li 禮(N)
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Teilprojekt | 16 - TP Schwermann |
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Sprache | Altchinesisch |
Wortfeld | Konkrete Herrschaftsmittel und -institutionen |
Lexem
Lexem | Wortart | Übersetzung | Anmerkung |
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li 禮 | N | Riten, Sitten |
Zugehörige Kollokationen
Keine Vorkommen gefunden
Belegstellen
Quelle de | Quelle zh | Zitat | Übersetzung |
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Baihutong, „Jianzheng“; Baihutong shuzheng 1994, S. 237-238 | 白虎通, „諫諍“; 白虎通疏證 1994, 二三七-二三八頁 | 明王所以立諫諍者,皆為重民而求已失也。禮保傅曰:「于是立進善之旌,懸誹謗之木,建招諫之鼓。」王法立史記事者,以為臣下之儀樣,人之所取法則也。動則當應禮,是以必有記過之史,撤膳之宰。禮玉藻曰:「動則左史書之,言則右史書之。」禮保傅曰:「王失度,則史書之,工誦之,三公進讀之,宰夫撤其膳。是以天子不得為非。故史之義不書(過)則死,宰不撤膳亦死。 | Der Grund, warum der hellsichtige König (wang 王(N)) Remonstrationen (jian 諫(N)) und Ermahnungen (zheng 諍(N)) etabliert, ist, weil er das Volk schätzt und seine eigenen Fehler sucht. Das Libaofu besagt: „Demzufolge errichtete [der König] einen Banner zur Einreichung nützlicher Worte, hängte ein Holz für Verleumdungen (fei bang 誹謗) auf und stellte eine Trommel zur Anlockung von Remonstrationen (jian 諫(N)) auf.“ Dass nach den Gesetzen des Königs ein Schreiber eingestellt wurde, zum Verzeichnen der Angelegenheiten [des Königs], ist so, um den Ministern (chen 臣(N))(xia 下(N)) ein Standard zu sein, um das zu sein, wovon Menschen Regeln (fa 法(N)) und Prinzipien (ze 則(N)) ableiten. Bewegt sich der Herrscher, dann sollte er mit den Riten (li 禮(N)) übereinstimmen; aus diesem Grund muss es gewiss einen Schreiber geben, der Übertritte aufzeichnet, und einen Beamten, der seine Mahlzeiten reduziert. Das Liyuzao besagt: „Sind es Bewegungen, dann schreibt sie der linke Schreiber nieder. Sind es Worte, dann schreibt der rechte Schreiber sie nieder.“ Das Libaofu besagt: „Verliert der König (wang 王(N)) das rechte Maß (du 度(N)), dann schreibt der Schreiber es nieder, der Musikmeister besingt es, die drei Herzoge (gong 公(N)) bringen es ein und tragen es vor, und der Beamte reduziert seine Mahlzeiten.“ Aus diesem Grund wird der Himmelssohn (tianzi 天子(N)) davon abgehalten, Fehler zu begehen. Schreibt folglich der Schreiber in seiner Pflicht nichts nieder, dann stirbt er; reduziert der Beamte nicht die Mahlzeiten des Königs, dann stirbt er ebenfalls. |
Chunqiufanlu, „Yao Shun bu shanyi, Tang Wu bu zhuan sha“; Chunqiufanlu 1992, S. 219-220 | 春秋繁露, „堯舜不擅移、湯武不專殺“; 春秋繁露 1992, 二一九-二二零頁 | 堯舜何緣而得擅移天下哉?孝經之語曰:「事父孝,故事天明。」事天與父,同禮也。今父有以重予子,子不敢擅予他人,人心皆然。則王者亦天之子也,天以天下予堯舜,堯舜受命於天而王天下,猶子安敢擅以所重受於天者予他人也。天有不以予堯舜漸奪之,故明為子道,則堯舜之不私傳天下而擅移位也,無所疑也。 | Aus welchem Grund waren Yao und Shun dazu fähig, ihr Reich abzutreten? Ein Ausspruch des Pietätsklassikers besagt: „Im Dienen (shi 事/仕(V)) für ihren Vater sind sie pietätvoll, deshalb sind sie im Dienen (shi 事/仕(V)) für den Himmel hellsichtig.