Reproduktion von Eliten im japanischen Mittelalter durch Delegierung und Aufspaltung königlicher Herrschaft

Aus Macht und Herrschaft
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19 – TP Taranczewski/Schley


Japanologie

Das Teilprojekt zielt darauf ab, die Institution des Königtums aus ihrer Fixierung auf das Tennôtum zu lösen. Als Ansatz dient eine Analyse des Königtums in einer Epoche seiner funktionalen und institutionellen Ausdifferenzierung im frühen Mittelalter Japans (11.–14. Jh.). Die konkreten Herrschaftspraktiken – speziell in den Bereichen Militär und Agrarpolitik – werden in der Wechselwirkung mit der Entwicklung von Macht und Herrschaft in Japan untersucht. Nicht nur das Königtum im engeren Sinne (tennô), sondern vor allem die mit ihm verbundenen Eliten, ihre Handlungsweisen und Interaktionen und dadurch die Gesamtstrukturen von Macht und Herrschaft werden dabei in den Blick genommen.

 

Abstract

In der ersten Projektphase lag der Fokus auf der Herrschaftsausübung durch die militärische Elite. Wie bereits im Erstantrag angekündigt rücken für die zweite Projektphase die Handlungsweisen und -optionen der Beherrschten ins Zentrum. In Ergänzung der bisherigen Perspektive auf die Formen delegierter Herrschaft zwischen Hofadel und Kriegergruppen werden nun auch die religiösen Institutionen und deren Machtressourcen und Herrschaftspraktiken einen weiteren Schwerpunkt bilden. Zeitlich wird der Rahmen vom ausgehenden den 13. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts gespannt.

Für diese Schwerpunktsetzung sprechen mehrere Argumente. Zum einen stehen Religion und königliche Herrschaft in einer spannungsreichen Beziehung von Autonomie und gegenseitiger Ergänzung. Dies gilt in erster Linie für die unterschiedlichen buddhistischen Denominationen, die von Anfang an durch intensive Förderung der Herrscherelite Verbreitung fanden. Unter vorwiegend politischen Maßgaben rezipiert, entfalteten sie durch ihre personellen, rituellen und symbolischen Kapazitäten im Zentrum, durch das im 8. Jahrhundert aufgebaute Netzwerk von Provinztempeln aber auch in der Peripherie, ihre systemstabilisierende Wirkung. Zum anderen lassen die zunächst enger gefassten Beziehungen der Elite zu den lokalen Kultstätten ihrer Ahnen– und Reichsgottheiten (jingi) Spannungen erkennen. Im Rahmen des offiziellen Götterkultes dienten diese primär politischen und weniger soteriologischen Belangen. Gleichwohl lösten sich einzelne Kultstätten mit der Zeit von der königlichen Herrschaft ab oder wahrten dieser gegenüber ihre ursprüngliche Autonomie. Dazu trugen die regional unterschiedlich intensiv gestalteten Verflechtungen mit buddhistischen Gemeinden auf personeller wie doktrinärer Ebene bei, die auf lange Sicht neue Formen der politischen und sozialen Selbstorganisation hervorbrachten

Zunächst waren es buddhistische Institutionen, die seit dem 8. Jahrhundert auch gegenüber der Elite mit eigenen Herrschaftsansprüchen über Land und Menschen auftraten. Dazu bot ihnen ihre prinzipiell universale Ausrichtung als eine von außen eingeführte Religion zusammen mit der in der buddhistischen Mönchsgemeinde umgesetzten eigenen Sozialordnung hinreichend Potenzial. Mitglieder des buddhistischen Klerus hatten nicht systemkonforme Lehren unter größeren Bevölkerungsgruppen, auch dem Beherrschtenstatus zuzurechnenden Schichten, verbreitet. Eine zudem politische Profilierung und Steigerung ihrer ökonomischen Selbstverwaltung erfolgte dann seit dem ausgehenden 10. Jahrhundert in Reaktion auf die gesamtgesellschaftlichen Veränderungen. Die hierbei entstehenden Klosterkomplexe förderten in den von ihnen kontrollierten Gebieten auch neue soziale Abhängigkeitsverhältnisse für die Gruppen der Beherrschten. Dazu trugen nicht zuletzt die einzelnen Klosterkomplexen schon früh gewährten Sonderrechte über Land und in Verwaltungsangelegenheiten bei, die deren Unabhängigkeit weiter förderten (Taranczewski 1988/2017).

Diese ökonomische Sonderbehandlung wirkte zusammen mit der allmählichen Umstrukturierung der politischen Kontrolle über die Provinzen, der sich aus dem Rückzug der Zentralregierung ergab, eine zunehmende Anziehungskraft auf die sozial schwächer gestellten Bevölkerungsgruppen aus. Der personelle Zulauf, den die Klöster dadurch erhielten, ihre partielle Militarisierung und Verwicklung in lokale Konflikte beförderten Tendenzen der Distanzierung der buddhistischen Gemeinden von der herrschaftlichen Elite. Zusammengefasst waren die buddhistischen Klosterkomplexe somit einerseits in verschiedener Hinsicht mit königlicher Herrschaft verschlun­gen und wurden von ihr alimentiert, doch entstanden hierbei anderer­seits Herrschaftssphären eigenen Rechts, die nicht als eine Ableitung königlicher Macht zu erklären sind. Die buddhistischen Gemeinden bildeten anders gesagt eine komplexe Machtressource eigener Art, die nicht vollständig von der königlichen Herrschaft oder der Kriegerherrschaft monopolisiert werden konnte.

