shang 上(N): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Macht und Herrschaft
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Version vom 25. Mai 2020, 17:59 Uhr

Teilprojekt 16 - TP Schwermann
Sprache Altchinesisch
Wortfeld Herrscher

 

Lexem

Lexem Wortart Übersetzung Anmerkung
shang 上 N Allgemeine, figurative Bezeichnung: (der) Obere / (das) Höchste / (die) Oberen

/ (der) Herrschende / (der) Vorgesetzte

Ursprünglich bezeichnet shang 上 keinen Herrscher, sondern stellt lediglich eine

Ortsangabe „oben, oberhalb“ dar. Figurativ wurde das Wort dann dazu genutzt, um auf die Herrschaftselite und schließlich auch auf den Herrscher selbst zu verweisen.

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Belegstellen

Quelle deQuelle zhZitatÜbersetzung
Baihutong, „Hao“; Baihutong shuzheng 1994, S. 47白虎通, „號“; 白虎通疏證 1994, 四七頁或稱天子,或稱帝王何?以為接上稱天子者,明以爵事天也。接下稱帝王者,明位(得)號天下至尊之(言)稱,以號令臣下也。Manche werden als Himmelssohn (tianzi 天子(N)) bezeichnet, manche werden als di 帝 (di 帝(N)), Gottkönig und wang 王 (wang 王(N)), König bezeichnet, warum ist dem so? Wird man dafür befunden, in Kontakt mit dem Oberen (shang 上(N)) zu stehen, wird man als Himmelssohn (tianzi 天子(N)) bezeichnet, um zu verdeutlichen, dass man seinem Rang nach dem Himmel dient (shi 事/仕(V)); wird man dafür befunden, in Kontakt mit dem Unteren (xia 下(N)) zu stehen, wird man als di 帝 (di 帝(N)) oder wang 王 (wang 王(N)) bezeichnet, um zu verdeutlichen, dass man den ehrenvollsten Titel unter dem Himmel trägt, mit dem Minister (chen 臣(N)) und Untertanen (xia 下(N)) betitelt und befehligt werden.
Guanzi, „Fa Fa“; CHANT (201904011217)管子, „法法“; CHANT (201904011217)上無固植,下有疑心。國無常經,民力必竭。數也。Haben die Oberen (shang 上(N)) keinen festen Willen, werden die Unteren (xia 下(N)) Zweifel in ihren Herzen tragen. Hat das Land (guo 國 / yu 域(N)) keine konstanten Standards (jing 經(N)), wird die Kraft des Volkes gewiss komplett erschöpft. Dies ist unausweichlich.
Guanzi, „Fa fa“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 305管子, „法法“; 管子校注 2004, 三零五頁凡人君之所以為君者,勢也,故人君失勢,則臣制之矣。勢在下,則君制於臣矣;勢在上,則臣制於君矣。故君臣之易位,勢在下也。Prinzipiell gilt: Das, wodurch der Fürst der Menschen (jun 君(N)) als Fürst (jun 君(N)) fungiert, ist die Machtposition (shi 勢/埶(N)). Verliert der Fürst der Menschen (jun 人) folglich seine Machtposition (shi 勢/埶(N)), dann kontrollieren (zhi 制(V)) die Untertanen (chen 臣(N)) ihn. Befindet die Machtposition (shi 勢/埶(N)) sich bei den Unteren (xia 下(N)), dann wird der Fürst (jun 君(N)) von den Untertanen (chen 臣(N)) kontrolliert (zhi 制(V)); befindet sich die Machtposition (shi 勢/埶(N)) bei den Oberen (shang 上(N)), dann werden die Untertanen (chen 臣(N)) vom Fürsten (jun 君(N)) kontrolliert (zhi 制(V)); folglich gilt: Dass Herrscher (jun 君(N)) und Untertanen (chen 臣(N)) ihre Stellung (wei 位(N)) tauschen, liegt daran, dass die Machtposition (shi 勢/埶(N)) sich bei den Unteren (xia 下(N)) befindet.
Guanzi, „Jiu bian“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 898管子, „九變“; 管子校注 2004, 八九八頁凡民之所以守戰至死而不德其上者,有數以至焉。曰:大者親戚墳墓之所在也,田宅富厚足居也。不然,則州縣鄉黨與宗族足懷樂也。不然,則上之教訓習俗慈愛之於民也厚,無所往而得之。Es gibt mehrere Gründe, weshalb die einfachen Leute bei Verteidigungs- und Angriffskriegen bis zum Tode kämpfen, ohne dabei um die Gunst (de 德(N)) ihres Herrschers (shang 上(N)) zu werben. Am wichtigsten ist der Ort, an dem sich die Gräber der Familienangehörigen befinden und [die Tatsache, dass] Felder und Behausungen reich und zahlreich genug zum Leben sind. Wenn dem nicht so ist, dann ist es [die Tatsache, dass] die Regionen (zhou 州(N)), Bezirke (xian 縣(N)), Gemeinden, Familienverbände und Sippen ausreichend glücklich sind. Wenn dem nicht so ist, dann ist es [die Tatsache, dass] des Herrschers (shang 上(N)) Lehren (jiao 教(N)), Gewohnheiten und Fürsorge gegenüber den einfachen Leuten reichlich sind und es keinen anderen Ort gibt, an den man gehen und solches erhalten kann.
Guanzi, „Jun chen shang“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 553管子, „君臣上“; 管子校注 2004, 五五三頁為人臣者,上共專於上,則人主失威。是故有道之君,正其德以蒞民,而不言智能聰明。Wenn die Minister (chen 臣(N)) oben an der Monopolstellung des Herrschers (shang 上(N)) teilhaben (zhuan 專(V)), dann verliert der Herrscher (zhu 主(N)) der Menschen seine Autorität (wei 威/畏(N)). Aus diesem Grund wird der Fürst (jun 君(N)), der das DAO hat, sein DE (de 德(N)) korrigieren (zheng 正/証(V)), um über das Volk zu herrschen (li 蒞(V)), und nicht über [seine] Weisheit, Fähigkeit oder Hellsichtigkeit sprechen.
Guanzi, „Jun chen shang“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 558.1管子, „君臣上“; 管子校注 2004, 五五八頁為人上者,釋法而行私,則為人臣者,援私以為公。Wenn derjenige, der als Herrscher über die Menschen (shang 上(N)) fungiert, die Gesetzgebung (fa 法(N)) lockert und seine Privatinteressen verfolgt, dann werden diejenigen, die als Minister (chen 臣(N)) fungieren, die Aufnahme von Privatinteressen als öffentliches Gut halten.
