jiao 教(N)
Version vom 31. Mai 2021, 10:23 Uhr von Administrator (Diskussion | Beiträge) (1 Version importiert)
Teilprojekt | 16 - TP Schwermann |
---|---|
Sprache | Altchinesisch |
Wortfeld | Konkrete Herrschaftsmittel und -institutionen |
Lexem
Lexem | Wortart | Übersetzung | Anmerkung |
---|---|---|---|
jiao 教 | N | Lehre, Erziehung, Bildung |
Zugehörige Kollokationen
Keine Vorkommen gefunden
Belegstellen
Quelle de | Quelle zh | Zitat | Übersetzung |
---|---|---|---|
Chunqiufanlu, „Weirenzhetian“; Chunqiufanlu 1992, S. 319 | 春秋繁露, „為人者天“; 春秋繁露 1992, 三一九頁 | 聖人之道,不能獨以威勢成政,必有教化。 | [Gemäß] des Wegs des Weisen ist man nicht allein durch eine autoritäre Machtposition (wei 威/畏(V))(shi 勢/埶(N)) in der Lage dazu, Herrschaft (zheng 政(N)) zu etablieren, es muss auch Bildung (jiao 教(N)) und Transformation [des Volkes] geben. |
Guanzi, „Jiu bian“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 898 | 管子, „九變“; 管子校注 2004, 八九八頁 | 凡民之所以守戰至死而不德其上者,有數以至焉。曰:大者親戚墳墓之所在也,田宅富厚足居也。不然,則州縣鄉黨與宗族足懷樂也。不然,則上之教訓習俗慈愛之於民也厚,無所往而得之。 | Es gibt mehrere Gründe, weshalb die einfachen Leute bei Verteidigungs- und Angriffskriegen bis zum Tode kämpfen, ohne dabei um die Gunst (de 德(N)) ihres Herrschers (shang 上(N)) zu werben. Am wichtigsten ist der Ort, an dem sich die Gräber der Familienangehörigen befinden und [die Tatsache, dass] Felder und Behausungen reich und zahlreich genug zum Leben sind. Wenn dem nicht so ist, dann ist es [die Tatsache, dass] die Regionen (zhou 州(N)), Bezirke (xian 縣(N)), Gemeinden, Familienverbände und Sippen ausreichend glücklich sind. Wenn dem nicht so ist, dann ist es [die Tatsache, dass] des Herrschers (shang 上(N)) Lehren (jiao 教(N)), Gewohnheiten und Fürsorge gegenüber den einfachen Leuten reichlich sind und es keinen anderen Ort gibt, an den man gehen und solches erhalten kann. |
Kongzi Jiayu, „Liyun“; CHANT (20190326) | 孔子家語, „禮運“; CHANT (20190326) | 故夫禮者、君之柄,所以別嫌明微,儐鬼神,考制度,別仁義,立政教,安君臣上下也。故政不正則君位危,君位危則大臣倍,小臣竊。 | Daher sind die Riten (li 禮(N)) die Schalthebel (bing 柄/秉(N)) des Fürsten (jun 君(N)). Durch sie werden Unklarheiten vermieden, Feinheiten verdeutlicht, Geister und Götter verehrt, Institutionen (zhi 制(N)) und Bestimmungen (du 度(N)) überprüft, Menschlichkeit und Rechtschaffenheit unterschieden, Herrschaft (zheng 政(N)) und Lehre (jiao 教(N)) errichtet und [die Unterscheidung von] Fürst (jun 君(N)), Minister (chen (N)), sowie Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) gesichert. Ist die Herrschaft (zheng 政(N)) folglich nicht korrekt ausgerichtet (zheng 正/証(V)), dann ist die Position (wei 位(N)) des Fürsten (jun 君(N)) in Gefahr; ist die Position (wei 位(N)) des Fürsten (jun 君(N)) in Gefahr, dann rebellieren die hohen Minister (da chen 大臣), während die kleinen Minister [Güter] unterschlagen. |