Diese Sonderstellung wirkte auch auf die lokalen Kultstätten, die zum Teil Eingang in den buddhistischen Verwaltungsapparat fanden, zum Teil aber ebenso mit den Klosterkomplexen wie auch den offiziellen Verwaltern in Konkurrenz um Land, Personal und Repräsentationsformen traten. Insbesondere die seit dem 11. Jahrhundert wachsenden sozialen Konflikte zwischen jitō, lokalen Machtfigurationen und religiösen Gruppierungen beförderten die Bildung qualitativ neuer Eliten, die eine Epoche des Anwachsens 'nichtlegitimer“ Herrschaftsformen (im Sinne Webers) einleiteten. Gemeint sind damit die loka­len Akteure, die sich aus den traditionell dem Beherrschtenstatus zugerechneten sozialen Gruppie­run­gen als politische und soziale Führungseliten der entstehenden Institutionen politischer Selbstregie­rung, die wesentlich genossenschaftlich organisiert waren, herausbildeten. Es sind damit Personengruppen in den Blick genommen, die anders als die in der ersten Phase untersuchten jito nicht in der Tradition von Herrschaftsdelegierung und Machtteilung standen. Diese neuen Formen waren stark von den internen Organisations­formen der religiösen Institutionen inspiriert, etwa was den in der Heilsordnung transzendent begründeten Gedanken der Gleichheit oder die Institution des formalisierten Mehrheitsentscheids betrifft. Buddhistische Lehren und Kultpraktiken stellten gleichfalls in den immer wieder aufflammenden Konflikten ihr sowohl sprachliches wie rituelles Vermögen unter Beweis, die politische Kommunikation zu bestimmen. Ein Beispiel sind die Proteste von Klöstern und Schreinen (gōso), die nur vor dem Hintergrund einer in der Elite verankerten Überzeugung vom unbedingten Zusammenhang politischer und religiöser Ordnungen (ōbō-buppō sōi) Wirkung zeitigte.

Von den genannten Eigenschaften her lässt sich eine Verbindung zu den vielschichtigen sozio­politischen Innovationen von Herrschaft in der zu untersuchenden Epoche ziehen. Gemeint sind dabei auf der einen Seite die im 14. Jahrhundert entstehenden autonomen Organisationsformen der Angehörigen des Beherrschtenstatus, die lernten, die ehemals vom Königtum und seinen geistlichen Eliten geschaffenen Infrastrukturen zunehmend zur Selbstorganisation sowie zur Formulierung und Durchsetzung ihrer eigenen politischen wie ökonomischen Interessen zu nutzen.

Auf der anderen Seite sind damit zugleich weniger von diesen Veränderungen begünstige Gesellschaftsgruppen in den Blick zu nehmen, deren soziale Stellung aufgrund der ökonomischen und politischen Verlagerungen zu Gunsten der neuen militärischen Elite eine Schwächung erfuhren. Insbesondere hochrangige Frauen des Hofes wie Herrschergemahlinnen und Hofdamen, aber auch andere Gruppen wie Ammen oder Witwen hatten gravierende Einbußen ihrer ehemaligen Unabhängigkeit und öffentlichen Partizipationsmöglichkeiten hinzunehmen. Allgemein konstatiert die Forschung für das 14. Jahrhundert einen einschneidenden Statusverlust für Frauen der Elite, der des weiteren einen Prozess zunehmender Reduktion ihrer gesellschaftlichen Stellung bis in die frühe Moderne einleitete. Unter anderem wurden ehemals bilaterale oder sogar matrilineare Erbfolgen durch rein patrilineare Formen ersetzt. Eine stringente Überprüfung der verbliebenen und andererseits im Zuge oben skizzierter Entwicklungen neu erschlossenen Handlungsmöglichkeiten von Frauen bleibt dagegen noch zu leisten und im Hinblick auf die Unterschiede zwischen Zentrum und Peripherie sowie die epochenspezifischen Gendervorstellungen zu hinterfragen.

Ergebnisse - was wurde erreicht?

