guo 國 / yu 域(N): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Macht und Herrschaft
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (1 Version importiert)
 
(4 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 9: Zeile 9:
|-
|-
! Wortfeld
! Wortfeld
| [[Wortfeld::Herrschaftsgebiete - TP Schwermann|Herrschaftseliten]]
| [[Wortfeld - Herrschaftsgebiete|Herrschaftsgebiete ]]
|}
|}


 
 
 


== Lexem ==
== Lexem ==
Zeile 48: Zeile 49:
|default=''Keine Vorkommen gefunden''
|default=''Keine Vorkommen gefunden''
}}
}}
 
  [[Category:Lexem]] [[Category:Herrschaftsgebiete]]
 
<div class="catlinks" id="catlinks"><div class="mw-normal-catlinks" id="mw-normal-catlinks">[[SFB-Kategorien|SFB-Kategorien]]:
*[[SFB-Kategorie::Herrschaftsgebiete]]
</div> </div>    [[Category:Lexem]] [[Category:werkübergreifend]]

Aktuelle Version vom 31. Mai 2021, 10:37 Uhr

Teilprojekt 16 - TP Schwermann
Sprache Altchinesisch
Wortfeld Herrschaftsgebiete



Lexem

Lexem Wortart Übersetzung Anmerkung
guo 國 / yu 域 N 1. (das) Land / (die) Herrscherdomäne / (das) Gebiet2. (die)

