chen 臣(N)

Aus Macht und Herrschaft
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Teilprojekt 16 - TP Schwermann
Sprache Altchinesisch
Wortfeld Herrschaftseliten



Lexem

Lexem Wortart Übersetzung Anmerkung
chen 臣 N Allgemeine Bezeichnung: (der) Diener / (der) Minister Das Wort chen 臣 bezeichnet allgemein die Minister und Diener des Herrschers. Es

ist das wohl allgemeinste Wort zur Bezeichnung einer Herrschaftselite. Weiterhin kann es bei Gesprächen mit dem Herrscher auch zur bescheidenen Bezeichnung der eigenen Person genutzt werden.

Zugehörige Kollokationen

KollokationÜbersetzung
da chen 大臣einflussreiche Minister (oftmals zu einflussreich, können eine Gefahr für den Herrscher darstellen). Wörtlich

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Quelle deQuelle zhZitatÜbersetzung
Baihutong, „Feng gonghou“; Baihutong shuzheng 1994, S. 145-146白虎通, „封公侯“; 白虎通疏證 1994, 一四五-一四六頁何以言諸侯繼世?以立諸侯象賢也。大夫不世位何?股肱之臣任事者也。為其專權擅勢,傾覆國家。Warum wird gesagt, dass die Lehnsherren eine vererbbare Position haben? Um sie so aufzustellen (li 立(V)), dass die Lehnsherren den Fähigen ähneln. Große Offiziere (dafu 大夫(N)) haben keine vererbbare Position (wei 位(N)), warum ist dem so? Die Minister (chen 臣(N)), die [dem Herrscher] unterstützend zur Seite stehen, sind welche, die Aufgaben übernehmen. Von ihnen das politische Gewicht (quan 權(N)) und die Machtposition (shi 勢/埶(N)) entrissen (shan 擅(V)) zu bekommen, würde den dynastischen Herrschaftsverband (guojia 國家) umstürzen.
Baihutong, „Hao“; Baihutong shuzheng 1994, S. 43-45白虎通, „號“; 白虎通疏證 1994, 四三-四五頁帝王者何?號也。號者,功之表也。所以表功明德,號令臣下者也。德合天地者稱帝,仁義合者稱王,別優劣也。[…] 帝者天號,王者五行之稱也。[…] 號言為帝何?帝者,諦也。象可承也。Was di 帝 (di 帝(N)), Gottkönig und wang 王 (wang 王(N)), König angeht, was sind das? [Es sind] Titel. Was Titel betrifft, sind sie Zeichen von Leistungen, sie sind dasjenige, wodurch Leistungen ausgezeichnet und Tugenden (de 德(N)) deutlich werden, dasjenige, wodurch Minister (chen 臣(N)) und Untere (xia 下(N)) befehligt werden. Derjenige, dessen Tugenden (de 德(N)) Himmel und Erde vereinen, wird als di 帝 (di 帝(N)) bezeichnet; derjenige, der Menschlichkeit und Rechtschaffenheit vereint, wird als wang 王 (wang 王(N)) bezeichnet; so wird gut von weniger gut unterschieden. […] Di 帝 (di 帝(N)) ist ein Titel des Himmels, wang 王 (wang 王(N)) ist eine Bezeichnung der fünf Phasen. […] Was bezeichnet man als di 帝 (di 帝(N))? Ein di 帝 (di 帝(N)) zu sein heißt, wahr zu sein, ein Zeichen zu sein, dem man folgen kann.
Baihutong, „Hao“; Baihutong shuzheng 1994, S. 47白虎通, „號“; 白虎通疏證 1994, 四七頁或稱天子,或稱帝王何?以為接上稱天子者,明以爵事天也。接下稱帝王者,明位(得)號天下至尊之(言)稱,以號令臣下也。Manche werden als Himmelssohn (tianzi 天子(N)) bezeichnet, manche werden als di 帝 (di 帝(N)), Gottkönig und wang 王 (wang 王(N)), König bezeichnet, warum ist dem so? Wird man dafür befunden, in Kontakt mit dem Oberen (shang 上(N)) zu stehen, wird man als Himmelssohn (tianzi 天子(N)) bezeichnet, um zu verdeutlichen, dass man seinem Rang nach dem Himmel dient (shi 事/仕(V)); wird man dafür befunden, in Kontakt mit dem Unteren (xia 下(N)) zu stehen, wird man als di 帝 (di 帝(N)) oder wang 王 (wang 王(N)) bezeichnet, um zu verdeutlichen, dass man den ehrenvollsten Titel unter dem Himmel trägt, mit dem Minister (chen 臣(N)) und Untertanen (xia 下(N)) betitelt und befehligt werden.
Baihutong, „Jianzheng“; Baihutong shuzheng 1994, S. 237-238白虎通, „諫諍“; 白虎通疏證 1994, 二三七-二三八頁明王所以立諫諍者,皆為重民而求已失也。禮保傅曰:「于是立進善之旌,懸誹謗之木,建招諫之鼓。」王法立史記事者,以為臣下之儀樣,人之所取法則也。動則當應禮,是以必有記過之史,撤膳之宰。禮玉藻曰:「動則左史書之,言則右史書之。」禮保傅曰:「王失度,則史書之,工誦之,三公進讀之,宰夫撤其膳。是以天子不得為非。故史之義不書(過)則死,宰不撤膳亦死。Der Grund, warum der hellsichtige König (wang 王(N)) Remonstrationen (jian 諫(N)) und Ermahnungen (zheng 諍(N)) etabliert, ist, weil er das Volk schätzt und seine eigenen Fehler sucht. Das Libaofu besagt: „Demzufolge errichtete [der König] einen Banner zur Einreichung nützlicher Worte, hängte ein Holz für Verleumdungen (fei bang 誹謗) auf und stellte eine Trommel zur Anlockung von Remonstrationen (jian 諫(N)) auf.“ Dass nach den Gesetzen des Königs ein Schreiber eingestellt wurde, zum Verzeichnen der Angelegenheiten [des Königs], ist so, um den Ministern (chen 臣(N))(xia 下(N)) ein Standard zu sein, um das zu sein, wovon Menschen Regeln (fa 法(N)) und Prinzipien (ze 則(N)) ableiten. Bewegt sich der Herrscher, dann sollte er mit den Riten (li 禮(N)) übereinstimmen; aus diesem Grund muss es gewiss einen Schreiber geben, der Übertritte aufzeichnet, und einen Beamten, der seine Mahlzeiten reduziert. Das Liyuzao besagt: „Sind es Bewegungen, dann schreibt sie der linke Schreiber nieder. Sind es Worte, dann schreibt der rechte Schreiber sie nieder.“ Das Libaofu besagt: „Verliert der König (wang 王(N)) das rechte Maß (du 度(N)), dann schreibt der Schreiber es nieder, der Musikmeister besingt es, die drei Herzoge (gong 公(N)) bringen es ein und tragen es vor, und der Beamte reduziert seine Mahlzeiten.“ Aus diesem Grund wird der Himmelssohn (tianzi 天子(N)) davon abgehalten, Fehler zu begehen. Schreibt folglich der Schreiber in seiner Pflicht nichts nieder, dann stirbt er; reduziert der Beamte nicht die Mahlzeiten des Königs, dann stirbt er ebenfalls.
