jun 君(V): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 31. Mai 2021, 10:37 Uhr
Teilprojekt | 16 - TP Schwermann |
---|---|
Sprache | Altchinesisch |
Wortfeld | Herrschen |
Lexem
Lexem | Wortart | Übersetzung | Anmerkung |
---|---|---|---|
jun 君 | V | (ein ordentlicher) Fürst sein / (sich) wie ein Fürst verhalten / als Fürst
herrschen |
Zugehörige Kollokationen
Keine Vorkommen gefunden
Belegstellen
Quelle de | Quelle zh | Zitat | Übersetzung |
---|---|---|---|
Chunqiu fanlu, „Zhuhou“; Chunqiu fanlu 1992, S. 313 | 春秋繁露, „諸侯“; 春秋繁露 1992, 三一三頁 | 古之聖人,見天意之厚於人也,故南面而君天下,必(和)以兼利之。為其遠者目不能見,其隱者耳不能聞,於是千裡之外,割地分民,而建國立君,使為天子視所不見,聽所不聞 [...]。 | Die Weisen des Altertums sahen die Großzügigkeit der himmlischen Intention für die Menschen, deshalb schauten sie nach Süden (nan mian 南面(V)) und herrschten (jun 君(V)) über die Welt (tian xia 天下(N)) und harmonisierten sie, indem sie ihm allumfassend nutzten. Da dasjenige, was weit von ihnen entfernt war, ihre Augen nicht zu sehen vermochten, dasjenige, was verborgen von ihnen war, ihre Ohren nicht zu hören vermochten, deshalb trennten sie tausende Meilen entfernt das Territorium (di 地(N)) und die Völker und gründeten Länder (jian guo 建國) und setzten Fürsten (jun 君(N)) ein (li 立(V)). Sie machten sie für den himmlischen Sohn (tianzi 天子(N)) sehen, was er nicht sah und hören, was er nicht hörte. |
Guanzi, „Quan xiu“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 53 | 管子, „權修“; 管子校注 2004, 五三頁 | 有地不務本事,君國不能壹民,而求宗廟社稷之無危,不可得也。 | Wenn er [i.e. der Herrscher] über Territorium (di 地(N)) verfügt und nicht die Angelegenheiten des primären Sektors [i.e. der Agrarwirtschaft] betreibt, wenn er über ein Land (guo 國 / yu 域(N)) regiert (jun 君(V)), aber nicht in der Lage dazu ist, das Volk zu einen, und [dann] verlangt, dass seine Ahnentempel (zongmiao宗廟(N)) und die Erd- und Getreidealtäre (she ji 社稷(N)) ohne Gefahr sind, dann wird das unmöglich zu erreichen sein. |
Guanzi, „Zheng shi“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 920 | 管子, „正世“; 管子校注 2004, 九二零 | 過在下,人君不廉而變,則暴人不勝,邪亂不止。暴人不勝,邪亂不止,則君人者勢傷而威日衰矣。故為人君者,莫貴於勝。所謂勝者,法立令行之謂勝。法立令行,故群臣奉法守職[...]。 | Sind die Übertritte bei den Niederen (xia 下(N)) und der Fürst (jun 君(N)) der Menschen stellt keine Untersuchungen und Änderungen an, dann bezwingt (sheng 勝(V)) er Übeltäter nicht, stoppt er Abweichung und Unordnung nicht; bezwingt (sheng 勝(V)) er Übeltäter nicht und stoppt Abweichung und Unordnung nicht, dann leidet die Machstellung (shi shang 勢傷) desjenigen, der über die Menschen herrscht (jun 君(V)) und seine Autorität (wei 威/畏(N)) verfällt (wei shuai 威衰) von Tag zu Tag. Deshalb gilt: was das fungieren als Fürst (jun 君(N)) über die Menschen angeht, ist nichts wertvoller