Guanzi, „Junchen shang“; CHANT (201904021327)管子, „君臣上“; CHANT (201904021327)道也者,上之所以導民也。Das Wort „der Weg“ (dao 道) bezeichnet das, womit der Obere (shang 上(N)) die Menschen führt (dao 道/導(V)).
Guanzi, „Junchen xia“; CHANT (201904021546)管子, “ 君臣下“; CHANT (201904021546)民之制於上,猶草木之制於時也。Dass das Volk vom Herrscher (shang 上(N)) beherrscht (zhi 制(V)) wird, ist wie dass Gräser und Bäume von den Jahreszeiten beherrscht (zhi 制(V)) werden.
Guanzi, „Junchen xia“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 572管子, „君臣下“; 管子校注 2004, 五七二頁夫下不戴其上,臣不戴其君,則賢人不來。賢人不來,則百姓不用。百姓不用,則天下不至。Nun, unterstützen (dai 戴(V)) die Unteren (xia 下(N)) nicht ihre Oberen (shang 上(N)), unterstützen (dai 戴(V)) die Minister (chen 臣(N)) nicht ihren Fürsten (jun 君(N)), dann werden die fähigen Menschen nicht angezogen. Werden die fähigen Menschen nicht angezogen, dann wird das Volk nicht genutzt. Wird das Volk nicht genutzt, dann wird die Welt (tian xia 天下(N)) nicht ausgiebig [kontrolliert].
Guanzi, „Ming fa jie“, Guanzi jiaozhu 2004, S. 1212管子, „明法解“; 管子校注 2004, 一二一二頁人主之所以制臣下者,威勢也。故威勢在下則主制於臣,威勢在上則臣制於主。夫蔽主者,非塞其門,守其戶也,然而令不行,禁不止,所欲不得者,失其威勢也。故威勢獨在於主則群臣畏敬,法政獨出於主則天下服德。故威勢分於臣則令不行,法政出於臣則民不聽。故明主之治天下也,威勢獨在於主,而不與臣共;法政獨制於主,而不從臣出。故明法曰:威不二錯,政不二門。Das, womit der Herrscher (zhu 主(N)) der Menschen seine Minister (chen 臣(N)) kontrolliert (zhi 制(V)), ist die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢); liegt die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) folglich bei den Unteren (xia 下(N)), dann wird der Herrscher (zhu 主(N)) von den Ministern (chen 臣(N)) kontrolliert (zhi 制(V)). Liegt die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) bei den Oberen (shang 上(N)), dann werden die Minister (chen 臣(N)) vom Herrscher (zhu 主(N)) kontrolliert (zhi 制(V)); was das betrifft, dass der Herrscher (zhu 主(N)) in Unwissenheit gehalten wird, so liegt dies nicht daran, dass er hinter seinen Toren eingesperrt ist und seine Türen bewachen lässt, sondern dass seine Befehle (ming 命 / ling 令(N)) nicht ausgeführt und seine Verbote nicht eingehalten werden. Dass er nicht bekommt, was er sich wünscht, liegt daran, dass er die autoritäre Machtposition (shi qi wei shi 失勢) verloren hat; liegt die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) folglich nur beim Herrscher (zhu 主(N)), dann sind die gesamten Minister (chen 臣(N)) furchtsam und respektvoll. Gehen Gesetzgebung (fa 法(N)) und Regierung (zheng 政(N)) alleine vom Herrscher (zhu 主(N)) aus, dann unterwirft (fu 服(V)) sich die Welt (tian xia 天下(N)) seinem Charisma (de 德(N)); wird folglich die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) unter den Ministern (chen 臣(N)) geteilt dann werden die Befehle (ming 命 / ling 令(N)) nicht ausgeführt. Gehen Gesetzgebung (fa 法(N)) und Regierung (zheng 政(N)) von den Ministern (chen 臣(N)) aus, dann gehorcht das Volk nicht; folglich gilt: wenn der weise Herrscher (zhu 主(N)) die Welt (tian xia 天下(N)) ordnet (zhì / chí 治(V)), liegt die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) alleine beim Herrscher (zhu 主(N)) und wird nicht mit den Ministern (chen 臣(N)) gemeinsam geteilt, werden Gesetzgebung (fa 法(N)) und Regierung (zheng 政(N)) alleine vom Herrscher (zhu 主(N)) kontrolliert (zhi 制(V)) und gehen nicht von den Ministern (chen 臣(N)) aus; deshalb steht im Kapitel „weise Methode“ geschrieben: „Eine Autorität (wei 威/畏(N)) wird nicht zweimal eingesetzt, eine Regierung (zheng 政(N)) wird nicht auf zwei Haushalte geteilt.“
Guanzi, „Ming fa jie“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 1208.2管子, „明法解“; 管子校注 2004, 一二零八頁明主之治也,縣爵祿以勸其民;民有利於上,故主有以使之。立刑罰以威其下,下有畏於上,故主有以牧之。故無爵祿則主無以勸民,無刑罰則主無以威眾,故人臣之行理奉命者,非以愛主也,且以就利而避害也。Der unparteiische Herrscher (zhu 主(N)) schafft Ordnung (zhi 治(N)), indem er Titel (jue 爵(N)) und Vergütungen (lu 祿(N)) einrichtet, um sein Volk damit zu motivieren; das Volk hat einen Nutzen von den Oberen (shang 上(N)), folglich hat der Herrscher (zhu 主(N)) etwas, um es zu befehligen; er stellt Strafen (xing 刑(N))(fa 罰(N)) auf, um seine Untergeordneten (xia 下(N)) in Ehrfurcht zu versetzen (wei 威/畏(V)); die Untergeordneten (xia 下(N)) haben eine Furcht (wei 威/畏(N)) vor den Oberen (shang 上(N)), deshalb hat der Herrscher (zhu 主(N)) etwas, um sie zu führen (mu 牧(V)); hat er folglich keine Titel (jue 爵(N)) und Vergütungen (lu 祿(N)), dann hat er nichts, um das Volk zu motivieren; hat er keine Strafen (xing 刑(N))(fa 罰(N)), dann hat der Herrscher (zhu 主(N)) nichts, um die Massen in Ehrfurcht zu versetzen (wei 威/畏(V)); wenn Minister (chen 臣(N)) deshalb nach den rechten Prinzipien handeln und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) befolgen, dann tun sie das nicht, weil sie ihren Herrscher (zhu 主(N)) lieben, sondern weil sie dem Nutzen folgen und Schaden vermeiden.
