) müssen deutlich und unparteiisch sein, Belohnungen (shang 賞(N)) und Bestrafungen (fa 罰(N)) müssen glaubhaft und genau sein. Dies ist der Kettfaden (das kardinale Prinzip) (jing 經(N)), das Volk zu korrigieren (zheng 正/証(V)). |
Hanfeizi, „Ba jing“; Hanfeizi jijie 1998, S. 431 | 韓非子, „八經“; 韓非子集解 1998, 四三一頁 | 君執柄以處勢,故令行禁止。柄者,殺生之制也;勢者,勝眾之資也。廢置無度則權瀆,賞罰下共則威分。 | Der Regent (jun 君(N)) hält die Schalthebel (bing 柄/秉(N)) [des Staates] in der Hand und verweilt so in der Machtposition (chu shi 處勢), deshalb werden [seine] Befehle (ming 命 / ling 令(N)) ausgeführt und Verbote (jin 禁(N)) eingehalten. Schalthebel (bing 柄/秉(N)) sind die Kontrolle (zhi 制(N)) über Tod und Leben; die Machtposition (shi 勢/埶(N)) ist das Mittel, über die Massen zu herrschen (sheng 勝(V)). Verwirft man diese und gibt es kein Maß (du 度(N)), dann bricht das politische Gewicht (quan 權(N)) zusammen; werden Belohnungen (shang 賞(N)) und Strafen (fa 罰(N)) mit den Unteren gemeinsam entschieden, dann zerfällt die Autorität (wei 威/畏(N)). |
Hanfeizi, „Er bing“; Hanfeizi jijie 1998, S. 39-40 | 韓非子, „二柄“; 韓非子集解 1998, 三九-四零頁 | 今人主非使賞罰之威利出於己也,聽其臣而行其賞罰,則一國之人皆畏其臣而易其君,歸其臣而去其君矣。此人主失刑、德之患也。 | Wenn nun der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen versäumt, dafür zu sorgen, dass die Autorität (wei 威/畏(N)) und der Nutzen von Belohnungen (shang 賞(N)) und Strafen (fa 罰(N)) von ihm ausgehen und er auf seine Minister (chen 臣(N)) hörend Belohnungen (shang 賞(N)) und Strafen (fa 罰(N)) anwendet, dann werden alle Leute im gesamten Land (guo 國 / yu 域(N)) ihre Minister (chen 臣(N)) fürchten (wei 威/畏(V)) und ihren Fürsten (jun 君(N)) gering achten, sie werden sich ihren Ministern (chen 臣(N)) zuwenden und sich von ihrem Fürsten (jun 君(N)) distanzieren. Dies ist das Unheil des Herrschers (zhu 主(N)) über die Menschen, [die Kontrolle] über Strafen (xing 刑(N)) und Güte (de 德(N)) zu verlieren. |
Hanfeizi, „Er bing“; Hanfeizi jijie 1998, S. 39.1 | 韓非子, „二柄“; 韓非子集解 1998, 三九頁 | 明主之所導制其臣者,二柄而已矣。二柄者,刑、德也。何謂刑德?曰:殺戮之謂刑,慶賞之謂德。 | Der hellsichtige Herrscher (zhu 主(N)) kontrolliert (zhi 制(V)) seine Minister (chen 臣(N)) mit nichts anderem als zwei Hebeln (bing 柄/秉(N)): Die zwei Hebel (bing 柄/秉(N)) sind Strafe (xing 刑(N)) und Gunst (de 德(N)). Was ist mit Strafe (xing 刑(N)) und Gunst (de 德(N)) gemeint? [Ich] sage: Töten und Foltern nennt man Strafen (xing 刑(N)). Zusprachen und Vergütungen (shang 賞(N)) nennt man Gunst (de 德(N)). |