“ Dem Himmel und dem Vater dienen (shi 事/仕(V)), ist derselbe Ritus (li 禮(N)). Nun hat der Vater dem Sohn etwas wichtiges gegeben, der Sohn wagt es nicht, es abzutreten und jemand anderem zu geben. Die Herzen der Menschen sind allesamt so. Der wahrhaftige König (wang zhe 王者(N)) ist auch des Himmels Sohn. Der Himmel gab das Reich (tian xia 天下(N)) an Yao und Shun. Yao und Shun bekamen das Mandat (ming 命 / ling 令(N)) vom Himmel und beherrschten (wàng 王(V)) das Reich (tian xia 天下(N)). Wie könnten sie es, genauso wie der Sohn, wagen, das abzutreten, was er wertvolles vom Himmel bekommen hat und es jemand anderem geben. Wenn der Himmel ferner nicht das, was er Yao und Shun gab, komplett von ihnen zurücknimmt und folglich klar ist, dass sie den Weg des Kindes betreiben, dann gibt es in dem, dass Yao und Shun nicht privat das Reich (tian xia 天下(N)) weitergaben (chuan 傳(V)), sondern ihre Position (wei 位(N)) abtraten, nichts anzuzweifeln. |
Da dai liji, „Bao fu“; CHANT (201904021458) | 大戴禮記, „保傅“; CHANT (201904021458) | 天子不論先聖王之德,不知國君畜民之道,不見禮義之正,不察應事之禮(理),不博古之典傳,不閑於威儀之數,詩書禮樂無經,學業不法,凡是其屬太師之任也。 | Missachtet der Himmelssohn (tianzi 天子(N)) die Güte (de 德(N)) der früheren heiligen Könige (wang 王(N)), versteht nicht den Weg des Landesfürsten (jun 君(N)) vom Aufziehen (xu 畜/蓄(V)) des Volkes, zeigt nicht die Korrektheit (zheng 正/証(N)) der Riten (li 禮(N)) und Rechtschaffenheit, ermittelt nicht die Riten (li 禮(N)) zum Reagieren auf Sachverhalte, ist nicht bewandert in den Klassikern (dian 典(N)) und Überlieferungen des Altertums, ist nicht unterwiesen in den Kunstgriffen eines ehrfurchtgebietenden Zeremoniells, sind Gedichte, Dokumente, Riten (li 禮(N)) und Musik ohne Ordnung, ist die Bildung ohne Vorbild (fa 法(V)) – alles, was hierhin gehört, liegt im Verantwortungsbereich des Taishi. |
Guanzi, „Wufu“; CHANT (201904011216) | 管子, „五輔“; CHANT (20190401201904011216) | 民知義矣,而未知禮,然後飾八經以導之禮。所謂八經者何?曰:上、下有義,貴、賤有分,長、幼有等,貧、富有度。凡此八者,禮之經也。故上下無義則亂,貴賤無分則爭,長幼無等則倍,貧富無度則失。上下亂,貴賤爭,長幼倍,貧富失,而國不亂者,未之嘗聞也。 | Kennt das Volk Rechtschaffenheit, aber noch nicht die Riten (li 禮(N)), dann ordne man die acht grundlegenden Prinzipien (jing 經(N)), um sie zu den Riten (li 禮(N)) zu führen (dao 道/導(V)). Das, was man die acht grundlegenden Prinzipien (jing 經(N)) nennt, was ist das? [Die Antwort] lautet: Zwischen den Oberen (shang 上(N)) und den Unteren (xia 下(N)) gibt es Rechtschaffenheit, zwischen den Edlen und den Niederen gibt es eine Unterscheidung, zwischen den Alten und den Jungen gibt es unterschiedliche Ränge, zwischen den Armen und den Reichen gibt es richtige Maße (du 度(N)). Diese acht sind die grundlegenden Prinzipien des Anstandes. Gibt es zwischen den Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) folglich keine Rechtschaffenheit, dann herrscht Unordnung; gibt es zwischen den Edlen und den Niederen keinen Unterschied, dann gibt es Streit; gibt es zwischen den Alten und den Jungen keine unterscheidlichen Ränge, dann wenden sie sich voneinander ab; gibt es zwischen Armen und Reichen keine richtigen Maße (du 度(N)), dann werden Fehltritte entstehen. Dass zwischen den Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) Unordnung herrscht, zwischen den Edlen und Niederen Dispute aufkommen (zheng爭/諍(V)), sich die Alten und Jungen voneinander abwenden, zwischen den Armen und Reichen Fehltritte gemacht werden und das Land (guo 國 / yu 域(N)) [dennoch] nicht in Unordnung ist, davon hat man noch nie gehört. |
