li 力(N): Unterschied zwischen den Versionen
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
K (1 Version importiert) |
|||
(50 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{| class="wikitable" style=" | |||
! style="width: 200px | {| class="wikitable" style="width: 400px" | ||
|- | |||
! style="width: 200px" | Teilprojekt | |||
| [[gehört zu Teilprojekt::Herrschaftssicherung durch Konsensorientierung: Die Institutionalisierung von Kritik in China von der Antike bis in die frühe Kaiserzeit|16 - TP Schwermann]] | |||
|- | |- | ||
! Sprache | ! Sprache | ||
| [[Sprache::Altchinesisch]] | |||
|- | |- | ||
! Wortfeld | ! Wortfeld | ||
| [[Wortfeld - Macht|Macht ]] | |||
| | |||
|} | |} | ||
==Lexem== | |||
== Lexem == | |||
{| class="wikitable" | {| class="wikitable" | ||
|- | |- | ||
! style="width: 200px | ! style="width: 200px" | Lexem | ||
! Wortart | |||
! style="width: 400px" | Übersetzung | |||
! style="width: 200px" | Anmerkung | |||
|- | |- | ||
|| [[ | | li 力 | ||
| | | [[Wortart::N]] | ||
| [[hat Übersetzung::(die) Macht / (die) Gewalt / (das) Gewaltpotenzial / (die physische) Kraft / | |||
Stärke]] | |||
| [[Anmerkung::]] | |||
|} | |} | ||
==Kollokationen== | == Zugehörige Kollokationen == | ||
{{#ask: [[Kategorie:Kollokation]] [[Gehört zu::li 力(N)]] | |||
{{#ask:[[Kategorie:Kollokation]] [[Gehört zu::li 力(N)]] | |||
| mainlabel = Kollokation | | mainlabel = Kollokation | ||
| ?hat Übersetzung = Übersetzung | | ?hat Übersetzung = Übersetzung | ||
Zeile 38: | Zeile 40: | ||
}} | }} | ||
== | == Belegstellen == | ||
{{#ask:[[gehört zu Teilprojekt::Herrschaftssicherung durch Konsensorientierung: Die Institutionalisierung von Kritik in China von der Antike bis in die frühe Kaiserzeit]] [[Kategorie:Belegstelle]] [[ist Beleg für::li 力(N)]] | |||
| mainlabel = Quelle de | |||
| ?Quellenangabe zh = Quelle zh | |||
{{#ask: [[ | |||
| mainlabel = | |||
| ? | |||
| ?enthält Text = Zitat | | ?enthält Text = Zitat | ||
| ?hat Übersetzung = Übersetzung | | ?hat Übersetzung = Übersetzung | ||
|default=''Keine Vorkommen gefunden'' | |default=''Keine Vorkommen gefunden'' | ||
}} | }} | ||
[[Category:Lexem]] [[Category:Macht]] | |||
[[Category:Lexem]] | |||
[[Category: |
Aktuelle Version vom 31. Mai 2021, 10:37 Uhr
Teilprojekt | 16 - TP Schwermann |
---|---|
Sprache | Altchinesisch |
Wortfeld | Macht |
Lexem
Lexem | Wortart | Übersetzung | Anmerkung |
---|---|---|---|
li 力 | N | (die) Macht / (die) Gewalt / (das) Gewaltpotenzial / (die physische) Kraft /
Stärke |
Zugehörige Kollokationen
Kollokation | Übersetzung |
---|---|
lao li 勞力 | physische Kraft bemühen |
li duo / li gua 力多/力寡 | Kraft ist groß / gering |
li sheng 力盛 | reich an physischer Gewalt sein |
shi li 失力 | (seine) Kraft verlieren |
shi yu li 食於力 | von physischer Kraft leben |
wei li 畏力 | Stärke fürchten |
Belegstellen