Liji, „Xue ji“; Liji zhengyi 2000, S. 1225 | 禮記, „學記“; 禮記正義 2000, 一二二五頁 | 玉不琢不成器,人不學不知道。是故古之王者建國君民,教學為先。 | Schneidet man Jade nicht, wird sie zu keinem Gebrauchsgegenstand; lernen Menschen nicht, sind sie unwissend. Aus diesem Grund stellten die Könige (wang 王(N)) des Altertums im Errichten von Ländern (jian guo 建國) und Beherrschen (jun 君(V)) des Volkes Lehre (jiao 教(N)) und Lernen allem voran. |
Liji, „Zhong yong“; Liji zhengyi 2000, S. 1661 | 禮記, „中庸“; 禮記正義 2000, 一六六一頁 | 天命之謂性,率性之謂道,修道之謂教。 | Das, was der Himmel zuteilt (tian ming 天命), nennt man Natur. Das, was sich im Einklang mit der Natur befindet, nennt man DAO. Das, was das DAO kultiviert, nennt man Lehre (jiao 教(N)). |
Liji, „Zi yi“; Liji zhengyi 2000, S. 1760 | 禮記, „緇衣“; 禮記正義 2000, 一七六零頁 | 政之不行也,教之不成也,爵祿不足勸也,刑罰不足恥也。故上不可以褻刑而輕爵。 | Dass die Regierung (zheng 政(N)) nicht greift, dass die Erziehung (jiao 教(N)) nicht wirkt, ist so, da Titel (jue 爵(N)) und Vergütungen (lu 祿(N)) nicht ausreichend motivieren und Strafen (xing 刑(N))(fa 罰(N)) nicht ausreichend beschämen. Folglich geht es nicht an, dass der Herrscher (shang 上(N)) leichtfertig mit Strafen (xing 刑(N)) umgeht und leichtfertig Titel (jue 爵(N)) vergibt. |
Qianfulun, „Fu chi“; Qianfulun quanyi 1999, S. 214 | 潛夫論, „浮侈”; 潛夫論全譯 1999, 二一四頁 | 王者統世,觀民設教,乃能變風易俗以致太平。 | Derjenige, der als König herrscht (wàng 王(V)), regiert (tong 統(V)) die Welt, etabliert das Volk beobachtend Bildung (jiao 教(N)), so ist er in der Lage dazu, die Sitten und Bräuche zu verändern, um den Großen Frieden zu erreichen. |
Shangjunshu, „Geng fa“; Shangjunshu zhuizhi 1986, S. 4.2 | 商君書, „更法“; 商君書錐指 1986, 四頁 | 前世不同教,何古之法?帝王不相復,何禮之循? | Frühere Generationen hatten nicht dieselben Lehren (jiao 教(N)), welche Antike soll man da nachahmen (fa 法(V))? Die Kaiser (di 帝(N)) und Könige (wang 王(N)) folgten einander nicht, welchen Riten (li 禮(N)) soll man da folgen? |
Shangjunshu, „Shang Xing“; Shangjunshu zhuizhi 1986, S. 96 | 商君書, „賞刑“; 商君書錐指 1986, 九六頁 | 聖人之為國也,壹賞,壹刑,壹教。壹賞則兵無敵,壹刑則令行,壹教則下聽上。夫明賞不費,明刑不戮,明教不變;而民知於民務,國無異俗。明賞之猶,至於無賞也。明刑之猶,至於無刑也。明教之猶,至於無教也。 | Was das Führen eines Staates (guo 國 / yu 域(N)) durch einen Weisen anbelangt, so eint er Belohnungen (shang 賞(N)), Körperstrafen (xing 刑(N)) und die Erziehung (jiao 教(N)). Werden Belohnungen (shang 賞(N)) geeint, dann hat das Militär (bing 兵(N)) keine ihm ebenbürtigen Feinde; werden Körperstrafen (xing 刑(N)) geeint, dann werden Befehle (ming 命 / ling 令(N)) ausgeführt; wird die Erziehung (jiao 教(N)) geeint, dann gehorchen Untere (xia 下(N)) den Oberen (shang 上(N)). Nun, versteht man Belohnungen (shang 賞(N)), hat man keine Ausgaben; versteht man