Guanzi, „Ming fa jie“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 1210管子, „明法解“; 管子校注 2004, 一二一零頁明主者,兼聽獨斷,多其門戶。群臣之道,下得明上,賤得言貴,故姦人不敢欺。亂主則不然,聽無術數,斷事不以參伍,故無能之士上通,邪枉之臣專國,主明蔽而聰塞,忠臣之欲謀諫者不得進。如此者,侵主之道也。Der hellsichtige Herrscher (zhu 主(N)) hört sich umfassend um, fällt Entscheidungen alleine ((du) duan (獨)斷(V)) und vermehrt seine Informationsquellen; sein Weg mit den Ministern (chen 臣(N)) besteht daraus, dass die Unteren (xia 下(N)) die Oberen (shang 上(N)) erhellen und die Niedrigen die Hohen kritisieren (yan 言(V)) dürfen; folglich trauen sich boshafte Leute nicht, ihn zu betrügen. Der liederliche Herrscher (zhu 主(N)) hingegen ist nicht so: Im Anhören ermangelt es ihm an Methodik und er entscheidet ((du) duan (獨)斷(V)) Staatsangelegenheiten, ohne sich zu informieren; deshalb dringen Dienstadelige (shi 士(N)) ohne Fähigkeiten nach oben durch und verdorbene und verschlagene Minister (chen 臣(N)) dominieren (zhuan 專(V)) das Land (guo 國 / yu 域(N)). Die Hellsichtigkeit des Herrschers (zhu 主(N)) wird behindert, seine Hellhörigkeit blockiert und diejenigen der treuen Minister (chen 臣(N)), die planen und remonstrieren (jian 諫(V)) möchten, werden nicht vorgelassen. Solche Umstände sind der Weg des fehlgeleiteten Herrschers (zhu 主(N)).
Guanzi, „Mingfa jie“; CHANT (20190327)管子, „明法解“; CHANT (20190327)人臣之所以乘而為姦者,擅主也。臣有擅主者,則主令不得行,而下情不上通。[...]如此者,塞主之道也。Das Mittel, mit dem die Minister (chen 臣(N)) der Menschen die Kontrolle ergreifen und Übel betreiben, ist, die Macht über den Herrscher zu haben (shan 擅(V)); wenn es Minister (chen 臣(N)) gibt, die Macht über den Herrscher haben (shan 擅(V)), dann haben die Befehle (ming 命 / ling 令(N)) des Herrschers (zhu 主(N)) keine Möglichkeit mehr ausgeführt zu werden und die wahren Umstände der Untertanen (xia 下(N)) dringen nicht mehr zu den Oberen (shang 上(N)) durch […]. Dies ist der Weg, seinen Herrscher (zhu 主(N)) zu blockieren.
Guanzi, „Mingfa jie“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 1208管子, „明法解“; 管子校注 2004, 一二零八頁明主之治也,縣爵祿以勸其民;民有利於上,故主有以使之。立刑罰以威其下,下有畏於上,故主有以牧之。故無爵祿則主無以勸民,無刑罰則主無以威眾,故人臣之行理奉命者,非以愛主也,且以就利而避害也。Der unparteiische Herrscher (zhu 主(N)) schafft Ordnung (zhi 治(N)), indem er Titel (jue 爵(N)) und Vergütungen (lu 祿(N)) einrichtet, um sein Volk damit zu motivieren; das Volk hat einen Nutzen von den Oberen (shang 上(N)), folglich hat der Herrscher (zhu 主(N)) etwas, um es zu befehligen; er stellt Strafen (xing 刑(N))(fa 罰(N)) auf, um seine Untergeordneten (xia 下(N)) in Ehrfurcht zu versetzen (wei 威/畏(V)); die Untergeordneten (xia 下(N)) haben eine Furcht (wei 威/畏(N)) vor den Oberen (shang 上(N)), deshalb hat der Herrscher (zhu 主(N)) etwas, um sie zu führen (mu 牧(V)); hat er folglich keine Titel (jue 爵(N)) und Vergütungen (lu 祿(N)), dann hat er nichts, um das Volk zu motivieren; hat er keine Strafen (xing 刑(N))(fa 罰(N)), dann hat der Herrscher (zhu 主(N)) nichts, um die Massen in Ehrfurcht zu versetzen (wei 威/畏(V)); wenn Minister (chen 臣(N)) deshalb nach den rechten Prinzipien handeln und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) befolgen, dann tun sie das nicht, weil sie ihren Herrscher (zhu 主(N)) lieben, sondern weil sie dem Nutzen folgen und Schaden vermeiden.
Guanzi, „Mu min“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 13管子, „牧民“; 管子校注 2004, 一三頁故刑罰不足以畏其意,殺戮不足以服其心。故刑罰繁而意不恐,則令不行矣。殺戮眾而心不服,則上位危矣。Deshalb sind Bestrafungen (xing 刑(N))(fa 罰(N)) unzureichend, um ihren [i.e. das Volk] Geist/Willen in Angst zu versetzen (wei 威/畏(V)), sind Tötungen unzureichend, um ihre Herzen zu unterwerfen (fu 服(V)). Deshalb: Sind Strafen (xing 刑(N))(fa 罰(N)) vielfältig, aber [ihr] Wille ist unerschrocken, dann werden Befehle (ming 命 / ling 令(N)) nicht ausgeführt. Sind Tötungen massenhaft, aber [ihre] Herzen unterwerfen (fu 服(V)) sich nicht, dann ist die Position (wei 位(N)) der Oberen/des Herrschers (shang 上(N)) in Gefahr.
Guanzi, „Mu min“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 17.1管子, „牧民“; 管子校注 2004, 一七頁御民之轡,在上之所貴。Der Zaum zum Lenken (yu 御/馭(V)) des Volkes, liegt in den Dingen, die der Herrscher (shang 上(N)) für wertvoll erachtet.
Guanzi, „Mu min“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 3管子, „牧民“; 管子校注 2004, 三頁不敬宗廟,則民乃上校[...]。Wenn die Ahnentempel (zongmiao宗廟(N)) nicht verehrt werden, dann wird das Volk den Herrscher (shang 上(N)) nachahmen.
Guanzi, „Qi Chen Qi Zhu“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 998-999管子, „七臣七主“; 管子校注 2004, 九九八-九九九頁法令者,君臣之所共立也。權勢者,人主之所獨守也。故人主失守則危,臣吏失守則亂。罪決於吏則治,權斷於主則威,民信其法則親。是故明王審法慎權,上下有分。Gesetze (fa 法(N)) und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) sind dasjenige, was Fürst (jun 君(N)) und Untertanen (chen 臣(N)) gemeinsam aufstellen. Politischer Einfluss (quan 權(N)) und Machtstellung (shi 勢/埶(N)) sind dasjenige, was der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen allein in seiner Obhut hat. Scheitert der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen folglich in dem, was in seiner Obhut liegt, dann besteht Gefahr; scheitern Untertanen (chen 臣(N)) und kleinere Beamte (li 吏(N)) in dem, was in ihrer Obhut liegt, dann herrscht Unordnung; werden Verbrechen von kleineren Beamten (li 吏(N)) entschieden, dann herrscht Ordnung (). Wird politischer Einfluss dem Herrscher (zhu 主(N)) absolut zu teil (quan duan yu 權斷於), dann ist er reich an Autorität (wei 威/畏(N)). Vertraut das Volk seiner Gesetzgebung (fa 法(N)), dann kommen sie näher zu ihm. Aus diesem Grund begutachteten die weisen Könige (wang 王(N)) die Gesetzgebung (fa 法(N)) sorgsam und achteten auf den politischen Einfluss (quan 權(N)), [sie veranlassten, dass] zwischen Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) eine Trennung besteht.