Guoyu, „Lu yu shang“; Guoyu jijie 2002, S. 144-145 | 國語, „魯語上“; 國語集解 2002, 一四四-一四五頁 | 夫禮,所以正民也。是故先王制諸侯,使五年四王、一相朝。 | Nun, Riten (li 禮(N)) sind das, womit man das Volk korrigiert (zheng 正/証(N)). Aus diesem Grund kontrollierten (zhi 制(V)) die früheren Könige (wang 王(N)) die Lehnsherren, indem sie sie veranlassten, in fünf Jahren vier Mal zur Königsaudienz zu kommen (wang 王(V)) und ein Mal sich gegenseitig eine Audienz abzustatten (chao 朝(V)). |
Guoyu, „Luyu shang“; Guoyu jijie 2002, S. 144-145 | 國語, „魯語上“; 國語集解 2002, 一四四-一四五頁 | 夫禮,所以正民也。是故先王制諸侯,使五年四王、一相朝。 | Nun, Riten (li 禮(N)) sind das, womit man das Volk richtet (zheng 正/証(V)). Aus diesem Grund veranlassten die früheren Kaiser (wang 王(N)), als sie die Lehensherren festsetzten (zhi 制(V)), diese in fünf Jahren vier Mal zur Königsaudienz kommen zu lassen (wang 王(V)) und ein Mal sich gegenseitig Audienzen abzustatten (chao 朝(V)). |
Hanshu, „Dong fang shuo zhuan“; Hanshu 1965, S. 2869-2870 | 漢書, „東方朔傳“; 漢書 1965, 二八六九-二八七零頁 | 先生對曰:「昔者關龍逢深諫於桀,而王子比干直言於紂,此二臣者,皆極慮盡忠,閔王澤不下流,而萬民騷動,故直言其失,切諫其邪者,將以為君之榮,除主之禍也。今則不然,反以為誹謗君之行,無人臣之禮,果紛然傷於身,蒙不辜之名,戮及先人,為天下笑,故曰談何容易! | Er antwortete: „Früher remonstrierte (jian 諫(V)) Guan Longfeng stark gegen Jie. Und Wang Zi Bigan sprach offenherzig (zhi yan 直言) gegen Zhòu. Was diese beiden Minister (chen 臣(N)) angeht, so überlegten sie bis ins Äußerste und erfüllten ihre Pflicht als Untertan. Sie sorgten sich darum, dass der Glanz des Königs (wang 王(N)) nicht nach unten lief und die zehntausend Völker in Unruhe geraten. Deshalb sprachen sie offenherzig (zhi yan 直言) deren Fehltaten aus, übten schneidende Remonstrationen (qie jian 切諫) gegen ihre Abweichungen und nahmen dies als Ehre des Fürsten (jun 君(N)), weil sie das Unheil des Herrschers (zhu 主(N)) beseitigten. Doch nun ist dem nicht [mehr] so, man nimmt es im Gegenteil als Verleumdung (feibang 誹謗) des Verhaltens des Herrschers (zhu 主(N)) auf. Es gibt [diese] Riten (li 禮(N)) der Minister (chen 臣(N)) der Menschen nicht. Als Resultat wird man mannigfaltig verletzt und eines unschuldiger Name wird verdeckt. Man löscht die Vorangegangen aus und wird von der gesamten Welt (tian xia 天下(N)) verlacht, deshalb sagt man: Was ist einfach daran aufzusprechen.“ |