Chunqiufanlu, „Baowei quan“; Chunqiufanlu 1992, S. 174-175春秋繁露, „保位權“; 春秋繁露 1992, 一七四-一七五頁國之所以為國者德也,君之所以為君者威也,故德不可共,威不可分。德共則失恩,威分則失權。失權則君賤,失恩則民散。民散則國亂,君賤則臣叛。是故為人君者,固守其德,以附其民;固執其權,以正其臣。Das, wodurch das Land (guo 國 / yu 域(N)) zum Land (guo 國 / yu 域(N)) wird, ist die Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)); das, wodurch der Fürst (jun 君(N)) zum Fürsten (jun 君(N)) wird, ist die Autorität (wei 威/畏(N)). Deshalb kann die Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)) nicht geteilt und die Autorität (wei 威/畏(N)) nicht aufgeteilt werden (fen wei 分威). Wird die Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)) geteilt, dann verliert man Großzügigkeit; wird die Autorität aufgeteilt (wei fen 威分), dann verliert man politischen Einfluss (shi quan 失權). Verliert er politischen Einfluss (shi quan 失權), dann sinkt der Fürst (jun 君(N)) in seinem Status, verliert es an Großzügigkeit, dann zerstreut sich das Volk. Zerstreut sich das Volk, dann ist das Land in Unordnung; sinkt der Fürst (jun 君(N)) in seinem Status, dann rebellieren die Minister (chen 臣(N)). Aus diesem Grund schützt derjenige, der als Fürst (jun 君(N)) der Menschen fungiert, seine Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)) fest, um sich seinem Volk anzunähern; [deshalb] hält er seinen politischen Einfluss (quan 權(N)) fest in der Hand, um seine Minister (chen 臣(N)) zu richten (zheng 正/証(V)).
Guanzi, „Ba yan“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 479管子, „霸言“; 管子校注 2004, 四七九頁夫欲臣伐君,正四海者,不可以兵獨攻而取也。Nun, derjenige, der mit seinen Ministern (chen 臣(N)) den Fürsten (jun 君(N)) angreifen und alles innerhalb der vier Meere (si hai 四海(N)) richten (zheng 正/証(V)) möchte, kann nicht mit Truppen allein angreifen und [die Kontrolle] an sich reißen.
Guanzi, „Fa fa“; CHANT (201904011214)管子, „法法“; CHANT (201904011214)君不私國,臣不誣能,行此道者,雖未大治,正民之經也。Der Fürst (jun 君(N)) regiere das Land (guo 國 / yu 域(N)) nicht mit privatem Interesse, die Minister (chen 臣(N)) sollen nicht in Hinsicht auf ihre Fähigkeiten betrügen. Was das Befolgen dieses Weges angeht, so ist es, auch wenn man [hiermit] noch keine vollständige Ordnung (zhi 治(N)) schafft, ein Kardinalprinzip (jing 經(N)) zur Korrektur (zheng 正/証(V)) des Volkes.
Guanzi, „Fa fa“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 305管子, „法法“; 管子校注 2004, 三零五頁凡人君之所以為君者,勢也,故人君失勢,則臣制之矣。勢在下,則君制於臣矣;勢在上,則臣制於君矣。故君臣之易位,勢在下也。Prinzipiell gilt: Das, wodurch der Fürst der Menschen (jun 君(N)) als Fürst (jun 君(N)) fungiert, ist die Machtposition (shi 勢/埶(N)). Verliert der Fürst der Menschen (jun 人) folglich seine Machtposition (shi 勢/埶(N)), dann kontrollieren (zhi 制(V)) die Untertanen (chen 臣(N)) ihn. Befindet die Machtposition (shi 勢/埶(N)) sich bei den Unteren (xia 下(N)), dann wird der Fürst (jun 君(N)) von den Untertanen (chen 臣(N)) kontrolliert (zhi 制(V)); befindet sich die Machtposition (shi 勢/埶(N)) bei den Oberen (shang 上(N)), dann werden die Untertanen (chen 臣(N)) vom Fürsten (jun 君(N)) kontrolliert (zhi 制(V)); folglich gilt: Dass Herrscher (jun 君(N)) und Untertanen (chen 臣(N)) ihre Stellung (wei 位(N)) tauschen, liegt daran, dass die Machtposition (shi 勢/埶(N)) sich bei den Unteren (xia 下(N)) befindet.
Guanzi, „Jun chen shang“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 553管子, „君臣上“; 管子校注 2004, 五五三頁為人臣者,上共專於上,則人主失威。是故有道之君,正其德以蒞民,而不言智能聰明。Wenn die Minister (chen 臣(N)) oben an der Monopolstellung des Herrschers (shang 上(N)) teilhaben (zhuan 專(V)), dann verliert der Herrscher (zhu 主(N)) der Menschen seine Autorität (wei 威/畏(N)). Aus diesem Grund wird der Fürst (jun 君(N)), der das DAO hat, sein DE (de 德(N)) korrigieren (zheng 正/証(V)), um über das Volk zu herrschen (li 蒞(V)), und nicht über [seine] Weisheit, Fähigkeit oder Hellsichtigkeit sprechen.
Guanzi, „Jun chen shang“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 558.1管子, „君臣上“; 管子校注 2004, 五五八頁為人上者,釋法而行私,則為人臣者,援私以為公。Wenn derjenige, der als Herrscher über die Menschen (shang 上(N)) fungiert, die Gesetzgebung (fa 法(N)) lockert und seine Privatinteressen verfolgt, dann werden diejenigen, die als Minister (chen 臣(N)) fungieren, die Aufnahme von Privatinteressen als öffentliches Gut halten.