Guanzi, „Ren fa“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 906管子, „任法“; 管子校注 2004, 九零六頁今天下則不然,皆有善法而不能守也。然故諶杵習士聞識博學之士能以其智亂法惑上,眾彊富貴私勇者能以其威犯法侵陵,鄰國諸侯能以其權置子立相 [...]。Nun ist die Welt (tian xia 天下(N)) nicht so. Alle haben gute Gesetze (fa 法(N)), aber sind nicht in der Lage sie zu wahren. Dies ist so, da Minister, die vorgeben fähig zu sein, gelernte Dienstadelige (shi 士(N)), Dilettanten und Dienstadelige (shi 士(N)) mit weit gefächertem Studium in der Lage dazu sind, mit ihrer Weisheit die Gesetzgebung (fa 法(N)) in Unordnung zu bringen und die Oberen (shang 上(N)) zu verwirren. Diejenigen, die eine große Gefolgschaft haben, stark sind, reich und von hohem Status und private Krieger haben, sind in der Lage dazu, mit ihrer Autorität (wei 威/畏(N)) die Gesetzgebung (fa 法(N)) zu verletzen und die Autorität des Souveräns anzugreifen (ling 凌/陵(V)); die benachbarten Staaten (guo 國 / yu 域(N)) und Lehensherren sind in der Lage dazu, mit ihrem politischen Einfluss (quan 權(N)) den Thronnachfolger festzulegen und den Ministerpräsidenten (xiang 相(N)) einzusetzen.
Guanzi, „Wufu“; CHANT (201904011216)管子, „五輔“; CHANT (20190401201904011216)民知義矣,而未知禮,然後飾八經以導之禮。所謂八經者何?曰:上、下有義,貴、賤有分,長、幼有等,貧、富有度。凡此八者,禮之經也。故上下無義則亂,貴賤無分則爭,長幼無等則倍,貧富無度則失。上下亂,貴賤爭,長幼倍,貧富失,而國不亂者,未之嘗聞也。Kennt das Volk Rechtschaffenheit, aber noch nicht die Riten (li 禮(N)), dann ordne man die acht grundlegenden Prinzipien (jing 經(N)), um sie zu den Riten (li 禮(N)) zu führen (dao 道/導(V)). Das, was man die acht grundlegenden Prinzipien (jing 經(N)) nennt, was ist das? [Die Antwort] lautet: Zwischen den Oberen (shang 上(N)) und den Unteren (xia 下(N)) gibt es Rechtschaffenheit, zwischen den Edlen und den Niederen gibt es eine Unterscheidung, zwischen den Alten und den Jungen gibt es unterschiedliche Ränge, zwischen den Armen und den Reichen gibt es richtige Maße (du 度(N)). Diese acht sind die grundlegenden Prinzipien des Anstandes. Gibt es zwischen den Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) folglich keine Rechtschaffenheit, dann herrscht Unordnung; gibt es zwischen den Edlen und den Niederen keinen Unterschied, dann gibt es Streit; gibt es zwischen den Alten und den Jungen keine unterscheidlichen Ränge, dann wenden sie sich voneinander ab; gibt es zwischen Armen und Reichen keine richtigen Maße (du 度(N)), dann werden Fehltritte entstehen. Dass zwischen den Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) Unordnung herrscht, zwischen den Edlen und Niederen Dispute aufkommen (zheng爭/諍(V)), sich die Alten und Jungen voneinander abwenden, zwischen den Armen und Reichen Fehltritte gemacht werden und das Land (guo 國 / yu 域(N)) [dennoch] nicht in Unordnung ist, davon hat man noch nie gehört.
Guanzi, „Zhong Ling“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 284管子, „重令“; 管子校注 2004, 二八四頁為上者不明,令出雖自上,而論可與不可者在下。Ist derjenige, der als Herrscher (shang 上(N)) fungiert, nicht im Klaren, gehen Befehle (ming 命 / ling 令(N)) [zwar] von oben aus, aber die Diskussion darüber, ob sie angängig sind oder nicht, liegt bei den Unteren (xia 下(N)).
Guoyu, „Luyu shang“; Guoyu jijie 2002, S. 148-149國語, „魯語上“; 國語集解 2002, 一四八-一四九頁賢者急病而讓夷,居官者當事不避難,在位者恤民之患,是以國家無違。今我不如齊,非急病也。在上不恤下,居官而惰,非事君也。Tüchtige nehmen die dringenden Übel selbst in Angriff und überlassen die angenehmeren den anderen; Solche, die ein offizielles Amt (guan 官(N)) bekleiden sollen bei Amtsausführung keine Schwierigkeit scheuen; derjenige, der sich in der Herrschaftsposition befindet (zaiweizhe 在位者(N)), sorgt sich um die Leiden des Volkes. Aus diesem Grund gibt es im Lande (guojia 國家) kein Widersetzen. Wenn ich nun nicht nach Qi ginge, wäre das nicht das Angehen der dringenden Übel. Sich in oberer Position (shang 上(N)) befinden, sich aber nicht um die Unteren (xia 下(N)) sorgen; Ämter (guan 官(N)) bekleiden, aber sich nachlässig geben – das ist kein ordentlicher Dienst (shi 事/仕(V)) am Fürsten (jun 君(N)).
Guoyu, „Zhou yu zhong“; Guoyu jijie 2002, S. 55國語, „周語中“; 國語集解 2002, 五五頁王曰:「不可。夫政自上下者也,上作政,而下行之不逆,故上下無怨。[...]」Der König (wang 王(N)) sagte: „Das ist nicht zulässig. Regierungsgewalt (zheng 政(N)) ist etwas, das von oben (shang 上(N)) ausgeht und nach unten (xia 下(N)) hinabgeht. Der Obere (shang 上(N)) trifft die Regierungsmaßnahmen (zheng 政(N)), und die Unteren (xia 下(N)) führen sie aus und stellen sich nicht quer. Deshalb gibt es zwischen den Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) keinen Groll. [...]“
Guoyu, „Zhouyu zhong“; Guoyu jijie 2002, S. 55國語, „周語中“; 國語集解 2002, 五五頁王曰:「不可。夫政自上下者也,上作政,而下行之不逆,故上下無怨。Der König (wang 王(N)) sagte: „Das geht nicht. Regierungsgewalt (zheng 政(N)) ist etwas, das von oben ausgeht und nach unten hinabgeht. Der Obere (shang 上(N)) trifft die Regierungsmaßnahmen (zheng 政(N)) und die Unteren (xia 下(N)) führen sie aus und stellen sich nicht quer. Deshalb gibt es zwischen den Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) keinen Groll.