Hauptstadt

Zugehörige Kollokationen

KollokationÜbersetzung
guo jia 國家der dynastische Herrschaftsverband

Belegstellen

Quelle deQuelle zhZitatÜbersetzung
Chunqiu Fanlu, „Li Yuan Shen“; Chunqiu fanlu 1992, S. 169春秋繁露, „立元神“; 春秋繁露 1992, 一六九頁故以德為國者,甘於飴蜜,固於膠漆,是以聖賢勉而崇本而不敢失也。Deshalb gilt: derjenige, der mit Güte (de 德(N)) über das Land (guo 國 / yu 域(N)) herrscht, ist süßer als Bienenhonig, ist härter als Leim und Lack. Aus diesem Grund sind Weise und Tüchtige bemüht, die Grundlagen hochzuschätzen und wagen es nicht, diese zu verlieren.
Chunqiu Fanlu, „Yu Xu“; Chunqiu fanlu 1992, S. 160春秋繁露, „俞序“; 春秋繁露 1992, 一六零頁故衛子夏言,有國家者不可不學《春秋》,不學《春秋》,則無以見前後旁側之危,則不知國之大柄,君之重任也。Deshalb sagte Zixia aus Wei, dass es nicht angeht, dass jemand, der über ein Land (guojia 國家) herrscht (you 有(V)), nicht das Chunqiu studiert. Studiert er das Chunqiu nicht, dann hat er keine Möglichkeit, die Gefahren vor ihm, hinter ihm oder zu seinen Seiten zu sehen; dann kennt er nicht die großen Schalthebel (bing 柄/秉(N)) des Landes (guo 國 / yu 域(N)). [Dies] ist die große Verantwortung des Fürsten (jun 君(N)).
Chunqiu Fanlu, „Yu Xu“; Chunqiufanlu 1992, S. 160春秋繁露, „俞序“; 春秋繁露 1992, 一六零頁故衛子夏言,有國家者不可不學春秋,不學春秋,則無以見前後旁側之危,則不知國之大柄,君之重任也。Deshalb sagte Zixia aus Wei, dass es nicht angeht, dass jemand, der über ein Land (guo jia 國家) herrscht (you 有(V)), nicht das Chunqiu studiert. Studiert er das Chunqiu nicht, dann hat er keine Möglichkeit, die Gefahren vor ihm, hinter ihm oder zu seinen Seiten zu sehen, und kennt er nicht die großen Schalthebel (bing 柄/秉(N)) des Landes (guo 國 / yu 域(N)). [Dies] ist eine wichtige Aufgabe des Fürsten (jun 君(N)).
Chunqiu fanlu, „Jue guo“; Chunqiu fanlu 1992, S. 234春秋繁露, „爵國“; 春秋繁露 1992, 二三四頁《傳》曰:「天子三公稱公,王者之後稱公,其余大國稱侯,小國稱伯、子、男。」凡五等。Die Überlieferungen besagen: „Die Drei Exzellenzen (gong 公(N)) des Himmelssohnes (tianzi 天子(N)) werden gong 公 genannt, die Nachkommen des Königs (wang zhe 王者(N)) werden [ebenfalls] gong 公 genannt. Die restlichen [Herrscher] großer Länder (guo 國 / yu 域(N)) nennt man hou 侯 (hou 侯 / 后(N)), die [Herrscher] kleiner Länder (guo 國 / yu 域(N)) bo 伯, zi 子 oder nan 男.“ Allgemein [gab es] diese fünf Ränge.
Chunqiufanlu, „Baowei quan“; Chunqiufanlu 1992, S. 174-175春秋繁露, „保位權“; 春秋繁露 1992, 一七四-一七五頁國之所以為國者德也,君之所以為君者威也,故德不可共,威不可分。德共則失恩,威分則失權。失權則君賤,失恩則民散。民散則國亂,君賤則臣叛。是故為人君者,固守其德,以附其民;固執其權,以正其臣。Das, wodurch das Land (guo 國 / yu 域(N)) zum Land (guo 國 / yu 域(N)) wird, ist die Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)); das, wodurch der Fürst (jun 君(N)) zum Fürsten (jun 君(N)) wird, ist die Autorität (wei 威/畏(N)). Deshalb kann die Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)) nicht geteilt und die Autorität (wei 威/畏(N)) nicht aufgeteilt werden (fen wei 分威). Wird die Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)) geteilt, dann verliert man Großzügigkeit; wird die Autorität aufgeteilt (wei fen 威分), dann verliert man politischen Einfluss (shi quan 失權). Verliert er politischen Einfluss (shi quan 失權), dann sinkt der Fürst (jun 君(N)) in seinem Status, verliert es an Großzügigkeit, dann zerstreut sich das Volk. Zerstreut sich das Volk, dann ist das Land in Unordnung; sinkt der Fürst (jun 君(N)) in seinem Status, dann rebellieren die Minister (chen 臣(N)). Aus diesem Grund schützt derjenige, der als Fürst (jun 君(N)) der Menschen fungiert, seine Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)) fest, um sich seinem Volk anzunähern; [deshalb] hält er seinen politischen Einfluss (quan 權(N)) fest in der Hand, um seine Minister (chen 臣(N)) zu richten (zheng 正/証(V)).
Chunqiufanlu, „Li yuanshen“; Chunqiufanlu 1992, S. 169-170春秋繁露, „立元神“; 春秋繁露 1992, 一六九-一七零頁君人者,國之證也,不可先倡,感而後應。故居倡之位而不行倡之勢,不居和之職而以和為德,常盡其(春)下,故能為之上也。Was den Herrscher (jun 君(N)) angeht, so ist er das Zeugnis des Reiches (guo 國 / yu 域(N)): Es ist nicht angängig, dass er als erstes die Führung übernimmt (chang 倡 / 唱(V)), er wird angerührt und danach reagiert er. Deshalb befindet er sich in der Position (ju wei 居位) der Führung (chang 倡 / 唱(N)), ohne die Machtposition (shi 勢/埶(N)) der Führung (chang 倡 / 唱(N)) auszuüben, er besetzt nicht das Amt der Harmonie, aber betrachtet die Harmonie als seine Tugend (de 德(N)) – so füllt er die niedere Position voll aus und vermag es deshalb, den Unteren (xia 下(N)) vorzustehen.
Fengsu Tongyi, „Huang ba“; Fengsu tongyi jiaozhu 1981, S. 15風俗通義 , „皇霸“; 風俗通義校注 1981, 一五頁夫擅國之謂王,能制割之謂王,制殺生之威之謂王,王者,往也,為天下所歸往也。Nun, den, der die alleinige Kontrolle über das Land (guo 國 / yu 域(N)) hat (shan 擅(V)), nennen wir König (wang 王(N)); den, der in der Lage ist Katastrophen zu kontrollieren (zhi 制(V)), nennen wir König (wang 王(N)); den, der die Autorität (wei 威/畏(N)) über Tod und Leben dominiert (zhi 制(V)), nennen wir König (wang 王(N)). König (wang 王(N)) sein heißt „hingehen zu“, er ist derjenige, zu dem die Welt (tian xia 天下(N)) sich zurückwendet.
