she ji 社稷(N)

Aus Macht und Herrschaft
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Teilprojekt 16 - TP Schwermann
Sprache Altchinesisch
Wortfeld Konkrete Herrschaftsmittel und -institutionen



Lexem

Lexem Wortart Übersetzung Anmerkung
she ji 社稷 N (die) Erd- und Getreidealtäre / (das) Land

Zugehörige Kollokationen

KollokationÜbersetzung
mang she ji 氓社稷im Dienste des Landes sterben
she ji zhi qi 社稷之器(die) Säulen des Landes / talentierte Personen

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Quelle deQuelle zhZitatÜbersetzung
Guanzi, „Quan xiu“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 53管子, „權修“; 管子校注 2004, 五三頁有地不務本事,君國不能壹民,而求宗廟社稷之無危,不可得也。Wenn er [i.e. der Herrscher] über Territorium (di 地(N)) verfügt und nicht die Angelegenheiten des primären Sektors [i.e. der Agrarwirtschaft] betreibt, wenn er über ein Land (guo 國 / yu 域(N)) regiert (jun 君(V)), aber nicht in der Lage dazu ist, das Volk zu einen, und [dann] verlangt, dass seine Ahnentempel (zongmiao宗廟(N)) und die Erd- und Getreidealtäre (she ji 社稷(N)) ohne Gefahr sind, dann wird das unmöglich zu erreichen sein.
Guanzi, „Wu fu“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 191管子, „五輔“; 管子校注 2004, 一九一頁暴王之所以失國家,危社稷,覆宗廟,滅於天下,非失人者未之嘗聞。Man hat noch nie davon gehört, dass der Grund dafür, dass ein tyrannischer (bao 暴(N)) König (wang 王(N)) sein Land (guo 國 / yu 域(N)) verloren, die Erd- und Getreidetempel (she ji 社稷(N)) in Gefahr gebracht, die Ahnentempel (zongmiao宗廟(N)) zum Einsturz gebracht und der von der Welt (tian xia 天下(N)) vernichtet wurde, nicht darin liegt, dass er die Menschen verlor [i.e. ihre Herzen].
Hanfeizi, „Ai chen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 24.1韓非子, „愛臣“; 韓非子集解 1998, 二四頁愛臣太親,必危其身;人臣太貴,必易主位;主妾無等,必危嫡子;兄弟不服,必危社稷。Sind die einem zugetanen Minister (chen 臣(N)) zu nah, gefährdet man gewiss sich selbst; sind die Minister (chen 臣(N)) der Menschen in einer zu hohen Position, dann ändert sich gewiss die Position (wei 位(N)) des Herrschers (zhu 主(N)). Verfügen die Nebenfrauen des Herrschers (zhu 主(N)) über keine Rangabstufung, gefährdet man gewiss den legitimen Nachfolger; unterwerfen (bu fu 不服) sich Brüder [dem Herrscher] nicht, gefährdet man gewiss die Erd- und Getreidealtäre (she ji 社稷(N)).
Hanfeizi, „Ai chen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 25.1韓非子, „愛臣“; 韓非子集解 1998, 二五頁是故明君之蓄其臣也,盡之以法,質之以備。故不赦死,不宥刑;赦死宥刑,是謂威淫,社稷將危,國家偏威。Aus diesem Grund: wenn der hellsichtige Fürst (jun 君(N)) seine Minister (chen 臣(N)) heranzieht (xu 蓄(V)), bringt er sie mit Gesetzgebung (fa 法(N)) dazu, ihr Bestes zu geben und bringt sie mit Vorsichtsmaßnahmen dazu, aufrichtig zu sein. Deshalb begnadigt er [der Herrscher] nicht die zum Tode bestraften, vergibt er nicht den zu Strafen verurteilten; begnadigt man zum Tode Verurteilte und vergibt man zu Strafen Verurteilten, heißt dies, dass die eigene Autorität verkommt (wei yin威淫). Die Altäre des Landes (she ji 社稷(N)) werden in Gefahr sein und das Land (guo 國 / yu 域(N)) eine parteiische Autorität (pian wei 偏威) haben.
