Empfang von Gesandtschaften in China als Legitimationsinstrument und Ausdruck von Herrschaftsbewusstsein

Aus Macht und Herrschaft
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09 – TP Kauz


Sinologie

Das Teilprojekt will die Funktion des sogenannten ‚Tributsystems‘ bei der Legitimation und Sicherung der Herrschaft des chinesischen Kaiserreichs – mit dem Kaiser als zentraler Autorität – untersuchen und analysieren. Es wird die Hypothese geprüft, dass diese elaborierte eigentlich innerchinesische Interaktionsstruktur im Kaiserreich (ab 221 v.u.Z.) als Matrix für die Interaktionen mit außerhalb, aber auch grenznah innerhalb des Reiches gelegenen Gebieten Verwendung fand.

Interdisziplinäre Transkulturalitätswerkstätten


Hof

 

Abstract

Als Tusi-System (tusi zhidu 土司制度) wird jenes institutionelle System bezeichnet, dessen sich der chinesische Kaiserhof während der Yuan-, Ming- und Qing-Dynastien (1279–1911) bediente, um die südwestliche Peripherie seines Territoriums zu beherrschen. Im Gegensatz zu den anderen Provinzen des Reiches wurden im Rahmen des Tusi-Systems lokale, meist nicht-chinesische ‚Stammesführer‘, die sich dem chinesischen Kaiserhof unterworfen hatten, von diesem anerkannt und mit einem Beamtentitel investiert (vgl. Wu 1988; Zhang 2010). Die auf diese Weise vom Hofin den chinesischen Verwaltungsapparat eingebundenen lokalen Machthaberwurden damit Eliten des chinesischen Reichs, welche gegenüber dem Kaiserhof zu Gehorsam und Loyalität verpflichtet waren, sie blieben aber zugleich größtenteils eigenständige Herrscher mit großer Verfügungsgewalt über Menschen und Ressourcen in ihrem jeweiligen Herrschaftsgebiet (vgl. Took 2005; Herman 2006).Der chinesische Hof stattete sie mit Insignien wie Roben, Herrscherurkunden und Siegeln aus, wodurch die Autoritätsübertragung vom Zentrum auf die Peripherie allgemein sichtbar wurde (vgl. Wu 1988).Pflichten der Stammesführer waren Friedens- und Grenzsicherung, sowie Steuereintreibung (vgl. Wiens 1954). Zudemversuchte der Hof über das Tusi-System kulturellen Einfluss auf die nicht-chinesische Bevölkerung in diesem Gebiet zu nehmen und langfristig seine Kontrolle über die Stammesführer zu verschärfen (vgl. Hostetler 2001; Took 2005).

Die im Rahmen des Tusi-Systems einberufenen Stammesführer wurden vom Kaiserhof als tusi土司bzw. tuguan 土官bezeichnet, dieser Titel kann als „einheimischer Beamter“oder auch „Lokalvorsteher“ übersetzt werden. Ihre Ämter waren parallel zum Rangsystem der chinesischen Beamtenschaft, allerdings wurde eben das Wort tu („einheimisch“, „lokal“) vorangestellt, was einen niedereren Rang im Vergleich zu den regulären Hofämtern implizierte. Im Gegensatz zu diesen waren die Tusi-Ämter jedoch erblich, wodurch sie im Unterschied zu den Beamten als „Erbeliten“ bezeichnet werden können (vgl.Gong 2012). Ein weiterer Unterschied zu diesen war die Praxis, auch Frauen das Amt des Tusi zu übertragen, wenn keine qualifizierten männlichen Nachfolger zur Verfügung standen (vgl. Herman 1997). In wirtschaftlich weniger entwickelten und peripheren Regionen wurden die Stammesführer eher als Militärbeamte eingesetzt, in entwickelten Gebieten waren ihre Amtspflichten eher ziviler Natur (vgl. Mote 1999).

Das Tusi-System war von Beginn an nur als Übergangslösung konzipiert, und in der Ming-, vor allem aber in der Qing-Dynastie wurde angestrebt, die Tusi zu offiziellen Beamten auf Zeit (liuguan流官), deren Ämter nicht vererbbar waren, umzuwandeln. Diese Politik wurdegaitu guiliu zhengce改土歸流政策(Politik der Reform der Lokal[beamten] und Rückkehr zu [Beamten] auf Zeit) genannt (vgl. Herman 2006).