als das Bezwingen (sheng 勝(V)); dasjenige, was man beherrschen/Bezwingen (sheng 勝(V)) nennt, meint beherrschen/Bezwingen (sheng 勝(V)) in dem Sinne, dass das Gesetz/Normen (fa 法(N)) etabliert ist und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) ausgeführt werden; das Gesetz (fa 法(N)) ist etabliert und die Befehle (ming 命 / ling 令(N)) werden ausgeführt, deshalb achten die gesamten Minister (chen 臣(N)) das Gesetz (feng fa 奉法) und halten ihr Amt. |
Guoyu, „Lu yu“; Guoyu jijie 2002, S. 172 | 國語, „魯語“; 國語集解 2002, 一七二頁 | 公曰:「臣殺其君,誰之過也?」[…]里革曰:「君之過也。夫君人者,其威大矣。失威而至于殺,其過多矣。 | Der Patriarch (gong 公(N)) fragte: „Ein Untertan (chen 臣(N)) tötete seinen Fürsten. Wessen Fehler war es?“ […] Li Ge sagte: „Des Fürsten (jun 君(N)) Fehler! Für solche, die als Fürsten über die Menschen herrschen (jun 君(V)), gilt, dass ihre Autorität (wei 威/畏(N)) groß ist. Verlieren sie ihre Autorität (wei 威/畏(N)) so sehr, dass sie schließlich getötet werden, dann waren ihre (der Fürsten) Fehler doch wohl zahlreich!“ |
Guoyu, „Qi yu“; Guoyu jijie 2002, S. 237 | 國語, „齊語“; 國語集解 2002, 二三七頁 | 桓公召管子而謀,管子對曰:「為君不君,為臣不臣,亂之本也。」 | Der Huan-Patriarch (gong 公(N)) rief Meister Guan herbei und beriet sich mit ihm. Meister Guan erwiderte: „Ein Fürst (jun 君(N)), der sich nicht wie ein ordentlicher Fürst verhält (jun 君(V)), und ein Untertan (chen 臣(N)), der sich nicht wie ein ordentlicher Untertan verhält (chen 臣(V)) – das ist die Wurzel des Chaos.“ |
Hanfeizi, „Zhong xiao“; Hanfeizi jijie 1998, S. 465-466 | 韓非子, „忠孝“; 四六五-四六六頁 | 堯為人君而君其臣,舜為人臣而臣其君,湯、武為人臣而弒其主、刑其尸,而天下譽之,此天下所以至今不治者也。 | Yao fungierte als Fürst (jun 君(N)) über andere, aber machte seinen Minister (chen 臣(N)) zum Fürsten (jun 君(V)), Shun fungierte als Minister (chen 臣(N)) eines anderen, aber machte seinen Fürsten (jun 君(N)) zum Minister (chen 臣(V)); Tang und Wu fungierten als Minister (chen 臣(N)) eines anderen, aber töteten (shi 弒(V)) ihren Herrscher (zhu 主(N)) und schändeten seine Leiche, aber die Welt (tian xia 天下(N)) lobte sie. Das ist der Grund, warum die Welt (tian xia 天下(N)) bis heute nicht geordnet (zhì / chí 治(V)) ist. |
Liji, „Xue ji“; Liji zhengyi 2000, S. 1225 | 禮記, „學記“; 禮記正義 2000, 一二二五頁 | 玉不琢不成器,人不學不知道。是故古之王者建國君民,教學為先。 | Schneidet man Jade nicht, wird sie zu keinem Gebrauchsgegenstand; lernen Menschen nicht, sind sie unwissend. Aus diesem Grund stellten die Könige (wang 王(N)) des Altertums im Errichten von Ländern (jian guo 建國) und Beherrschen (jun 君(V)) des Volkes Lehre (jiao 教(N)) und Lernen allem voran. |