Hanfeizi, „Ba jian“; Hanfeizi jijie 1998, S. 57-58韓非子, „八姦“; 韓非子集解 1998, 五七-五八頁今則不然,不課賢不肖,(不)論有功勞,用諸侯之重,聽左右之謁。父兄大臣上請爵祿於上,而下賣之以收財利,及以樹私黨。Nun ist dem jedoch nicht so, man prüft nicht eingehend Fähigkeit gegen Unfähigkeit, man wertet nicht aus, ob es Leistungen gibt, man stellt die ein, die die das politische Gewicht (zhong 重(N)) der Lehnsfürsten haben, hört auf die Vermittlungen seiner Gefolgschaft (zuoyou 左右(N)). Väter, ältere Brüder sowie große Minister (da chen 大臣) fragen nach oben hin die Oberen (shang 上(N)) nach Dienstgraden (jue 爵(N)) und Gehältern (lu 祿(N)) und nach unten hinten verkaufen sie sie, um Vermögen und Vorteile zu erhalten und um private/eigennützige Interessensgruppen zu bilden.
Hanfeizi, „Gu fen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 82韓非子, „孤憤“; 韓非子集解 1998, 八二頁今大臣執柄獨斷而上弗知收,是人主不明也。與死人同病者,不可生也;與亡國同事者,不可存也。Nun halten die großen Minister (da chen 大臣) die Schalthebel (bing 柄/秉(N)) in den Händen und fällen alleinig Entscheidungen ((du) duan (獨)斷(V)), aber der Obere (shang 上(N)) weiß nicht, wie er sie zurückerhält; dies ist so, da der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen nicht hellsichtig ist. Jemand, der die gleiche Krankheit hat wie ein Toter, kann nicht leben; ein Land (guo 國 / yu 域(N)), das dieselben Angelegenheiten vollbringt wie ein untergegangenes (wang 亡(V)) Land (guo 國 / yu 域(N)), kann nicht bewahrt werden.
Hanfeizi, „Nansan“; Hanfeizi jijie 1998, S. 374韓非子, „難三“; 韓非子集解 1998, 三七四頁法敗而政亂,以亂政治敗民,未見其可也。且民有倍心者,君上之明有所不及也。不紹葉公之明,而使之悅近而來遠,是舍吾勢之所能禁而使與下行惠以爭民,非能持勢者也。Ich habe noch nie gesehen, dass, wenn die Gesetzgebung (fa 法(N)) zunichtegemacht worden und die Regierung (zheng 政(N)) in Unordnung ist, mit einer ungeordneten Regierung (zheng 政(N)) ein zerstörtes Volk zu ordnen (zhì / chí 治(V)) möglich ist. Gibt es dann im Volk außerdem noch die Bestrebung zu rebellieren, [dann] gibt es Dinge, die die Weisheit des Regenten (jun 君(N))(shang 上(N)) nicht erreicht. Die Weisheit des Herzog (gong 公(N)) She nicht auszuweiten, aber ihn die Nahen erfreuen und die Fernen anlocken lassen, dies ist das aufzugeben, was eine Machtposition (shi 勢/埶(N)) verhindern kann und ihn großzügig gegenüber Niederen (xia 下(N)) werden zu lassen, um um [die Gunst des] Volkes zu eifern. Es ist kein Fall davon, dazu in der Lage zu sein, seine Machtposition zu halten (chi shi 持勢).
Hanfeizi, „Shuo yi“; Hanfeizi jijie 1998, S. 402韓非子, „說疑“; 韓非子集解 1998, 四零二頁夫見利不喜,上雖厚賞無以勸之;臨難不恐,上雖嚴刑無以威之。此之謂不令之民也。Nun, sehen sie [i.e. das Volk] Vorteile und freuen sich nicht, haben die Oberen/der Herrscher (shang 上(N)), auch wenn die Belohnungen (shang 賞(N)) umfangreich gestaltet werden, nichts, um sie anzutreiben; begegnen (lin 臨(V)) sie Schwierigkeiten und fürchten sich nicht, haben die Oberen/der Herrscher (shang 上(N)), auch wenn die Strafen (xing 刑(N)) hart gestaltet werden, nichts, um ihre Autorität über sie auszuüben (wei 威/畏(V)); dies nennt man ein Volk, das man nicht befehligen kann.
Hanfeizi, „Shuo yi“; Hanfeizi jijie 1998, S. 409韓非子, „說疑“; 韓非子集解 1998, 四零九頁去此五者,則譟詐之人不敢北面談立(立談);文言多,實行寡而不當法者,不敢誣情以談說。是以群臣居則修身,動則任力,非上之令不敢擅作疾言誣事,此聖王之所以牧臣下也。Entfernt man diese fünf, dann werden Schwindler es nicht wagen nach Norden zu blicken (bei mian 北面(V)) und [vor dem Herrscher] stehend das Wort zu ergreifen. Diejenigen, deren schönen Worte zahlreich, aber wirkliche Taten wenige sind und die sich nicht an die Gesetze (fa 法(N)) halten, werden es nicht wagen Tatsachen zu verdrehen, um sich herauszureden. Infolgedessen werden die Minister (chen 臣(N)) an sich arbeiten wenn sie ruhen und kraftvoll agieren wenn sie handeln. Ohne einen Befehl (ming 命 / ling 令(N)) der Obrigkeit (shang 上(N)) wagen sie es nicht eigenständig zu handeln, unüberlegt zu sprechen oder Geschehenes falsch wiederzugeben. Dies ist die Art und Weise wie die weisen Könige (wang 王(N)) über ihre Minister (chen 臣(N)) und Untertanen (xia 下(N)) herrschen (mu 牧(V)).