Das japanologische Teilprojekt des SFB 1167 hat sich zur Aufgabe gestellt, in der ersten Förderphase unter dem Titel ‚Reproduktion von Eliten im japanischen Mittelalter durch Delegierung und Aufspaltung königlicher Herrschaft‘ die Agrarpolitik und die Ausübung physischer Gewalt durch die Eliten im untersuchten Zeitraum vom Ende des 12. bis zum Beginn des 14. Jahrhunderts als Fallbeispiele für die gemeinsam verhandelte Thematik von Macht und Herrschaft aufzuarbeiten. Im Verlauf der Arbeiten gelang es, diese Zielsetzung durch zwei inhaltliche Spezifizierungen zu erfüllen. Zum einen geschah dies durch die Einengung des Untersuchungsfeldes auf die Schicht lokaler Landverwalter (jitō) und zum anderen anhand eines quantitativen Verfahrens der Quellenanalyse, das in der Anfertigung einer erweiterbaren und für andere Forschungsvorhaben anschlussfähigen Personendatenbank resultierte. Dies bildete die Basis für eine prosopographische Auswertung der Quellen. Wie schon in der Ausgangshypothese angedeutet ließ sich verifizieren, dass grundsätzlich in allen untersuchten Formen von Herrschaft ein ideologischer und institutioneller Bezug auf die monarchische Spitze der Elite feststellbar war, wenn es sich um Formen der öffentlichen Gewalt handelte. Die Monarchen erscheinen in diesem Diskurs als transpersonale Instanz, die letztlich diese Gewalt delegierten. Damit ist jedoch nur die Ebene der an einer überkommenen zentralstaatlichen Ordnung orientierten Sprachregelung betrachtet. In unseren Untersuchungen zeigte sich indes eine in allen Phasen der Delegationsprozesse vorfindliche Verschränkung der im Altertum (7.–9. Jahrhundert) gebildeten bürokratischen Herrschaftsstrukturen (Ämter, Kompetenzen) mit personalen Elementen, wie sie für die Zeit des Mittelalters charakteristisch waren (Vasallität, Lehnswesen, Bündnisse, Verwandtschaftsorganisation). Diese spezifischen Wechselbeziehungen von Personalität und Transpersonalität (Spannungsfeld B) sowie von Zentrum und Peripherie (Spannungsfeld C) bildeten die Rahmung der erfolgten Untersuchung, mit der wir unsere Ergebnisse den anderen Teilbereichen des SFB zugänglich machten. Auf den Spannungsfeldtreffen und Tagungen konnten die aus den japanischen Quellen ermittelten Ergebnisse, wie am Ende des vorliegenden Berichts noch näher erläutert, für die transkulturelle Analyse von Macht und Herrschaft fruchtbar gemacht werden. Zugleich relevant für die Fortsetzung des japanologischen Teilprojekts ist das – bereits im Einrichtungsantrag formulierte – Kernanliegen, die Institution der Monarchie aus oben genannter Fixierung auf die nach den Kriterien des systemprägenden Zeitraums vom 7. bis 9. Jahrhundert über den Herrschaftsapparat gebietenden Monarchen und deren Herrschaftsnarrativ zu lösen. Es bleibt ein notwendiges Anliegen der japanologischen Forschung, die politischen Eliten des betrachteten Zeitraumes in ihrer Gesamtstruktur sowie ihrer Binnendifferenzierung in den Blick zu nehmen, um somit gegen die unreflektierte Übernahme noch gegenwärtig bisweilen in Japan und in außerjapanischen Publikationen anzutreffender und zum Teil modern nationalistisch gefärbter Diskurse eine theoretisch gesicherte und auf hinreichende Quellenbelege geschichtswissenschaftlich gestützte Forschung voranzubringen. Mit dem Anliegen, die funktionalen und institutionellen Ausdifferenzierungen der Eliten zu analysieren, stehen auch weiterhin die konkreten Herrschaftspraktiken im Mittelpunkt. Deren Wechselwirkung mit der Entwicklung von Macht und Herrschaft konnte während der ersten Phase untersucht werden und bleibt im Folgenden zu erweitern und zu vertiefen. Als Besonderheit des TP 19 ist die Schaffung einer in der Japanologie angesiedelten W1-Stelle zu nennen. Sie wurde von der Universität Bonn eingerichtet mit dem Zweck der leitenden Mitarbeit an diesem japanologischen Teilprojekt sowie im weiteren Sinn der Stärkung der historischen Japanforschung, insbesondere in Bezug auf die vormoderne bzw. mediävistische. Nach dem komplexen Prozedere konnte schließlich Daniel Schley, Japanologe und Historiker, gewonnen werden. Seit Mai 2017 wirkte er als assoziiertes Mitglied mit, seit November 2018 als Co-Leiter des Teilprojekts. Als Ergebnisse der ersten Förderphase sind im Einzelnen zu nennen: 1. Es hatte sich als geeigneter Zugang zur Aufgabenstellung erwiesen, die Schicht der lokalen Landverwalter (jitō) auf ihre geographische Verteilung und – zumindest in ausgesuchten Beispielen – auf ihre personellen sowie sonstigen nicht mit ihrem Amt verknüpften Verbindungen hin zu untersuchen. Dadurch gelang es, die Zielsetzung des Teilprojekts exemplarisch an einer entscheidenden funktionalen Schnittstelle zu prüfen, an der die konkreten Herrschaftspraktiken sichtbar wurden. Die jitō bildeten die wichtigste neue Trägerschicht von Agrar- und Militärpolitik, die dabei als unterste Instanz öffentlicher Gewalt in den von ihnen beherrschten Gebieten fungierte. Sie eigneten sich somit besonders gut, um unser Verständnis der damaligen Delegierungsprozesse von Herrschaft besser zu verstehen, deren entscheidende