Quelle de | Quelle zh | Zitat | Übersetzung |
---|---|---|---|
Chunqiufanlu, „Zhu lin“; Chunqiufanlu 1992, S. 48 | 春秋繁露, „竹林“; 春秋繁露 1992, 四八頁 | 考意而觀指,則春秋之所惡者,不任德而任力,驅民而殘賊之。其所好者,設而勿用,仁義以服之也。 | Prüft man die Bedeutung und schaut sich seine Intention an, dann ist das, was das Chunqiu verachtet, nicht auf Güte (de 德(N)) zu bauen, sondern auf physische Gewalt (li 力(N)) zu bauen, das Volk anzupeitschen und es zu misshandeln. Das, was es schätzt, ist Maßnahmen treffen, aber sie nicht nutzen, sie mit Menschlichkeit und Rechtschaffenheit zu unterwerfen (fu 服(V)). |
Da Dai Liji, „Gao zhi“; CHANT (20190327) | 大戴禮記, „誥志“; CHANT (20190327) | 文王治以俟時,湯治以伐亂;禹治以移眾,眾服以立天下;堯貴以樂治時,舉舜;舜治以德使力。 | König Wen regierte (zhì / chí 治(V)), indem er auf die richtige Zeit wartete, Tang regierte (zhì / chí 治(V)), indem er die angriff, die Unordnung stiften; Yu regierte (zhì / chí 治(V)), indem er die Massen verlagerte, die Massen unterwarfen (fu 服(V)) sich, um die Welt (tian xia 天下(N)) zu errichten; Yao schätzte es, mit Musik seine Zeiten zu regieren (zhì / chí 治(V)) und wählte Shun; Shun in seiner Regierung (zhi 治(N)) befehligte mit Güte (de 德(N)) die Kraft (li 力(N)). |
Hanfeizi, „Gong ming“; Hanfeizi jijie 1998, S. 207-208 | 韓非子, „功名“; 韓非子集解 1998, 二零七-二零八頁 | 明君之所以立功成名者四:一曰天時,二曰人心,三曰技能,四曰勢位。非天時,雖十堯不能冬生一穗;逆人心,雖賁育不能盡人力。故得天時則不務而自生,得人心則不趣而自勸,因技能則不急而自疾,得勢位則不進而名成。若水之流,若船之浮。守自然之道,行毋窮之令,故曰明主。 | Derer, wodurch der hellsichtige Herrscher (jun 君(N)) Leistung beweist und sich einen Namen macht, sind vier: das erste sind die Jahreszeiten des Himmels, das zweite die Herzen der Menschen, das dritte Fertigkeiten und Fähigkeiten, das vierte ist die Machtstellung (shi 勢/埶(N))(wei 位(N)). Entspricht es nicht die Jahreszeit des Himmels, so sind auch zehn Yao nicht in der Lage dazu, eine einzige Ähre hervorzubringen. Handelt man dem Herzen der Menschen zuwider, wären auch Ben oder Yu, nicht dazu in der Lage, die Kraft (li 力(N)) der Menschen zu erschöpfen. Deshalb gilt: bekommt man die Unterstützung der himmlischen Jahreszeiten, dann kommt es kommt von selbst hervor, obwohl man nicht arbeitet; bekommt man die Unterstützung der Herzen der Menschen, dann spornen sie sich von selbst an, obwohl man sie nicht antreibt; folgt man seinen Fertigkeiten und Fähigkeiten, dann ist man von selbst schnell, obwohl man sich nicht beeilt; bekommt man die Unterstützung der Machtstellung (shi 勢/埶(N))(wei 位(N)), dann macht man sich einen Namen, obwohl man nicht gefördert wird. Es ist wie das Fließen des Wassers, wie das Treiben von Booten, er behält den Weg der Natur bei und führt Befehle (ming 命 / ling 令(N)) aus, die unerschöpflich sind, deshalb nennt man ihn den hellsichtigen Herrn (zhu 主(N)). |