Hanfeizi, „Er bing“; Hanfeizi jijie 1998, S. 39.2 | 韓非子, „二柄“; 韓非子集解 1998, 三九頁 | 為人臣者畏誅罰而利慶賞,故人主自用其刑德,則群臣畏其威而歸其利矣。故世之姦臣則不然,所惡則能得之其主而罪之,所愛則能得之其主而賞之。 | Diejenigen, die als Minister (chen 臣(N)) über die Menschen fungieren, fürchten (wei 威/畏(V)) Hinrichtungen und Strafen (fa 罰(N)), aber betrachten Lob und Belohnung (shang 賞(N)) als vorteilhaft. Deshalb gilt: nutzt der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen selbst seine Körperstrafen (xing 刑(N)) und seine Güte (de 德(N)), dann fürchten die gesammelten Minister seine Autorität (wei wei 畏威) und kehren sich seinen Vorteilen zu. Betrachtet man die verkommenen Minister (chen 臣(N)) auf der Welt, dann ist dem nicht so; verabscheuen sie jemanden, dann, wenn sie in der Lage sind ihren Herrscher (zhu 主(N)) zu bekommen, bestrafen sie ihn; sind sie jemandem zugetan, dann, wenn sie in der Lage sind, ihren Herrscher (zhu 主(N)) zu bekommen, belohnen (shang 賞(V)) sie ihn. |
Hanfeizi, „Jianjie shichen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 105 | 韓非子, „姦劫弒臣“; 韓非子集解 1998, 一零五頁 | 無威嚴之勢,賞罰之法,雖堯、舜不能以為治。 | Wenn man weder eine Machtposition (shi 勢/埶(N)) von Autorität (wei 威/畏(N)) und Strengheit hat, noch ein Gesetz (fa 法(N)) über Belohnungen (shang 賞(N)) und Bestrafungen (fa 罰(N)), auch wenn dann man Yao oder Shun wäre, wäre man nicht dazu in der Lage hiermit Ordnung zu schaffen (zhì / chí 治(V)). |
Hanfeizi, „Jie lao“; Hanfeizi jijie 1998, S. 151 | 韓非子, „解老“; 韓非子集解 1998, 一五一頁 | 故萬物必有盛衰,萬事必有弛張,國家必有文武,官治必有賞罰。 | Folglich müssen die hunderttausend Dinge über Aufblühen und Vergehen verfügen, die zehntausend Angelegenheiten über Lockerung und Anspannung, der dynastische Verband (guojia 國家(N)) über zivile (wen 文(N)) und militärische Maßnahmen (wu 武(N)), die Verwaltung (guan 官(N))(zhi 治(N)) über Belohnungen (shang 賞(N)) und Strafen (fa 罰(N)). |
Hanfeizi, „Shuo yi“; Hanfeizi jijie 1998, S. 402 | 韓非子, „說疑“; 韓非子集解 1998, 四零二頁 | 夫見利不喜,上雖厚賞無以勸之;臨難不恐,上雖嚴刑無以威之。此之謂不令之民也。 | Nun, sehen sie [i.e. das Volk] Vorteile und freuen sich nicht, haben die Oberen/der Herrscher (shang 上(N)), auch wenn die Belohnungen (shang 賞(N)) umfangreich gestaltet werden, nichts, um sie anzutreiben; begegnen (lin 臨(V)) sie Schwierigkeiten und fürchten sich nicht, haben die Oberen/der Herrscher (shang 上(N)), auch wenn die Strafen (xing 刑(N)) hart gestaltet werden, nichts, um ihre Autorität über sie auszuüben (wei 威/畏(V)); dies nennt man ein Volk, das man nicht befehligen kann. |
Hanfeizi, „Wu Du“; Hanfeizi jijie 1998, S. 454-455 | 韓非子, „五蠹“; 韓非子集解 1998, 四五四-四五五頁 | 使周、衛緩其從衡之計,而嚴其境內之治,明其法禁,必其賞罰,盡其地力,以多其積;致其民死以堅其城守,天下得其地則其利少,攻其國則其傷大;萬乘之國莫敢自頓於堅城之下,而使強敵裁其弊也,此必不亡之術也。 | Wären Zhou und Wei ihren Plan, kreuz und quer [Allianzen zu schließen] langsam angegangen und hätten sie ihre Regierung (zhi 治(N)) im Inneren der Grenzen (jing 竟/境(N)) strikt gehalten, hätten sie ihre Gesetze (fa 法(N)) und Verbote (jin 禁(N)) klar, ihre Belohnungen (shang 賞(N)) und Bestrafungen (fa 罰(N)) konsequent gemacht, die Leistungsfähigkeit (li 力(N)) ihres Landes (di 地(N)) ausgeschöpft, um ihre Vorräte aufzustocken, ihr Volk dazu gebracht zu sterben, um die Verteidigung ihrer Stadtmauern zu festigen; hätten sie es so gemacht, dass wenn jemand von außerhalb ihr Territorium (di 地(N)) erlangt, sein Nutzen gering wäre und dass wenn jemand ihr Land (guo 國 / yu 域(N)) angreift, ihr Schaden groß wäre, dann würde [auch] kein Land (guo 國 / yu 域(N)) von zehntausend Streitwagen es wagen, sich daran zu erschöpfen, die starken Stadtmauern [anzugreifen] und es zuzulassen, dass ihr starker Feind ihnen in ihrem erschöpftem [Zustand] bekommt. Dies ist die Methode, gewiss nicht zu Grunde zu gehen (wang 亡(V)). |
Hanfeizi, „Wu du“; Hanfeizi jijie 1998, S. 451 | 韓非子, „五蠹“; 韓非子集解 1998, 四五一頁 | 布衣相與交,無富厚以相利,無威勢以相懼也,故求不欺之士。今人主處制人之勢,有一國之厚,重賞嚴誅得操其柄,以修明術之所燭,雖有田常、子罕之臣,不敢欺也,奚待於不欺之士! | Tauscht sich das einfache Volk untereinander aus, haben sie keinen Reichtum und Wohlstand, um sich gegenseitig zu nutzen, haben sie keine Autorität (wei 威/畏(N)) und Machtposition (shi 勢/埶(N)), sich gegenseitig in Furcht zu versetzen, deshalb suchen sie Dienstadelige (shi 士(N)), die nicht betrügen. Verweilt der Herrscher über Menschen nun in einer Machtposition(chu shi 處勢), von der aus er andere kontrolliert (zhi 制(V)),verfügt er über den Reichtum eines [ganzen] Landes (guo 國 / yu 域(N)), legt er Wert auf Belohnungen (shang 賞(N)) und achtet genau auf Strafen, und kann er Gebrauch von seinen [politischen] Schalthebeln (bing 柄/秉(N)) machen, um dem Leuchten der strahlenden Künste zu folgen: auch wenn man dann Diener wie Tian Chang oder Zihan hat, so werden diese es nicht wagen, zu betrügen. Warum sollte man dann noch auf Dienstadelige (shi 士(N)) warten, die nicht betrügen? |
Hanfeizi, „Zhu dao“; Hanfeizi jijjie 1998, S. 29-30 | 韓非子, „主道“; 韓非子集解 1998, 二九-三零頁 | 人主之道,靜退以為寶。不自操事而知拙與巧,不自計慮而知福與咎。是以不言而善應,不約而善增。言已應則執其契,事已增則操其符。符契之所合, 賞罰之所生也。故群臣陳其言,君以其言授其事,事以責其功。功當其事,事當其言則賞; 功不當其事,事不當其言則誅。明君之道,臣不得陳言而不當。 | Was den Weg des Herrschers (zhu 主(N)) der Menschen angeht, so legt er viel Wert auf Ruhe und Zurückgezogenheit. Er handhabt (cao 操(V)) selbst keine Angelegenheiten, aber erkennt Inkompetenz und Kompetenz. Er schmiedet selbst keine Pläne, aber erkennt Verdienste und Frevel. Aus diesem Grund spricht er nicht, aber eine gute Antwort wird gegeben, er übt keine Zurückhaltung, aber ein guter Zuwachs wird erreicht. Wurde ein Vorschlag bereits beantwortet, dann hält er sich an seine Bindung, wurde ein Dienst (shi 事/仕(N)) verrichtet, dann hält er sich an seine Abmachung. Da, wo Abmachung und Bindung zusammenpassen, ist, wo Belohnungen (shang 賞(N)) und Bestrafungen (fa 罰(N)) hervorkommen. Bringen folglich die gesammelten Minister (chen 臣(N)) ihre Vorschläge