Für dieses Forschungsprojekt ergeben sich im Rahmen des SFB 1167 Fragen bezüglich folgender Aspekte:

  • Auswahl und Rekrutierung der Tusi
  • Mögliche Konfliktkonstellationen zwischen Tusi und Kaiserhof
  • Konkurrenz der Tusi-Beamten um kaiserliche Gunst- und Ressourcenzuteilung
  • Möglichkeiten der Herrschaftsinszenierung der Tusi
  • Stellung und Rang bei Neujahrs-Festen und Tributaudienzen<
  • Verhältnis der Vasallenländer und der Tusi innerhalb des Tributsystems
  • Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei Empfängen und Audienzen
  • Systematisierung von Tribut- und Tusi-System

 

Ergebnisse - was wurde erreicht?

Die Funktion des institutionalisierten Gesandtschaftsempfangs im späten Kaiserreich als Instrument der Herrschaftslegitimation und -inszenierung im Rahmen des sogenannten Tributsystems ist die zentrale Fragestellung des TP 09. Für die beiden letzten Dynastien Ming (1368–1644) und Qing (1644–1911) sollten die prinzipiellen Strukturen und Funktionen dieses Tributsystems und seiner Implikationen untersucht werden. Auch sollten die schon in der vorkaiserlichen Zeit (bis und 221 v. u. Z.) konzipierten Weltordnungsvorstellungen und Herrschaftsnarrative identifiziert werden (Fairbank 1968), welche die ideelle Grundlage für die vom chinesischen Kaiserhof propagierte Herrschaftsordnung bildeten (Bang 2011). In Abgrenzung zu früheren Arbeiten zum Tributsystem und zum Empfang von Tributgesandtschaften am chinesischen Kaiserhof, welche sich vor allem mit den außenpolitischen und diplomatischen Implikationen auseinandersetzen, bezog sich die Forschungsfrage de TP 09 auf die herrschaftsstützende Funktion von Gesandtschaftsempfängen sowie auf ihre Inszenierungen. Dabei sollten auch strukturelle und funktionale Differenzen zwischen der Ming- und Qing-Dynastie festgestellt werden. Forschungsergebnisse und Publikationen: Bei der Projektarbeit hat sich gezeigt, dass in der Nachfolge der einen weitreichenden Herrschaftsanspruch vertretenden mongolischen Yuan-Dynastie (1279–1368) die Ming-Dynastie mithilfe des Tributsystems diesen Herrschaftsanspruch zu einem Teil tradierte und diesen – eben bei Audienzen und Gesandtschaftsempfängen und ähnlichen Gelegenheiten – auch nach innen vertrat. Wie auch in anderen Teilen Asiens zeitigte das mongolische Weltreich auch hier eine stark normsetzende Wirkung. Im Übergang von der Ming- zur Qing-Dynastie setzten allerdings einige grundlegende Änderungen ein. In der Ming-Dynastie war das Ritenministerium mit seinen verschiedenen Abteilungen an zentraler Stelle zuständig für die Verwaltung von Gesandtschaftsempfängen, wobei die teilweise Konkurrenz zum Kriegsministerium jedoch Berücksichtigung finden muss. Das Ritenministerium verkörperte dabei wie wohl keine andere Behörde die aus dem konfuzianischen Weltordnungsbild abgeleiteten herrschaftsideologischen Vorstellungen, und die Vorschriften für die Verwaltung der Beziehungen zu anderen Ländern wurden in den relevanten Verwaltungshandbüchern (Da Ming huidian 大明會典 u. a.) kodifiziert. Das Gastritual bestand im Kern aus zwei Elementen: Investitur von Vasallen, das heißt diplomatische Anerkennung und Verleihung von Ehrentiteln. Die zweite Komponente war die Anerkennung der chinesischen Suzeränität durch den investierten Herrscher, indem er gemäß streng festgelegter Regeln in gewissen zeitlichen Abständen Gesandtschaften schickte, die regionale Tributgüter zum Kaiserhof brachten und im Rahmen von präzise inszenierten Choreographien Ehrerbietung und Loyalität gegenüber dem Drachenthron demonstrierten. Bis auf wenige Ausnahmen wurden fast alle interstaatlichen Kontakte im Rahmen dieser eben als Tributsystem bezeichneten Institution abgewickelt. Traditionelle Vasallen wie Korea, Vietnam und das Königreich Ryūkyū fielen auch in der nachfolgenden Qing-Zeit im Rahmen des konfuzianischen Gastrituals in die Jurisdiktion des Ritenministerium und mussten nach den festgelegten Regeln Tribut bringen und an Audienzen teilnehmen. Für den Kontakt zu den regionalen Herrschern und Eliten der neu ins Qing-Reich integrierten Territorien, Mongolei, Tibet und der späteren Provinz Xinjiang war ab 1638 das Amt für die Verwaltung der äußeren Grenzregionen (Lifanyuan 理藩院), zuständig. Tributgesandtschaften aus diesen nicht-chinesischen, intradominalen Grenzgebieten wurden regelmäßig in der Kaiserhauptstadt erwartet und empfangen, aber nicht im Rahmen des vom Ritenministerium