Spannungsfeld C

Aus Macht und Herrschaft
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Zentrum und Peripherie

Die dem Spannungsfeld C zugeordneten Projekte nehmen die räumliche Dimension unseres Untersuchungsgegenstandes in den Blick. Da Macht und Herrschaft stets von Personen ausgeübt werden, entsteht gleichsam von selbst ein Zentrum – zunächst durch den Herrscher selbst, dann durch seinen Hof und schließlich durch seinen Aufenthaltsort. Die Peripherie konstituiert sich durch eine wachsende Distanz zum Zentrum, zunächst räumlich, dann aber auch strukturell. So steht die Residenzenbildung am Beispiel des alten Ägypten oder reiternomadischer Reiche Zentralasiens im Fokus dieses Spannungsfeldes, dann aber auch die alternative Form der Reiseherrschaft, wie sie etwa im früh- und hochmittelalterlichen Europa zu finden ist. Gerade sie kann als ein Versuch gelten, den Gegensatz von Zentrum und Peripherie ein Stück weit aufzuheben. Eine Wechselbeziehung ergibt sich durch den Empfang peripherer Eliten im Zentrum, was etwa im chinesischen Kaiserreich sowie im europäischen Mittelalter von eminenter Bedeutung war. Jenseits dessen aber kann die Peripherie nur durch eine Delegation von Herrschaftsbefugnissen einerseits und das Einfordern von Loyalitätsbekundungen andererseits an das Zentrum gebunden werden. Wichtig ist, dass die Übergänge zu anderen, ebenfalls durch Zentrum und Peripherie konstituierten Räumen fließend sind, so dass es zu einem System der Über- und Unterordnung kommt.

 


Koordination: Prof. Dr. Jan Bemmann

Teilprojekte