vor, erteilt ihr Fürst (jun 君(N)) ihnen anhand ihres Vorschlags einen Dienst (shi 事/仕(N)), anhand des Dienstes (shi 事/仕(N)) verlangt er nach Leistungen. Entsprechen die Leistungen ihrem Dienst (shi 事/仕(N)) und der Dienst (shi 事/仕(N)) ihrem Vorschlag, dann werden sie belohnt (shang 賞(V)); entsprechen die Leistungen nicht ihrem Dienst (shi 事/仕(N)) und ihr Dienst (shi 事/仕(N)) entspricht nicht ihren Vorschlägen, dann werden sie bestraft. Der Weg des hellsichtigen Fürsten (jun 君(N)) ist so, dass Minister (chen 臣(N)) nicht Vorschläge machen können, aber ihnen nicht entsprechen. |
Hanshu, „Wang Mang zhuan shang“; Hanshu 1962, S. 4072 | 漢書, „王莽傳上“; 漢書 1962, 四零七二頁 | 聖帝明王招賢勸能,德盛者位高,功大者賞厚。 | Rekrutieren weise Kaiser (di 帝(N)) und hellsichtige Könige (wang 王(N)) Tüchtige und fördern Fähige, dann gilt: jemand, dessen Güte (de 德(N)) reichlich ist, hat eine hohe Position (wei gao 位高); jemand, dessen Erfolg groß ist, bekommt eine reichliche Belohnung (shang 賞(N)). |
Shangjunshu, „Cuo fa“; Shangjunshu zhuizhi 1986, S. 65 | 商君書, „錯法“; 商君書錐指 1986, 六五頁 | 人君不可以不審好惡。好惡者,賞罰之本也。夫人情好爵祿而惡刑罰,人君設二者以御民之志而立所欲焉。夫民力盡而爵隨之,功立而賞隨之,人君能使其民信於此明如日月,則兵無敵矣。 | Ein Herrscher (jun 君(N)) über andere muss die Vorlieben und Abneigungen [des Volks] erforschen; die Vorlieben und Abneigungen sind die Grundlage von Belohnungen (shang 賞(N)) und Strafen (fa 罰(N)). Nun, die Gesinnung der Menschen ist so, dass sie Titel (jue 爵(N)) und Vergütungen (lu 祿(N)) mögen, aber Strafen (xing 刑(N))(fa 罰(N)) verabscheuen. Ein Herrscher (jun 君(N)) über andere führt beide ein, um den Willen seines Volks zu lenken (yu 御/馭(V)) und darin das zu etablieren, was sie verlangen. Nun, erschöpft das Volk seine Kraft und Adelstitel (jue 爵(N)) folgen darauf, werden Erfolge vollbracht und Belohnungen (shang 賞(N)) folgen darauf und ist der Fürst (jun 君(N)) der Menschen dazu in der Lage, sein Volk daran felsenfest glauben zu lassen, dann hat die Armee (bing 兵(N)) keine ihr ebenbürtigen Feinde. |
Shangjunshu, „Jin ling“; Shangjunshu zhuizhi 1986, S. 80 | 商君書, „靳令“; 商君書錐指 1986, 八零頁 | 重刑少賞,上愛民,民死賞(上);重賞輕刑,上不愛民,民不死賞(上)。 | Macht man Körperstrafen (xing 刑(N)) schwer und Belohnungen (shang 賞(N)) klein und schonen die Oberen (shang 上(N)) das Volk, dann stirbt das Volk für die Oberen (shang 上(N)); macht man Belohnungen (shang 賞(N)) schwer und Körperstrafen (xing 刑(N)) leicht und schonen die Oberen (shang 上(N)) das Volk nicht, dann stirbt das Volk nicht für die Oberen (shang 上(N)). |