Hanfeizi, „Chu jian Qin“; Hanfeizi jijie 1998, S. 6韓非子, „初見秦“; 韓非子集解 1998, 六頁令荊人得收亡國,聚散民,立社稷主,置宗廟,令率天下西面以與秦為難,此固以失霸王之道一矣。Sie ließen die Leute von Chu ihr verlorenes (wang 亡(V)) Land (guo 國 / yu 域(N)) zurückbekommen, das verstreute Volk versammeln, einen Herrscher (zhu 主(N)) über Erd- und Getreideältere (she ji 社稷(N)) etablieren und Ahnentempel (zongmiao宗廟(N)) aufstellen. Sie ließen sie die gesamte Welt (tian xia 天下(N)) dazu anleiten, den Blick nach Westen zu richten und Qin Schwierigkeiten zu verursachen. Dies war gewiss die erste verpasste Gelegenheit, als Hegemon zu herrschen (ba wang 霸王(N)).
Hanfeizi, „Jielao“; Hanfeizi jijie 1998, S. 140韓非子, „解老“; 韓非子集解 1998, 一四零頁凡有國而後亡之,有身而後殃之,不可謂能有其國,能保其身。夫能有其國必能安其社稷,能保其身必能終其天年,而後可謂能有其國,能保其身矣。Allgemein gilt: Besitzt (you 有(V)) jemand ein Land (guo 國 / yu 域(N)), aber verliert (wang 亡(V)) es nachher, besitzt (you 有(V)) jemand einen Körper, aber schädigt ihn nachher, kann man nicht davon reden, dass er in der Lage sei, sein Land (guo 國 / yu 域(N)) wirklich zu besitzen/zu kontrollieren (you 有(V)) oder seinen Körper zu schützen. Ist er also in der Lage, sein Land (guo 國 / yu 域(N)) wirklich zu besitzen (you 有(V)), ist er gewiss in der Lage dazu, die Erd- und Getreidealtäre (she ji 社稷(N)) zu sichern; ist er in der Lage, seinen Körper zu schützen, ist er gewiss in der Lage dazu, seine natürliche Lebenszeit zu Ende zu leben, erst danach kann man davon reden, dass er in der Lage ist, sein Land (guo 國 / yu 域(N)) zu besitzen (you 有(V)) und seinen Körper zu schützen.
Hanshu, „Jia Zou mei lu zhuan“; Hanshu 1962, S. 2330漢書, „賈鄒枚路傳“; 漢書 1962, 二三三零頁雷霆之所擊,無不摧折者;萬鈞之所壓,無不糜滅者。今人主之威,非特雷霆也;勢重,非特萬鈞也。開道而求諫,和顏色而受之,用其言而顯其身,士猶恐懼而不敢自盡,又乃況於縱欲恣行暴虐,惡聞其過乎!震之以威,壓之以重,則雖有堯舜之智,孟賁之勇,豈有不摧折者哉?如此,則人主不得聞其過失矣;弗聞,則社稷危矣。Unter dem, was Blitz und Donnerschlag treffen, gibt es nichts, das nicht zerbrechen würde; unter dem, was zehntausend Jun zerdrücken, gibt es nichts, das nicht zerquetscht werden würde. Nun ist die Autorität/ehrfurchtgebietende Macht (wei 威/畏(N)) des Herrschers (zhu 主(N)) der Menschen nicht nur Blitz und Donnerschlag; die schwerwiegende Machtposition (shi zhong 勢重) ist nicht nur zehntausend Jun. Öffnet ihr einen Weg und fordert Remonstrationen (jian 諫(N)), macht ihr euren Gesichtsausdruck jovial und nehmt diese an, nutzt ihr ihre Worte und hebt ihre Person hervor, dann sind die Dienstadeligen (shi 士(N)) nach wie vor Furcht erfüllt und trauen sich nicht, sich selbst zu erschöpfen; wie viel mehr gilt dies im Hinblick auf ausartendes und tyrannisches Verhalten (bao 暴(V)) (nüe 虐(V)) und dem Verabscheuen seine eigenen Fehler zu Gehör zu bekommen! Erschüttert ihr sie mit Autorität (wei 威/畏(N)) und presst ihr sie mit eurem Gewicht (zhong 重(N)), wie könnte es dann, auch wenn sie die Weisheit von Yao und Shun oder den Mut von Meng und Ben hätten, jemanden geben, der nicht zerbricht? Ist es so, dann bekommt der Herrscher (zhu 主(N)) der Menschen seine Fehltritte nicht zu hören; hört er sie nicht, dann ist der Staat (she ji 社稷(N)) in Gefahr.