Guanzi, „Jun chen xia“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 584管子, „君臣下“; 管子校注 2004, 五八四頁明君在上,忠臣佐之,則齊民以政刑。牽於衣食之利,故愿而易使,愚而易塞。君子食於道,小人食於力,分民。威無勢也無所立,事無為也無所生[...]。Ist der weise Herrscher (jun 君(N)) in hoher [Stellung] und treue Minister (chen 臣(N)) assistieren ihm, dann einen sie das Volk mit Regierung (zheng 政(N)) und Strafe (xing 刑(N)). Sie werden mit dem Nutzen/Vorteil von Kleidung und Nahrung gebunden, deshalb sind sie aufrichtig und leicht zu führen, sind sie naiv und einfach unter Kontrolle zu halten. Der Edle (junzi 君子(N)) lebt vom Weg, der Gemeine von seiner physischen Stärke (shi yu li食於力) und das Volk wird [in Ränge] getrennt. Fehlt einem die Machtposition (shi 勢/埶(N)), gibt es keine Möglichkeit, seine Autorität (wei 威/畏(N)) zu etablieren. Fehlt einem Handeln, gibt es keine Möglichkeit Staatsangelegenheiten hervorzubringen [...].
Guanzi, „Junchen xia“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 572管子, „君臣下“; 管子校注 2004, 五七二頁夫下不戴其上,臣不戴其君,則賢人不來。賢人不來,則百姓不用。百姓不用,則天下不至。Nun, unterstützen (dai 戴(V)) die Unteren (xia 下(N)) nicht ihre Oberen (shang 上(N)), unterstützen (dai 戴(V)) die Minister (chen 臣(N)) nicht ihren Fürsten (jun 君(N)), dann werden die fähigen Menschen nicht angezogen. Werden die fähigen Menschen nicht angezogen, dann wird das Volk nicht genutzt. Wird das Volk nicht genutzt, dann wird die Welt (tian xia 天下(N)) nicht ausgiebig [kontrolliert].
Guanzi, „Ming fa jie“, Guanzi jiaozhu 2004, S. 1212管子, „明法解“; 管子校注 2004, 一二一二頁人主之所以制臣下者,威勢也。故威勢在下則主制於臣,威勢在上則臣制於主。夫蔽主者,非塞其門,守其戶也,然而令不行,禁不止,所欲不得者,失其威勢也。故威勢獨在於主則群臣畏敬,法政獨出於主則天下服德。故威勢分於臣則令不行,法政出於臣則民不聽。故明主之治天下也,威勢獨在於主,而不與臣共;法政獨制於主,而不從臣出。故明法曰:威不二錯,政不二門。Das, womit der Herrscher (zhu 主(N)) der Menschen seine Minister (chen 臣(N)) kontrolliert (zhi 制(V)), ist die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢); liegt die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) folglich bei den Unteren (xia 下(N)), dann wird der Herrscher (zhu 主(N)) von den Ministern (chen 臣(N)) kontrolliert (zhi 制(V)). Liegt die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) bei den Oberen (shang 上(N)), dann werden die Minister (chen 臣(N)) vom Herrscher (zhu 主(N)) kontrolliert (zhi 制(V)); was das betrifft, dass der Herrscher (zhu 主(N)) in Unwissenheit gehalten wird, so liegt dies nicht daran, dass er hinter seinen Toren eingesperrt ist und seine Türen bewachen lässt, sondern dass seine Befehle (ming 命 / ling 令(N)) nicht ausgeführt und seine Verbote nicht eingehalten werden. Dass er nicht bekommt, was er sich wünscht, liegt daran, dass er die autoritäre Machtposition (shi qi wei shi 失勢) verloren hat; liegt die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) folglich nur beim Herrscher (zhu 主(N)), dann sind die gesamten Minister (chen 臣(N)) furchtsam und respektvoll. Gehen Gesetzgebung (fa 法(N)) und Regierung (zheng 政(N)) alleine vom Herrscher (zhu 主(N)) aus, dann unterwirft (fu 服(V)) sich die Welt (tian xia 天下(N)) seinem Charisma (de 德(N)); wird folglich die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) unter den Ministern (chen 臣(N)) geteilt dann werden die Befehle (ming 命 / ling 令(N)) nicht ausgeführt. Gehen Gesetzgebung (fa 法(N)) und Regierung (zheng 政(N)) von den Ministern (chen 臣(N)) aus, dann gehorcht das Volk nicht; folglich gilt: wenn der weise Herrscher (zhu 主(N)) die Welt (tian xia 天下(N)) ordnet (zhì / chí 治(V)), liegt die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) alleine beim Herrscher (zhu 主(N)) und wird nicht mit den Ministern (chen 臣(N)) gemeinsam geteilt, werden Gesetzgebung (fa 法(N)) und Regierung (zheng 政(N)) alleine vom Herrscher (zhu 主(N)) kontrolliert (zhi 制(V)) und gehen nicht von den Ministern (chen 臣(N)) aus; deshalb steht im Kapitel „weise Methode“ geschrieben: „Eine Autorität (wei 威/畏(N)) wird nicht zweimal eingesetzt, eine Regierung (zheng 政(N)) wird nicht auf zwei Haushalte geteilt.“
Guanzi, „Ming fa jie“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 1208.1管子, „明法解“; 管子校注 2004, 一二零八頁明主在上位,有必治之勢,則群臣不敢為非。是故群臣之不敢欺主者,非愛主也,以畏主之威勢也。百姓之爭用,非以愛主也,以畏主之法令也。故明主操必勝之數,以治必用之民。處必尊之勢,以制必服之臣。故令行禁止,主尊而臣卑。故明法曰:尊君卑臣,非計親也,以勢勝也。Befindet sich der weise Herrscher (zhu 主(N)) in oberer Position (wei 位(N)) und verfügt über die Machtposition (shi 勢/埶(N)), aus der er regieren muss, dann wagen es die gesamten Minister (chen 臣(N)) nicht, Falsches zu tun. Aus diesem Grund gilt dafür, dass die gesamten Minister (chen 臣(N)) es nicht wagen, den Herrscher (zhu 主(N)) zu betrügen, weil sie den Herrscher schätzen. Es ist so, dass sie die Autorität (wei 威/畏(N)) und Machtstellung (shi 勢/埶(N)) des Herrschers fürchten. Dass die hundert Geschlechter darum kämpfen, ihm zu nutzen, es ist nicht so, dass sie ihren Herrscher (zhu 主(N)) schätzen; es ist so, dass sie die Gesetze (fa 法(N)) und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) des Herrschers (zhu 主(N)) fürchten. Deshalb hält der weise Herrscher (zhu 主(N)) Strategeme, die sicher zur Überlegenheit führen, um das Volk, das unbedingt genutzt werden muss, zu ordnen (zhì / chí 治(V)). Er weilt in der Machtstellung (chu shi 處勢), die sicher gewürdigt wird, um die Minister (chen 臣(N)) zu kontrollieren (zhi 制(V)), die sich fügen (fu 服(V)) müssen. Deshalb werden seine Befehle (ming 命 / ling 令(N)) ausgeführt und Verbote eingehalten, der Herrscher (zhu 主(N)) wird geehrt und die Minister (chen 臣(N)) sind bescheiden; deshalb steht im Kapitel „weises Gesetz“: „Dass Herrscher (jun 君(N)) verehrt werden und die Minister (chen 臣(N)) nobel sind, ist nicht so, weil sie einander zugetan wären, sondern weil sie durch die Machtstellung (yi shi 以勢) beherrscht (sheng 勝(V)) werden.“