organisierten Gastrituals, sondern des vom Lifanyuan ausgerichteten, rotationsbasierten Audienzsystems (chaojin nianban zhidu 朝覲年班制度). Die Erforschung dieser parallel zum Tributsystem existierenden Institution ist ein weiteres Ergebnis unserer Projektarbeit und führte auch zu der Schlussfolgerung, dass das schon seit der Yuan-Dynastie in Südwestchina etablierte Tusi-System als eine weitere parallel zum Tributsystem existierende Institution begriffen werden muss. Dem Kaiserhof stand also ein ganzes Instrumentarium von Institutionen zur Verwaltung von Regionen und Völkern innerhalb und außerhalb der Reichsgrenzen zur Verfügung, die in einem spezifischen Spannungsverhältnis zur Zentrale – dem Kaiserhof – standen und auch untereinander korrelierten. Für die Fortsetzung des TP 09 hat sich auf der Grundlage der bisherigen Arbeiten die These ergeben, dass dieses Tributsystem – der Begriff umreißt das Instrumentarium nur ungenügend – wesentlich für die Herrschaft des späten chinesischen Kaiserreichs war und die verschiedenen Eliten inner- und außerhalb desselben hierarchisch und systematisch stratifiziert wurden. Auf der Grundlage der bisherigen Arbeiten haben wir deshalb unser bisheriges Vorhaben für die zweite Projektphase, in der ursprünglich die Evolution des Tributsystems im diachronen Vergleich erschlossen werden sollte, modifiziert. Statt einer Analyse des früheren Tributsystems, sollen unsere Arbeiten nun räumlich auf das parallel zum Tributsystem bestehende Tusi-System im Südwesten Chinas ausgedehnt werden, um zu einer möglichst vollständigen Beschreibung des Gastritualwesens und diplomatischen Zeremoniells im späten chinesischen Kaiserreich zu gelangen. Die Ergebnisse sollen dann auf ihre machtrelevanten Funktionen im politischen System des chinesischen Reichs hin untersucht werden. Hierbei kann an Vorarbeiten des Antragsstellers zum diplomatischen Zeremoniell und Audienzwesen anknüpft werden (Kauz 2008; 2009; 2011). Ein erster funktionaler Unterschied, der im Rahmen der bisherigen Forschungsarbeit herausgearbeitet werden konnte, liegt in der Bedeutung des Tributhandels bzw. der ökonomischen Dimension der Tributbeziehungen zwischen dem chinesischen Kaiserreich und den partizipierenden Nachbarländern. Auf Grund des Verbots von privatem Handel war der Handel im Rahmen von Gesandtschaftsempfängen die einzig legale Möglichkeit, in einen wirtschaftlichen Austausch mit Ming-China zu treten. Daraus ergab sich, dass der Tributhandel im Rahmen der Tributbeziehungen in dieser Zeit eine besonders prominente Rolle spielte. Insgesamt lässt sich aber gerade im Vergleich zur vorhergehenden Yuan-Dynastie ein Rückgang des Kultur- und Wissensaustauschs und eine Stagnation des Außenhandels (Kauz 2016; 2017b) konstatieren, welcher in einer prominenteren Rolle des Tributhandels als Teilaspekt des Tributsystems resultierte. Trotzdem hat die Quellenarbeit im Rahmen des TP 09 deutlich gezeigt, dass das Gastritual auch in der Ming-Zeit vom Hof primär als politisches Instrument konzipiert worden war. Die Tributpräsentation von ausländischen Herrschern aus solch exotischen Gegenden wie Zentralasien (Kauz 2017a) sicherte dem Kaiser Prestige zu und legitimierte ihn als Universalherrscher einer sinozentrischen Weltordnung. Als wichtigste funktionale Gemeinsamkeit kristallisierte sich im Rahmen der Projektarbeit die Ausrichtung und spätere mediale Inszenierung von Gesandtschaftsempfängen zum Zwecke der Herrschaftslegitimation heraus. Wir glauben, dass wir unsere hier erarbeiteten Forschungsergebnisse zum herrschaftslegitimierenden, institutionalisierten Gabentausch, diplomatischen Gastriten- und Audienzwesen gewinnbringend in den SFB 1167 einbringen konnten. Im Sinne des Forschungsschwerpunkts ‚Herrschaft‘ konnten wir im Rahmen der untersuchten Gesandtschaftsempfänge die (Selbst-)Inszenierung der chinesischen Kaiser als oberste Herrscher herausarbeiten und über die Grenzen der Spannungsfelder hinweg dem SFB darlegen. Der wissenschaftliche Mitarbeiter Marian Kasprowski und der Antragsteller arbeiten an der Verschriftlichung der erarbeiteten Forschungsergebnisse in Form einer Qualifikationsschrift (Dissertation) und einer Monographie, welche 2020 fertiggestellt werden. Internationale Kooperation und Vernetzung: Das TP 09 hat einen Schwerpunkt seiner Projektarbeit auf internationale Kooperation und Vernetzung gelegt und ist im Rahmen der ersten Projektphase in einen regen Austausch mit Fachkollegen aus Europa, den USA und Ostasien getreten. So ermöglichte die Mitarbeit im SFB 1167 diesem Teilprojekt in der ersten Projektphase drei renommierte Forscher aus den USA und China für jeweils mindestens eine Woche als Gastwissenschaftler nach Bonn einzuladen, sowie fünf weitere Wissenschaftler aus Israel, China und den USA als Vortragende zu gewinnen. Von den zahlreichen Arbeitstreffen mit den internationalen Fachkollegen und dem in diesem Rahmen stattfindendem Wissens- und Erfahrungstransfer konnte das TP 09 in großem Maße profitieren. 