Guanzi, „Bayan“; Guanzi jiaozhuo 2004, S. 472管子, „霸言“; 管子校注 2004, 四七二頁夫善用國者,因其大國之重,以其勢小之。因彊國之權,以其勢弱之。因重國之形,以其勢輕之。Was denjenigen angeht, der gut darin ist, Länder (guo 國 / yu 域(N)) zu nutzen, der nutzt das politische Gewicht (zhong 重(N)) großer Länder (guo 國 / yu 域(N)), um sie mit ihrer Machtposition (yi shi 以勢) zu verkleinern, er nutzt den poltischen Einfluss (quan 權(N)) der starken Länder (guo 國 / yu 域(N)), um sie mit ihrer Machtposition (yi shi 以勢) zu schwächen, er nutzt die Gestalt schwerer Länder (guo 國 / yu 域(N)), um sie mit ihrer Machtposition (yi shi 以勢) zu erleichtern.
Guanzi, „Fa Fa“; CHANT (201904011217)管子, „法法“; CHANT (201904011217)上無固植,下有疑心。國無常經,民力必竭。數也。Haben die Oberen (shang 上(N)) keinen festen Willen, werden die Unteren (xia 下(N)) Zweifel in ihren Herzen tragen. Hat das Land (guo 國 / yu 域(N)) keine konstanten Standards (jing 經(N)), wird die Kraft des Volkes gewiss komplett erschöpft. Dies ist unausweichlich.
Guanzi, „Fa fa“; CHANT (201904011214)管子, „法法“; CHANT (201904011214)君不私國,臣不誣能,行此道者,雖未大治,正民之經也。Der Fürst (jun 君(N)) regiere das Land (guo 國 / yu 域(N)) nicht mit privatem Interesse, die Minister (chen 臣(N)) sollen nicht in Hinsicht auf ihre Fähigkeiten betrügen. Was das Befolgen dieses Weges angeht, so ist es, auch wenn man [hiermit] noch keine vollständige Ordnung (zhi 治(N)) schafft, ein Kardinalprinzip (jing 經(N)) zur Korrektur (zheng 正/証(V)) des Volkes.
Guanzi, „Jun chen shang“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 558.2管子, „君臣上“; 管子校注 2004, 五五八頁此其所以然者,由主德不立,而國無常法也。主德不立,則婦人能食其意。國無常法,則大臣敢侵其勢。大臣假於女之能以規主情,婦人嬖寵假於男之知以援外權,於是乎外夫人而危太子,兵亂內作,以召外寇,此危君之徵也。Der Grund, warum dies so ist, ist, dass das Charisma (de 德(N)) des Herrschers (zhu 主(N)) nicht etabliert ist und das Land (guo 國 / yu 域(N)) keine konstante Gesetzgebung (fa 法(N)) hat. Ist das Charisma (de 德(N)) des Herrschers (zhu 主(N)) nicht etabliert, dann sind Frauen in der Lage dazu, seinen Willen zu verschlingen. Hat das Land (guo 國 / yu 域(N)) keine konstante Gesetzgebung (fa 法(N)), dann wagen es die großen Minister (da chen 大臣), auf seine Machtstellung überzugreifen (qin shi 侵勢). Die großen Minister (da chen 大臣) bedienen sich der Fähigkeiten von Frauen, um des Herrschers (zhu 主(N)) wahren Zustand zu erhaschen. Die Frauen, verwöhnt von dieser Zuneigung, bedienen sich des Wissens der Männer, um äußere politische Einflüsse (quan 權(N)) hineinzubringen. Daraufhin verstoßen sie die Gemahlin des Herrschers und bringen den Thronfolger in Gefahr. Die Truppen (bing 兵(N)) werden im Inneren Unordnung stiften, um Invasoren von außerhalb herbeizurufen. Dies ist Zeichen dafür, dass der Fürst (jun 君(N)) in Gefahr ist.
Guanzi, „Jun chen xia“; CHANT (201904031237)管子, „君臣下“; CHANT (201904031237)此五者,興德、匡過、存國、定民之道也。Dies sind die fünf Methoden wie man Tugend (de 德(N)) verbreitet, Fehler korrigiert (kuang 匡(V)), das Reich (guo 國 / yu 域(N)) bewahrt und die Beherrschten ansiedelt.
Guanzi, „Li zheng“; CHANT (201904011430)管子, „立政“; CHANT (201904011430)正月之朔,百吏在朝,君乃出令,布憲于國。Am ersten Tag des ersten Monats sind alle Offiziellen (li 吏(N)) am Hofe. Der Fürst (jun 君(N)) äußert sodann seine Befehle (ming 命 / ling 令(N)) und proklamiert seine Erlasse (xian 憲(N)) im Land (guo 國 / yu 域(N)).
Guanzi, „Ming fa jie“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 1210管子, „明法解“; 管子校注 2004, 一二一零頁明主者,兼聽獨斷,多其門戶。群臣之道,下得明上,賤得言貴,故姦人不敢欺。亂主則不然,聽無術數,斷事不以參伍,故無能之士上通,邪枉之臣專國,主明蔽而聰塞,忠臣之欲謀諫者不得進。如此者,侵主之道也。Der hellsichtige Herrscher (zhu 主(N)) hört sich umfassend um, fällt Entscheidungen alleine ((du) duan (獨)斷(V)) und vermehrt seine Informationsquellen; sein Weg mit den Ministern (chen 臣(N)) besteht daraus, dass die Unteren (xia 下(N)) die Oberen (shang 上(N)) erhellen und die Niedrigen die Hohen kritisieren (yan 言(V)) dürfen; folglich trauen sich boshafte Leute nicht, ihn zu betrügen. Der liederliche Herrscher (zhu 主(N)) hingegen ist nicht so: Im Anhören ermangelt es ihm an Methodik und er entscheidet ((du) duan (獨)斷(V)) Staatsangelegenheiten, ohne sich zu informieren; deshalb dringen Dienstadelige (shi 士(N)) ohne Fähigkeiten nach oben durch und verdorbene und verschlagene Minister (chen 臣(N)) dominieren (zhuan 專(V)) das Land (guo 國 / yu 域(N)). Die Hellsichtigkeit des Herrschers (zhu 主(N)) wird behindert, seine Hellhörigkeit blockiert und diejenigen der treuen Minister (chen 臣(N)), die planen und remonstrieren (jian 諫(V)) möchten, werden nicht vorgelassen. Solche Umstände sind der Weg des fehlgeleiteten Herrschers (zhu 主(N)).