Shangjunshu, „Jin ling“; Shangjunshu zhuizhi 1986, S. 81 | 商君書, „靳令“; 商君書錐指 1986, 八一頁 | 是故興國罰行則民親,賞行則民利。行罰重其輕者,(輕其重者,)輕者不至,重者不來。此謂以刑去刑,刑去事成。 | Aus diesem Grund gilt: Werden in einem florierenden Land (guo 國 / yu 域(N)) Strafen (fa 罰(N)) ausgeführt, dann ist das Volk [dem Herrscher] nahe, werden Belohnungen (shang 賞(N)) ausgeführt, dann wird dem Volk genützt. Beim Ausführen von Strafen (fa 罰(N)) sollte man die leichten als schwer betrachten; erscheinen leichte [Strafen] nicht, kommen schwere nicht auf. Dies nennt man mit Körperstrafen (xing刑(N)) Körperstrafen (xing 刑(N)) beseitigen, sind Körperstrafen (xing刑(N)) beseitigt, werden die Staatsangelegenheiten gelingen. |
Shangjunshu, „Shang Xing“; Shangjunshu zhuizhi 1986, S. 96 | 商君書, „賞刑“; 商君書錐指 1986, 九六頁 | 聖人之為國也,壹賞,壹刑,壹教。壹賞則兵無敵,壹刑則令行,壹教則下聽上。夫明賞不費,明刑不戮,明教不變;而民知於民務,國無異俗。明賞之猶,至於無賞也。明刑之猶,至於無刑也。明教之猶,至於無教也。 | Was das Führen eines Staates (guo 國 / yu 域(N)) durch einen Weisen anbelangt, so eint er Belohnungen (shang 賞(N)), Körperstrafen (xing 刑(N)) und die Erziehung (jiao 教(N)). Werden Belohnungen (shang 賞(N)) geeint, dann hat das Militär (bing 兵(N)) keine ihm ebenbürtigen Feinde; werden Körperstrafen (xing 刑(N)) geeint, dann werden Befehle (ming 命 / ling 令(N)) ausgeführt; wird die Erziehung (jiao 教(N)) geeint, dann gehorchen Untere (xia 下(N)) den Oberen (shang 上(N)). Nun, versteht man Belohnungen (shang 賞(N)), hat man keine Ausgaben; versteht man Körperstrafen (xing 刑(N)), wird nicht mehr getötet; versteht man Erziehung (jiao 教(N)), verändert sich nichts, das Volk kennt die Aufgaben des Volks und im Land (guo 國 / yu 域(N)) gibt es keine verschiedenen Bräuche. Das Prinzip des Verstehens von Belohnungen (shang 賞(N)) findet sein höchstes Ausmaß in der Abwesenheit von Belohnungen (shang 賞(N)); das Prinzip des Verstehens von Körperstrafen (xing 刑(N)) findet sein höchstes Ausmaß in der Abwesenheit von Körperstrafen (xing 刑(N)); das Prinzip des Verstehens von Erziehung (jiao 教(N)) findet sein höchstes Ausmaß in der Abwesenheit von Erziehung (jiao 教(N)). |
Shenjian, „Zhengti“; CHANT (20190326) | 申鑒, „政體“; CHANT (20190326) | 賞罰,政之柄也。 | Belohnungen (shang 賞(N)) und Strafen (fa 罰(N)) sind die Schalthebel der Herrschaft (zheng bing政柄). |
Shuoyuan, „Jundao“; Shuoyuan jiaozheng 1987, S. 32-33 | 說苑, „君道“; 說苑校證 1987, 三二-三三頁 | 司城子罕相宋。謂宋君曰:「國家之危定,百姓之治亂,在君之行賞罰也。賞當則賢人勸,罰得則姦人止,賞罰不當,則賢人不勸,姦人不止,姦邪比周,欺上蔽主,以爭爵祿,不可不慎也。[...]」 | Arbeitsminister (si 司(N)) Zihan diente in Song als Kanzler (xiang 相(V)), er sagte zum Fürsten (jun 君(N)) von Song: „Ob der dynastische Herrschaftsverband in Unruhe oder in Ruhe ist, ob die hundert Geschlechter in Ordnung (zhi 治(N)) oder in Unordnung sind, liegt an den Belohnungen (shang 賞(N)) und Strafen (fa 罰(N)), die Ihr anwendet; sind die Belohnungen (shang 賞(N)) angemessen, dann werden die Fähigen angespornt, sind die Strafen (fa 罰(N)) adäquat, dann lassen die verkommenen Menschen von ihrem Tun ab; sind Belohnungen (shang 賞(N)) und Strafen (fa 罰(N)) nicht angemessen, dann werden die Fähigen nicht angespornt und den verkommenen Menschen wird nicht Einhalt geboten, die Durchtriebenen und Verdorbenen bilden Gruppen, sie betrügen die Oberen (shang 賞(N)) und halten den Herrscher (zhu 主(N)) im Dunkeln, um um Titel (jue 爵(N)) und Einkommen (lu 祿(N)) zu kämpfen. Ihr müsst darauf achtgeben! [...]“ |