Hanfeizi, „Gongming“; Hanfeizi jijie 1998, S. 208-209 | 韓非子, „功名“; 韓非子集解 1998, 二零八-二零九頁 | 至治之國,君若桴,臣若鼓,技若車,事若馬。故人有餘力易於應,而技有餘巧便於事。立功者不足於力,親近者不足於信,成名者不足於勢。近者已親,而遠者不結,則名不稱實者也。聖人德若堯舜,行若伯夷,而位不載於世,則功不立名不遂。故古之能致功名者,眾人助之以力,近者結之以成,遠者譽之以名,尊者載之以勢。 | In einem Staat (guo 國 / yu 域(N)) höchster Ordnung (zhi 治(N)) ist der Herrscher (jun 君(N)) wie der Schlegel, die Untertanen/Minister (chen 臣(N)) wie die Trommel, die Fähigkeiten sind wie ein Wagen, die Staatsangelegenheiten sind wie Pferde. Folglich, wenn ein Mensch überschüssige Kraft (li 力(N)) besitzt, reagiert er einfach (auf Befehle?), wenn es über die Fähigkeiten hinaus noch Geschicke gibt, ist das gut für die Staatsangelegenheiten. Sind diejenigen, die Leistung beweisen, nicht ausreichend an physischer Kraft (li 力(N)), sind diejenigen, die (dem König?) nahestehen nicht ausreichend an Vertrauenswürdigkeit, sind diejenigen, die sich einen Namen machen wollen, nicht ausreichend an Machtposition (zu yu shi 足於勢), sind die, die nah sind, (nicht) mehr vertraut und diejenigen, die fern sind, sind nicht verbunden, dann ist er einer, dessen Name nicht zur Wirklichkeit passt. Die charismatische Macht (de 德(N)) des Weisen ist wie die von Yao und Shun, sein Handeln wie das von Bo Yi, aber wird seine Position (wei 位(N)) nicht von der Welt unterstützt/getragen, dann wird seine Leistung nicht aufgestellt, sein Name/Ruf wird nicht vollkommen. Daher gilt für diejenigen des Altertums, die in der Lage dazu waren, Erfolge und einen [guten] Namen zu erlangen, dass das Volk sie mit seiner physischen Kraft (li 力(N)) unterstützte, dass die in seinem näheren Umfeld sich ihm mit Treue verbünden, dass die weit entfernten ihn mit seinem Namen preisen, dass die Erhabenen ihn mit Machtstellungen (shi 勢/埶(N)) beladen. |
Hanfeizi, „Neichushuo xia“; Hanfeizi jijie 1998, S. 246 | 韓非子, „內儲說下“; 韓非子集解 1998, 二四六頁 | 魯孟孫、叔孫、季孫相戮力劫昭公,遂奪其國而擅其制。 | Die Sippe Mengsuns, Shusuns und Jisuns vereinten ihre Kräfte (li 力(N)), um Herzog (gong 公(N)) Zhao [seiner Macht] zu berauben. Sie stahlen daraufhin sein Land (guo 國 / yu 域(N)) und usurpierten seine Kontrolle (zhi 制(N)). |
Hanfeizi, „Ren zhu“; Hanfeizi jijie 1998, S. 470.1 | 韓非子, „人主“; 韓非子集解 1998, 四七零頁 | 夫馬之所以能任重引車致遠道者,以筋力也。萬乘之主、千乘之君所以制天下而征諸侯者,以其威勢也。威勢者,人主之筋力也。 | Nun, das wodurch Pferde dazu in der Lage sind, schwere Gewichte zu tragen und Wagen über weite Wege zu ziehen, ist ihre Muskelkraft (li 力(N)). Das, wodurch ein Herrscher (zhu 主(N)) über zehntausend Streitwagen oder ein Fürst (jun 君(N)) über tausend Streitwagen die Welt (tian xia 天下(N)) kontrolliert (zhi 制(V)) und die gesamten Fürstentümer unterwirft, ist mit seiner autoritären Machtposition (yi shi 以勢). Die autoritäre Machtposition (shi 勢/埶(N)) ist die Muskelkraft (li 力(N)) des Herrschers (zhu 主(N)) über die Menschen. |