Hanfeizi, „Wai chu shuo you shang“; Hanfeizi jijie 1998, S. 317韓非子, „外儲說右上“; 韓非子集解 1998, 三一七頁夫馴烏者斷其下翎(焉[,]斷其下翎)則必恃人而食,焉得不馴乎?夫明主畜臣亦然,令臣不得不利君之祿,不得無服上之名。夫利君之祿,服上之名,焉得不服?Nun, jemand, der Vögel zähmt, schneidet ihre unteren Schwanzfedern ab. Wenn man ihre unteren Schwanzfedern abschneidet, dann sind sie gewiss auf das Füttern von Menschen angewiesen, wie könnten sie da nicht zahm sein? Nun, der hellsichtige Herrscher (zhu 主(N)) zieht [seine] Minister (chen 臣(N)) genauso heran (xu 畜/蓄(V)): Er bewirkt, dass die Minister (chen 臣(N)) keine andere Wahl haben, als die offiziellen Gehälter (lu 祿(N)) des Fürsten (jun 君(N)) als vorteilhaft zu betrachten, dass sie keine andere Wahl haben, als die Befehle (名hier als 命 gelesen) (ming 命 / ling 令(N)) des Herrschers (shang 上(N)) zu befolgen (fu 服(V)); betrachten sie die offiziellen Gehälter (lu 祿(N)) des Fürsten (jun 君(N)) als vorteilhaft und befolgen (fu 服(V)) die Befehle (ming 命 / ling 令(N)) des Herrschers (shang 上(N)), wie könnten sie da nicht unterwürfig (fu 服(V)) sein?
Hanfeizi, „Xindu“; Hanfeizi jijie 1998, S. 474韓非子, „心度“; 韓非子集解 1998, 四七四頁夫國之所以強者,政也;主之所以尊者,權也。故明君有權有政,亂君亦有權有政,積而不同,其所以立異也。故明君操權而上重,一政而國治。Das wodurch das Land stark (qiang 強(V)) wird, ist die Amtsführung (zheng 政(N)). Das, wodurch der Herrscher (zhu 主(N)) geehrt (zun 尊(V)) wird, ist sein politischer Einfluss (quan 權(N)). Daher gilt: der weise Herrscher (jun 君(N)) hat sowohl politischen Einfluss (quan 權(N)) als auch Amtsführung (zheng 政(N)), der fehlgeleitete Herrscher (jun 君(N)) hat ebenfalls politischen Einfluss (quan 權(N)) und Amtsführung (zheng 政(N)), sie unterscheiden sich durch Anhäufung. Das ist so, da das, wodurch sie sich einsetzen (li 立(V)), unterschiedlich ist. Daher hält der weise Herrscher (jun 君(N)) seinen politischen Einfluss (quan 權(N)) und die Machtführung (shang 上(N)) wiegt schwer (zhong 重(V)), er eint die Amtsführung (zheng 政(N)) und das Land (guo 國 / yu 域(N)) ist geordnet (zhì / chí 治(V)).
Hanfeizi, „Yang quan“; Hanfeizi jijie 1998, S. 51.1韓非子, „揚權“; 韓非子集解 1998, 五一頁黃帝有言曰:「上下一日百戰。」Der Gelbe Kaiser (di 帝(N)) hatte eine Redewendung, die lautete: „Die Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) schlagen an einem Tag hundert Schlachten.“
Hanfeizi, „Zhi fen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 476.2韓非子, „制分“; 韓非子集解 1998, 四七六頁上掌好惡以御民力,事實不宜失矣 [...]。Kontrollieren die Oberen (shang 上(N)), was gefällt und was missfällt, um die physische Kraft (li 力(N)) des Volkes zu lenken (yu 御/馭(V)), dann sollten die wirklichen Zustände nicht verfehlt werden.
Hanshu, „Li yue zhi“; Hanshu 1962, S. 1030漢書, „禮樂志“; 漢書 1962, 一零三零頁夫立君臣,等上下,使綱紀有序,六親和睦,此非天之所為,人之所設也。人之所設,不為不立,不修則壞。漢興至今二十餘年,宜定制度,興禮樂,然後諸侯軌道,百姓素樸,獄訟衰息。Nun, Fürsten (jun 君(N)) und Minister (chen 臣(N)) etablieren, die Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) in Ränge abstufen, den Leitprinzipien (jing 經(N)) und Statuten eine Reihenfolge verleihen und die sechs Arten von Verwandten einträchtig stimmen – all dies ist nichts, was der Himmel tut, es ist etwas, was der Mensch einrichtet. [Da] es etwas ist, was der Mensch einrichtet, wird es nicht etabliert, wenn man es nicht betreibt, und wenn man es nicht kultiviert, dann geht es zugrunde. Die Han-Dynastie besteht bis heute mehr als zwanzig Jahre, es ist angemessen, Bestimmungen und Maße (zhi du 制度) festzulegen und Riten (li 禮(N)) und Musik aufblühen zu lassen. Danach werden die Lehensherren dem Weg folgen (gui 軌(V)), die hundert Geschlechter werden schlicht und einfach sein, gerichtliche Prozesse werden zurückgehen und zum Stillstand kommen.
Houhanshu, „Wen Yuan liezhuan shang“; Houhanshu 1965, S. 2595-2596後漢書, „文苑列傳上“; 後漢書 1965, 二五九五-二五九六頁竊見司馬相如、楊子雲作辭賦以諷主上 [...]。Heimlich nahm er Teile von Sima Xiangru und Yangzi und verfasste zahlreich Fu-Gedichte, um subtil gegen den Herrscher (zhu 主(N))(shang 上(N)) zu remonstrieren (feng 諷(V)) […].
Kongzi Jiayu, „Liyun“; CHANT (20190326)孔子家語, „禮運“; CHANT (20190326)故夫禮者、君之柄,所以別嫌明微,儐鬼神,考制度,別仁義,立政教,安君臣上下也。故政不正則君位危,君位危則大臣倍,小臣竊。Daher sind die Riten (li 禮(N)) die Schalthebel (bing 柄/秉(N)) des Fürsten (jun 君(N)). Durch sie werden Unklarheiten vermieden, Feinheiten verdeutlicht, Geister und Götter verehrt, Institutionen (zhi 制(N)) und Bestimmungen (du 度(N)) überprüft, Menschlichkeit und Rechtschaffenheit unterschieden, Herrschaft (zheng 政(N)) und Lehre (jiao 教(N)) errichtet und [die Unterscheidung von] Fürst (jun 君(N)), Minister (chen (N)), sowie Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) gesichert. Ist die Herrschaft (zheng 政(N)) folglich nicht korrekt ausgerichtet (zheng 正/証(V)), dann ist die Position (wei 位(N)) des Fürsten (jun 君(N)) in Gefahr; ist die Position (wei 位(N)) des Fürsten (jun 君(N)) in Gefahr, dann rebellieren die hohen Minister (da chen 大臣), während die kleinen Minister [Güter] unterschlagen.