Liji, „Qu li xia“; Liji zhengyi 2000, S. 142禮記, „曲禮下“; 禮記正義 2000, 一四二頁國君去其國,止之曰:「奈何去社稷也?」大夫,曰:「奈何去宗廟也?」士,曰:「奈何去墳墓也?」Verlässt ein Herrscher (jun 君(N)) über ein Land (guo 國 / yu 域(N)) sein Land (guo 國 / yu 域(N)), sollte man ihn aufhaltend sagen: „Aus welchem Grund verlasst Ihr Eure Erd- und Getreidealtäre (she ji 社稷(N))?” Die Würdenträger (dafu 大夫(N)) sagen: „Aus welchem Grund verlasst Ihr Eure Ahnentempel (zongmiao宗廟(N))?” Die Dienstadeligen (shi 士(N)) sagen: „Aus welchem Grund verlasst ihr die Gräber [Eurer Ahnen]?”
Lunyu, „Ji shi“; Lunyu zhushu 2000, S. 250論語, „季氏“; 論語注疏 2000, 二五零頁夫顓臾,昔者先王以為東蒙主,且在邦域之中矣,是社稷之臣也。何以伐為?Was nun Zhuanyu angeht, so wurde er einst von den früheren König (wang 王(N)) zum Herr (zhu 主(N)) über Dongmeng gemacht, welches sich in der Mitte des Gebietes des Reiches (bang 邦(N))(yu 域(N)) befand. Es ist ein Diener (chen 臣(N)) der Korn- und Erdtempel (she ji 社稷(N)), warum sollte man es da angreifen?
Shuoyuan, „Chenshu“; Shuoyuan jiaozheng 1987, S. 50-51說苑, „臣術“; 說苑校證 1987, 五零-五一頁君有過,不諫諍,將危國殞社稷也,有能盡言於君用則留(之),不用則去(之),謂之諫;(有能盡言於君,)用則可生,不用則死,謂之諍;[…] 故諫諍輔弼之人,社稷之臣也,明君之所尊禮,而闇君以為己賊,故明君之所賞,闇君之所殺也。Hat ein Fürst (jun 君(N)) Fehltritte, aber es wird nicht remonstriert (jian 諫(V)) und nicht offen Kritik geübt (zheng爭/諍(V)), so wird das Land (guo 國 / yu 域(N)) in Gefahr versetzt und die Altäre (she ji 社稷(N)) werden untergehen. Gibt es jemanden, der in der Lage dazu ist, seine Worte (yan 言(N)) vor dem Fürsten (jun 君(N)) zu erschöpfen und ist er von Nutzen, dann behalte man ihn. Ist er nicht von Nutzen, dann entferne man ihn. Das nennt man remonstrieren (jian 諫(V)). Gibt es jemanden, der in der Lage ist, seine Worte (yan 言(N)) vor dem Fürsten (jun 君(N)) zu erschöpfen und ist er von Nutzen, dann darf er leben. Ist er nicht von Nutzen, dann [muss er] sterben. Das nennt man offen Kritik üben (zheng爭/諍(V)). […] Deshalb sind Menschen, die remonstrieren (jian 諫(V)), offen Kritik üben (zheng爭/諍(V)), helfen und assistieren, Minister (chen 臣(N)) der Altäre (she ji 社稷(N)). Sie sind das, was der hellsichtige Fürst (jun 君(N)) ehrenvoll respektiert, aber der getrübte Fürst (jun 君(N)) als seine eigenen Verbrecher betrachtet; deshalb sind sie das, was der hellsichtige Fürst (jun 君(N)) für wichtig erachtet, aber was der getrübte Fürst (jun 君(N)) töten lässt.