Guanzi, „Ming fa jie“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 1208.2管子, „明法解“; 管子校注 2004, 一二零八頁明主之治也,縣爵祿以勸其民;民有利於上,故主有以使之。立刑罰以威其下,下有畏於上,故主有以牧之。故無爵祿則主無以勸民,無刑罰則主無以威眾,故人臣之行理奉命者,非以愛主也,且以就利而避害也。Der unparteiische Herrscher (zhu 主(N)) schafft Ordnung (zhi 治(N)), indem er Titel (jue 爵(N)) und Vergütungen (lu 祿(N)) einrichtet, um sein Volk damit zu motivieren; das Volk hat einen Nutzen von den Oberen (shang 上(N)), folglich hat der Herrscher (zhu 主(N)) etwas, um es zu befehligen; er stellt Strafen (xing 刑(N))(fa 罰(N)) auf, um seine Untergeordneten (xia 下(N)) in Ehrfurcht zu versetzen (wei 威/畏(V)); die Untergeordneten (xia 下(N)) haben eine Furcht (wei 威/畏(N)) vor den Oberen (shang 上(N)), deshalb hat der Herrscher (zhu 主(N)) etwas, um sie zu führen (mu 牧(V)); hat er folglich keine Titel (jue 爵(N)) und Vergütungen (lu 祿(N)), dann hat er nichts, um das Volk zu motivieren; hat er keine Strafen (xing 刑(N))(fa 罰(N)), dann hat der Herrscher (zhu 主(N)) nichts, um die Massen in Ehrfurcht zu versetzen (wei 威/畏(V)); wenn Minister (chen 臣(N)) deshalb nach den rechten Prinzipien handeln und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) befolgen, dann tun sie das nicht, weil sie ihren Herrscher (zhu 主(N)) lieben, sondern weil sie dem Nutzen folgen und Schaden vermeiden.
Guanzi, „Ming fa jie“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 1208.3管子, „明法解“; 管子校注 2004, 一二零八頁人主者,擅生殺,處威勢,操令行禁止之柄,以御其群臣,此主道也。Was den Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen angeht, so waltet er alleine (shan 擅(N)) über Leben und Tod, verweilt in der autoritären Machtposition (chu shi 處勢), hält die Schalthebel (bing 柄/秉(N)) darüber, welche Befehle (ming 命 / ling 令(N)) ausgeführt werden und welche Verbote (jin 禁(N)) eingehalten werden, um seine gesamten Minister (chen 臣(N)) zu lenken (yu 御/馭(V)); dies ist der Weg des Herrschers (zhu 主(N)).
Guanzi, „Ming fa jie“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 1210管子, „明法解“; 管子校注 2004, 一二一零頁明主者,兼聽獨斷,多其門戶。群臣之道,下得明上,賤得言貴,故姦人不敢欺。亂主則不然,聽無術數,斷事不以參伍,故無能之士上通,邪枉之臣專國,主明蔽而聰塞,忠臣之欲謀諫者不得進。如此者,侵主之道也。Der hellsichtige Herrscher (zhu 主(N)) hört sich umfassend um, fällt Entscheidungen alleine ((du) duan (獨)斷(V)) und vermehrt seine Informationsquellen; sein Weg mit den Ministern (chen 臣(N)) besteht daraus, dass die Unteren (xia 下(N)) die Oberen (shang 上(N)) erhellen und die Niedrigen die Hohen kritisieren (yan 言(V)) dürfen; folglich trauen sich boshafte Leute nicht, ihn zu betrügen. Der liederliche Herrscher (zhu 主(N)) hingegen ist nicht so: Im Anhören ermangelt es ihm an Methodik und er entscheidet ((du) duan (獨)斷(V)) Staatsangelegenheiten, ohne sich zu informieren; deshalb dringen Dienstadelige (shi 士(N)) ohne Fähigkeiten nach oben durch und verdorbene und verschlagene Minister (chen 臣(N)) dominieren (zhuan 專(V)) das Land (guo 國 / yu 域(N)). Die Hellsichtigkeit des Herrschers (zhu 主(N)) wird behindert, seine Hellhörigkeit blockiert und diejenigen der treuen Minister (chen 臣(N)), die planen und remonstrieren (jian 諫(V)) möchten, werden nicht vorgelassen. Solche Umstände sind der Weg des fehlgeleiteten Herrschers (zhu 主(N)).
Guanzi, „Mingfa jie“; CHANT (20190326)管子, „明法解“; CHANT (20190326)人臣之所以畏恐而謹事主者,以欲生而惡死也。使人不欲生,不惡死,則不可得而制也。夫生殺之柄專在大臣,而主不危者,未嘗有也。Der Grund, warum andere Minister (chen 臣(N)) den Herrscher (zhu 主(N)) fürchten (wei 威/畏(V)) und ihm achtsam dienen (shi 事/仕(V)), ist, dass sie am Leben bleiben wollen und den Tod fürchten. Wäre es so, dass Menschen nicht am Leben bleiben wollen und den Tod nicht fürchten, dann könnte man sie nicht erlangen und kontrollieren (zhi 制(V)). Nun, den Fall, dass die Griffe (bing 柄/秉(N)) über Leben und Tod allein bei den großen Ministern (da chen 大臣) liegen und der Herrscher (zhu 主(N)) nicht in Gefahr ist, gab es noch nie.
Guanzi, „Mingfa jie“; CHANT (20190327)管子, „明法解“; CHANT (20190327)人臣之所以乘而為姦者,擅主也。臣有擅主者,則主令不得行,而下情不上通。[...]如此者,塞主之道也。Das Mittel, mit dem die Minister (chen 臣(N)) der Menschen die Kontrolle ergreifen und Übel betreiben, ist, die Macht über den Herrscher zu haben (shan 擅(V)); wenn es Minister (chen 臣(N)) gibt, die Macht über den Herrscher haben (shan 擅(V)), dann haben die Befehle (ming 命 / ling 令(N)) des Herrschers (zhu 主(N)) keine Möglichkeit mehr ausgeführt zu werden und die wahren Umstände der Untertanen (xia 下(N)) dringen nicht mehr zu den Oberen (shang 上(N)) durch […]. Dies ist der Weg, seinen Herrscher (zhu 主(N)) zu blockieren.