Phase auf den betrachteten Zeitraum fiel. Ergiebig waren gleichfalls die unterschiedlich langen Aufenthalte aller Mitarbeiter des TP 19 am Historiographischen Institut der Universität Tokyo. Dort konnten vor allem Szymon Czerkawski und Christian Werner annähernd 4000 projektrelevante Quellen ausfindig machen, deren Auswertung auch über die erste Förderphase hinaus noch reichhaltiges Material bietet. Ebenso gelang es, Anschluss an die aktuelle Forschung in Japan zu finden sowie Kontakte mit Kolleginnen und Kollegen vor Ort zu vertiefen oder neue Beziehungen herzustellen, wie unter anderem zu Forschungsreinrichtungen in Kyoto (Universität Kyoto, International Research Center for Japanese Studies). Die Japanaufenthalte von Christian Werner und Szymon Czerkawski dienten außer der Arbeit am TP 19 auch der fachlichen Weiterbildung und der Vorbereitung ihrer Dissertationen. 2. Die prosopographische Auswertung der in Japan beschafften Quellen benötigte einige Zeit. Schwierigkeiten bereitete neben der Erschließung und Beschaffung analoger wie v. a. auch digitaler Quellensammlungen die Konzipierung einer für unsere Zwecke geeigneten, gut handhabbaren Datenbank bzw. passender Softwarelösungen. Wir haben uns schließlich für das Programm FileMaker als Ziel hinter den Vorstufen von Excel-Dateien entschieden. Vor dem Hintergrund der für die vormoderne Geschichtswissenschaft typischen Problematik der lückenhaften Quellenlage muss eine solche Studie notwendig stark fragmentarischen Charakter annehmen. Die japanische Forschung zu jitō beschränkte sich bisher primär auf diejenigen Fälle, die eindeutig und umfassend mit Quellen belegbar sind, was dann allerdings tendenziell Quellenbelege mit unvollständigem Informationsgehalt aus Untersuchungen ausschloss. Ein signifikanter Teil der Quellenbelege liefert jedoch nur ‚unvollständige Informationen‘, etwa derart, dass zwar die Existenz eines jitō, nicht aber dessen Identität nachweisbar ist, oder dass ein jitō genannt wird ohne Erwähnung eines Orts. Dies sind die typischen Fälle, in denen das Quellenmaterial nicht genügend Informationen für eine eindeutige Identifikation, geschweige denn für eine Detailstudie liefert, die jedoch bei der Rekonstruktion eines Gesamtbildes einbezogen werden müssen. Gerade Fälle solcher Art sind in der bisherigen Forschung nicht berücksichtigt. Diese quelleninhärente Problematik sucht die prosopographische Methode durch ihren quantitativen Ansatz zu überwinden. Im Verlauf der ersten Förderphase erstellten die Projektmitarbeiter mit dem Programm FileMaker eine vorläufige Datenbank, die alle verfügbaren Daten zu den jitō enthält. Die Datenbank ermöglicht es, einen Überblick über quantitative Aspekte und über die geographische Verteilung der jitō zu vermitteln. Darauf kann die zukünftige historische Japanforschung aufbauen, die sich bislang auf die Betrachtung von Einzelbeispielen beschränkt hatte. Quantitative Arbeiten fehlten hierzu noch weitgehend, in dieser Situation vermag die vom Teilprojekt geleistete Grundlagenforschung aussagekräftige Indikatoren für den Grad der Durchdringung des gesamten Gemeinwesens (tenka/tianxia – ‚Reichs‘) durch die Schogunatsherrschaft zu liefern. Die Datenbank wird nach Abschluss für die transdisziplinäre Forschung im SFB bereitgestellt. Gleichfalls erfolgt arbeitsbegleitend die Dokumentation der historischen Begrifflichkeiten und deren unterschiedlichen Übersetzungen, die in Form eines fortgeführten Glossars online veröffentlicht werden sollen. Weitere Ergebnisse, die sich aus den im Laufe der ersten Förderphase organisierten internationalen Workshops ergaben, werden in zwei Sammelbänden publiziert, deren Erscheinungstermin für Ende 2020 geplant ist. Auf dem ersten Workshop im Dezember 2016 zum Thema ‚Die Erforschung von Eliten im frühmittelalterlichen Japan. Prosopographie, Historische Netzwerkforschung, Prozess- und Figurationssoziologie als Ansätze‘ diskutierten die Teilnehmer die Forschungssituation zu den Gruppierungen, die als lokale Organe der königlichen Herrschaft in den Prozess der Reproduktion der Eliten involviert waren. Als ein Ergebnis dieser Diskussionen wurde beschlossen, den Fokus unserer Untersuchung auf die jitō zu richten. Weitere Desiderata wurden benannt sowie Lösungen für theoretische und vor allem methodologische Fragen vorangebracht. Probleme der softwaregestützten Auswertung und die Auswahl geeigneter Programme konnten so im Vorfeld der Forschungsreisen prinzipiell gelöst werden. Hervorzuheben sind ferner die Beiträge des zweiten Workshops ‚Soziale Konflikte im Japan des frühen Mittelalters und ihre Regelungsformen – staatliche und nichtstaatliche Institutionen‘, der im November 2017 stattfand. Dort wurden die Ergebnisse der Quellenrecherche und ihrer ersten vorläufigen Auswertung anhand einzelner Problemfälle vorgestellt. Diese zeigten, welche soziopolitischen Beziehungen die in sich bereits uneinheitliche Schicht der jitō mit der dualen Herrschaftsstruktur des 13. Jahrhunderts verband. Des weiteren widmeten sich Beiträge den juristischen Verankerungen der jitō innerhalb der