Zhanguo ce, Qi si, „Xiansheng wang dou zao men er yu jian qi xuan wang“; Zhanguo ce zhuyi 1981, S. 404-405戰國策, 齊四, „先生王斗造門而欲見齊宣王“; 戰國策注譯 1981, 四零四-四零五頁宣王因趨而迎之於門,與入。曰:「寡人奉先君之宗廟,守社稷,聞先生直言正諫不諱。」王斗對曰:「王聞之過。斗生於亂世,事亂君,焉敢直言正諫?」宣王忿然作色不說。Aus diesem Grund ging König (wang 王(N)) Xuan hin und begrüßte ihn [i.e. Wang Dou] am Tor, er trat mit ihm ein und sagte: „Ich habe die Tempel (zongmiao 宗廟(N)) der vorherigen Fürsten (jun 君(N)) erhalten und behüte die Erd- und Getreidealtäre (she ji 社稷(N)). Ich habe gehört, dass Ihr offenherzig sprecht und unverblümt remonstriert (zhi yan zheng jian 直言正諫), ohne Auslassung.“ Wang Dou antwortete ihm: „Da habt Ihr (wang 王(N)) euch verhört. Ich wurde in einer Generation der Unordnung geboren und habe Unordnung stiftenden Fürsten (jun 君(N)) gedient (shi 事/仕(V)), wie könnte ich es wagen, offenherzig zu sprechen und unverblümt zu remonstrieren (zhi yan zheng jian 直言正諫)?“ König (wang 王(N)) Xuan wurde rot vor Wut, [aber] sagte nichts.
Zuozhuan, „Xiang gong shi si nian“; Chunqiu Zuozhuan zhu 1981, S. 1016.2左傳, „襄公十四年“; 春秋左傳注 1981, 一零一六頁夫君,神之主而(也)民之望也。若困民之主,匱神乏祀 […] 社稷無主,將安用之?Nun ist der Herrscher (jun 君(N)) der Herr (zhu 主(N)) über die Götter und die Hoffnung der Menschen. Wenn er den Wohlstand der Menschen zerstört, und sich bei den Geister- und Opferriten knauserig gibt [...], dann werden die Erd- und Hirsealtäre (she ji 社稷(N)) ohne Herren (zhu 主(N)) sein – welchen Nutzen hat er da schon?
Zuozhuan, „Yin gong san nian“; Chunqiu Zuozhuan zhu 1981, S. 29左傳, „隱公三年“; 春秋左傳注 1981, 二九頁公曰:「不可。先君以寡人為賢,使主社稷。[...]」Der Patriarch (gong 公(N)) sagte: „Das geht nicht an. Die früheren Fürsten (jun 君(N)) hielten meine Wenigkeit für tüchtig und hießen mich, über die Erd- und Hirsealtäre (she ji 社稷(N)) [des Landes] zu herrschen (zhu 主(V)). [...]“
Zuozhuan, „Zhao gong qi nian“; Chunqiu Zuozhuan zhu 1981, S. 1298左傳, „昭公七年“; 春秋左傳注 1981, 一二九八頁孔成子以周易筮之,曰:「元尚享衛國,主其社稷。」遇屯。Kong Chengzi befragte das Zhouyi mit Schafgarben und fragte: „Sollte Yuan die Herrschaft über das Land Wei genießen (xiang guo 享國(V)) und seine Altäre (she ji 社稷(N)) beherrschen (zhu 主(V))?“ Er erhielt das Diagram „Chun“.
Zuozhuan, „Zhuang gong shi si nian”; Chunqiu Zuozhuan zhu 1981, S. 198左傳, „莊公十四年”; 春秋左傳注 1981, 一九八頁苟主社稷,國內之民,其誰不為臣?臣無二心,天之制也。Wenn er über die Altäre (she ji 社稷(N)) herrscht (zhu 主(V)), unter dem Volk innerhalb des Landes (guo 國 / yu 域(N)), wer wäre da nicht sein Untertan (chen 臣(N))? Dass ein Untertan (chen 臣(N)) keine zwei Herzen/Intentionen hat, ist das Basisprinzip (zhi 制(N)) des Himmels.