Hanshu, „Li yue zhi“; Hanshu 1962, S. 1030 | 漢書, „禮樂志“; 漢書 1962, 一零三零頁 | 夫立君臣,等上下,使綱紀有序,六親和睦,此非天之所為,人之所設也。人之所設,不為不立,不修則壞。漢興至今二十餘年,宜定制度,興禮樂,然後諸侯軌道,百姓素樸,獄訟衰息。 | Nun, Fürsten (jun 君(N)) und Minister (chen 臣(N)) etablieren, die Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) in Ränge abstufen, den Leitprinzipien (jing 經(N)) und Statuten eine Reihenfolge verleihen und die sechs Arten von Verwandten einträchtig stimmen – all dies ist nichts, was der Himmel tut, es ist etwas, was der Mensch einrichtet. [Da] es etwas ist, was der Mensch einrichtet, wird es nicht etabliert, wenn man es nicht betreibt, und wenn man es nicht kultiviert, dann geht es zugrunde. Die Han-Dynastie besteht bis heute mehr als zwanzig Jahre, es ist angemessen, Bestimmungen und Maße (zhi du 制度) festzulegen und Riten (li 禮(N)) und Musik aufblühen zu lassen. Danach werden die Lehensherren dem Weg folgen (gui 軌(V)), die hundert Geschlechter werden schlicht und einfach sein, gerichtliche Prozesse werden zurückgehen und zum Stillstand kommen. |
Hanshu, „Yang Hu Zhu Mei Yun zhuan“; Hanshu 1962, S. 2918 | 漢書, „楊胡朱梅云傳“; 漢書 1962, 二九一八頁 | 繇是言之,循高祖之法則治,不循則亂。何者?秦為亡道,削仲尼之跡,滅周公之軌,壞井田,除五等,禮廢樂崩,王道不通,故欲行王道者莫能致其功也。 | Deshalb sagt man, dass, wenn man den Gesetzen (fa 法(N)) [oder: dem Vorbild] Gaozus folgt, dann Ordnung herrscht (zhì / chí 治(V)); folgt man ihnen nicht, dann aber Unordnung herrscht. Warum ist dem so? Qin praktizierte den Weg des Untergangs (wang 亡(V)), sie löschten die Spuren Zhongnis aus und vernichteten die Prinzipien (gui 軌(N)) des Herzogs (gong 公(N)) von Zhou. Sie zerstörten das Brunnenfeldsystem und beseitigten die fünf Rangstufen. Die Riten (li 禮(N)) wurden aufgegeben, die Musik ging zu Grunde und der Weg der Könige (wang 王(N)) wurde blockiert. Deshalb vollbrachte keiner derer, die den Weg des Königs (wang 王(N)) praktizieren wollten, diese Leistung. |
Houhanshu, „Du luan liu li liu xie liezhuan“; Houhanshu 1965, S. 1853 | 後漢書, „杜欒劉李劉謝列傳“; 後漢書 1965, 一八五三頁 | 論曰:禮有五諫,諷為上。 | Die Theorie besagt: In den Riten (li 禮(N)) gibt es fünf Arten der Remonstration (jian 諫(N)), die subtile Empfehlung (feng jian 諷諫) ist die höchste. |
Huainanzi, „Taizu xun“; Huainanzi jishi 1998, S. 1422 | 淮南子, „泰族訓“; 淮南子集釋 1998, 一四二二頁 | 天之所為,禽獸草木;人之所為,禮節制度。 | Das, was der Himmel hervorbringt, sind Luft- und Landtiere, Gräser und Bäume; das, was der Mensch hervorbringt, sind Riten (li 禮(N)), Etikette, Bestimmungen und Maße (zhi du 制度). |
Kongzi Jiayu, „Liyun“; CHANT (20190326) | 孔子家語, „禮運“; CHANT (20190326) | 故夫禮者、君之柄,所以別嫌明微,儐鬼神,考制度,別仁義,立政教,安君臣上下也。故政不正則君位危,君位危則大臣倍,小臣竊。 | Daher sind die Riten (li 禮(N)) die Schalthebel (bing 柄/秉(N)) des Fürsten (jun 君(N)). Durch sie werden Unklarheiten vermieden, Feinheiten verdeutlicht, Geister und Götter verehrt, Institutionen (zhi 制(N)) und Bestimmungen (du 度(N)) überprüft, Menschlichkeit und Rechtschaffenheit unterschieden, Herrschaft (zheng 政(N)) und Lehre (jiao 教(N)) errichtet und [die Unterscheidung von] Fürst (jun 君(N)), Minister (chen (N)), sowie Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) gesichert. Ist die Herrschaft (zheng 政(N)) folglich nicht korrekt ausgerichtet (zheng 正/証(V)), dann ist die Position (wei 位(N)) des Fürsten (jun 君(N)) in Gefahr; ist die Position (wei 位(N)) des Fürsten (jun 君(N)) in Gefahr, dann rebellieren die hohen Minister (da chen 大臣), während die kleinen Minister [Güter] unterschlagen. |