2018 fand zudem ein vom Teilprojekt unter dem Titel ‚Tribute System and Rulership in Late Imperial China‘ organisierter Workshop statt, an welchem zwei nationale und 17 internationale Kolleginnen und Kollegen teilnahmen. Hier konnten wir (Zwischen-)Ergebnisse der Forschungsarbeit einem internationalen Fachpublikum zur Diskussion vorlegen und ihre Forschungen rezipieren und diskutieren. Ein Sammelband mit den Tagungsbeiträgen befindet sich im Druck. Marian Kasprowski führte von Oktober bis Dezember 2017 einen Forschungsaufenthalt an der ‚Renmin University of China‘ in Peking durch, um verschiedene chinesische Forschungsmaterialien zu sammeln und sein Projekt mit den dortigen Kolleginnen und Kollegen zu besprechen. Antragsteller und Mitarbeiter nahmen außerdem an verschiedenen Fachtagungen in China teil, wo die Forschungsergebnisse einer internationalen Fachöffentlichkeit vorgestellt wurden. Insgesamt hat dieses Teilprojekt damit einen wichtigen Beitrag geleistet, um den SFB 1167 international bekannt zu machen. Außendarstellung: Für die Öffentlichkeitsarbeit wurde Folgendes geleistet: • Vortrag des Antragstellers im Rahmen der SFB-Ringvorlesung im Jahr 2017, Titel: ‚Die 'Globalpolitik' des Yongle-Kaisers (r. 1403–1424): Konfrontation oder Legitimation?’ • Vortrag von Marian Kasprowski auf dem Dies Academicus der Universität Bonn 2017, Thema ‚Reception of tribute embassies as an instrument of legitimation in the Qing empire‘ • 7 weitere Vorträge der Projektmitarbeiter mit direktem SFB-Bezug Transkulturelle Zusammenarbeit: Dieses Teilprojekt ist Teil der beiden Spannungsfelder A und C. Der Antragsteller war Co-Organisator der internationalen Tagung ‘Premodern Rulers between Conflict and Consensus – The Potential for (In)Stability’ (November 2018). Die Zusammenarbeit und Diskussion im Spannungsfeld A trug wesentlich dazu bei, das chinesische Gastritual als wichtiges Instrument der Konfliktvermeidung in der Zeit des späten chinesischen Kaiserreichs herauszuarbeiten. Die Einrichtung von institutionalisierten Gesandtschaftsempfängen ab der Ming-Dynastie diente dem Kaiserhof als Mechanismus, um Herrschaftsbeziehungen zwischen dem Kaiserreich und Vasallenstaaten im Rahmen von Tributaudienzen zu inszenieren und regelmäßig neu auszuhandeln. In Zusammenarbeit mit dem TP 17 Schwieger wurden im Rahmen von Spannungsfeld A kooperativ zum Thema ‚Ressourcen der Herrschaft‘ Machtmittel identifiziert, welche Herrscher dazu befähigten, Konflikte mit konkurrierenden Machthabern oder aufstrebenden Eliten zu vermeiden und Konsens herzustellen. Der interkulturelle Vergleich und Wissenstransfer im Kontext von Spannungsfeld C hat unseren Blick für die räumliche Dimension von Macht und Herrschaft geschärft und nicht unerheblich dazu beigetragen, unsere Projektarbeit für die zweite Projektphase weiterzuentwickeln. Im Rahmen des vom SFB 1167 konzipierten SFB-Readers hat das TP 09 außerdem am Beispiel des Beamten-Leitfadens ‚Umfassende Riten der großen Qing‘ (Da Qing tongli 大清通禮) die normativen Vorgaben für Qing-zeitliche Tributaudienzen herausgearbeitet und im Sinne des transkulturellen Vergleichs im Rahmen des Spannungsfeldes C kontextualisiert. Auch von der Teilnahme an der ITW ‚Hof‘ profitierte unser Teilprojekt. Zusammen mit TP 01 Albert, TP 06 Conermann, TP 14 Orthmann, TP 15 Plassmann und TP 21 Wolter-von dem Knesebeck wurde hier der Versuch unternommen, sich in der interdisziplinären Zusammenarbeit dem Funktionsbereich ‚Hof‘ auf theoretischer Ebene zu nähern und diesen für den SFB nutzbar zu machen. In einem zweiten Schritt wurde dann auf transkultureller Ebene herausgearbeitet, wie unterschiedlich Machtmittel und -strategien in verschiedenen Quellen narrativ dargestellt werden. Das TP 09 hat sich im Rahmen der ITW vor allem mit dem diplomatischen Gabentausch als Machtstrategie beschäftigt.