Lunyu, „Yan Yuan“; Lunyu zhushu 2000, S. 184 | 論語, „顏淵“; 論語注疏 2000, 一八四頁 | 齊景公問政於孔子。孔子對曰:「君君,臣臣,父父,子子。」 | Der Jing-Patriarch (gong 公(N)) von Qi erkundigte sich bei Konfuzius nach der korrekten politischen Ordnung (zheng 政(N)). Konfuzius antwortete: „Ein Fürst (jun 君(N)) verhalte sich wie ein ordentlicher Fürst (jun 君(V)); ein Untertan (chen 臣(N)) verhalte sich wie ein ordentlicher Untertan (chen 臣(V)); ein Vater verhalte sich wie ein ordentlicher Vater; ein Sohn verhalte sich wie ein ordentlicher Sohn.“ |
Shenzi, „Minnan“; CHANT (201904021410) | 慎子, „民雜“; CHANT (201904021410) | 故曰:君人者好為善以先下,則下不敢與君爭為善以先君矣。 | Deshalb sage ich: Wenn derjenige, der über die Menschen als Fürst herrscht (jun 君(V)), Gefallen daran hat, Gutes zu tun, um die Unteren (xia 下(N)) anzuführen (xian 先(V)), dann wagen es die Unteren (xia 下(N)) nicht, mit dem Fürsten (jun 君(N)) darum zu streiten, Gutes zu tun, um den Fürsten (jun 君(N)) anzuführen (xian 先(V)). |
Shiji, „Qin shi huang ben ji“; Shiji 2010, S. 611 | 史記, „秦始皇本紀“; 史記 2010, 六一一頁 | 秦故王國,始皇君天下,故稱帝。今六國復自立,秦地益小,乃以空名為帝,不可。宜為王如故,便。 | Qin war einst ein Königreich (wang 王(N))(guo 國 / yu 域(N)), [doch] der erste Kaiser (huang 皇(N)) machte sich zum Herrscher (jun 君(V)) über alles unter dem Himmel (tian xia 天下(N)) und nannte sich daher di 帝 (di 帝(N)). Nun sind die sechs Länder (guo 國 / yu 域(N)) erneut selbstständig, das Territorium (di 地(N)) von Qin wird stetig kleiner, es ist nicht angängig, di 帝 (di 帝(N)) als einen leeren Titel zu betrachten. Man sollte den Titel wang 王 (wang 王(N)) wie früher nutzen, das ist angebracht. |
Xinshu, „Dazheng shang“; Xinshu jiaozhu 2000, S. 340.1 | 新書, „大政上“; 新書校注 2000, 三四零頁 | 人臣之道,思善則獻之於上,聞善則獻之於上,知善則獻之於上。夫民者,唯君者有之;為人臣者,助君理之。故夫為人臣者,以富樂民為功,以貧苦民為罪。 | Der Weg des Ministers (chen 臣(N)) [ist folgender]: denkt er an Gutes, dann offeriert er es den Oberen (shang 上(N)), hört er von Gutem, dann offeriert er es den Oberen (shang 上(N)), weiß er von Gutem, dann offeriert er es den Oberen (shang 上(N)). Nun, was das Volk angeht, so hat nur derjenige, der als Fürst herrscht (jun 君(V)), Kontrolle über es (you 有(V)). Diejenigen, die als Minister (chen 臣(V)) fungieren, helfen dem Fürsten (jun 君(N)), es zu verwalten. Für diejenigen, die als Minister (chen 臣(N)) über andere fungieren, gilt es als Erfolg, wenn sie das Volk wohlhabend und glücklich machen. Es gilt hingegen als Verbrechen, wenn sie es verarmen lassen und Kummer bereiten. |
Xunzi, „Jie Bi“; Xunzi jijie 1988, S. 410 | 荀子, „解蔽“; 荀子集解 1988, 四一零頁 | 故君人者周則讒言至矣,直言反矣,小人邇而君子遠矣。[...] 君人者宣則直言至矣,而讒言反矣,君子邇而小人遠矣。 | Deshalb gilt: ist derjenige, der Fürst (jun 君(N)) der Menschen ist, verschlossen , dann kommen nur schmähende Worte (chan yan 讒言) zu ihm und offenherzige Worte (zhi yan 直言) werden abgewandt; gemeine Menschen werden sich annähren, und Edle (junzi 君子(N)) werden das Weite suchen! […] Ist derjenige, der als Fürst (jun 君(V)) über Menschen herrscht, offen, dann kommen offenherzige Worte (zhi yan 直言) zu ihm, und schmähende Worte (chan yan 讒言) werden abgewandt; Edle (junzi 君子(N)) werden sich annähren, und gemeine Menschen das Weite suchen! |