Kongzijiayu, „Lun Li“; CHANT (201904021104) | 孔子家語, „論禮“; CHANT (201904021104) | 凡制度在禮,文為在禮,行之其在人也! | Allgemein gilt, dass Bestimmungen und Maße (zhi du 制度) in den Riten (li 禮(N)) liegen, ihre Verschönerungen und Betragen [auch] in den Riten (li 禮(N)) liegen. Sie durchzuführen jedoch liegt bei den Menschen! |
Liji, „Liyun“; Liji zhengyi 2000, S. 821 | 禮記, „禮運“; 禮記正義 2000, 八二一頁 | 故先王秉蓍龜,列祭祀,瘞繒,宣祝嘏辭說,設制度。故國有禮,官有御,事有職,禮有序。 | Deshalb behielten die frühen Könige (wang 王(N)) die Schafsgarben und Schildkröten[panzer] [für Orakel] bei, ordneten ihre Formen des Opfers, begruben die Seiden[opfer], rezitierten ihre Gebete und Segnungen und führten Bestimmungen und Maße (zhi du 制度) ein. Aus diesem Grund gab es in den Ländern (guo 國 / yu 域(N)) Riten (li 禮(N)), in den Ämtern (guan 官(N)) Leiter, bei den Angelegenheiten feste Zuständigkeiten und in den Riten (li 禮(N)) [ordentliche] Reihenfolgen. |
Liji, „Qu li xia“; Liji zhengyi 2000, S. 126 | 禮記, „曲禮下“; 禮記正義 2000, 一二六頁 | 侍於君子,不顧望而對,非禮也。 | Wenn man einem Fürstensohn (junzi 君子(N)) dient (shi 事/仕(V)) und antwortet, ohne sich zuvor umzuschauen, dann widerspricht dies den Riten (li 禮(N)). |
Liji, „Wang zhi“; Liji zhengyi 2000, S. 432 | 禮記, „王制“; 禮記正義 2000, 四三二頁 | 天子無事,與諸侯相見曰朝。考禮、正刑、一德,以尊于天子。 | Wenn der Himmelssohn (tianzi 天子(N)) ohne besonderen Grund die Fürsten empfing, dann nannte man dies eine Audienz (chao 朝(N)). Sie hielten die Riten (li 禮(N)) ein, korrigierten (zheng 正/証(V)) Fehlverhalten und gleichten sich der Tugend (de 德(N)) an, um so dem Himmelssohn (tianzi 天子(N)) Respekt zu zollen (zun 尊(V)). |
Liji, „Wangzhi“; Liji zhengyi 2000, S. 422 – 426 | 禮記, „王制“; 禮記正義 2000, 四二二-四二六頁 | 天子五年一巡守。歲二月,東巡守,至于岱宗。[...] 五月南巡守,至于南岳,如東巡守之禮。八月西巡守,至于西岳,如南巡守之禮。十有一月,北巡守,至于北岳,如西巡守之禮。 | Der Himmelssohn (tianzi 天子(N)) führt einmal in fünf Jahren eine Inspektionsreise (xunshou 巡狩(V)) durch: Im zweiten Monat des Jahres führt er eine Inspektionsreise (xunshou 巡狩(V)) nach Osten bis zum Berg Tai durch. […] Im fünften Monat führt er eine Inspektionsreise (xunshou 巡狩(V)) nach Süden bis zum Berg Heng durch entsprechend dem Ritual (li 禮(N)) der Inspektionsreise (xunshou 巡狩(N)) im Osten. Im achten Monat führt er eine Inspektionsreise (xunshou 巡狩(V)) nach Westen bis zum Berg Hua durch entsprechend des Rituals (li 禮(N)) der Inspektionsreise (xunshou 巡狩(N)) im Süden. Im elften Monat führt er eine Inspektionsreise (xunshou 巡狩(V)) nach Norden bis zum Berg Heng durch und entsprechend des Rituals (li 禮(N)) der Inspektionsreise (xunshou 巡狩(N)) im Westen. |
Lunheng, „Si Hui“; Lunheng quanyi 1993, S. 1430-1431 | 論衡, „四諱“; 論衡全譯 1993, 一四三零-一四三一頁 | 魯哀公欲西益宅,史爭以為不祥。哀公作色而怒,左右數諫而弗聽。以問其傅宰質睢曰:『吾欲西益宅,史以為不祥,何如?』宰質睢曰:『天下有三不祥,西益宅不與焉。』哀公大說。有頃,復問曰:『何謂三不祥?』對曰:『不行禮義,一不祥也;嗜欲無止,二不祥也;不聽規諫,三不祥也。』哀公繆然深惟,慨然自反,遂不益宅。 | Der Ai-Patriarch (gong 公(N)) aus Lu wollte im Westen seine Residenz vergrößern. Der Schreiber Zheng widersprach, er hielt es für unheilvoll. Der Ai-Patriarch (gong 公(N)) wurde rot vor Wut und seine Gefolgschaft (zuoyou 左右(N)) remonstrierte (jian 諫(V)) vielfach, aber er hörte nicht auf sie. Er befragte seinen Staatsrat Zai Zhisui danach: „Ich möchte im Westen meine Residenz vergrößern, der Schreiber hält es für unheilvoll. Was hälst Du davon?