Guanzi, „Mingfa jie“; CHANT (201904021536)管子, „明法解“; CHANT (201904021536)人臣之所以畏恐而謹事主者,以欲生而惡死也。使人不欲生,不惡死,則不可得而制也。夫生殺之柄,專在大臣,而主不危者,未嘗有也。Der Grund, warum die Minister (chen 臣(N)) Anderer den Herrscher (zhu 主(N)) fürchten (wei 威/畏(V)) und ihm sorgsam dienen (shi 事/仕(V)), ist, dass sie leben wollen und den Tod verabscheuen. Wäre es so, dass Menschen nicht leben wollten und den Tod nicht verabscheuten, dann könnte man sie nicht kontrollieren (zhi 制(V)). Nun, den Fall, dass die Griffe (bing 柄/秉(N)) über Leben und Tod allein bei den großen Ministern (da chen 大臣) liegen und der Herrscher (zhu 主(N)) nicht in Gefahr ist, gab es noch nie.
Guanzi, „Mingfa jie“; CHANT (201904031239)管子, „明法解“; CHANT (201904031239)匡主之過,救主之失,明理義以道其主,主無邪僻之行,蔽欺之患,此臣之所以為功也。Die Übertritte des Herrschers (zhu 主(N)) zu korrigieren (kuang 匡(V)), die Fehler des Herrschers (zhu 主(N)) zu behandeln, die rechte Anständigkeit verdeutlichen, um seinen Herrscher (zhu 主(N)) anzuleiten und dass der Herrscher (zhu 主(N)) kein verkommenes und niederträchtiges Verhalten aufweist oder einer Gefahr von Abschottung und Betrug ausgesetzt ist. Das ist es, was ein Minister (chen 臣(N)) als [ordentliche] Leistung ansieht.
Guanzi, „Mingfa jie“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 1208管子, „明法解“; 管子校注 2004, 一二零八頁明主之治也,縣爵祿以勸其民;民有利於上,故主有以使之。立刑罰以威其下,下有畏於上,故主有以牧之。故無爵祿則主無以勸民,無刑罰則主無以威眾,故人臣之行理奉命者,非以愛主也,且以就利而避害也。Der unparteiische Herrscher (zhu 主(N)) schafft Ordnung (zhi 治(N)), indem er Titel (jue 爵(N)) und Vergütungen (lu 祿(N)) einrichtet, um sein Volk damit zu motivieren; das Volk hat einen Nutzen von den Oberen (shang 上(N)), folglich hat der Herrscher (zhu 主(N)) etwas, um es zu befehligen; er stellt Strafen (xing 刑(N))(fa 罰(N)) auf, um seine Untergeordneten (xia 下(N)) in Ehrfurcht zu versetzen (wei 威/畏(V)); die Untergeordneten (xia 下(N)) haben eine Furcht (wei 威/畏(N)) vor den Oberen (shang 上(N)), deshalb hat der Herrscher (zhu 主(N)) etwas, um sie zu führen (mu 牧(V)); hat er folglich keine Titel (jue 爵(N)) und Vergütungen (lu 祿(N)), dann hat er nichts, um das Volk zu motivieren; hat er keine Strafen (xing 刑(N))(fa 罰(N)), dann hat der Herrscher (zhu 主(N)) nichts, um die Massen in Ehrfurcht zu versetzen (wei 威/畏(V)); wenn Minister (chen 臣(N)) deshalb nach den rechten Prinzipien handeln und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) befolgen, dann tun sie das nicht, weil sie ihren Herrscher (zhu 主(N)) lieben, sondern weil sie dem Nutzen folgen und Schaden vermeiden.
Guanzi, „Mu min“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 17.2管子, „牧民“; 管子校注 2004, 一七頁天下不患無臣,患無君以使之。Auf der Welt (tian xia 天下(N)) fürchtet man nicht, dass es keine Minister (chen 臣(N)) gibt. Man fürchtet, dass es keinen Fürsten (jun 君(N)) gibt, um sie zu führen.
Guanzi, „Qi Chen Qi Zhu“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 998-999管子, „七臣七主“; 管子校注 2004, 九九八-九九九頁法令者,君臣之所共立也。權勢者,人主之所獨守也。故人主失守則危,臣吏失守則亂。罪決於吏則治,權斷於主則威,民信其法則親。是故明王審法慎權,上下有分。Gesetze (fa 法(N)) und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) sind dasjenige, was Fürst (jun 君(N)) und Untertanen (chen 臣(N)) gemeinsam aufstellen. Politischer Einfluss (quan 權(N)) und Machtstellung (shi 勢/埶(N)) sind dasjenige, was der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen allein in seiner Obhut hat. Scheitert der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen folglich in dem, was in seiner Obhut liegt, dann besteht Gefahr; scheitern Untertanen (chen 臣(N)) und kleinere Beamte (li 吏(N)) in dem, was in ihrer Obhut liegt, dann herrscht Unordnung; werden Verbrechen von kleineren Beamten (li 吏(N)) entschieden, dann herrscht Ordnung (). Wird politischer Einfluss dem Herrscher (zhu 主(N)) absolut zu teil (quan duan yu 權斷於), dann ist er reich an Autorität (wei 威/畏(N)). Vertraut das Volk seiner Gesetzgebung (fa 法(N)), dann kommen sie näher zu ihm. Aus diesem Grund begutachteten die weisen Könige (wang 王(N)) die Gesetzgebung (fa 法(N)) sorgsam und achteten auf den politischen Einfluss (quan 權(N)), [sie veranlassten, dass] zwischen Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) eine Trennung besteht.
Guanzi, „Zheng shi“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 920管子, „正世“; 管子校注 2004, 九二零過在下,人君不廉而變,則暴人不勝,邪亂不止。暴人不勝,邪亂不止,則君人者勢傷而威日衰矣。故為人君者,莫貴於勝。所謂勝者,法立令行之謂勝。法立令行,故群臣奉法守職[...]。Sind die Übertritte bei den Niederen (xia 下(N)) und der Fürst (jun 君(N)) der Menschen stellt keine Untersuchungen und Änderungen an, dann bezwingt (sheng 勝(V)) er Übeltäter nicht, stoppt er Abweichung und Unordnung nicht; bezwingt (sheng 勝(V)) er Übeltäter nicht und stoppt Abweichung und Unordnung nicht, dann leidet die Machstellung (shi shang 勢傷) desjenigen, der über die Menschen herrscht (jun 君(V)) und seine Autorität (wei 威/畏(N)) verfällt (wei shuai 威衰) von Tag zu Tag. Deshalb gilt: was das fungieren als Fürst (jun 君(N)) über die Menschen angeht, ist nichts wertvoller als das Bezwingen (sheng 勝(V)); dasjenige, was man beherrschen/Bezwingen (sheng 勝(V)) nennt, meint beherrschen/Bezwingen (sheng 勝(V)) in dem Sinne, dass das Gesetz/Normen (fa 法(N)) etabliert ist und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) ausgeführt werden; das Gesetz (fa 法(N)) ist etabliert und die Befehle (ming 命 / ling 令(N)) werden ausgeführt, deshalb achten die gesamten Minister (chen 臣(N)) das Gesetz (feng fa 奉法) und halten ihr Amt.