 

Forschungsdaten - wo sind sie zu finden?

 

Primärquellen

 

 

Sekundärquellen - Bibliografie

  • Peter Bang (ed.) (2011), Tributary Empires in Global History, London.
  • Samuel R. Clarke (1911), Among the Tribes in South-West China, London.
  • Fang Tie (2014), Shenhua dui Tusi Zhidu de Yanjiu 深化土司制度的研究 [A Summary Review of the Studies on the Tusi System], in: Yunnan Normal University Academic Journal (師範大學學報) 46, 1, 32 – 37.
  • John King Fairbank (ed.) (1968), The Chinese World Order Traditional China’s Foreign Relations, Cambridge.
  • Gong Yin 龔蔭 (2012), Zhongguo Tushi Zhidu Shi 中國土司制度史 [Geschichte des Tusi-Systems], 3 Bd., Chengdu.
  • John E. Herman (1997), Empire in the Southwest: Early Qing Reforms to the Native Chieftain System, in: Journal of Asian Studies 56, 1, 47–74.
  • Ders. (2006), The Cant of Conquest: Tusi Offices and China's Political Incorporation of the Southwest Frontier, in: Pamela Kyle Crossley et al. (edd.), Empire at the Margins. Culture, Ethnicity, and Frontier in Early Modern China, Berkeley et al.
  • Ders. (2007), Amid the Cloud and Mist. China’s Colonization of Guizhou, 1200 – 1700, Cambridge et al.
  • Laura Hostetler (2001), Qing Colonial Enterprise: Ethnography and Cartography in Early Modern China, Chicago et al.
  • George V. H. Moseley (1973), The Consolidation of the South China Frontier, Berkeley et al.
  • Frederick W. Mote (1999), Imperial China 900 – 1800, Cambridge, Mass. et al.
  • Li Shiyu 李世愉 (2014), Tusi Zhidu Jiben Gainian Bianxi 土司制度基本概念辨析 [Basic Concepts of the Tusi System], in: Yunnan Normal University Academic Journal師範大學學報 46,1, 22 – 30.
  • Li Shiyu 李世愉 (2015), Shenhua Tusi Yanjiu de jidian sikao 深化土司研究的幾點思考 [Some Reflection on Fur ther Deepen the Study of Tusi System], in: Academic Journal of Liaoning University 遼寧大學學報 43, 4, 7–13.
  • James C. Scott (2009), The Art of Not Being Governed: An Anarchist History of Upland Southeast Asia, Yale.
  • Jennifer Took (2005), A Native Chieftaincy in Southwest China. Franchising a Tai Chieftaincy under the Tusi System of Late Imperial China, Leiden.
  • Harold J. Wiens (1954), China’s March towards the Tropics, Hamden.
  • Wu Yongzhang 吳永章 (1988), Zhongguo Tusi Zhidu Yuanyuan yu Fazhan Shi 中國土司制度淵源與發展史 [Herkunfts- und Entwicklungsgeschichte des chinesischen Stammeshäuptlingsystems], Chengdu.
  • Zhang Shuangzhi 張雙 (2010), Qingdai Chaojin Zhidu Yanjiu 清代朝覲制度研究 [Studien zum Audienzsystem der Qing], Beijing.