überkommenen Bürokratie und der Herrschaftsideologie des Zentrums. Der dritte Workshop im November 2018 war hingegen einer anderen Problematik gewidmet. Über den bisher vornehmlich durchgesehenen Quellenkorpus an Urkunden und Rechtstexten ging es auf dem Workshop um eine einzelne Quelle, die Ende des 13. Jahrhunderts kompilierte Chronik Azuma kagami (‚Spiegel des Ostens‘), in dessen Zentrum die Geschichte des Schogunats von seinen Anfängen bis in die 1260er Jahre steht. Die Beitragenden beleuchteten unterschiedliche Aspekte der Kompilation und Textüberlieferung. Sie gingen ferner auf inhaltliche Motive ein, welche die Herrschaftspraktiken der Kriegerregierung und deren Bezüge zur Monarchie erhellten. Dadurch erfüllten sie den bewusst offen formulierten Arbeitsauftrag des Workshops zur ‚Herrschaft im Spiegel der Geschichte‘. Gemeinsam war allen drei Workshops, dass die Vorträge und Diskussionen auf Japanisch stattfanden. Für die Veröffentlichung werden die Beiträge von den Mitarbeitern des japanologischen Teilprojekts ins Deutsche übersetzt. Für die beiden Spannungsfeldtagungen, in die das Teilprojekt organisatorisch eingebunden war, konnten Fachspezialisten aus Japan gewonnen werden. Auf der Tagung zu Personalität und Transpersonalität, die vom 23.–25. November 2017 unter dem Thema ‚Die Macht des Herrschers – personale und transpersonale Aspekte‘ stattfand, sprach Shigekazu Kondo (The Open University of Japan) über die politischen Strukturen der Regierung im Japan des 13. Jahrhunderts und zeigte auf, wie die im Altertum auf transpersonalen Aspekten beruhende Ministerialbürokratie von der Mitte des 10. Jahrhunderts an zunehmend durch personale Beziehungen ergänzt wurde, die zum nach chinesischem Modell konzipierten älteren Verfassungsstaat parallele Herrschaftsstrukturen schufen. Die vorhandene Ministerialbürokratie blieb zwar bestehen, büßte aber entschieden an Handlungsmöglichkeiten ein. Dies führte schließlich zu der dualen Regierungsstruktur des 13. Jahrhunderts, die aus dem Hof in Kyoto und der Kriegerregierung (Schogunat) in Kamakura bestand. Auf der Tagung ‚Core, Periphery, Frontier – Spatial Patterns of Power‘ zum Spannungsfeld C vom 28.–30. März 2019 sprachen für das japanologische Teilprojekt Karl Friday (Saitama University) und Satoru Kuroshima (Tokyo University, Historiographical Institute). Während Karl Friday auf die militärischen Expansionsbemühungen in den Norden des Archipels einging, die bis Ende des 8. Jahrhunderts vom Hof in Nara und später von Kyoto aus geführt wurden, sprach Satoru Kuroshima über das Bewusstsein von Grenzen und deren Wahrnehmung im mittelalterlichen Japan. Er stellte dafür insbesondere Quellen aus dem 14. und 15. Jahrhundert vor und ging auf die Aspekte von Binnen- und Außengrenzen ein, die sich aus der besonderen Konstellation Japans als ein Inselreich mit temporär fluktuierenden, überregionalen Verflechtungen ergaben. Durch die Beteiligung an den ITWs des SFB entstanden einige Arbeiten. Daniel Schley erstellte für die ITW ‚Legitimation‘ einen Aufsatz zur Legitimierungsproblematik beim Thronwechsel von 1183. Auf der Tagung zur Kaiserchronik für das Teilprojekt von Elke Brüggen präsentierte Daniel Schley Quellen aus der höfischen Überlieferung und erarbeitete daraus einen weiteren schriftlichen Beitrag, der im Sammelband zur Tagung Anfang Dezember 2019 erscheinen wird. Christian Werner hielt in der ITW ‚Autokratien – Legitimation und Partizipation‘ einen Vortrag zum Autokratie-Diskurs in der japanischen Geschichtswissenschaft, insbesondere solche Aspekte, die den in TP 19 bearbeiteten Zeitraum betreffen. Auf diesem Vortrag basierend verfasste er den Aufsatz ‚Zwischen Autokratie und Konsens: Aspekte der Hōjō-Herrschaft im ersten Shōgunat Japans‘, der in den von Diana Ordubadi und Dittmar Dahlmann herausgegebenen Sammelband zu Autokratie aufgenommen wurde. Auch Shigekazu Kondo hat auf Christian Werners Anregung einen Beitrag zu diesem Sammelband verfasst. Detlev Taranczewski hat ihm Rahmen der ITW ‚Die Frau(en) des Herrschers‘ einen Vortrag zum Thema ‚Kriegerfrauen im mittelalterlichen Japan‘ gehalten. Hier wurden durch Vorstellung von ‚Handlungsräumen‘ der Kriegerfrauen anhand von Quellenbeispielen Aspekte der Genderfragen in Bezug auf das frühe japanische Mittelalter beleuchtet; die hier erarbeiteten ‚Handlungsräumen‘ dienten auch der Vergewisserung über die analytischen Kategorien, in denen die verschiedenartigen sozialen Beziehungen der Krieger / jitō erfasst werden können und die deshalb auch für unsere prosopographische Arbeit von Bedeutung waren. Detlev Taranczewski hat weiterhin einen Beitrag für den Quellenreader des Spannungsfeldes ‚Personalität und Transpersonalität‘ von Macht und Herrschaft geliefert; er besteht in einer historischen Einordnung, Übersetzung und Interpretation von Passagen aus dem autobiographisch gefärbten Essay Hōjōki (‚Aufzeichnungen aus meiner Klause‘, 1212 verfasst von Kamo no Chōmei) und aus der um 1300 entstandenen o. e. Chronik Azuma kagami. Als Gemeinschaftsarbeit aller Mitglieder unseres TP 19 ist eine zusammenfassende