Guoyu, „Jin yu liu“; Guoyu jijie 2002, S. 387國語, „晉語六“; 國語集解 2002, 三八七頁故興王賞諫臣,逸王罰之。Deshalb gilt: ein eifriger König (wang 王(N)) belohnt (shang 賞(V)) remonstrierende (jian 諫(V)) Minister (chen 臣(N)); ein sorgloser König (wang 王(N)) bestraft (fa 罰(V)) sie.
Guoyu, „Lu yu“; Guoyu jijie 2002, S. 172國語, „魯語“; 國語集解 2002, 一七二頁公曰:「臣殺其君,誰之過也?」[…]里革曰:「君之過也。夫君人者,其威大矣。失威而至于殺,其過多矣。Der Patriarch (gong 公(N)) fragte: „Ein Untertan (chen 臣(N)) tötete seinen Fürsten. Wessen Fehler war es?“ […] Li Ge sagte: „Des Fürsten (jun 君(N)) Fehler! Für solche, die als Fürsten über die Menschen herrschen (jun 君(V)), gilt, dass ihre Autorität (wei 威/畏(N)) groß ist. Verlieren sie ihre Autorität (wei 威/畏(N)) so sehr, dass sie schließlich getötet werden, dann waren ihre (der Fürsten) Fehler doch wohl zahlreich!“
Guoyu, „Qi yu“; Guoyu jijie 2002, S. 216國語, „齊語“; 國語集解 2002, 二一六頁若必治國家者,則非臣之所能也 。Wenn es um das Regieren (zhì / chí 治(V)) eines Landes (guo jia 國家) geht, dann ist das etwas, wozu Euer Diener (chen 臣(N)) nicht befähigt ist.“
Guoyu, „Qi yu“; Guoyu jijie 2002, S. 237國語, „齊語“; 國語集解 2002, 二三七頁桓公召管子而謀,管子對曰:「為君不君,為臣不臣,亂之本也。」Der Huan-Patriarch (gong 公(N)) rief Meister Guan herbei und beriet sich mit ihm. Meister Guan erwiderte: „Ein Fürst (jun 君(N)), der sich nicht wie ein ordentlicher Fürst verhält (jun 君(V)), und ein Untertan (chen 臣(N)), der sich nicht wie ein ordentlicher Untertan verhält (chen 臣(V)) – das ist die Wurzel des Chaos.“
Han shi wai zhuan, „Juan jiu“; CHANT (201904031506)韓詩外傳, „卷九“; CHANT (201904031506)人主朝臣多賢,左右多忠,主有失敗,皆交爭正諫,如此者國日安,主日尊,名聲日顯,此所謂吉主者也。Gibt es am Hofe (chao 朝(N)) des Herrschers (zhu 主(N)) der Menschen unter seinen Ministern (chen 臣(N)) viele tüchtige, innerhalb seiner Entourage (zuoyou 左右(N)) viele loyale und hat der Herrscher (zhu 主(N)) Fehltritte und Misslingen, [dann] werden sie allesamt danach streben, ihn zu korrigieren (zheng 正/証(V)) und zu remonstrieren (jian 諫(V)). Wenn dem so ist wird das Land (guo 國 / yu 域(N)) von Tag zu Tag sicherer und der Herrscher (zhu 主(N)) wird von Tag zu Tag respektierter und sein Ruf wird von Tag zu Tag erhabener. Dies ist es, was man einen gesegneten Herrscher (zhu 主(N)) nennt.
Han shi wai zhuan, „Juan qi“; CHANT (201904031218)韓詩外傳, „卷七“; CHANT (201904031218)周舍對曰:「願為諤諤之臣,墨筆操牘,從君之過而書之,日有記也,月有成也,歲有效也。」Zhou She entgegnete: „Ich wünsche, [Euer] freimütig sprechender (ee 諤諤/咢咢/愕愕/鄂鄂(V)) Minister (chen 臣(N)) zu sein. Mit in Tusche getränktem Pinsel und einem Schreibbrett in der Hand, folge (cong 從(V)) ich Euren Übertritten und schreibe sie nieder. Jeden Tag wird es eine Aufzeichnung geben. Jeden Monat einen Verdienst und jedes Jahr gute Ergebnisse.“
Han shi wai zhuan, „juan shi“; CHANT (201904031502)韓詩外傳, „卷十“; CHANT (201904031502)有諤諤爭臣者其國昌,有默默諛臣者其國亡。Derjenige, der über Minister (chen 臣(N)) verfügt, die offen Kritik äußern (zheng爭/諍(V)) und freimütig sprechen (ee 諤諤/咢咢/愕愕/鄂鄂(V)), dessen Land (guo 國 / yu 域(N)) floriert; derjenige, der über Minister (chen 臣(N)) verfügt, die still und leise Schmeicheleien vorbringen, dessen Land (guo 國 / yu 域(N)) wird untergehen (wang 亡(V)).
Han shi wai zhuan, „juan shi“; CHANT (201904031504)韓詩外傳, „卷十“; CHANT (201904031504)《詩》曰:「不明爾德,以無背無側,爾德不明,以無陪無卿。」言文王咨嗟,痛殷商無輔弼諫諍之臣而亡天下矣。Das Buch der Lieder besagt: „Ihr lasst Eure Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)) nicht erstrahlen, hierdurch habt ihr weder jemanden hinter euch noch an eurer Seite; Eure Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)) leuchtet nicht, hierdurch habt ihr weder euch begleitende Minister noch euch nahe Minister (qing 卿(N)).“ Es erzählt vom Seufzen König (wang 王(N)) Wens und dessen Schmerz darüber, dass die Yin-Shang keine Minister (chen 臣(N)) hatte, die assistierten, halfen, remonstrierten (jian 諫(V)) oder offen Kritik äußerten (zheng爭/諍(V)), und die Welt (tian xia 天下(N)) verlor (wang 亡(V)).