“ Zai Zhisui sagte: „Unter dem Himmel (tian xia 天下(N)) gibt es drei unheilvolle Dinge, im Westen seine Residenz vergrößern gehört nicht dazu.“ Der Ai-Patriarch (gong 公(N)) freute sich mächtig. Nach einer kurzen Zeit fragte er erneut nach: „Was sind die ‚drei unheilvollen Dinge‘?“ [Zai] antwortete: „Sitten (li 禮(N)) und Rechtschaffenheit nicht zu praktizieren ist das erste. Ohne Einhalt den Lüsten fröhnen ist das zweite. Nicht auf aufrichtige Remonstrationen (gui jian 規諫) zu hören ist das dritte.“ Der Ai-Patriarch (gong 公(N)) dachte ernst tief nach, er dachte seufzend über sich selbst nach und vergrößerte schließlich seine Residenz nicht. |
Lunheng, „Wen Kong“; CHANT (201904031620) | 論衡, „問孔”; CHANT (201904031620) | 而自云「君子殺身以成仁」,何難退位以成禮? | Und er [i.e. Konfuzius] sagte selbst: „Der Edle (junzi 君子(N)) tötet sich selbst, um Menschlichkeit zu vollenden.“ Was ist [im Vergleich dazu] schwer daran, von seiner Position zurückzutreten (tui wei退位), um die Riten (li 禮(N)) zu vollenden? |
Lunyu, „Ba yi“; Lunyu zhushu 2000, S. 50 | 論語, „八佾“; 論語注疏 2000, 五零頁 | 子曰:「居上不寬,為禮不敬,臨喪不哀,吾何以觀之哉!」 | Der Meister sprach: „Jemand, der beim Innehaben einer hohen Position nicht großzügig ist, bei Ausführung der Riten (li 禮(N)) nicht respektvoll und beim Abhalten (lin 臨(V)) von Beerdigungen nicht traurig, wie könnte ich so jemanden verstehen?“ |
Lunyu, „Wei zheng“; Lunyu zhushu 2000, S. 16 | 論語, „爲政“; 論語注疏 2000, 一六頁 | 子曰:「道之以政,齊之以刑,民免而無恥。道之以德,齊之以禮,有恥且格。」 | Der Meister sprach: „Führt (dao 道/導(V)) man sie anhand von administrativen Maßnahmen (zheng 政(N)) und vereinheitlicht [ihr Verhalten] mittels Strafen (xing 刑(N)), so werden die Leute [versuchen] diesen zu entgehen ohne dabei Scham zu empfinden. Führt man sie mit Charisma (de 德(N)) und vereinheitlicht [ihr Verhalten] durch die Riten (li 禮(N)), so werden sie Scham empfinden und [versuchen] sich entsprechend zu verhalten.“ |
Qianfulun, „Ban lu“; CHANT (201903271651) | 潛夫論, „班祿“; CHANT (201903271651) | 是故明君臨眾,必以正軌,既無猒有,務節禮而厚下,復德而崇化,使皆阜於養生而競於廉恥也。 | Aus diesem Grund begegnet/beherrscht (lin 臨(V)) der unparteiische Fürst (jun 君(N)) die Masse gewiss mit richtigen Prinzipien (gui 軌(N)). Er hat in keinem Fall vor, das Volk auszurauben, er ist bestrebt, sich den Riten (li 禮(N)) gemäß zu beschränken und die Unteren (xia 下(N)) zu bereichern, Güte (de 德(N)) wiederherzustellen und die Transformation [durch kulturellen Einfluss] stark zu machen. Er bringt sie allesamt dazu, reich zu sein in ihrer Sorge für das Leben und stark in ihrem Empfinden von Ehre und Scham. |