Hanfeizi, „Ren zhu“; Hanfeizi jijie 1998, S. 470.2 | 韓非子, „人主“; 韓非子集解 1998, 四七零頁 | 今大臣得威,左右擅勢,是人主失力;人主失力而能有國者,千無一人。 | Gesetzt den Fall, dass die großen Minister (da chen 大臣) Autorität (wei 威/畏(N)) erlangen und die Gefolgschaft (zuo you 左右(N)) die Machtposition (shi 勢/埶(N)) usurpiert, dann heißt dies, dass der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen seine Stärke (li 力(N)) verliert/einbüßt. Von den Fällen, in denen der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen seine Stärke (li 力(N)) verliert, aber ein Land (guo 國 / yu 域(N)) beherrschen (you 有(V)) kann, gibt es unter tausend nicht einen. |
Hanfeizi, „Renzhu“; Hanfeizi jijie 1998, S. 469-470.1 | 韓非子, „人主“; 韓非子集解 1998, 四六九-四七零 | 人主之所以身危國亡者,大臣太貴,左右太威也。[...] 威勢者,人主之筋力也。今大臣得威,左右擅勢,是人主失力,人主失力而能有國者,千無一人。 | Der Grund dafür, dass der Herrscher (zhu 主(N)) der Menschen persönlich in Gefahr ist und das Land (guo 國 / yu 域(N)) untergeht (wang 亡(V)), liegt darin, dass die großen Minister (da chen 大臣) eine zu hohe Position inne haben und ihre Gefolgschaft (zuoyou 左右(N)) zu viel Autorität (wei 威/畏(V)) besitzt. […] Die autoritäre Machtposition (shi 勢/埶(N)) ist die Muskelkraft des Herrschers (zhu 主(N)) der Menschen. Nun, erlangen die großen Minister (da chen 大臣) Autorität (wei 威/畏(N)) und usurpieret die Gefolgschaft (zuoyou 左右(N)) die Machtposition (shan 擅(V))(shi 勢/埶(N)), heißt dies, dass der Herrscher (zhu 主(N)) der Menschen seine Kraft (li 力(N)) verliert. Den Fall, dass der Herrscher (zhu 主(N)) der Menschen seine Kraft (li 力(N)) verliert und in der Lage dazu ist, sein Land (guo 國 / yu 域(N)) zu regieren (you 有(V)), davon gibt es unter tausenden nicht einen. |
Hanfeizi, „Wu Du“; Hanfeizi jijie 1998, S. 454-455 | 韓非子, „五蠹“; 韓非子集解 1998, 四五四-四五五頁 | 使周、衛緩其從衡之計,而嚴其境內之治,明其法禁,必其賞罰,盡其地力,以多其積;致其民死以堅其城守,天下得其地則其利少,攻其國則其傷大;萬乘之國莫敢自頓於堅城之下,而使強敵裁其弊也,此必不亡之術也。 | Wären Zhou und Wei ihren Plan, kreuz und quer [Allianzen zu schließen] langsam angegangen und hätten sie ihre Regierung (zhi 治(N)) im Inneren der Grenzen (jing 竟/境(N)) strikt gehalten, hätten sie ihre Gesetze (fa 法(N)) und Verbote (jin 禁(N)) klar, ihre Belohnungen (shang 賞(N)) und Bestrafungen (fa 罰(N)) konsequent gemacht, die Leistungsfähigkeit (li 力(N)) ihres Landes (di 地(N)) ausgeschöpft, um ihre Vorräte aufzustocken, ihr Volk dazu gebracht zu sterben, um die Verteidigung ihrer Stadtmauern zu festigen; hätten sie es so gemacht, dass wenn jemand von außerhalb ihr Territorium (di 地(N)) erlangt, sein Nutzen gering wäre und dass wenn jemand ihr Land (guo 國 / yu 域(N)) angreift, ihr Schaden groß wäre, dann würde [auch] kein Land (guo 國 / yu 域(N)) von zehntausend Streitwagen es wagen, sich daran zu erschöpfen, die starken Stadtmauern [anzugreifen] und es zuzulassen, dass ihr starker Feind ihnen in ihrem erschöpftem [Zustand] bekommt. Dies ist die Methode, gewiss nicht zu Grunde zu gehen (wang 亡(V)). |