Hanfeizi, „Ai chen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 24.1韓非子, „愛臣“; 韓非子集解 1998, 二四頁愛臣太親,必危其身;人臣太貴,必易主位;主妾無等,必危嫡子;兄弟不服,必危社稷。Sind die einem zugetanen Minister (chen 臣(N)) zu nah, gefährdet man gewiss sich selbst; sind die Minister (chen 臣(N)) der Menschen in einer zu hohen Position, dann ändert sich gewiss die Position (wei 位(N)) des Herrschers (zhu 主(N)). Verfügen die Nebenfrauen des Herrschers (zhu 主(N)) über keine Rangabstufung, gefährdet man gewiss den legitimen Nachfolger; unterwerfen (bu fu 不服) sich Brüder [dem Herrscher] nicht, gefährdet man gewiss die Erd- und Getreidealtäre (she ji 社稷(N)).
Hanfeizi, „Ai chen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 24.2韓非子, „愛臣“; 韓非子集解 1998, 二四頁臣聞:千乘之君無備,必有百乘之臣在其側,以徙其民而傾其國;萬乘之君無備,必有千乘之家在其側,以徙其威而傾其國。Ich (chen 臣(N)) habe gehört, dass wenn ein Fürst (jun 君(N)) über tausend Streitwagen keine Vorsichtsmaßnahmen trifft, an seiner Seite gewiss ein Minister (chen 臣(N)) von hundert Streitwagen sein wird, um sein Volk zu destabilisieren und sein Land (guo 國 / yu 域(N)) zu stürzen; wenn ein Fürst (jun 君(N)) von zehntausend Streitwagen keine Vorsichtsmaßnahmen trifft, an seiner Seite gewiss ein Haushalt von tausend Streitwagen sein wird, um seine Autorität zu destabilisieren (xi wei 徙威) und sein Land (guo 國 / yu 域(N)) zu stürzen.
Hanfeizi, „Ai chen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 24.3韓非子, „愛臣“; 韓非子集解 1998, 二四頁是故諸侯之博大,天子之害也;群臣之太富,君主之敗也。將相之管主而隆國家,此君人者所外也。Deshalb ist die territoriale Expansion der Regionalherrscher der Schaden des Himmelssohnes (tianzi 天子(N)). Der übermäßige Wohlstand der gesamten Minister (chen 臣(N)) ist die Zerrüttung (bai 敗(N)) des Monarchen (jun 君(N))(zhu 主(N)). Wenn Generäle und Premierminister (xiang 相(N)) den Herrscher (zhu 主(N)) manipulieren und [ihre] Haushalte (guo jia 國家) bereichern, [dann] sind es solche, die ein Herrscher (jun 君(N)) fernhalten sollte.
Hanfeizi, „Ai chen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 25.1韓非子, „愛臣“; 韓非子集解 1998, 二五頁是故明君之蓄其臣也,盡之以法,質之以備。故不赦死,不宥刑;赦死宥刑,是謂威淫,社稷將危,國家偏威。Aus diesem Grund: wenn der hellsichtige Fürst (jun 君(N)) seine Minister (chen 臣(N)) heranzieht (xu 蓄(V)), bringt er sie mit Gesetzgebung (fa 法(N)) dazu, ihr Bestes zu geben und bringt sie mit Vorsichtsmaßnahmen dazu, aufrichtig zu sein. Deshalb begnadigt er [der Herrscher] nicht die zum Tode bestraften, vergibt er nicht den zu Strafen verurteilten; begnadigt man zum Tode Verurteilte und vergibt man zu Strafen Verurteilten, heißt dies, dass die eigene Autorität verkommt (wei yin威淫). Die Altäre des Landes (she ji 社稷(N)) werden in Gefahr sein und das Land (guo 國 / yu 域(N)) eine parteiische Autorität (pian wei 偏威) haben.
Hanfeizi, „Ai chen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 25.2韓非子, „愛臣“; 韓非子集解 1998, 二五頁是故大臣之祿雖大,不得藉威城市;黨與雖眾,不得臣士卒。故人臣處國無私朝,居軍無私交[...]。Deshalb dürfen Minister (da chen 大臣), selbst wenn ihre Besoldung (lu 祿(N)) hoch ist, ihre Autorität (wei 威/畏(N)) nicht nutzen, um Marktstädte zu ummauern. Sie dürfen, selbst wenn ihre Anhänger und Parteimannen zahlreich sind, keine Dienstadeligen (shi 士(N)) und Soldaten unterwerfen (chen 臣(V)). Daher halten Minister (chen 臣(N)), während sie in einem Land (guo 國 / yu 域(N)) leben, keinen privaten Hof (chao 朝(N)) und machen, wenn sie in der Armee verweilen, keine privaten Tauschgeschäfte.
Hanfeizi, „Ai chen“;Hanfeizi jijie 1998, S. 24-25韓非子, „愛臣“; 韓非子集解 1998, 二四-二五頁昔者紂之亡,周之卑,皆從諸侯之博大也。晉之分也,齊之奪也,皆以群臣之太富也。In früheren Zeiten resultierten der Untergang (wang 亡(N)) von Zhou und der Niedergang (bei 卑(N)) von Zhou allesamt aus der Expansion der Lehnsherren. Dass Jin sich zerteilte und Qi usurpiert wurde, lag alles daran, dass die gesammelten Minister (chen 臣(N)) übermäßig reich waren.
Hanfeizi, „Ba shuo“; Hanfeizi jijie 1998, S. 428韓非子, „八說“; 韓非子集解 1998, 四二八頁子母之性,愛也;臣主之權,筴也。母不能以愛存家,君安能以愛持國?Das natürliche Verhältnis zwischen Kind und Mutter ist Liebe. Das politische Machtverhältnis (quan 權(N)) zwischen Minister (chen 臣(N)) und Herrscher (zhu 主(N)) sind eine Sache der Strategie. Eine Mutter ist nicht in der Lage, mit Liebe den Haushalt aufrecht zu erhalten, wie wäre der Fürst (jun 君(N)) dazu in der Lage, mit Liebe ein Land (guo 國 / yu 域(N)) zu halten?
Hanfeizi, „Chu jian Qin“; Hanfeizi jijie 1998, S. 10.1韓非子, „初見秦“; 韓非子集解 1998, 一零頁夫以大王之明,秦兵之強,棄霸王之業,地曾不可得。乃取欺於亡國,是謀臣之拙也。Nun, mit Eurer (wang 王(N)) Hellsichtigkeit und der Stärke (qiang 強(N)) des Militärs (bing 兵(N)) von Qin, habt ihr die Aufgabe aufgegeben, zum hegemonialen Herrscher (霸王 ba wang(N)) zu werden, das Territorium (di 地(N)) konnte früher nicht erweitert werden, außerdem wurdet Ihr von untergehenden (wang 亡(V)) Ländern (guo 國 / yu 域(N)) betrogen, dies ist wegen des Leichtsinns der beratenden Minister (chen 臣(N)) so gekommen.