Guanzi, „Qi fa“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 121管子, „七法“; 管子校注 2004, 一二一頁定宗廟,育男女,天下莫之能傷,然後可以有國。Wenn er die Ahnentempel (zongmiao宗廟(N)) gesichert, Frauen und Männer versorgt hat und es auf der Welt (tian xia 天下(N)) niemanden gibt, der in der Lage dazu wäre, ihm zu schaden, erst dann geht es an, dass er über ein Land (guo 國 / yu 域(N)) regiert (you 有(V)).
Guanzi, „Quan xiu“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 53管子, „權修“; 管子校注 2004, 五三頁有地不務本事,君國不能壹民,而求宗廟社稷之無危,不可得也。Wenn er [i.e. der Herrscher] über Territorium (di 地(N)) verfügt und nicht die Angelegenheiten des primären Sektors [i.e. der Agrarwirtschaft] betreibt, wenn er über ein Land (guo 國 / yu 域(N)) regiert (jun 君(V)), aber nicht in der Lage dazu ist, das Volk zu einen, und [dann] verlangt, dass seine Ahnentempel (zongmiao宗廟(N)) und die Erd- und Getreidealtäre (she ji 社稷(N)) ohne Gefahr sind, dann wird das unmöglich zu erreichen sein.
Guanzi, „Ren fa“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 906管子, „任法“; 管子校注 2004, 九零六頁今天下則不然,皆有善法而不能守也。然故諶杵習士聞識博學之士能以其智亂法惑上,眾彊富貴私勇者能以其威犯法侵陵,鄰國諸侯能以其權置子立相 [...]。Nun ist die Welt (tian xia 天下(N)) nicht so. Alle haben gute Gesetze (fa 法(N)), aber sind nicht in der Lage sie zu wahren. Dies ist so, da Minister, die vorgeben fähig zu sein, gelernte Dienstadelige (shi 士(N)), Dilettanten und Dienstadelige (shi 士(N)) mit weit gefächertem Studium in der Lage dazu sind, mit ihrer Weisheit die Gesetzgebung (fa 法(N)) in Unordnung zu bringen und die Oberen (shang 上(N)) zu verwirren. Diejenigen, die eine große Gefolgschaft haben, stark sind, reich und von hohem Status und private Krieger haben, sind in der Lage dazu, mit ihrer Autorität (wei 威/畏(N)) die Gesetzgebung (fa 法(N)) zu verletzen und die Autorität des Souveräns anzugreifen (ling 凌/陵(V)); die benachbarten Staaten (guo 國 / yu 域(N)) und Lehensherren sind in der Lage dazu, mit ihrem politischen Einfluss (quan 權(N)) den Thronnachfolger festzulegen und den Ministerpräsidenten (xiang 相(N)) einzusetzen.
Guanzi, „Wu fu“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 191管子, „五輔“; 管子校注 2004, 一九一頁暴王之所以失國家,危社稷,覆宗廟,滅於天下,非失人者未之嘗聞。Man hat noch nie davon gehört, dass der Grund dafür, dass ein tyrannischer (bao 暴(N)) König (wang 王(N)) sein Land (guo 國 / yu 域(N)) verloren, die Erd- und Getreidetempel (she ji 社稷(N)) in Gefahr gebracht, die Ahnentempel (zongmiao宗廟(N)) zum Einsturz gebracht und der von der Welt (tian xia 天下(N)) vernichtet wurde, nicht darin liegt, dass er die Menschen verlor [i.e. ihre Herzen].
Guanzi, „Wufu“; CHANT (201904011216)管子, „五輔“; CHANT (20190401201904011216)民知義矣,而未知禮,然後飾八經以導之禮。所謂八經者何?曰:上、下有義,貴、賤有分,長、幼有等,貧、富有度。凡此八者,禮之經也。故上下無義則亂,貴賤無分則爭,長幼無等則倍,貧富無度則失。上下亂,貴賤爭,長幼倍,貧富失,而國不亂者,未之嘗聞也。Kennt das Volk Rechtschaffenheit, aber noch nicht die Riten (li 禮(N)), dann ordne man die acht grundlegenden Prinzipien (jing 經(N)), um sie zu den Riten (li 禮(N)) zu führen (dao 道/導(V)). Das, was man die acht grundlegenden Prinzipien (jing 經(N)) nennt, was ist das? [Die Antwort] lautet: Zwischen den Oberen (shang 上(N)) und den Unteren (xia 下(N)) gibt es Rechtschaffenheit, zwischen den Edlen und den Niederen gibt es eine Unterscheidung, zwischen den Alten und den Jungen gibt es unterschiedliche Ränge, zwischen den Armen und den Reichen gibt es richtige Maße (du 度(N)). Diese acht sind die grundlegenden Prinzipien des Anstandes. Gibt es zwischen den Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) folglich keine Rechtschaffenheit, dann herrscht Unordnung; gibt es zwischen den Edlen und den Niederen keinen Unterschied, dann gibt es Streit; gibt es zwischen den Alten und den Jungen keine unterscheidlichen Ränge, dann wenden sie sich voneinander ab; gibt es zwischen Armen und Reichen keine richtigen Maße (du 度(N)), dann werden Fehltritte entstehen. Dass zwischen den Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) Unordnung herrscht, zwischen den Edlen und Niederen Dispute aufkommen (zheng爭/諍(V)), sich die Alten und Jungen voneinander abwenden, zwischen den Armen und Reichen Fehltritte gemacht werden und das Land (guo 國 / yu 域(N)) [dennoch] nicht in Unordnung ist, davon hat man noch nie gehört.
Guanzi, „You guan“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 159管子, „幼官“; 管子校注 2004, 一五九頁九會諸侯,令曰:「以爾封內之財物、國之所有為幣。」Beim neunten Treffen der Feudalherren wurde verkündet: Nutzt die Güter in Euren Lehen (feng 封(N)) und die Habe Eurer Länder (guo 國 / yu 域(N)) als Geschenke.
Guanzi, „Zhi guo“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 926管子, „治國“; 管子校注 2004, 九二六頁故舜一徙成邑,二徙成都,參徙成國。Daher formte Shun nach der ersten Verlagerung Dörfer, nach der zweiten Verlagerung Städte und nach der dritten Verlagerung Haupstädte (guo 國 / yu 域(N)).