Shuoyuan, „Zhiwu“; Shuoyuan jiaozheng 1987, S. 380 | 說苑, „指武“; 說苑校證 1987, 三八零頁 | 五帝三王教以仁義,而天下變也,孔子亦教以仁義,而天下不從者,何也?昔明王有紱冕以尊賢,有斧鉞以誅惡,故其賞至重而刑至深,而天下變;孔子賢顏淵無以賞之,賤孺悲無以罰之,故天下不從。是故道非權不立,非勢不行,是道尊然後行。 | Die Fünf Kaiser und Drei Könige unterwiesen mit Menschlichkeit und Rechtschaffenheit und die Welt (tian xia 天下(N)) veränderte sich, was aber das angeht, dass Konfuzius, der auch mit Menschlichkeit und Rechtschaffenheit unterwies, aber dem die Welt (tian xia 天下(N)) nicht folgte, wie kam es dazu? Früher hatten die weisen Könige (wang 王(N)) Schärpen und Mützen, um die Fähigen zu honorieren, hatten Axt und Streitaxt, um die Schuldigen/Frevler zu bestrafen, deshalb wogen ihre Belohnungen (shang 賞(N)) auf das Schwerste und saßen ihre Bestrafungen (xing 刑(N)) auf das Tiefste und die Welt (tian xia 天下(N)) veränderte sich. Konfuzius sah Yan Yuan (Yan Hui) als fähig an, hatte jedoch nichts, um ihn zu belohnen (shang 賞(V)), er sah herab auf Ru Bei, hatte jedoch nichts, um ihn zu ahnden (fa 罰(V)); deshalb folgte die Welt (tian xia 天下(N)) [ihm] nicht. Aus diesem Grund ist es nicht so, dass der Weg nicht seinen politischen Einfluss etablierte (quan li 權立), ist es nicht so, dass seine Machtposition (shi 勢/埶(N)) es nicht erlaubte (xing shi 行勢), es ist so, dass der Weg erst honoriert werden muss und erst dann praktiziert wird. |
Yinwenzi, „Dadao xia“; CHANT (201903271612) | 尹文子, „大道下“; CHANT (201903271612) | 仁、義、禮、樂,名、法、刑、賞,凡此八者,五帝、三王治世之術也。故仁以道之,義以宜之,禮以行之,樂以和之,名以正之,法以齊之,刑以威之,賞以勸之。[...] 法者,所以齊眾異,亦所以乖名分 [...]。 | Menschlichkeit, Rechtschaffenheit, Riten (li 禮(N)), Musik, Bezeichnungen, Gesetze (fa 法(N)), Strafen (xing 刑(N)) und Belohnungen (shang 賞(N)), allgemein sind diese acht die Kunstfertigkeiten, mit denen die Fünf Kaiser und Drei Könige die Welt geordnet (zhì / chí 治(V)) haben. Deshalb: Menschlichkeit, um sie auf den rechten Weg zu führen (dao 道/導(V)), Rechtschafftenheit, um sie fügsam zu machen, Riten, um sie in Bewegung zu setzen, Musik, um sie zu harmonisieren, Bezeichnungen, um sie zu korrigieren (zheng 正/証(V)), Gesetze (fa 法(N)), um sie zu regulieren, Strafen (xing 刑(N)), um sie in Ehrfurcht zu versetzen (wei 威/畏(V)), Belohnungen (shang 賞(N)), um sie anzuspornen. […] Gesetze (fa 法(N)) sind dasjenige, wodurch die zahlreichen Unterschiede reguliert werden, sie sind auch dasjenige, wodurch man gegen Rechte und Pflichten zuwiderhandelt. |