Auswertung der Ergebnisse unserer Untersuchung mit Schwerpunkt auf den prosopographischen Arbeiten geplant, die auch einen wichtigen Baustein für die Fortführung unseres Teilprojekts bildet. Dazu ist auf die in der Endredaktion befindliche Dissertation von Christian Werner zu verweisen, deren Abschluss für 2020 gesetzt ist. Stand der Forschung und eigene Vorarbeiten Politisch und sozial war der Untersuchungszeitraum von gesteigerter sozialer und geographischer Mobilität geprägt, die durch die Doppelherrschaft von Kyōto und Kamakura und ihre Auflösung im frühen 14. Jahrhundert einen gesamtgesellschaftlichen Umbruch einleitete. Unter den geistlichen Institutionen hatten Reformbewegungen machtpolitische Veränderungen angestoßen, von denen v. a. die älteren Gemeinden von Tendai, Shingon und Hossō betroffen waren. Zugleich forderte die im Thronfolgestreit geschwächte königliche Herrschaft auch den religiösen Institutionen eine Umorientierung ab, der nicht alle gewachsen waren. Das zeigte sich unter anderem in der Förderung zenbuddhistischer Tempel für administrative und symbolische Zwecke durch die neue Kriegerregierung der Ashikaga sowie den Umgang der Elite mit neuen buddhistischen Reformbewegungen (Satō 1987; Ōta 2014). Diese Entwicklungen sind in der historischen Japanforschung nicht unbekannt, wobei grundlegende Erkenntnisse vorwiegend zu den früheren Jahrhunderten vorliegen (Kuroda 1975, 1980; Kinugawa 2007; Itō 2011). Sehr viel geringer ist demgegenüber die Zahl japanologischer Veröffentlichungen, die sich sozialgeschichtlich mit den geistlichen Institutionen und deren Konfliktpotential auseinandersetzen (Adolphson 2000, 2007), die Machtstellung weiblicher Akteure berücksichtigen (Kawai 2015), das symbolische und politische Kapital von Gegenständen religiöser Verehrung prüfen (Ruppert 2000) oder die Verselbständigung lokaler Kultstätten untersuchen (Andreeva 2017). Hieran anknüpfend sind insbesondere für die späteren Entwicklungen im 14.–15. Jahrhundert differenzierende Detailstudien vorzunehmen, welche die politischen und sozioökonomischen Umwälzungsprozesse berücksichtigen und die in den Zeugnissen der Elite sichtbar werdenden Formen der Repräsentation ihrer Herrschaft auf Brüche und Übertragung hinterfragen. Auf den bisherigen Ergebnissen des TP 19 aufbauend ist die Fragestellung daher auf konkrete Konfigurationen von Macht auszuweiten, die sich nicht allein über Delegierungsprozesse königlicher Herrschaft erklären lassen. In den Fokus rücken folglich sozial komplexe Konfigurationen im Beziehungsgeflecht von lokalen Akteuren mit überregional agierenden geistlichen Institutionen und den Machtzentren der alten Elite. Dazu bedarf es der Ergebnisse aus der prosopographischen Arbeit und der Erforschung sich ausdifferenzierender Herrschaftspraktiken zwischen Zentrum und Peripherie der ersten Projektphase. Diese sind unverzichtbar für die Herausarbeitung der schwieriger zu erfassenden Formationen lokaler Selbstverwaltung in ihrer Genese und Konstitution. Vielversprechend für die hier verfolgte Untersuchung sind Hinweise in der Forschungsliteratur, die auf eine Rezeption der Idee einer fundamentalen Gleichheit aller Menschen unter den Beherrschten vermuten lassen, die erstmals im buddhistischen Kontext nachweisbar sei. Auch das Institut des Mehrheitsentscheids, wie es innerhalb der Klostergemeinden gepflegt wurde, ist hierbei in Rechnung zu stellen. Zu berücksichtigen ist darüber hinaus die bindende Wirkung lokaler Kultstätten, die mitunter zu Sammelpunkten für – später bisweilen auch von Schreinpriestern und buddhistischen Geistlichen geleitete – soziale Bewegungen wurden. Gemeinsam boten sie in sozialen Konflikten argumentative, symbolische und performative Mittel an, mit denen die Akteure den politischen Raum kontrollierten und die eigene Unabhängigkeit gegenüber den Vertretern der öffentlichen Gewalt, insbesondere den jitō, behaupteten. Nicht zuletzt deshalb waren neben den größeren Klöstern auch kleinere Schreine der Lokalgottheiten als Versammlungsorte besonders geeignet, die sozial und konfessionell aus unterschiedlichen Gruppierungen stammenden Versammelten zu einer durchsetzungsfähigen Einheit zu formen. Unter dem Ausdruck „von einem Körper und einem Willen“ (ichimi dōshin) glaubte man beispielsweise in juristischen oder militärischen Konflikten mit der öffentlichen Gewalt die übernatürlichen Mächte auf seiner Seite zu haben. In Zeiten der unter dem Hofadel verbreiteten Vorstellung einer wechselseitigen Abhängigkeit von königlicher Herrschaft und buddhistischer Ordnung (ōbō–buppō) war das ein wirksames Druckmittel. Über die Provinzgrenzen ausgreifende soziale Konflikte, die sich in Form von ikki–Einungen oder sonstigen Bünden organisierten (Pauly 1985; Irumada 1986; Gerber 2005) wirkten dabei als ein sich über Generationen erstreckender kollektiver Lernprozess und zugleich als Motor der allmählichen Herausbildung von Selbstverwaltungskörperschaften unterschiedlichster Bezeichnungen und Dauer sowie mannigfaltigen Zuschnitts. Das heißt, in dieser Zeit lässt sich wohl tendenziell