Hanfeizi, „Xian xue“; Hanfeizi jijie 1998, S. 461.1 | 韓非子, „顯學“; 韓非子集解 1998, 四六一頁 | 故敵國之君王雖說吾義,吾弗入貢而臣;關內之侯雖非吾行,吾必使執禽而朝。是故力多則人朝,力寡則朝於人,故明君務力。 | Auch wenn folglich die Fürsten (jun 君(N)) und Könige (wang 王(N)) verfeindeter Länder (guo 國 / yu 域(N)) sagen, dass man im Recht ist, kann man ihnen dennoch nicht Tribute zahlen (ru gong 入貢) und ihnen als Minister dienen (chen 臣(V)); auch wenn die Lehnsherren (hou 侯 / 后(N)) innerhalb des Passes das eigene Verhalten strikt ablehnen, muss man sie dennoch in jedem Fall gefangen nehmen lassen und zur Audienz zwingen (chao 朝(V)). Aus diesem Grund gilt: verfügt man über viel physische Macht (li 力(N)), dann kommen die Leute zur Audienz (chao 朝(V)); verfügt man über wenig physische Macht (li 力(N)), dann wird man von anderen zur Audienz gebeten (chao 朝(V)). Deshalb strebt der hellsichtige Fürst (jun 君(N)) nach physischer Macht (li 力(N)). |
Hanfeizi, „Xian xue“; Hanfeizi jijie 1998, S. 461.2 | 韓非子, „顯學“; 韓非子集解 1998, 四六一頁 | 是故力多則人朝,力寡則朝於人,故明君務力。夫嚴家無悍虜,而慈母有敗子,吾以此知威勢之可以禁暴,而德厚之不足以止亂也。 | Folglich: wenn die Kraft groß ist (li duo 力多), dann hofieren (chao 朝(V)) einem die Leute, wenn die Kraft gering ist (li gua 力寡), dann hofiert (chao 朝(V)) man den Leuten, deshalb strebt der hellsichtige Herrscher (jun 君(N)) nach Kraft (li 力(N)). Denn in einem strengen Haushalt gibt es keine ungestümen Sklaven, aber eine gütige Mutter wird Tunichtgute als Söhne haben. Daher weiß ich, dass eine autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) Gewalttätigkeit Einhalt gebieten kann, aber dass Charisma (de 德(N)) und Großzügigkeit nicht ausreichend sind, um Unordnung aufzuhalten. |
Hanfeizi, „Zhi fen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 476.2 | 韓非子, „制分“; 韓非子集解 1998, 四七六頁 | 上掌好惡以御民力,事實不宜失矣 [...]。 | Kontrollieren die Oberen (shang 上(N)), was gefällt und was missfällt, um die physische Kraft (li 力(N)) des Volkes zu lenken (yu 御/馭(V)), dann sollten die wirklichen Zustände nicht verfehlt werden. |
Lüshi chunqiu, „Bu Guang“; CHANT (20190327) | 呂氏春秋, „不廣“; CHANT (20190327) | 甯越可謂知用文武矣。用武則以力勝,用文則以德勝。文武盡勝,何敵之不服? | Von Ning Yue ist es angängig zu sagen, dass er weiß, wie man zivile (wen 文(N)) und militärische Maßnahmen (wu 武(N)) einsetzt. Setzt man militärische Maßnahmen (wu 武(N)) ein, dann obsiegt (sheng 勝(V)) man mit physischer Gewalt (li 力(N)); setzt man zivile Maßnahmen (wen 文(N)) ein, dann obsiegt (sheng 勝(V)) man mit Güte (de 德(N)). Obsiegt (sheng 勝(V)) man mit zivilen (wen 文(N)) und militärischen Maßnahmen (wu 武(N)), welcher Feind unterwirft (fu 服(V)) sich dann nicht? |
Mengzi, „Gong sun chou shang“; Mengzi zhushu 2000, S. 105 | 孟子, „公孫丑上“; 孟子注疏 2000, 一零五頁 | 以力服人者,非心服也,力不贍也。以德服人者,中心悅而誠服也,如七十子之服孔子也。 | Wenn man mit physischer Kraft (li 力(N)) andere unterwirft (fu 服(V)), ist es nicht so, dass sie sich einem mit dem Herzen unterwerfen (fu 服(V)); es ist so, weil ihre [eigene] physische Kraft (li 力(N)) nicht ausreicht; wenn man mit Verpflichtungsfähigkeit/Charisma (de 德(N)) andere unterwirft (fu 服(V)), erfreuen sie sich im Herzen und unterwerfen (fu 服(V)) sich ehrlich, wie die siebzig Schüler sich Konfuzius unterwarfen (fu 服(V)). |