Publikationslisten

Veröffentlichungen

  • Ralph Kauz (2017a), Iranisch-chinesische Beziehungen in islamischer Zeit, in: Ludwig Paul (ed.), Handbuch der Iranistik 2, Wiesbaden, 27–31.
  • Ders. (2017b), Weltmarkt, in: Ludger Kühnhardt et al. (edd.), Bonner Enzyklopädie der Globalität 1, Wiesbaden, 785–793.
  • Ders. (2016), Menggu shiqi Qieshi de haishang maoyi 蒙古期怯失的海上 [Der maritime Handel von Kish während der mongolischen Periode], in: Rong Xinjiang 荣新江 et al. (ed.), Make Boluo, Yangzhou, Sichouzhilu 可波州,丝绸之路 (Marco Polo, Yangzhou, Seidenstraße), Peking, 267–282.
  • Ders. (2011), Gift Exchange between Iran, Central Asia, and China under the Ming Dynasty, 1368–1644, in: Linda Komaroff (ed.), Gifts of the Sultan: The Arts of Giving at the Islamic Courts, Los Angeles, 115–123.
  • Ders. (2009), Hofzeremoniell und Politik bei den Timuriden: Die Gesandtschaften aus China, in: Ders. et al. (edd.), Diplomatisches Zeremoniell in Europa und im Mittleren Osten in der Frühen Neuzeit (Österreichische Akademie der Wissenschaften. Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Klasse 796, Veröffentlichungen zur Iranistik 52), Wien, 349–365.
  • Ders. (2008), Bankette und Akrobaten oder wie fetiert man Barbaren? Ein Beitrag zur interkulturellen Kommunikation, in: Ders. et al. (edd.), Iran und iranisch geprägte Kulturen: Studien zum 65. Geburtstag von Bert G. Frager (Beiträge zur Iranistik 27), Wiesbaden, 297–308.

Tagungsteilnahmen

 

 

Veranstaltungen (Kolloquien, ...)

  • Workshop: „Tribute System and Rulership in Late Imperial China“ (06./07.07.18)
  • Internationale Tagung „Vormoderne Herrschaften zwischen Konflikt und Konsens – Stabilität und Instabilität“ / „Premodern Rulers between Conflict and Consensus – The Potential for (In)Stability“ zu Spannungsfeld A des SFB 1167 (07.11.18-09.11.18)

 

Projekt

Projektleitung


Prof. Dr. Ralph Kauz

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Institut für Orient- und Asienwissenschaften
Abteilung für Sinologie
Brühler Str. 7
53119 Bonn

+49-(0)228-735731

kauz[at]uni-bonn.de

 

Projektmitarbeit


Marian Kasprowski, M.A. (Wissenschaftlicher Mitarbeiter)

Sonderforschungsbereich 1167 "Macht und Herrschaft" Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Poppelsdorfer Allee 24 53115 Bonn

+49-(0)228-7354475

mariank[at]uni-bonn.de

 

 

Aktuelle Forschung (Andere Projekte mit ähnlicher Forschung)

 

 

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