Hanfeizi, „Chu jian Qin“; Hanfeizi jijie 1998, S. 11.1韓非子, „初見秦“; 韓非子集解 1998, 一一頁內者量吾謀臣,外者極吾兵力 [...]。Im Inneren wägten sie unsere beratenden Minister (chen 臣(N)) ab, im Äußeren beurteilten sie die Grenzen unserer militärischen Kraft (bing li 兵力).
Hanfeizi, „Chu jian Qin“; Hanfeizi jijie 1998, S. 11.2韓非子, „初見秦“; 韓非子集解 1998, 一一頁且臣聞之曰:「戰戰栗栗,日慎一日。苟慎其道,天下可有。」Des Weiteren hat Euer Diener (chen 臣(N)) gehört: „Wenn man vor Angst zittert und jeden Tag nur auf diesen einen Tag Acht gibt, wenn man auf sein DAO Acht gibt, dann kann die Welt (tian xia 天下(N)) beherrscht (you 有(V)) werden.“
Hanfeizi, „Chu jian Qin“; Hanfeizi jijie 1998, S. 12韓非子, „初見秦“; 韓非子集解 1998, 一二頁臣昧死願望見大王,言所以破天下之從,舉趙,亡韓,臣荊、魏,親齊、燕,以成霸王之名,朝四鄰諸侯之道。Euer Untertan (chen 臣(N)) hat sein Leben riskiert, um eine Audienz bei Euch anzustreben, großer König (wang 王(N)), und um [Euch] den Weg zu nennen, wie das vertikale (Nord-Süd) Bündnis zu zerschlagen ist, gegen Zhao zu gewinnen und Han zu zerschlagen ist, Jing und Wei zu unterwerfen (chen 臣(V)) sind und ein Bündnis mit Qi und Yan einzugehen ist, um den Titel des Hegemonen (ba wang 霸王(N)) zu erlangen und die benachbarten Fürsten audienzpflichtig zu machen (chao 朝(V)).
Hanfeizi, „Chu jian Qin“; Hanfeizi jijie 1998, S. 2韓非子, „初見秦“; 韓非子集解 1998, 二頁臣聞之曰:「以亂攻治者亡,以邪攻正者亡,以逆攻順者亡。」Euer Diener (chen 臣(N)) hat Folgendes gehört: „Wer mit Unordnung Ordnung (zhi 治(N)) attackiert, geht unter (wang 亡(V)). Wer mit Schlechtem Gutes (zheng 正/証(N)) attackiert, geht unter (wang 亡(V)). Wer mit Ungehorsam Gehorsam (shun 順(N)) attackiert, geht unter (wang 亡(V)).“
Hanfeizi, „Chu jian Qin“; Hanfeizi jijie 1998, S. 4.2韓非子, „初見秦“; 韓非子集解 1998, 四頁然而兵甲頓,士民病,蓄積索,田疇荒,囷倉虛,四鄰諸侯不服,霸王之名不成,此無異故,其謀臣皆不盡其忠也。Jedoch sind [in Qin] die Waffen und Rüstungen stumpf und schwerfällig, die Dienstadeligen (shi 士(N)) und das Volk ermüdet, die Ersparnisse erschöpft, die Felder brach und die Getreidespeicher leer. Die benachbarten Fürsten beugen sich nicht (fu 服(V)) und der Titel des Hegemons (ba wang zhi ming 霸王之名) [kann] nicht erlangt werden. Der Grund hierfür ist keiner anderer, als dass die Berater (chen 臣(N)) [von Qin] allesamt ihre Loyalität nicht ausschöpfen.
Hanfeizi, „Chu jian Qin“; Hanfeizi jijie 1998, S. 5-6韓非子, „初見秦“; 韓非子集解 1998, 五-六頁然則是一舉而霸王之名可成也,四鄰諸侯可朝也。而謀臣不為,引軍而退,復與荊人為和。[...] 此固以失霸王之道一矣。In dem Fall hätte man mit einem Streich den Titel des Hegemons (ba wang zhi ming 霸王之名) erlangen können und die benachbarten Fürsten hätten unterworfen werden können (chao 朝(V)). Aber die Berater (chen 臣(N)) [von Qin] handelten nicht so. Sie zogen die Truppen ab und zogen sich zurück. Sie nahmen die Beziehung zu den Menschen von Jing wieder auf und machten Frieden. [...] Dies war zweifellos das erste Mal, dass der Weg des Hegemons (ba wang zhi dao 霸王之道) verloren ging.
Hanfeizi, „Cun Han“; Hanfeizi jijie 1998, S. 14.2韓非子, „存韓“; 韓非子集解 1998, 一四頁均如貴人(臣)之計,則秦必為天下兵質矣。 陛下雖以金石相弊,則兼天下之日未也。Wenn alles mit den Plänen der edlen Minister (chen 臣(N)) übereinstimmt, dann wird Qin zweifellos zum Hauklotz der Armeen der Welt (tian xia 天下(N)). Auch wenn Ihr (bi xia 陛下(N)) sie dann wie Metall oder Stein zermürbt, wird dennoch nie der Tag kommen, an dem Ihr das Reich (tian xia 天下(N)) vereint.
Hanfeizi, „Cun Han“; Hanfeizi jijie 1998, S. 17.2韓非子, „存韓“; 韓非子集解 1998, 一七頁今以臣愚議:秦發兵而未名所伐,則韓之用事者以事秦為計矣。Nun hat Euer Diener (chen 臣(N)) einen unbeholfenen Vorschlag (yi 議(N)) zu machen: Wenn Ihr Truppen entsendet, aber noch keinen Namen nennt, den Ihr anzugreifen gedenkt, dann werden diejenigen in Han, die die Affären verwalten, es sich zum Plan machen Qin zu dienen (shi 事/仕(V)).
Hanfeizi, „Cun Han“; Hanfeizi jijie 1998, S. 18韓非子, „存韓“; 韓非子集解 1998, 一八頁韓居中國,地不能滿千里,而所以得與諸侯班位於天下,君臣相保者,以世世相教事秦之力也。Han liegt in den Ländern der Mitte (zhong guo 中國(N)) und sein Territorium (di 地(N)) kann keine 1000 li füllen. Der Grund weshalb es eine den Fürsten gleichgestellte Position (wei 位(N)) in der Welt (tian xia 天下(N)) einnehmen kann, ist, dass Fürst (jun 君(N)) und Minister (chen 臣(N)) einander schützen und sich über die Generationen hinweg gegenseitig beipflichten sich der Kraft der Qin zu unterwerfen (shi 事/仕(V)).
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