ein Umschlagen von der langen Phase eher kurzlebigerer Protestbewegungen hin zu einer Phase sozialer Bewegungen beobachten, die in manchen Fällen zur Bildung neuartiger Körperschaften führten, welche auf der Grundlage der rechtlichen Gleichheit der konstituierenden Mitglieder beruhte. Auch das Instituts des Vertrags, das sich wohl mit der Vasallität verbreitete, und die Praxis von regionalen Bündnissen Gleicher, die sich ebenfalls mit dem Kriegertum herausgebildet hatte, wirkten vermutlich als praxiserprobte Vorbilder. Nicht alle Gesellschaftsgruppen waren von den oben skizzierten Veränderungen gleichermaßen begünstigt. Zusammen mit dem Prestigeverlust des Königtums und dem personellen Wandel der Elite durch die neue Hofkultur der Ashikaga ging eine Verschlechterung der ökonomischen, sozialen und rechtlichen Position der Frauen einher. Sie konnten ihre frühere Sonderstellung in den neuen Konstellationen der Elitegruppierungen langfristig nicht mehr behaupten. Hatten Frauen von hohem Hofrang (bes. nyōin) im 13. Jahrhundert ihre Herrschaft über Land und Personal noch durch Beziehungen mit allen Machtgruppen (Hofadel, Krieger, Geistliche) zu arrangieren verstanden, verringerte sich ihr Spielraum an politischen Gestaltungsmöglichkeiten im folgenden Jahrhundert. Doch sind weder die personellen Netzwerke von Frauen während der vorangegangenen Epoche noch die Kontinuitäten und Brüche bezüglich ihrer Herrschaftspraktiken, Vererbungsrechte und ihrer religiösen Funktionen in der buddhistischen Memoriapraxis hinreichend erforscht. Ihre gemeinhin konstatierte schwächere soziale Stellung ist ebenso hinsichtlich alternativer Herrschaftsformen zu hinterfragen wie auch die Qualität ihrer Kommunikationsmöglichkeiten in Zeiten sich neu konstituierender Machtverhältnisse und transpersonaler Rahmenbedingungen. Insofern weiter noch die geographische Lage ihrer Landgüter und der religiösen Institutionen bezüglich deren Nähe zu Handelsrouten, Pilgerwegen oder zu für die Kriegshandlungen strategisch bedeutsamen Gegenden Einfluss auf deren politische Relevanz hatten, sind hieraus auch Erkenntnisse zum Zusammenhang von Zentrum und Peripherie zu erwarten. Es gehört zu den Besonderheiten der japanologischen Forschung, dass die Berücksichtigung verschiedenartiger Quellen in den verschiedenen vormodernen Schriftsprachen Japans (Klassische Schriftsprache, Sinojapanisch) einen großen Arbeitsaufwand erfordert, ohne den hinreichend kontextsensitive und differenzierte Antworten jedoch nicht möglich sind. Für Archivbesuche und eine Aktualisierung des Forschungsstandes sind Japanaufenthalte für die Projektleiter und Mitarbeiter daher unverzichtbar. Bezüglich der Quellenauswahl sind wie in der ersten Projektphase weiterhin Herrschaftspraktiken belegende Quellen wie allen voran Urkundensammlungen, weltliche und geistliche Chroniken, Tagebücher und Ernennungslisten zu prüfen, sowie auch Normen setzende und Normen überprüfende Textgattungen – etwa Gerichtsurteile, fiktionale Darstellungen und religiöse Traktate –einzubeziehen. In den schriftlichen Quellen werden o. g. Prozesse der Selbstverwaltung ab dem späten 13. Jahrhundert zunehmend sichtbar. Beispielsweise gehört eine für das Gebiet Ategawa dokumentierte Auseinandersetzung zwischen zwei – vom Standpunkt königlicher Herrschaft aus gesehen – statusmäßig niedergeordneten Gruppen, nämlich hyakushō und jitō, von 1275 zu den frühsten Belegen. Ebenfalls in dieser Zeit nachweisbar werden Transformationsprozesse, in denen die lokalen Kultstätten unter buddhistischer Perspektive eine neue Deutung erhielten und durch Anschluss an die tendenziell universalistisch ausgerichteten buddhistischen Lehren die Reichweite ihrer zuvor örtlich begrenzten Wirksamkeit erweiterten. Insofern die religionsgeschichtliche Forschung darin die Grundlagen für die spätere Entwicklung des frühneuzeitlichen und modernen Shintō im Sinne einer erfundenen Religion ausmacht, bietet es sich an, dieses Narrativ einer sozialgeschichtlichen Prüfung zu unterziehen. Das Gesamtziel der zweiten Projektphase liegt zusammengefasst darin, die Bedingungen für die Akzeptanz ‚nichtlegitimer Herrschaft‘ herauszuarbeiten und näher zu erkunden, welche Machtressourcen die neue Elite nutzte. Mit dem Begriff der Beherrschten steht ferner ein Konzept zur Verfügung, das es erlaubt, die Herrschaftsvorstellungen und –Praktiken quer zu den von der japanischen Forschung gezogenen institutionellen Abgrenzungen aus neuer Perspektive zu erforschen. Zudem vermag die Berücksichtigung der Legitimationsmittel religiöser Institutionen, der Aktivitäten des sozial diversen religiösen Personals in den sozialen Konflikten und dem Handlungsspielraum von Frauen im Gefüge der konkurrierenden Machtgruppen in Fortsetzung der ersten Projektphase die Dynamiken der veränderten Herrschaftskonfiguration darzustellen und typologisch relevante Aspekte weiterführenden Analysen zur Verfügung zu stellen. Der erweiterten Fragestellung geschuldet ist es förderlich, die Untersuchung in zwei auf die beiden Teilprojektleiter verteilten Themenbereichen durchzuführen.