Shangjunshu, „Kai sai“; Shangjunshu zhuizhi 1986, S. 53 | 商君書, „開塞“; 商君書錐指 1986, 五三頁 | 故以愛王天下者并(屏)刑,力征諸侯者退德。 | Deshalb gilt: Wer mit Schonung die Welt (tian xia 天下(N)) beherrscht (wàng 王(V)), weist Körperstrafen (xing 刑(N)) zurück; wer mit Gewalt (li 力(N)) die Lehnsherren unterdrückt, stuft Güte (de 德(N)) herab. |
Shangjunshu, „Qu qiang“; Shangjunshu zhuizhi 1986, S. 32 | 商君書, „去強“; 商君書錐指 1986, 三二頁 | 刑生力,力生強,強生威,威生惠,惠生於力。 | (Körper-)strafen (xing 刑(N)) bringen Kraft (li 力(N)) hervor, Kraft (li 力(N)) bringt Stärke (qiang 強(N)) hervor, Stärke (qiang 強(N)) bringt Autorität (wei 威/畏(N)) hervor, Autorität (wei 威/畏(N)) bringt Gunst hervor, Gunst kommt aus Kraft (li 力(N)) hervor. |
Shangjunshu, „Shuomin“; Shangjunshu zhuizhi 1986, S. 38 | 商君書, „說民“; 商君書錐指 1986, 三八頁 | 刑生力,力生強,強生威,威生德,德生於刑。 | (Körper-)Strafen (xing 刑(N)) bringen Kraft (li 力(N)) hervor, Kraft (li 力(N)) bringt Stärke (qiang 強(N)) hervor, Stärke (qiang 強(N)) bringt Autorität (wei 威/畏(N)) hervor, Autorität (wei 威/畏(N)) bringt Macht(de 德(N)) hervor, Charisma/Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)) kommt aus (Körper-)strafen (xing 刑(N)) hervor. |
Shuoyuan, „Jundao“; Shuoyuan jiaozheng 1987, S. 17 | 說苑, „君道“; 說苑校證 1987, 一七頁 | 於是燕王常置郭隗上坐,南面。居三年,蘇子聞之,從周歸燕,鄒衍聞之,從齊歸燕,樂毅聞之,從趙歸燕,屈景聞之,從楚歸燕,四子畢至,果以弱燕并彊齊。夫燕、齊非均權敵戰之國也,所以然者,四子之力也。 | Daraufhin setzte der Yan-König Guo Wei dauerhaft auf einem Ehrenplatz über den Süden ein, nachdem er dort drei Jahre verweilte, hörte Suzi davon und kehrte von Zhou nach Yan zurück; Zou Yan hörte davon und kehrte von Qi nach Yan zurück; Yue Yi hörte davon und kehrte von Zhao nach Yan zurück; Qu Jing hörte davon und kehrte von Chu nach Yan zurück. Nachdem diese vier alle angekommen waren, annektierten sie schlussendlich mit dem schwachen Yan das starke Qi; tatsächlich sind Yan und Qi verfeindete, kämpfende Länder (guo 國 / yu 域(N)) ungleichen politischen Einflusses (jun quan 均權), das, wodurch dies so wurde, ist die Kraft (li 力(N)) dieser vier. |
Shuoyuan, „Zhi wu“; Shuoyuan jiaozheng 1987, S. 380 | 說苑, „指武“; 說苑校證 1987, 三八零頁 | 聖人之治天下也,先文德而後武力。凡武之興,為不服也,文化不改,然後加誅。夫下愚不移,純德之所不能化,而後武力加焉。 | Wenn der Weise die Welt ordnet (zhì / chí 治(V)), gibt er zivilen Maßnahmen (wen 文(N)) und Güte (de 德(N)) Vorrang und stellt militärische Maßnahmen (wu 武(N)) und Gewalt (li 力(N)) hintan. Allgemein gilt, dass das Aufkommen von militärischen Maßnahmen (wu 武(N)) daran liegt, dass sich das Volk nicht unterwirft (fu 服(V)). Verändern sie sich nicht durch zivile Maßnahmen (wen 文(N)) und Erziehung, erlegt man ihnen zusätzlich Strafen auf. Nun, sind die Unteren (xia 下(N)) dumm und unwillig sich zu ändern, fügt man denen, die durch bloße Güte (de 德(N)) nicht erzogen werden können zusätzlich militärische Maßnahmen (wu 武(N)) und Gewalt (li 力(N)) zu. |