Qianfulun, „Zhong Gui“; Qianfulun quanyi 1999, S. 179 | 潛夫論, „忠貴“; 潛夫論全譯 1999, 一七九頁 | 當呂氏之貴也,太后稱制而專政,祿、產秉事而握權;擅立四五,多封子弟;兼據將相,外內磐結;自以雖湯、武興,五霸作,弗能危也;於是廢仁義而尚威虐,滅禮信而務譎詐;海內怨痛,人欲其亡,故一朝摩滅而莫之哀也。 | Als die Lü-Familie in ehrenwerter Position war, übte die Kaiserinmutter die Amtsgewalt des Herrschers aus (cheng zhi 稱制(V)) und usurpierte (zhuan 專(V)) die Regierung (zheng 政(N)). Lu und Chan hielten die Staatsangelegenheiten in den Händen und übten die Entscheidungsgewalt (quan 權(N)) aus. Sie setzten ohne Befugnis (shan 擅(V)) vier, fünf Lehnskönige ein (li 立(V)) und belehnten (feng 封(V)) viele ihrer jüngeren Verwandten. Zudem stützten sie sich darauf, dass sie Kanzler (xiang 相(N)) und Generäle stellten, sodass ihre Stellung in der Peripherie des Reiches und am Hof sehr sicher war. Sie selbst glaubten, dass auch wenn Tang oder Wu [selbst] aufkommen würden und die Fünf Hegemonen (ba 霸/伯(N)) [wieder] entstehen würden, sie niemand in Gefahr bringen könne. Also verwarfen sie Menschlichkeit und Rechtschaffenheit und schätzten tyrannische Herrschaft (wei 威/畏(N)) und Unterdrückung (nüe 虐(N)), sie vernichteten Riten (li 禮(N)) und Glaubwürdigkeit und strebten nach Betrug und Täuschung. Das gesamte Reich hegte Groll und Schmerz, und die Menschen wünschten, dass sie [i.e. die Lü-Familie] untergehen (wang 亡(V)) möge. Als sie deshalb plötzlich verschwanden, gab es niemanden, der sie beweinte. |
Shangjunshu, „Geng fa“; Shangjunshu zhuizhi 1986, S. 4.1 | 商君書, „更法“; 商君書錐指 1986, 四頁 | 三代不同禮而王,五霸不同法而霸。故知者作法,而愚者制焉;賢者更禮,而不肖者拘焉。 | Die drei Dynastien [i.e. Xia, Shang und Zhou] hatten unterschiedliche Riten (li 禮(N)) und regierten [doch alle] als Könige (wàng 王(V)), die fünf Hegemonen hatten unterschiedliche Gesetze (fa 法(N)) und regierten [doch alle] als Hegemonen (ba 霸/伯(V)), daher erstellen Weise Gesetze (fa 法(N)), und die Einfältigen werden von ihnen kontrolliert (zhi 制(V)); verändern Fähige die Riten (li 禮(N)), und die Unfähigen werden von ihnen eingeschränkt. |
Shangjunshu, „Geng fa“; Shangjunshu zhuizhi 1986, S. 4.2 | 商君書, „更法“; 商君書錐指 1986, 四頁 | 前世不同教,何古之法?帝王不相復,何禮之循? | Frühere Generationen hatten nicht dieselben Lehren (jiao 教(N)), welche Antike soll man da nachahmen (fa 法(V))? Die Kaiser (di 帝(N)) und Könige (wang 王(N)) folgten einander nicht, welchen Riten (li 禮(N)) soll man da folgen? |
Shangjunshu, „Gengfa“; Shangjunshu zhuizhi 1986, S. 2 | 商君書, „更法“; 商君書錐指 1986, 二頁 | 今吾欲變法以治,更禮以教百姓,恐天下之議我也。 | Nun, ich möchte die Rechtsnormen (fa 法(N)) ändern, um Ordnung zu schaffen (zhì / chí 治(V)); ich möchte die Riten (li 禮(N)) ändern, um die einfachen Leute zu unterrichten. Ich fürchte [jedoch], dass die Welt (tian xia 天下(N)) mich kritisieren (yi 議(V)) wird. |
Shangjunshu, „Gengfa“; Shangjunshu zhuizhi 1986, S. 3 | 商君書, „更法“; 商君書錐指 1986, 三頁 | 是以聖人苟可以強國,不法其故;苟可以利民,不循其禮。 | Aus diesem Grund gilt: Wenn der Weise das Land (guo 國 / yu 域(N)) dadurch stärken (qiang 強(V)) kann, nimmt er sich nicht seine klassischen Präzedenzfälle (gu 故(N)) zum Vorbild (fa 法(V)); kann er dadurch dem Volk nutzen, folgt er nicht seinen Riten (li 禮(N)). |