Körperstrafen (xing 刑(N)), wird nicht mehr getötet; versteht man Erziehung (jiao 教(N)), verändert sich nichts, das Volk kennt die Aufgaben des Volks und im Land (guo 國 / yu 域(N)) gibt es keine verschiedenen Bräuche. Das Prinzip des Verstehens von Belohnungen (shang 賞(N)) findet sein höchstes Ausmaß in der Abwesenheit von Belohnungen (shang 賞(N)); das Prinzip des Verstehens von Körperstrafen (xing 刑(N)) findet sein höchstes Ausmaß in der Abwesenheit von Körperstrafen (xing 刑(N)); das Prinzip des Verstehens von Erziehung (jiao 教(N)) findet sein höchstes Ausmaß in der Abwesenheit von Erziehung (jiao 教(N)). |
Xunzi, „Xiushen“; Xunzi jijie 1988, S. 23 - 24 | 荀子, „脩身“; 荀子集解 1988, 二三-二四頁 | 以善先人者謂之教,以善和人者謂之順;以不善先人者謂之諂,以不善和人者謂之諛。 | Andere mit Gutem führen (xian 先(V)) nennt man Lehre (jiao 教(N)), mit Anderen übereinstimmen, indem man Gutes tut, nennt man Folgsamkeit (shun 順(V)); mit Ungutem Andere führen (xian 先(V)) nennt man Bauchpinselei, mit Anderen übereinstimmen, indem man Ungutes tut, nennt man Kriecherei. |
Yantie lun, Juan liu, „Hou xing“; Yantie lun jiaozhu 1992, S. 420 | 鹽鐵論, 卷六, „後刑“; 鹽鐵論校注 1992, 四二零頁 | 古者,篤教以導民,明辟以正刑。刑之於治,猶策之於御也。良工不能無策而御、有策而勿用。聖人假法以成教,教成而刑不施。故威厲而不殺,刑設而不犯。 | Im Altertum beharrte man auf der Belehrung (jiao 教(N)), um das Volk zu führen (dao 道/導(V)), und machte das Strafrecht unparteiisch, um die Strafen (xing 刑(N)) korrekt zu machen (zheng 正/証(V)). Strafen (xing 刑(N)) verhalten sich zum Regieren [eines Landes] (zhì / chí 治(V)) wie die Peitsche zum Führen [eines Wagens]. Ein Könner ist nicht in der Lage dazu, ohne Peitsche [einen Wagen] zu führen (yu 御/馭(V)), er hat zwar eine Peitsche, benutzt sie aber nicht. Der Weise bedient sich der Gesetze (fa 法(N)), um die Belehrung (jiao 教(N)) zu vollenden; ist die Belehrung (jiao 教(N)) vollendet, werden Strafen (xing 刑(N)) nicht mehr angewandt. Deshalb ist ihre Authorität (wei 威/畏(N)) stark, aber sie töten nicht; sie etablieren Strafen (xing 刑(N)), aber keiner verletzt [die entsprechenden Gesetze]. |
Yantielun, „Houxing“; Yantielun jiaozhu 1992, S. 419 | 鹽鐵論, „後刑“; 鹽鐵論校注 1992, 四一九頁 | 古者,篤教以導民,明辟以正刑。 | Im Altertum machte man die Belehrungen (jiao 教(N)) streng, um das Volk zu führen (dao 道/導(V)), man verdeutlichte die Gesetze, um die Strafen (xing 刑(N)) zu richten (zheng 正/証(V)). |
Yantielun, „Zhaosheng“; Yantielun jiaozhu 1992, S. 595 | 鹽鐵論, „詔聖“; 鹽鐵論校注 1992, 五九五頁 | 故令者教也,所以導民人;法者刑罰也,所以禁強暴也。 | Folglich sind Anordnungen (ming 命 / ling 令(N)) Lehren (jiao 教(N)) und dasjenige, womit man das Volk führt (dao 道/導(V)); Gesetze (fa 法(N)) sind Körperstrafen (xing 刑(N)) und Bestrafungen (fa 罰(N)), sie sind dasjenige, womit man gewaltsame Unterdrückung (bao 暴(N)) unterbindet (jin 禁(V)). |