Guanzi, „Zhong ling“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 288.1管子, „重令“; 管子校注 2004, 二八八頁故國不虛重,兵不虛勝,民不虛用,令不虛行。凡國之重也,必待兵之勝也,而國乃重。凡兵之勝也,必待民之用也,而兵乃勝。Ein Land (guo 國 / yu 域(N)) darf politisches Gewicht (zhong 重(N)) nicht vernachlässigen, das Militär (bing 兵(N)) darf nicht nachlässig beim Siegen (sheng 勝(V)) sein, vom Volk darf nicht ineffektiv Gebrauch gemacht werden und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) dürfen nicht ineffektiv ausgeführt werden. Für das politische Gewicht (zhong 重(N)) eines Landes (guo 國 / yu 域(N)) gilt immer, dass es unbedingt auf Siege (sheng 勝(V)) des Militärs (bing 兵(N)) angewiesen ist - erst dann ist das Land von politischem Gewicht (zhong 重(N)). Für Siege des Militärs (bing 兵(N)) gilt es immer, dass es von der [optimalen] Nutzung des Volkes abhängt, und erst dann obsiegt (sheng 勝(V)) das Militär (bing 兵(N)).
Guanzi, „Zhong ling“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 288.2管子, „重令“; 管子校注 2004, 二八八頁內守不能完,外攻不能服,野戰不能制敵,侵伐不能威四鄰,而求國之重,不可得也。Ist man nicht in der Lage, den Schutz im Inneren zu vervollständigen, im Äußeren Angriffe zu bändigen (fu 服(V)), auf dem Schlachtfeld den Feind zu kontrollieren (zhi 制(V)), und bei Invasionen alle Nachbarn in Ehrfurcht zu versetzen (wei 威/畏(V)), aber verlangt, dass das Land (guo 國 / yu 域(N)) von politischem Gewicht sei (zhong 重(N)), ist [dies] unmöglich.
Guoyu, „Jinyu yi“; Guoyu jijie 2002, S. 256國語,“晉語一“; 國語集解 2002, 二五六頁彼得其情,以厚其欲,從其惡心,必敗國,且深亂。Mit der Erfüllung ihrer Absichten werden sich ihre Begehren noch verstärken. Folgt sie ihrem bösen Herzen, dann wird das Land (guo 國 / yu 域(N)) gewiss zugrunde gehen (bai 敗(V)) und das innere Chaos überdies noch verstärkt.
Guoyu, „Zhouyu shang“; Guoyu jijie 2002, S. 10國語, „周語上“; 國語集解 2002, 一零頁厲王虐,國人謗王。König (wang 王(N)) Li war tyrannisch (nüe 虐(V)). Die Leute der Hauptstadt (guo 國 / yu 域(N)) kritisierten (bang 謗(V)) den König (wang 王(N)).
Han Shi Wai zhuan, „Juan San“; CHANT (201904021229)韓詩外傳, „卷三“; CHANT (201904021229)今竊聞夫子疾之時,則國人喜,活則國人皆駭。以死相賀,以生相恐,非暴而何哉!賜聞之:託法而治,謂之暴;不戒致期謂之虐;[…]。[…]虐者失政,暴者失民。Nun ist mir zu Ohren gekommen, dass als Ihr krank wart, sich die Menschen im Lande (guo 國 / yu 域(N)) freuten; dass, als ihr Euch erholtet, die Menschen im Lande (guo 國 / yu 域(N)) alle erschraken. Wenn sie [Euren] Tod [als Anlass] um zu feiern nehmen und [Euer] Leben [als Anlass] zur Furcht, wenn es nicht an Tyrannei (bao 暴(N)) liegt, an was dann! Ich habe Folgendes gehört: Sich auf Gesetze (fa 法(N)) stützend regieren (zhì / chí 治(V)) nennt man Tyrannei (bao 暴(N)); ohne Ermahnung auf einen festen Zeitpunkt [zur Erfüllung eines Dienstes] zu bestehen, nennt man Unterdrückung (nüe 虐(N)); […]. […] derjenige, der [andere] unterdrückt (nüe 虐(V)), verliert die Regierung (zheng 政(N)); derjenige, der tyrannisch (bao 暴(V)) [herrscht], verliert das Volk.
Han shi wai zhuan, „Juan jiu“; CHANT (201904031506)韓詩外傳, „卷九“; CHANT (201904031506)人主朝臣多賢,左右多忠,主有失敗,皆交爭正諫,如此者國日安,主日尊,名聲日顯,此所謂吉主者也。Gibt es am Hofe (chao 朝(N)) des Herrschers (zhu 主(N)) der Menschen unter seinen Ministern (chen 臣(N)) viele tüchtige, innerhalb seiner Entourage (zuoyou 左右(N)) viele loyale und hat der Herrscher (zhu 主(N)) Fehltritte und Misslingen, [dann] werden sie allesamt danach streben, ihn zu korrigieren (zheng 正/証(V)) und zu remonstrieren (jian 諫(V)). Wenn dem so ist wird das Land (guo 國 / yu 域(N)) von Tag zu Tag sicherer und der Herrscher (zhu 主(N)) wird von Tag zu Tag respektierter und sein Ruf wird von Tag zu Tag erhabener. Dies ist es, was man einen gesegneten Herrscher (zhu 主(N)) nennt.
Han shi wai zhuan, „juan shi“; CHANT (201904031502)韓詩外傳, „卷十“; CHANT (201904031502)有諤諤爭臣者其國昌,有默默諛臣者其國亡。Derjenige, der über Minister (chen 臣(N)) verfügt, die offen Kritik äußern (zheng爭/諍(V)) und freimütig sprechen (ee 諤諤/咢咢/愕愕/鄂鄂(V)), dessen Land (guo 國 / yu 域(N)) floriert; derjenige, der über Minister (chen 臣(N)) verfügt, die still und leise Schmeicheleien vorbringen, dessen Land (guo 國 / yu 域(N)) wird untergehen (wang 亡(V)).
Hanfeizi, „Ai chen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 24.2韓非子, „愛臣“; 韓非子集解 1998, 二四頁臣聞:千乘之君無備,必有百乘之臣在其側,以徙其民而傾其國;萬乘之君無備,必有千乘之家在其側,以徙其威而傾其國。Ich (chen 臣(N)) habe gehört, dass wenn ein Fürst (jun 君(N)) über tausend Streitwagen keine Vorsichtsmaßnahmen trifft, an seiner Seite gewiss ein Minister (chen 臣(N)) von hundert Streitwagen sein wird, um sein Volk zu destabilisieren und sein Land (guo 國 / yu 域(N)) zu stürzen; wenn ein Fürst (jun 君(N)) von zehntausend Streitwagen keine Vorsichtsmaßnahmen trifft, an seiner Seite gewiss ein Haushalt von tausend Streitwagen sein wird, um seine Autorität zu destabilisieren (xi wei 徙威) und sein Land (guo 國 / yu 域(N)) zu stürzen.