 

Forschungsdaten - wo sind sie zu finden?

 

Primärquellen

 

Sekundärquellen - Bibliografie

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  • Ders. (2007), The teeth and claws of the Buddha. Monastic warriors and sōhei in Japanese history, Honolulu.
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Publikationslisten

Veröffentlichungen

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  • Ders. (2016), „Nicht zwei Könige sind in einem Reich“ – Herrschaft und Königtum zwischen Anspruch und Wirklichkeit im frühmittelalterlichen Japan, in: Klaus Vollmer (ed.), Japan im ostasiatischen Kontext in der Vormoderne, Berlin, 133–160.
  • Ders. (2014), Herrschersakralität im frühmittelalterlichen Japan. Eine Untersuchung der politisch-religiösen Vorstellungswelt des 13.–14. Jahrhunderts (Bunka-Wenhua Band 23), Berlin.
  • Detlev Taranczewski (2017), The Court and its Provinces: Producing and Distributing Wealth in Classical Society, 700–1200, in: Karl F. Friday (ed.), Routledge Handbook of Premodern Japanese History, London et al., 116–137.
  • Ders. (1996), The Creation of Self-Government and Local Leadership in Central Japan from the Fourteenth to the Sixteenth Centuries, in: Ian Neary (ed.), Leaders and Leadership in Japan, Richmond et al., 26–38.
  • Ders. (1991), Some Aspects of Local Rule in Medieval Japan, in: Japan Forum 3, 2, 341–350.
  • Ders. (1988), Einige Aspekte der Entstehung des privaten Grundeigentums im mittelalterlichen Japan, in: MOAG 112, 299–308.
  • Detlev Taranczewski (2001), Die Landschaft Nishinooka. Eine Studie zur Entstehung lokaler Selbstverwaltung aus Konflikten und Kooperation um die Bewässerung der Nassreisfelder im mittelalterlichen Japan, Habil. Universität Bonn.[s. Anlage]

Tagungsteilnahmen

 

Veranstaltungen (Kolloquien, ...)

  • Workshop: „Die Erforschung von Eliten im frühmittelalterlichen Japan – Prosopographie, Historische Netzwerkforschung, Prozess- und Figurationssoziologie als Ansätze (09.12.16–12.12.16)
  • Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung des SFB 1167: Jun.-Prof. Dr. Daniel F. Schley zum Thema „Weise Könige und kluge Minister – Konzepte von Stellvertretung königlicher Herrschaft im mittelalterlichen Japan“ (05.06.18)
  • Workshop und Exkursion: „Soziale Konflikte im Japan des frühen Mittelalters und ihre Regelungsformen – staatliche und nichtstaatliche Institutionen“ (26.11.17–28.11.17)
  • Workshop: „Herrschaft im Spiegel der Geschichte. Die Chronik Azuma kagami (‚Spiegel des Ostens‘)“ (26.11.18–28.11.18)
  • Internationale Tagung „Core, Periphery, Frontier – Spatial Patterns of Power“ zu Spannungsfeld C des SFB 1167 (28.03.19–30.03.19)

Projekt

Projektleitung


PD Dr. Detlev Taranczewski

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Institut für Orient- und Asienwissenschaften
Abteilung für Japanologie und Koreanistik
Brühler Str. 7
53119 Bonn

+49-(0)228-7360230

taran[at]uni-bonn.de

Jun.-Prof. Dr. Daniel F. Schley

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Institut für Orient- und Asienwissenschaften
Abteilung für Japanologie und Koreanistik
Nassestr. 2
53113 Bonn

+49-(0)228-738431

dschley[at]uni-bonn.de

 

 

Projektmitarbeit


Christian Werner, M.A. (Wissenschaftlicher Mitarbeiter)

Sonderforschungsbereich 1167 "Macht und Herrschaft"
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Poppelsdorfer Allee 24
53115 Bonn

+49-(0)228-7354476

cwerner[at]uni-bonn.de

 

Spannungsfelder assoziierte TP's

 

Aktuelle Forschung (Andere Projekte mit ähnlicher Forschung)

 

 

Linked Open Data (hilfreiche Webseiten/Links)