Xunzi, „Jundao“; Xunzi jijie 1988, S. 237 | 荀子, „君道“; 荀子集解 1988, 二三七頁 | 君者何也?曰:能群也。能群也者何也?曰:善生養人者也,善班治人者也,善顯設人者也,善藩飾人者也。 | Was heißt es, Fürst zu sein (jun 君(V))? Ich sage: dazu in der Lage zu sein, Gruppen zu formen. Was heißt das, in der Lage zu sein, Gruppen zu formen? Ich sage: gut darin zu sein, Andere zu versorgen, zu ordnen (zhì / chí 治(V)), Anderen wichtige Positionen zu übertragen und sie entsprechend auszustatten. |
Yantielun, „Fugu“; Yantielun jiaozhu 1992, S. 79 | 鹽鐵論, „復古“; 鹽鐵論校注 1992, 七九頁 | 扇水都尉所言,當時之權,一切之術也,不可以久行而傳世,此非明王所以君國子民之道也。 | Was der Hauptstadtoffizier von Shanshui sagte, ist ein Ausnahmefall der damaligen Zeit und nur ein vorübergehender Kunstgriff gewesen. Es ist nicht angängig, ihn lange zu praktizieren und an die Nachwelt weiterzugeben. Dies ist nicht der Weg, mittels dessen die hellsichtigen Könige (wang 王(N)) das Land (guo 國 / yu 域(N)) [als Fürsten] regierten (jun 君(V)) und das Volk zu ihren Kindern/Untertanen machten (zi 子(V)). |
Yuejue shu, „Qing di neizhuan“; Yuejue shu 1985, S. 39 | 越絕書, „請糴內傳“; 越絕書 1985, 三九頁 | 臣聞君人者,必有敢言之臣;在上位者,必有敢言之士。如是,即慮日益進而智益生矣。胥,先王之老臣,不忠不信,不得為先王臣矣。 | Euer Minister (chen 臣(N)) hat gehört, dass derjenige, der als Fürst (jun 君(V)) über die Menschen regiert, gewiss Minister (chen 臣(N)) haben muss, die sich trauen, aufzusprechen (gan yan 敢言); derjenige, der in höherem Status (wei 位(N)) ist, muss gewiss Dienstmänner (shi 士(N)) haben, die sich trauen, aufzusprechen (gan yan 敢言). Wenn dem so ist, dann kommen Pläne von Tag zu Tag mehr hervor und eure Weisheit wird mehr und mehr entspringen. Xu war ein alter Minister (chen 臣(N)) des früheren Königs (wang 王(N)), wäre er nicht loyal und aufrichtig gewesen, hätte er keine Gelegenheit gehabt, für den früheren König (wang 王(N)) als Minister zu dienen (chen 臣(V)). |
Zhanguoce, Dong Zhou, „Wen ren zhi Zhou“; Zhanguo ce zhuyi 1981, S. 22 | 戰國策, 東周, „温人之周“; 戰國策注譯 1981, 二二頁 | 「臣少而誦詩,詩曰:『普天之下,莫非王土;率土之濱,莫非王臣。』今周君天下,則我天子之臣,而又為客哉?故曰主人。」 | „Euer Diener (chen 臣(N)) hat in jungen Jahren die Lieder rezitiert. Bei den Liedern heißt es: ‚Unter dem Himmel gibt es nichts, was nicht des Königs Grund und Boden (wang 王(N))(tu 土(N)) ist. Auf der gesamten Erde (tu 土(N)) zwischen den Meeresküsten gibt es niemanden, der nicht des Königs (wang 王(N)) Untertan (chen 臣(N)) ist.‘ Wenn nun Zhou über die Welt (tian xia 天下(N)) herrscht (jun 君(V)), dann bin ich ein Untertan (chen 臣(N)) des Himmelssohns (tianzi 天子(N)). Wie könnte ich da ein Fremder sein? Deshalb bezeichne ich mich als Angehörigen des Reiches.“ |