Hanfeizi, „Ai chen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 25.1韓非子, „愛臣“; 韓非子集解 1998, 二五頁是故明君之蓄其臣也,盡之以法,質之以備。故不赦死,不宥刑;赦死宥刑,是謂威淫,社稷將危,國家偏威。Aus diesem Grund: wenn der hellsichtige Fürst (jun 君(N)) seine Minister (chen 臣(N)) heranzieht (xu 蓄(V)), bringt er sie mit Gesetzgebung (fa 法(N)) dazu, ihr Bestes zu geben und bringt sie mit Vorsichtsmaßnahmen dazu, aufrichtig zu sein. Deshalb begnadigt er [der Herrscher] nicht die zum Tode bestraften, vergibt er nicht den zu Strafen verurteilten; begnadigt man zum Tode Verurteilte und vergibt man zu Strafen Verurteilten, heißt dies, dass die eigene Autorität verkommt (wei yin威淫). Die Altäre des Landes (she ji 社稷(N)) werden in Gefahr sein und das Land (guo 國 / yu 域(N)) eine parteiische Autorität (pian wei 偏威) haben.
Hanfeizi, „Ai chen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 25.2韓非子, „愛臣“; 韓非子集解 1998, 二五頁是故大臣之祿雖大,不得藉威城市;黨與雖眾,不得臣士卒。故人臣處國無私朝,居軍無私交[...]。Deshalb dürfen Minister (da chen 大臣), selbst wenn ihre Besoldung (lu 祿(N)) hoch ist, ihre Autorität (wei 威/畏(N)) nicht nutzen, um Marktstädte zu ummauern. Sie dürfen, selbst wenn ihre Anhänger und Parteimannen zahlreich sind, keine Dienstadeligen (shi 士(N)) und Soldaten unterwerfen (chen 臣(V)). Daher halten Minister (chen 臣(N)), während sie in einem Land (guo 國 / yu 域(N)) leben, keinen privaten Hof (chao 朝(N)) und machen, wenn sie in der Armee verweilen, keine privaten Tauschgeschäfte.
Hanfeizi, „Ba shuo“; Hanfeizi jijie 1998, S. 428韓非子, „八說“; 韓非子集解 1998, 四二八頁子母之性,愛也;臣主之權,筴也。母不能以愛存家,君安能以愛持國?Das natürliche Verhältnis zwischen Kind und Mutter ist Liebe. Das politische Machtverhältnis (quan 權(N)) zwischen Minister (chen 臣(N)) und Herrscher (zhu 主(N)) sind eine Sache der Strategie. Eine Mutter ist nicht in der Lage, mit Liebe den Haushalt aufrecht zu erhalten, wie wäre der Fürst (jun 君(N)) dazu in der Lage, mit Liebe ein Land (guo 國 / yu 域(N)) zu halten?
Hanfeizi, „Chu jian Qin“; Hanfeizi jijie 1998, S. 10.1韓非子, „初見秦“; 韓非子集解 1998, 一零頁夫以大王之明,秦兵之強,棄霸王之業,地曾不可得。乃取欺於亡國,是謀臣之拙也。Nun, mit Eurer (wang 王(N)) Hellsichtigkeit und der Stärke (qiang 強(N)) des Militärs (bing 兵(N)) von Qin, habt ihr die Aufgabe aufgegeben, zum hegemonialen Herrscher (霸王 ba wang(N)) zu werden, das Territorium (di 地(N)) konnte früher nicht erweitert werden, außerdem wurdet Ihr von untergehenden (wang 亡(V)) Ländern (guo 國 / yu 域(N)) betrogen, dies ist wegen des Leichtsinns der beratenden Minister (chen 臣(N)) so gekommen.
Hanfeizi, „Chu jian Qin“; Hanfeizi jijie 1998, S. 11.3韓非子, „初見秦“; 韓非子集解 1998, 一一頁武王將素甲三千,戰一日,而破紂之國,禽其身,據其地而有其民,天下莫傷。König (wang 王(N)) Wu kommandierte 3000 weiße Rüstungen, führte Krieg für einen Tag und zerstörte die Hauptstadt (guo 國 / yu 域(N)) von Zhou, nahm ihn gefangen, plünderte dessen Territorium (di 地(N)) und unterwarf (you 有(V)) dessen Volk. Auf der Welt (tian xia 天下(N)) gab es niemanden, der sich daran störte.
Hanfeizi, „Chu jian Qin“; Hanfeizi jijie 1998, S. 6韓非子, „初見秦“; 韓非子集解 1998, 六頁令荊人得收亡國,聚散民,立社稷主,置宗廟,令率天下西面以與秦為難,此固以失霸王之道一矣。Sie ließen die Leute von Chu ihr verlorenes (wang 亡(V)) Land (guo 國 / yu 域(N)) zurückbekommen, das verstreute Volk versammeln, einen Herrscher (zhu 主(N)) über Erd- und Getreideältere (she ji 社稷(N)) etablieren und Ahnentempel (zongmiao宗廟(N)) aufstellen. Sie ließen sie die gesamte Welt (tian xia 天下(N)) dazu anleiten, den Blick nach Westen zu richten und Qin Schwierigkeiten zu verursachen. Dies war gewiss die erste verpasste Gelegenheit, als Hegemon zu herrschen (ba wang 霸王(N)).
Hanfeizi, „Chu jian Qin“; Hanfeizi jijie 1998, S. 7-8韓非子, „初見秦“; 韓非子集解 1998, 七-八頁前者穰侯之治秦也,用一國之兵,而欲以成兩國之功。是故兵終身暴露於外,士民疲病於內,霸王之名不成,此固以失霸王之道三矣。Früher, als Fürst Rang Qin regierte (zhì / chí 治(V)), nutzte er die Soldaten von einem Land (guo 國 / yu 域(N)) mit dem Ziel, sich die Meriten von zwei Ländern (guo 國 / yu 域(N)) zu erwerben. Aus diesem Grund waren im Äußeren die Soldaten ihr Leben lang Wind und Wetter ausgesetzt und im Inneren die Dienstadeligen (shi 士(N)) und das einfache Volk verbraucht und erschöpft. Der Titel des Hegemons (ba wang zhi ming 霸王之名) [konnte] nicht erlangt werden. Dies war zweifellos das dritte Mal, dass der Weg des Hegemons (ba wang zhi dao 霸王之道) verloren ging.
Hanfeizi, „Cun Han“; Hanfeizi jijie 1998, S. 19.1韓非子, „存韓“; 韓非子集解 1998, 一九頁夫韓嘗一背秦而國迫地侵,兵弱至今;所以然者,聽姦臣之浮說,不權事實, 故雖殺戮姦臣,不能使韓復強。Nun, Han wendete sich einst einmal von Qin ab und ihr Land (guo 國 / yu 域(N)) wurde unterdrückt, ihr Territorium (di 地(N)) invasiert, ihr Militär (bing 兵(N)) ist bis heute schwach. Der Grund, warum dies so ist, ist, dass Ihr auf die haltlosen Theorien der verkommenen Minister (chen 臣(N)) gehört und nicht die Wahrheit der Fakten abgewogen habt; auch wenn ihr folglich die verkommenen Minister (chen 臣(N)) töten lasst, seid Ihr nicht in der Lage dazu, Han wieder stark (qiang 強(V)) zu machen.