Kongzijiayu, „Wuxing jie“; CHANT (201904021103)孔子家語, „五刑解“; CHANT (201904021103)凡民之為姦邪、竊盜、靡法、妄行者,生於不足,不足生於無度。無度,則小者偷惰,大者侈靡,各不知節。是以上有制度,則民知所止,民知所止則不犯。故雖有姦邪、賊盜、靡法、妄行之獄,而無陷刑之民。Was allgemein den Umstand angeht, dass Menschen verkommen und schlecht handeln, klauen und stehlen, den Gesetzen (fa 法(N)) schaden und blind handeln, so entspringt er aus einem Mangel, der Mangel entspringt daraus, dass es keine [richtigen] Vorschriften (du 度(N)) gibt. Gibt es keine Vorschriften (du 度(N)), dann sind sie im geringsten Falle lustlos und faul, im größten Falle verschwenderisch und lüstern. In beiden Fällen kennen sie keine Mäßigung. Aus diesem Grund gilt, dass wenn die Oberen (shang 上(N)) Bestimmungen und Maße (zhi du 制度) haben, das Volk weiß, wo es aufzuhören hat. Weiß das Volk, wo es aufzuhören hat, dann begeht es keine Übertritte. Auch wenn es folglich Gefängnisstrafen für Verkommenheit, Diebstahl, Gesetzesübertritte und blindes Handeln gibt, wird es keinen Menschen geben, der sich in Strafen (xing 刑(N)) verfängt.
Liji, „Ruxing“; Liji zhengyi 2000, S. 1853禮記, „儒行”; 禮記正義 2000, 一八五三頁「儒有澡身而浴德,陳言而伏,靜而正之,上弗知也 [...]。」„Ein Gelehrter wäscht seinen Körper und reinigt seine Güte (de 德(N)). Er trägt vor, was er zu sagen hat (chen yan 陳言) und er hält sich verborgen. Er ist still und richtet es (zheng 正/証(V)) und der Herrscher (shang 上(N)) erfährt nicht davon. [...]“
Liji, „Zi yi“; Liji zhengyi 2000, S. 1760禮記, „緇衣“; 禮記正義 2000, 一七六零頁政之不行也,教之不成也,爵祿不足勸也,刑罰不足恥也。故上不可以褻刑而輕爵。Dass die Regierung (zheng 政(N)) nicht greift, dass die Erziehung (jiao 教(N)) nicht wirkt, ist so, da Titel (jue 爵(N)) und Vergütungen (lu 祿(N)) nicht ausreichend motivieren und Strafen (xing 刑(N))(fa 罰(N)) nicht ausreichend beschämen. Folglich geht es nicht an, dass der Herrscher (shang 上(N)) leichtfertig mit Strafen (xing 刑(N)) umgeht und leichtfertig Titel (jue 爵(N)) vergibt.
Mozi, „Shang tong shang“; Mozi jiangu 2001, S. 75墨子, „尚同上“; 墨子閒詁 2001, 七五頁聞善而不善,皆以告其上。上之所是必皆是之,所非必皆非之。上有過則規諫之,下有善則傍薦之。Hört man von Gutem oder Ungutem, teile man all dies seinem Oberen (shang 上(N)) mit. Das, was der Obere (shang 上(N)) für richtig hält, halte man gewiss alles für richtig. Das, was der Obere (shang 上(N)) für falsch hält, halte man gewiss alles für falsch. Leistet der Obere (shang 上(N)) sich Übertritte, dann remonstriere (gui jian 規諫) man gegen ihn aufrichtig. Tun die Unteren (xia 下(N)) Gutes, dann suche und empfehle man sie.
Qian Hanji, „Xiao Wu Huangdi ji yi“; CHANT (20190327)前漢紀, „孝武皇帝紀一“; CHANT (20190327)黯字長孺,東郡人也,好直諫。上曰:吾欲興政治,法堯舜,何如?黯曰:陛下內多欲而外施仁義,如何欲效堯舜之治乎!上大怒,變色而罷朝。群臣共數黯。An, mit dem Großjährigkeitsnamen Changru, stammte aus den östlichen Kreisen (jun 郡(N)). Er liebte es, direkt zu remonstrieren (zhi jian 直諫). Der Herrscher (shang 上(N)) sagte: „Ich möchte Regierung (zheng 政(N)) und politische Ordnung (zhi 治(N)) aufblühen lassen und Yao und Shun zum Vorbild nehmen (fa 法(V)). Wie wäre das?“ An sagte: „Eure Majestät (bi xia 陛下(N)) hat im Inneren viele Wünsche, aber praktiziert [nur] im Äußeren Menschlichkeit und Rechtschaffenheit. Wie wollt ihr die Regierung (zhi 治(N)) von Yao und Shun zum Vorbild haben?“ Der Herrscher (shang 上(N)) erboste stark. Er wurde rot vor Wut und verließ den Hof. Die versammelten Minister (chen 臣(N)) tadelten gemeinsam An.
Qian Hanji, „Xiao ai Huangdi ji shang“; CHANT (201904031638)前漢紀, „孝哀皇帝紀上“; CHANT (201904031638)治民者本以強榦弱枝,一統於上,使權柄不分於下也。Was das Regieren des Volkes angeht, so erfolgte dies ursprünglich mit einem starken Stamm und schwachen Ästen; es wurde in seiner Gesamtheit vom Oberen (shang 上(N)) vereint; man sah zu, dass die Schalthebel des politischen Einflusses (quan bing權柄) nicht bei den Unteren (xia 下(N)) verteilt lag.
Shangjunshu, „Jin ling“; Shangjunshu zhuizhi 1986, S. 80商君書, „靳令“; 商君書錐指 1986, 八零頁重刑少賞,上愛民,民死賞(上);重賞輕刑,上不愛民,民不死賞(上)。Macht man Körperstrafen (xing 刑(N)) schwer und Belohnungen (shang 賞(N)) klein und schonen die Oberen (shang 上(N)) das Volk, dann stirbt das Volk für die Oberen (shang 上(N)); macht man Belohnungen (shang 賞(N)) schwer und Körperstrafen (xing 刑(N)) leicht und schonen die Oberen (shang 上(N)) das Volk nicht, dann stirbt das Volk nicht für die Oberen (shang 上(N)).