Zhanguo ce, Qin yi, „Wei yang wang Wei ru Qin“; Zhanguo ce zhuyi 1981, S. 71.1 | 戰國策, 秦一, „衛鞅亡魏入秦“; 戰國策注譯 1981, 七一頁 | 衛鞅亡魏入秦,孝公以為相,封之於商,號曰商君。商君治秦,法令至行,公平無私,罰不諱強大,賞不私親近,法及太子,黥劓其傅。 | Wei Yang floh aus Wei und betrat Qin, Herzog Xiao machte ihn zu seinem Minister (xiang 相(N)) und belehnte (feng 封(V)) ihn mit Shang, sein Beiname wurde Fürst (jun 君(N)) von Shang. Fürst (jun 君(N)) Shang regulierte (zhì / chí 治(V)) Qin, seine Gesetze (fa 法(N)) und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) wurden bis ins äußerste ausgeführt, der öffentliche Friede kannte keine Bevorzugung, Strafen (fa 罰(N)) wurden die Starken (qiang 強(N)) und Großen nicht ausgenommen und Belohnungen (shang 賞(N)) wurden nicht privatisiert auf Bevorzugte und Vertrauenspersonen; die Gesetzgebung (fa 法(N)) reichte bis zum Thronnachfolger, sein Studienleiter bekam ein Brandmal und seine Nase wurde abgeschnitten. |
Zhanguoce, „Zou Ji xiu ba che youyu“; Zhanguoce zhushi 1981, S. 316 | 戰國策, „鄒忌脩八尺有餘“; 戰國策注釋 1981, 三一六頁 | 群臣、吏民能面刺寡人之過者,受上賞;上書諫寡人者,受中賞;能謗議於市朝,聞寡人之耳者,受下賞。 | Alle der Minister (chen 臣(N)), Regierungsbeamten (li 吏(N)) und Leute aus dem Volke, die in der Lage dazu sind von Angesicht zu Angesicht meine Übertritte zu kritisieren (ci 刺(V)), erhalten eine hohe Belohnung (shang 賞(N)). Die, die ein Schreiben einreichen und gegen mich remonstrieren (jian 諫(V)), erhalten eine mittlere Belohnung (shang 賞(N)). Diejenigen, die dazu in der Lage sind auf dem Markt und am Hofe Kritik zu üben (bang 謗(V)) und zu diskutieren (yi 議(V)), [sodass] es mir zu Ohren dringt, erhalten eine niedere Belohnung (shang 賞(N)). |
Zhonglun, „Faxiang“; CHANT (201903271619) | 中論, „法象“; CHANT (201903271619) | 君子者、無尺土之封,而萬民尊之;無刑罰之威,而萬民畏之;無羽籥之樂,而萬民樂之;無爵祿之賞,而萬民懷之;其所以致之者一也。 | Was den Edlen (junzi 君子(N)) angeht, so besitzt er kein Lehen (feng 封(N)) von noch so kleinem Ausmaß, aber das Volk ehrt ihn; er hat besitzt nicht die Autorität (wei 威/畏(N)) von Strafen (xing 刑(N))(fa 罰(N)) aber das Volk hat Ehrfurcht vor ihm (wei 威/畏(V)); er besitzt nicht die Musik von Tanzfedern und Flöte, aber das Volk erfreut sich an ihm; er besitzt nicht die Belohnungen (shang 賞(N)) von Titeln (jue 爵(N)) und Einkommen (lu 祿(N)), aber das Volk schätzt ihn; das, wodurch er dies herbeiführt, ist ein und dasselbe. |