Hanfeizi, „Er bing“; Hanfeizi jijie 1998, S. 39-40韓非子, „二柄“; 韓非子集解 1998, 三九-四零頁今人主非使賞罰之威利出於己也,聽其臣而行其賞罰,則一國之人皆畏其臣而易其君,歸其臣而去其君矣。此人主失刑、德之患也。Wenn nun der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen versäumt, dafür zu sorgen, dass die Autorität (wei 威/畏(N)) und der Nutzen von Belohnungen (shang 賞(N)) und Strafen (fa 罰(N)) von ihm ausgehen und er auf seine Minister (chen 臣(N)) hörend Belohnungen (shang 賞(N)) und Strafen (fa 罰(N)) anwendet, dann werden alle Leute im gesamten Land (guo 國 / yu 域(N)) ihre Minister (chen 臣(N)) fürchten (wei 威/畏(V)) und ihren Fürsten (jun 君(N)) gering achten, sie werden sich ihren Ministern (chen 臣(N)) zuwenden und sich von ihrem Fürsten (jun 君(N)) distanzieren. Dies ist das Unheil des Herrschers (zhu 主(N)) über die Menschen, [die Kontrolle] über Strafen (xing 刑(N)) und Güte (de 德(N)) zu verlieren.
Hanfeizi, „Gongming“; Hanfeizi jijie 1998, S. 208-209韓非子, „功名“; 韓非子集解 1998, 二零八-二零九頁至治之國,君若桴,臣若鼓,技若車,事若馬。故人有餘力易於應,而技有餘巧便於事。立功者不足於力,親近者不足於信,成名者不足於勢。近者已親,而遠者不結,則名不稱實者也。聖人德若堯舜,行若伯夷,而位不載於世,則功不立名不遂。故古之能致功名者,眾人助之以力,近者結之以成,遠者譽之以名,尊者載之以勢。In einem Staat (guo 國 / yu 域(N)) höchster Ordnung (zhi 治(N)) ist der Herrscher (jun 君(N)) wie der Schlegel, die Untertanen/Minister (chen 臣(N)) wie die Trommel, die Fähigkeiten sind wie ein Wagen, die Staatsangelegenheiten sind wie Pferde. Folglich, wenn ein Mensch überschüssige Kraft (li 力(N)) besitzt, reagiert er einfach (auf Befehle?), wenn es über die Fähigkeiten hinaus noch Geschicke gibt, ist das gut für die Staatsangelegenheiten. Sind diejenigen, die Leistung beweisen, nicht ausreichend an physischer Kraft (li 力(N)), sind diejenigen, die (dem König?) nahestehen nicht ausreichend an Vertrauenswürdigkeit, sind diejenigen, die sich einen Namen machen wollen, nicht ausreichend an Machtposition (zu yu shi 足於勢), sind die, die nah sind, (nicht) mehr vertraut und diejenigen, die fern sind, sind nicht verbunden, dann ist er einer, dessen Name nicht zur Wirklichkeit passt. Die charismatische Macht (de 德(N)) des Weisen ist wie die von Yao und Shun, sein Handeln wie das von Bo Yi, aber wird seine Position (wei 位(N)) nicht von der Welt unterstützt/getragen, dann wird seine Leistung nicht aufgestellt, sein Name/Ruf wird nicht vollkommen. Daher gilt für diejenigen des Altertums, die in der Lage dazu waren, Erfolge und einen [guten] Namen zu erlangen, dass das Volk sie mit seiner physischen Kraft (li 力(N)) unterstützte, dass die in seinem näheren Umfeld sich ihm mit Treue verbünden, dass die weit entfernten ihn mit seinem Namen preisen, dass die Erhabenen ihn mit Machtstellungen (shi 勢/埶(N)) beladen.
Hanfeizi, „Gu fen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 82韓非子, „孤憤“; 韓非子集解 1998, 八二頁今大臣執柄獨斷而上弗知收,是人主不明也。與死人同病者,不可生也;與亡國同事者,不可存也。Nun halten die großen Minister (da chen 大臣) die Schalthebel (bing 柄/秉(N)) in den Händen und fällen alleinig Entscheidungen ((du) duan (獨)斷(V)), aber der Obere (shang 上(N)) weiß nicht, wie er sie zurückerhält; dies ist so, da der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen nicht hellsichtig ist. Jemand, der die gleiche Krankheit hat wie ein Toter, kann nicht leben; ein Land (guo 國 / yu 域(N)), das dieselben Angelegenheiten vollbringt wie ein untergegangenes (wang 亡(V)) Land (guo 國 / yu 域(N)), kann nicht bewahrt werden.
Hanfeizi, „Jian jie shi chen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 101韓非子, „姦劫弒臣“; 韓非子集解 1998, 一零一頁故善任勢者國安,不知因其勢者國危。Folglich, wenn man gut darin ist, die Machtposition zu tragen (ren shi 任勢), ist das Reich (guo 國 / yu 域(N)) sicher; wenn man nicht weiß, seine Machtposition (shi 勢/埶(N)) zu nutzen, ist das Reich (guo 國 / yu 域(N)) in Gefahr.
Hanfeizi, „Jian jie shi chen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 105韓非子, „姦劫弒臣“; 韓非子集解 1998, 一零五頁此三人者,皆明於霸王之術,察於治強之數,而不以牽於世俗之言;適當世明主之意,則有直任布衣之士,立為卿相之處;處位治國,則有尊主廣地之實。此之謂足貴之臣。Was diese drei Personen betrifft, so waren sie alle mit dem Weg des hegemonialen Königs (ba wang 霸王(N)) vertraut. Sie verstanden die Methoden von Ordnung (zhi 治(N)) und Stärke und ließen sich nicht von ordinären Sprüchen ablenken. Sie passten sich den Ideen der weisen Herrscher (zhu 主(N)) ihrer Generation an , sodass sie als einfache und schlicht gekleidete Dienstadelige (shi 士(N)) in die Ämter der obersten Minister (qing 卿(N))(xiang 相(N)) eingesetzt wurden. Aus ihrer Position (wei 位(N)) in diesen Ämtern heraus regierten (zhì / chí 治(V)) sie die Länder (guo 國 / yu 域(N)) mit dem Resultat, dass der Herrscher (zhu 主(N)) respektiert wurden und das Territorium (di 地(N)) weit war. Diese nennt man Untertanen (chen 臣(N)), die es wert sind gepriesen zu werden.