Wenzi, „Daode“; Wenzi jiaoshi 2004, S. 209 | 文子, „道德“; 文子校釋 2004, 二零九頁 | 文子問政?老子曰:御之以道,養之以德,無示以賢,無加以力 […] 御之以道則民附,養之以德則民服,無示以賢則民足,無加以力則民朴。 | Wenzi erkundigte sich nach [der richtigen Form von] Regierung (zheng 政(N)). Laozi sagte: Lenke (yu 御/馭(V)) sie mit dem Weg, nähre/sorge für sie mit Güte (de 德(N)), belehre sie nicht mit Tüchtigkeit, stresse sie nicht mit Gewalt (li 力(N)). […] Lenkst (yu 御/馭(V)) du sie mit dem Weg, dann ist das Volk [Dir] nah, sorgst du für sie mit Güte (de 德(N)), dann unterwirft (fu 服(V)) sich das Volk, belehrst du sie nicht mit Tüchtigkeit, dann ist das Volk genügsam, stresst du sie nicht mit Gewalt (li 力(N)), dann ist das Volk simpel. |
Wenzi, „Fu yan“; Wenzi jiaoshi 2004, S. 173 | 文子, „符言“; 文子校釋 2004, 一七三頁 | 老子曰:人之情心服於德,不服於力,德在與不在來 [...]。 | Laozi sagte: Die Gefühle und Herzen der Menschen unterwerfen (fu 服(V)) sich Güte (de 德(N)), sie unterwerfen (fu 服(V)) sich nicht physischer Gewalt (li 力(N)). Güte (de 德(N)) liegt im Teilhaben, nicht im Anlocken. |
Xinshu, „Guo Qin zhong“; Xinshu jiaozhu 2000, S. 14 | 新書, „過秦中“; 新書校注 2000, 一四頁 | 秦王懷貪鄙之心,行自奮之智,不信功臣,不親士民。廢王道而立私愛,焚文書而酷刑法,先詐力而後仁義,以暴虐為天下始。 | Der König (wang 王(N)) von Qin hegte ein geiziges und gemeines Herz und praktizierte die Klugheit, sich selbst zur Geltung zu bringen; er vertraute nicht verdienstvollen Ministern (chen 臣(N)) und näherte sich nicht dem gelehrten Volke an. Er verwarf den Weg des Königs (wang 王(N)) und setzte private Schonung ein; er ließ Schriften und Dokumente verbrennen und machte Strafen (xing 刑(N)) und Gesetze (fa 法(N)) grausam. Er gab Betrug und Gewalt (li 力(N)) den Vorzug, aber stellte Menschlichkeit und Rechtschaffenheit hintan – so setzte er Tyrannei (bao 暴(N)) und Unterdrückung (nüe 虐(N)) an den Anfang der Welt (tian xia 天下(N)). |
Xinxu, „Shan mou xia“; Xinxu jiaoshi 2001, S. 1394 | 新序, „善謀下“; 新序校釋 2001, 一三九四頁 | 夫匈奴,可以力服也,不可以仁畜也 [...]。 | Nun, die Xiongnu können mit Gewalt (li 力(N)) unterworfen (fu 服(V)) werden, [aber] sie können nicht mit Menschlichkeit gehorsam (xu 畜(V)) gemacht werden. |
Xinxu, „Shan mou“; Xinxu jiaoshi 2001, S. 1197 | 新序, „善謀“; 新序校釋 2001, 一一九七頁 | 王若負人徒之眾,(杖)兵革之彊,乘毀魏之威,而欲以力臣天下之王,臣恐其有後患也。 | Stützt ihr euch auf die Masse von Leuten und Anhängern, auf die Stärke (qiang 強(N)) von Militär (bing 兵(N)) und Rüstung, nutzt die Autorität (wei 威/畏(N)) Wei zu vernichten und wollt mit Gewalt (li 力(N)) die Könige (wang 王(N)) der Welt unterwerfen (chen 臣(V)), so fürchte ich, Euer Minister (chen 臣(N)), dass dies schlimme Folgen haben wird. |
Xinyu, „Ben xing“; Xinyu jiaozhu 1986, S. 146 | 新語, „本行“; 新語校注 1986, 一四六頁 | 統四海之權,主九州之眾,豈弱於(武)力哉? | Den politischen Einfluss (quan 權(N)) innerhalb der vier Meere (si hai 四海(N)) zu einen (tong 統(V)), die Masse der neun Provinzen (jiu zhou 九州(N)) zu beherrschen (zhu 主(V)), ist das etwa schwach an physischer Kraft (li 力(N)) sein? |