Zhonglun, „Shang fa“; CHANT (201903271626) | 中論, „賞罰“; CHANT (201903271626) | 賞罰不可以重,亦不可以輕;賞輕則民不勸,罰輕則民亡懼。賞重則民徼倖,罰重則民無聊。[...] 夫賞罰之於萬民,猶轡策之於駟馬也。轡策不調,非徒遲速之分也,至於覆車而摧轅;賞罰之不明也,則非徒治亂之分也,至於滅國而喪身。可不慎乎!可不慎乎! | Belohnungen (shang 賞(N)) und Bestrafungen (fa 罰(N)) dürfen weder zu schwer, noch zu leicht wiegen; wiegen Belohnungen (shang 賞(N)) leicht, dann wird das Volk nicht motiviert, wiegen Bestrafungen (fa 罰(N)) leicht, dann vergisst das Volk seine Einschüchterung. Wiegen Belohnungen (shang 賞(N)) schwer, dann verlangt das Volk Unangemessenes, wiegen Bestrafungen (fa 罰(N)) schwer, dann ist das Volk lustlos. […] Nun, die Beziehung von Belohnungen (shang 賞(N)) und Strafen (fa 罰(N)) zum allgemeinen Volk ist wie die Beziehung von Zaumzeug und Peitsche zu den vier Pferden eines Wagens. Sind Zaumzeug und Peitsche nicht abgestimmt, ist es nicht nur ein Unterschied von Schnelligkeit und Langsamkeit, sondern reicht sogar hin bis zum Umfallen des Wagens und Brechen der Deichsel; sind Belohungen (shang 賞(N)) und Bestrafungen (fa 罰(N)) nicht unparteiisch, dann ist es nicht nur ein Unterschied von Ordnung (zhi 治(N)) und Unordnung, sondern reicht sogar hin bis zum Untergang des Landes (guo 國 / yu 域(N)) und dem eigenen Tod. Könnte man da denn unachtsam sein! Könnte man da denn unachtsam sein! |
Zhonglun, „Shangfa“; CHANT (201903271624) | 中論, „賞罰“; CHANT (201903271624) | 政之大綱有二。二者何也?賞、罰之謂也。人君明乎賞罰之道,則治不難矣;夫賞罰者、不在乎必重,而在於必行;必行、則雖不重而民;不行、則雖重而民怠。故先王務賞罰之必行。[...] 此二者常存,而民不治其身,有由然也。當賞者不賞,當罰者不罰。夫當賞者不賞,則為善者失其本望,而疑其所行;當罰者不罰,則為惡者輕其國法,而怙其所守。 | Der großen Leitprinzipien der Regierung (zheng 政(N)) gibt es zwei. Was sind diese zwei? Es sind Belohnungen (shang 賞(N)) und Bestrafungen (fa 罰(N)). Versteht der Fürst (jun 君(N)) der Menschen den Weg von Belohnungen (shang 賞(N)) und Bestrafungen (fa 罰(N)) richtig, dann ist das Schaffen von Ordnung (zhì / chí 治(V)) nicht schwer; nun, bei Belohnungen (shang 賞(N)) und Bestrafungen (fa 罰(N)) liegt die Wichtigkeit nicht darin, dass sie gewiss schwerwiegend sind, sondern dass sie gewiss ausgeführt werden; werden sie gewiss ausgeführt, dann wird man, auch wenn sie nicht schwerwiegend sind, vom Volk unterstützt; werden sie nicht ausgeführt, dann ist, auch wenn sie schwerwiegend sind, das Volk nachlässig. Deshalb strebten die früheren Könige (wang 王(N)) danach, dass Belohnungen (shang 賞(N)) und Bestrafungen (fa 罰(N)) ausgeführt wurden. […] Bestehen diese beiden beständig, aber das Volk ordnet sich (zhì / chí 治(V)) nicht, gibt es einen Grund dafür, dass es so ist. Etwas sollte belohnt (shang 賞(V)) werden, wird aber nicht belohnt (shang 賞(V)), etwas sollte bestraft (fa 罰(V)) werden, aber wird nicht bestraft (fa 罰(V)). Nun, sollte etwas belohnt (shang 賞(V)) werden, wird aber nicht belohnt (shang 賞(V)), dann verliert derjenige, der Gutes tut, seine ursprüngliche Ambition und zweifelt an dem, was er tut; sollte etwas bestraft (fa 罰(V)) werden, wird aber nicht bestraft (fa 罰(V)), dann schaut derjenige, der Schlechtes tut, auf die Gesetze (fa 法(N)) des Landes (guo 國 / yu 域(N)) herab und verlässt sich auf das, was er befolgt. |