Xiaojing, „San cai“; Xiaojing zhushu 2000, S. 24 | 孝經, „三才“; 孝經注疏 2000, 二四頁 | 先王見教之可以化民也。是故先之以博愛,而民莫遺其親。陳之德義,而民興行。先之以敬讓,而民不爭;導之以禮樂,而民和睦。示之以好惡,而民知禁。 | Die früheren Könige (wang 王(N)) erkannten, dass man das Volk verändern kann, wenn man es unterweist. Aus diesem Grund leiteten (xian 先(V)) sie es mit umfassender Schonung, und im Volk gab es niemanden, der seine Verwandten zurückgelassen hätte; sie zeigten ihnen Güte (de 德(N)) und Rechtschaffenheit, und das Volk begann, [richtig] zu handeln. Sie leiteten (xian 先(V)) es mit Respekt und Rücksicht an, und das Volk stritt sich nicht; sie führten (dao 道/導(V)) es mittels Riten (li 禮(N)) und Musik, und das Volk wurde einträchtig; sie zeigten ihm, was man schätzen bzw. verabscheuen solle, und das Volk verstand die Verbote (jin 禁(N)). |
Yantie lun, Juan wu, „Lun fei“; Yantie lun jiaozhu 1992, S. 299 | 鹽鐵論, 卷五, „論誹“; 鹽鐵論校注 1992, 二九九頁 | 故禮之所為作,非以害生傷業也,威儀節文,非以亂化傷俗也。治國謹其禮,危國謹其法。 | Deshalb ist der Grund, aus dem die Riten (li 禮(N)) erschaffen wurden, nicht, um das Leben zu schädigen oder Eigentum zu beeinträchtigen; Ehrfurcht einflößendes (wei 威/畏(V)) Gebahren und Förmlichkeiten sind nicht erschaffen worden, um den sozialen Wandel in Unordnung zu bringen oder die Bräuche zu beeinträchtigen. Ein geordnetes (zhì / chí 治(V)) Land (guo 國 / yu 域(N)) gibt Acht auf seine Riten (li 禮(N)), ein gefährdetes Land (guo 國 / yu 域(N)) auf seine Gesetze (fa 法(N)). |
Yinwenzi, „Dadao xia“; CHANT (201903271612) | 尹文子, „大道下“; CHANT (201903271612) | 仁、義、禮、樂,名、法、刑、賞,凡此八者,五帝、三王治世之術也。故仁以道之,義以宜之,禮以行之,樂以和之,名以正之,法以齊之,刑以威之,賞以勸之。[...] 法者,所以齊眾異,亦所以乖名分 [...]。 | Menschlichkeit, Rechtschaffenheit, Riten (li 禮(N)), Musik, Bezeichnungen, Gesetze (fa 法(N)), Strafen (xing 刑(N)) und Belohnungen (shang 賞(N)), allgemein sind diese acht die Kunstfertigkeiten, mit denen die Fünf Kaiser und Drei Könige die Welt geordnet (zhì / chí 治(V)) haben. Deshalb: Menschlichkeit, um sie auf den rechten Weg zu führen (dao 道/導(V)), Rechtschafftenheit, um sie fügsam zu machen, Riten, um sie in Bewegung zu setzen, Musik, um sie zu harmonisieren, Bezeichnungen, um sie zu korrigieren (zheng 正/証(V)), Gesetze (fa 法(N)), um sie zu regulieren, Strafen (xing 刑(N)), um sie in Ehrfurcht zu versetzen (wei 威/畏(V)), Belohnungen (shang 賞(N)), um sie anzuspornen. […] Gesetze (fa 法(N)) sind dasjenige, wodurch die zahlreichen Unterschiede reguliert werden, sie sind auch dasjenige, wodurch man gegen Rechte und Pflichten zuwiderhandelt. |
Zhuangzi, „Tianyun“; CHANT (20190327) | 莊子, „天運“; CHANT (20190327) | 故夫三皇五帝之禮義法度,不矜於同而矜於治。故譬三皇五帝之禮義法度,其猶柤梨橘柚邪!其味相反,而皆可於口。 | Was folglich die Riten (li 禮(N)), Rechtschaffenheit, Gesetzgebung (fa 法(N)) und Institutionen (du 度(N)) der Drei Erhabenen (san huang 三皇) und Fünf Gottkönige (wu di 五帝) angeht, sie bezogen ihre Großartigkeit nicht daraus, dass sie es anderen gleichmachten, sondern daraus, dass sie Ordnung schufen (zhì / chí 治(V)). Sucht man folglich für die Riten (li 禮(N)), Rechtschaffenheit, Gesetzgebung (fa 法(N)) und Institutionen (du 度(N)) der Drei Erhabenen (san huang 三皇) und Fünf Gottkönige (wu di 五帝) eine passende Metapher, dann sind sie wie Weißdorn, Birne, Orangen und Pomelos! Sie schmecken alle anders, aber sind dennoch alle genießbar. |