Xinyu, „Dao ji“; Xinyu jiaozhu 1986, S. 29 | 新語, „道基“; 新語校注 1986, 二九頁 | 德盛者威廣,力盛者驕眾。齊桓公尚德以霸,秦二世尚刑而亡。 | Derjenige, der reich an Güte (de 德(N)) ist, [dessen] Autorität (wei 威/畏(N)) ist weit reichend (wei guang威廣); derjenige, der reich an physischer Gewalt/Stärke (li 力(N)) ist (li sheng 力盛), [dessen] Arroganz ist mannigfaltig. Der Huan-Patriarch (gong 公(N)) von Qi schätzte Güte (de 德(N)) hoch, um als Hegemon zu herrschen (ba 霸/伯(V)), die zwei Generationen von Qin schätzten Körperstrafen (xing 刑(N)) hoch und gingen unter (wang 亡(V)). |
Xinyu, „Dao ji“; Xinyu jiaozhu 1986, S. 34 | 新語, „道基“; 新語校注 1986, 三四頁 | 君子以義相褒,小人以利相欺,愚者以力相亂,賢者以義相治。 | Die Edlen (junzi 君子(N)) rühmen sich mit Rechtschaffenheit gegenseitig, die Gemeinen betrügen sich mit Nutzen gegenseitig; diejenigen, die dumm sind, bringen sich mit physischer Gewalt (li 力(N)) gegenseitig in Unordnung; diejenigen, die fähig sind, ordnen sich mit Rechtschaffenheit gegenseitig. |
Xunzi, „Fu guo“; Xunzi jijie 1988, S. 182 | 荀子, „富國“; 荀子集解 1988, 一八二頁 | 君子以德,小人以力。力者,德之役也。 | Der Edle (junzi 君子(N)) [handelt] durch Charisma (de 德(N)), der Gemeine durch physische Kraft (li 力(N)); physische Kraft (li 力(N)) ist der Gefolgsmann vom Charisma (de 德(N)). |
Zhuangzi, „Dao zhi“; Zhuangzi jinzhu jinyi 1963, S. 797 | 莊子, „盜跖“; 莊子今注今譯 1963, 七九七頁 | 俠人之勇力而以為威強,秉人之知謀以為明察,因人之德以為賢良,非享國而嚴若君父。 | Sie erwerben den Mut und die physische Kraft (li 力(N)) Anderer und werden dadurch ehrfurchtgebietend (wei 威/畏(V)) und stark; sie halten das Wissen und die Pläne Anderer in ihrer Hand und werden dadurch hellsichtig und gut informiert; sie folgen der Güte (de 德(N)) Anderer und werden dadurch fähig und gut; es ist nicht so, dass sie die Herrschaft über ein Land genießen (xiang guo 享國(V)), aber sie werden respektiert wie Herrscher (jun 君(N)) oder Väter. |
Zuozhuan, Xianggong ershiliu; Chunqiu zuozhuan 1981, S. 1111 | 左傳,襄公二十六; 春秋左傳 1981, 一一一一頁 | 師曠曰:「公室懼卑。臣不心競而力爭,不務德而爭善,私欲已侈,能無卑乎。」 | Musikmeister Kuang sagte: „Das Fürstenhaus (gong 公(N))(shi 室(N)) muss befürchten niederzugehen 卑(bei (V))! Seine Minister (chen 臣(N)) messen sich nicht mit dem Verstand, sondern kämpfen mit Körperkraft (li 力(N))! Sie eifern nicht nach Tugendhaftigkeit (de 德(N)), sondern kämpfen um Anerkennung. Ihre persönlichen Verlangen sind bereits ausschweifend. Vermag es etwa nicht niederzugehen (bei卑(V))?“ |
Zuozhuan, „Xi gong si nian“; Chunqiu Zuozhuan zhu 1981, S. 292-293 | 左傳, „僖公四年“; 春秋左傳注 1981, 二九二-二九三頁 | 「君若以德綏諸侯,誰敢不服?君若以力,楚國方城以為城 […] 雖眾,無所用之。」 | Wenn Ihr, mein Fürst (jun 君(N)), die anderen Regionalherrscher mit Charisma (de 德(N)) befriedet, wer wird es dann noch wagen sich nicht zu unterwerfen (fu 服(V))? Wenn Ihr aber physische Gewalt (li 力(N)) gebraucht, dann wird Chu sich Fangcheng zur Stadtmauer (cheng 城(N)) nehmen […] und obgleich [Ihr] über ganze Kolonnen verfügt, werdet [Ihr] sie nirgendwo effektiv zum Einsatz bringen können. |