Shangjunshu, „Shang Xing“; Shangjunshu zhuizhi 1986, S. 96商君書, „賞刑“; 商君書錐指 1986, 九六頁聖人之為國也,壹賞,壹刑,壹教。壹賞則兵無敵,壹刑則令行,壹教則下聽上。夫明賞不費,明刑不戮,明教不變;而民知於民務,國無異俗。明賞之猶,至於無賞也。明刑之猶,至於無刑也。明教之猶,至於無教也。Was das Führen eines Staates (guo 國 / yu 域(N)) durch einen Weisen anbelangt, so eint er Belohnungen (shang 賞(N)), Körperstrafen (xing 刑(N)) und die Erziehung (jiao 教(N)). Werden Belohnungen (shang 賞(N)) geeint, dann hat das Militär (bing 兵(N)) keine ihm ebenbürtigen Feinde; werden Körperstrafen (xing 刑(N)) geeint, dann werden Befehle (ming 命 / ling 令(N)) ausgeführt; wird die Erziehung (jiao 教(N)) geeint, dann gehorchen Untere (xia 下(N)) den Oberen (shang 上(N)). Nun, versteht man Belohnungen (shang 賞(N)), hat man keine Ausgaben; versteht man Körperstrafen (xing 刑(N)), wird nicht mehr getötet; versteht man Erziehung (jiao 教(N)), verändert sich nichts, das Volk kennt die Aufgaben des Volks und im Land (guo 國 / yu 域(N)) gibt es keine verschiedenen Bräuche. Das Prinzip des Verstehens von Belohnungen (shang 賞(N)) findet sein höchstes Ausmaß in der Abwesenheit von Belohnungen (shang 賞(N)); das Prinzip des Verstehens von Körperstrafen (xing 刑(N)) findet sein höchstes Ausmaß in der Abwesenheit von Körperstrafen (xing 刑(N)); das Prinzip des Verstehens von Erziehung (jiao 教(N)) findet sein höchstes Ausmaß in der Abwesenheit von Erziehung (jiao 教(N)).
Shangjunshu, „Shen fa“; Shangjunshu zhuizhi 1986, S. 137商君書, „慎法“; 商君書錐指 1986, 一三七頁上舉一與民,民倍主位而嚮私交。民倍主位而嚮私交,則君弱而臣強。Handeln die Oberen (shang 上(N)) vereint mit dem Volk, hintergeht das Volk die Herrscherposition (zhu wei主位) und wird eigennützige Verbindungen vorziehen. Hintergeht das Volk die Herrscherposition (zhu wei主位) und zieht eigennützige Verbindungen vor, dann ist der Fürst (jun 君(N)) schwach und die Minister (chen 臣(N)) stark.
Shiji, „Wei qi wu an hou lie zhuan“; Shiji 2010, S. 6448史記, „魏其武安侯列傳“; 史記 2010, 六四四八頁上未有太子,大王最賢,高祖孫,即宮車晏駕,非大王立當誰哉!Der Herrscher (shang 上(N)) hat noch keinen Thronnachfolger, Ihr, großer König (wang 王(N)), seid der fähigste und ein Enkel von Gaozu. Kommt es zum Todesfall des Herrschers, wenn nicht ihr (wang 王(N)) nachfolgt (li 立(V)), wer sollte es dann?
Shiji, „Xiao Wen Benji“; Shiji 2010, S. 998史記, „孝文本紀“; 史記 2010, 九九八頁上曰:「朕既不德,上帝神明未歆享,天下人民未有嗛志。今縱不能博求天下賢聖有德之人而禪天下焉,而曰豫建太子,是重吾不德也。謂天下何?其安之。」Der Herrscher (shang 上(N)) sagte: „Nachdem ich untugendhaft bin, gefallen dem Herrscher (di 帝(N)) des Himmels und den anderen Göttern meine Opfergaben nicht; auch das Volk im Reich (tian xia 天下(N)) ist nicht komplett zufriedengestellt. Nun, auch wenn ich nicht dazu in der Lage bin, das Reich (tian xia 天下(N)) weit und breit nach einem fähigen, weisen und tugendhaften (de 德(N)) Menschen abzusuchen, und ihm mein Reich (tian xia 天下(N)) abzutreten (shan 禪(V)), dann zu sagen, ich möchte im Vorfeld einen Nachfolger bestimmen, das würde meine Untugendhaftigkeit [noch weiter] hervorheben. Was sollte ich dem Reich (tian xia 天下(N)) sagen? Lasst diese Sache vorerst ruhen.“
Shiji, „Xiao wen benji“; Shiji 2010, S. 1032史記, „孝文本紀“; 史記 2010, 一零三二頁後二年,上曰:「朕既不明,不能遠德,是以使方外之國或不寧息。夫四荒之外不安其生,封畿之內勤勞不處 [...]。Im zweiten Jahr seiner späteren Herrschaft sagte der Herrscher (shang 上(N)): „Ich bin nicht hellsichtig und war nicht dazu in der Lage Charisma (de 德(N)) in die Ferne zu verbreiten, daher herrscht in einigen der Länder (guo 國 / yu 域(N)) außerhalb des Gebiets [der Mitte] (fang 方) keinen Frieden. Nun können diejenigen außerhalb der vier Einöden ihre Leben nicht friedlich führen und diejenigen innerhalb der Lehensdomänen (feng 封(N))(ji 畿(N)) mühen sich rastlos ab.“
Shuoyuan, „Jundao“; Shuoyuan jiaozheng 1987, S. 31說苑, „君道“; 說苑校證 1987, 三一頁尊君卑臣者,以勢使之也。夫勢失則權傾,故天子失道則諸侯尊矣,諸侯失政則大夫起矣,大夫失官則庶人興矣。由是觀之,上不失而下得者,未嘗有也。Dass Herrscher (jun 君(N)) ehrwürdig (zun 尊(V)) sind und Minister (chen 臣(N)) bescheiden, wird durch die Machtposition (shi 勢/埶(N)) bewirkt (yi shi 以勢). Wenn nun die Machtposition (shi 勢/埶(N)) verloren geht, dann kippt der politische Einfluss (quan qing 權傾). Deshalb gilt: Wenn der Himmelssohn (tianzi 天子(N)) vom rechten Weg abkommt, dann gelangen die Regionalherrscher in ehrwürdige (zun 尊(V)) Positionen; wenn die Regionalherrscher die Regierungsgeschäfte (zheng 政(N)) aus der Hand geben, dann kommen die Großen (da fu 大夫(N)) empor; verlieren die Großen (da fu 大夫(N)) ihre offizielle Position (guan 官(N)), dann steigt das gemeine Volk empor. Wenn man dies so betrachtet, gab es noch nie den Fall, dass die Unteren (xia 下(N)) etwas erlangen, was die Oberen (shang 上(N)) nicht aus der Hand gegeben haben.
Xiaojing, „Wuxing“; CHANT (201903271615)要君者無上,非聖人者無法,非孝者無親。此大亂之道也。Derjenige, der Ansprüche an den Fürsten (jun 君(N)) erhebt, hat keine Obrigen (shang 上(N)); derjenige, der die Weisen ablehnt, hat kein Vorbild (fa 法(N)); derjenige, der Kindespietät ablehnt, hat keine liebende Zuneigung zu seinen Eltern. Dies ist der Weg von großer Unordnung.
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