Hanfeizi, „Jie lao“; Hanfeizi jijie 1998, S. 144韓非子, „解老“; 韓非子集解 1998, 一四四頁人君者無道,則內暴虐其民,而外侵欺其鄰國。Hat derjenige, der Fürst (jun 君(N)) über die Menschen ist, den Weg nicht, dann tyrannisiert (bao 暴(V)) und unterdrückt (nüe 虐(V)) er sein Volk im Inneren und invasiert und betrügt seine Nachbarländer (guo 國 / yu 域(N)) im Äußeren.
Hanfeizi, „Jielao“; Hanfeizi jijie 1998, S. 140韓非子, „解老“; 韓非子集解 1998, 一四零頁凡有國而後亡之,有身而後殃之,不可謂能有其國,能保其身。夫能有其國必能安其社稷,能保其身必能終其天年,而後可謂能有其國,能保其身矣。Allgemein gilt: Besitzt (you 有(V)) jemand ein Land (guo 國 / yu 域(N)), aber verliert (wang 亡(V)) es nachher, besitzt (you 有(V)) jemand einen Körper, aber schädigt ihn nachher, kann man nicht davon reden, dass er in der Lage sei, sein Land (guo 國 / yu 域(N)) wirklich zu besitzen/zu kontrollieren (you 有(V)) oder seinen Körper zu schützen. Ist er also in der Lage, sein Land (guo 國 / yu 域(N)) wirklich zu besitzen (you 有(V)), ist er gewiss in der Lage dazu, die Erd- und Getreidealtäre (she ji 社稷(N)) zu sichern; ist er in der Lage, seinen Körper zu schützen, ist er gewiss in der Lage dazu, seine natürliche Lebenszeit zu Ende zu leben, erst danach kann man davon reden, dass er in der Lage ist, sein Land (guo 國 / yu 域(N)) zu besitzen (you 有(V)) und seinen Körper zu schützen.
Hanfeizi, „Jielao“; Hanfeizi jijie 1998, S. 140-141韓非子, „解老“; 韓非子集解 1998, 一四零-一四一頁所謂有國之母,母者,道也。道也者,生於所以有國之術,所以有國之術,故謂之有國之母。Was das anbelangt, das man „Die Mutter der Staatsführung/-kontrolle“ (you 有(V))(guo 國 / yu 域(N)) nennt, so ist die Mutter der Weg. Was den Weg angeht, so entspringt er aus der Kunst, durch die man einen Staat (guo 國 / yu 域(N)) führt (you 有(V)). Die Kunst, durch die man einen Staat (guo 國 / yu 域(N)) führt (you 有(V)), nennt man deshalb „Die Mutter der Staatsführung“ (you 有(V))(guo 國 / yu 域(N)).
Hanfeizi, „Nei chu shuo shang“; Hanfeizi jijie 1998, S. 217韓非子, „內儲說上“; 韓非子集解 1998, 二一七頁衛靈公之時,彌子瑕有寵,專於衛國。Zu Zeiten Herzogs (gong 公(N)) Ling von Wei war Mi Zixia [sein] Favorit und monopolisierte die Macht (zhuan 專(V)) im Land (guo 國 / yu 域(N)) Wei.
Hanfeizi, „Neichushuo xia“; Hanfeizi jijie 1998, S. 246韓非子, „內儲說下“; 韓非子集解 1998, 二四六頁魯孟孫、叔孫、季孫相戮力劫昭公,遂奪其國而擅其制。Die Sippe Mengsuns, Shusuns und Jisuns vereinten ihre Kräfte (li 力(N)), um Herzog (gong 公(N)) Zhao [seiner Macht] zu berauben. Sie stahlen daraufhin sein Land (guo 國 / yu 域(N)) und usurpierten seine Kontrolle (zhi 制(N)).
Hanfeizi, „Ren zhu“; Hanfeizi jijie 1998, S. 470.2韓非子, „人主“; 韓非子集解 1998, 四七零頁今大臣得威,左右擅勢,是人主失力;人主失力而能有國者,千無一人。Gesetzt den Fall, dass die großen Minister (da chen 大臣) Autorität (wei 威/畏(N)) erlangen und die Gefolgschaft (zuo you 左右(N)) die Machtposition (shi 勢/埶(N)) usurpiert, dann heißt dies, dass der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen seine Stärke (li 力(N)) verliert/einbüßt. Von den Fällen, in denen der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen seine Stärke (li 力(N)) verliert, aber ein Land (guo 國 / yu 域(N)) beherrschen (you 有(V)) kann, gibt es unter tausend nicht einen.
Hanfeizi, „Renzhu“; Hanfeizi jijie 1998, S. 469-470.1韓非子, „人主“; 韓非子集解 1998, 四六九-四七零人主之所以身危國亡者,大臣太貴,左右太威也。[...] 威勢者,人主之筋力也。今大臣得威,左右擅勢,是人主失力,人主失力而能有國者,千無一人。Der Grund dafür, dass der Herrscher (zhu 主(N)) der Menschen persönlich in Gefahr ist und das Land (guo 國 / yu 域(N)) untergeht (wang 亡(V)), liegt darin, dass die großen Minister (da chen 大臣) eine zu hohe Position inne haben und ihre Gefolgschaft (zuoyou 左右(N)) zu viel Autorität (wei 威/畏(V)) besitzt. […] Die autoritäre Machtposition (shi 勢/埶(N)) ist die Muskelkraft des Herrschers (zhu 主(N)) der Menschen. Nun, erlangen die großen Minister (da chen 大臣) Autorität (wei 威/畏(N)) und usurpieret die Gefolgschaft (zuoyou 左右(N)) die Machtposition (shan 擅(V))(shi 勢/埶(N)), heißt dies, dass der Herrscher (zhu 主(N)) der Menschen seine Kraft (li 力(N)) verliert. Den Fall, dass der Herrscher (zhu 主(N)) der Menschen seine Kraft (li 力(N)) verliert und in der Lage dazu ist, sein Land (guo 國 / yu 域(N)) zu regieren (you 有(V)), davon gibt es unter tausenden nicht einen.
Hanfeizi, „Shi xie“; Hanfeizi jijie 1998, S. 125韓非子, „飾邪“; 韓非子集解 1998, 一二五頁當趙之方明國律、從大軍之時,人眾兵強,辟地齊、燕;及國律慢,用者弱,而國日削矣。Als Zhao gerade die Statuten (lü 律(N)) des Landes (guo國(N)) verkündete und [den Plan] verfolgte, seine Armee zu vergrößern, war die Bevölkerung zahlreich und die Armee (bing 兵(N)) stark. Sie vergrößerten ihr Territorium [auf Kosten von] Qi und Yan; als es dazu kam, dass die Statuten (lü 利(N)) des Landes (guo 國 / yu 域(N)) vernachlässigt wurden, wurden die, die [sie] anwendeten, schwächer und das Land (guo 國 / yu 域(N)) verlor von Tag zu Tag mehr [von seinem Territorium].
… weitere Ergebnisse