wei 位(N): Unterschied zwischen den Versionen
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
K (1 Version importiert) |
|||
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 9: | Zeile 9: | ||
|- | |- | ||
! Wortfeld | ! Wortfeld | ||
| [[Wortfeld | | [[Wortfeld - Macht|Macht ]] | ||
|} | |} | ||
== Lexem == | == Lexem == | ||
Zeile 47: | Zeile 48: | ||
|default=''Keine Vorkommen gefunden'' | |default=''Keine Vorkommen gefunden'' | ||
}} | }} | ||
[[Category:Lexem]] [[Category:Macht]] | |||
Aktuelle Version vom 31. Mai 2021, 10:37 Uhr
Teilprojekt | 16 - TP Schwermann |
---|---|
Sprache | Altchinesisch |
Wortfeld | Macht |
Lexem
Lexem | Wortart | Übersetzung | Anmerkung |
---|---|---|---|
wei 位 | N | (die) Position / (die) Machtposition(?) / (der) Status |
Zugehörige Kollokationen
Kollokation | Übersetzung |
---|---|
guo wei 國位 | Status innerhalb eines Landes |
ju wei 居位 | in einer (Macht-)Position verweilen |
shi wei 失位 | seinen Status verlieren |
wei bei 位卑 | Position ist niedrig |
wei gao 位高 | Position ist hoch |
zhu wei 主位 | Position des Souveräns |
Belegstellen
Quelle de | Quelle zh | Zitat | Übersetzung |
---|---|---|---|
Baihutong, „Feng gonghou“; Baihutong shuzheng 1994, S. 145-146 | 白虎通, „封公侯“; 白虎通疏證 1994, 一四五-一四六頁 | 何以言諸侯繼世?以立諸侯象賢也。大夫不世位何?股肱之臣任事者也。為其專權擅勢,傾覆國家。 | Warum wird gesagt, dass die Lehnsherren eine vererbbare Position haben? Um sie so aufzustellen (li 立(V)), dass die Lehnsherren den Fähigen ähneln. Große Offiziere (dafu 大夫(N)) haben keine vererbbare Position (wei 位(N)), warum ist dem so? Die Minister (chen 臣(N)), die [dem Herrscher] unterstützend zur Seite stehen, sind welche, die Aufgaben übernehmen. Von ihnen das politische Gewicht (quan 權(N)) und die Machtposition (shi 勢/埶(N)) entrissen (shan 擅(V)) zu bekommen, würde den dynastischen Herrschaftsverband (guojia 國家) umstürzen. |
Chunqiufanlu, „Wangdao tong san“; Chunqiufanlu 1992, S. 332 | 春秋繁露, „王道通三“; 春秋繁露 1992, 三三二頁 | 人主立於生殺之位,與天共持變化之勢,物莫不應天化。 | Der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen steht in der Position (wei 位(N)) über Leben und Tod [zu entscheiden], er hält zusammen mit dem Himmel die Macht(position) des Wandels in den Händen (chi shi 持勢), unter den Dingen gibt es keines, das nicht auf den Wandel des Himmels reagiert. |
Chunqiufanlu, „Wangdao“; Chunqiufanlu 1992, S. 133 | 春秋繁露, „王道“; 春秋繁露 1992, 一三三頁 | 由此觀之,未有去人君之權,能制其勢者也;未有貴賤無差,能全其位者也。故君子慎之。 | Von diesem Standpunkt aus betrachtet gab es noch nie den Fall, dass man den politischen Einfluss eines Herrschers (jun 君(N)) über die Menschen verworfen hätte (qu quan 去權) und in der Lage dazu war, seine Machtposition zu kontrollieren (zhi shi 制勢); gab es noch nie den Fall, dass es keinen Unterschied zwischen Hohen und Niedrigen gegeben hätte und man in der Lage dazu war, seine Position (wei 位(N)) zu vervollständigen. Deshalb nimmt sich der Edle (junzi 君子(N)) davor in Acht. |
Chunqiufanlu, „Wei De suo sheng“; Chunqiufanlu 1992, S. 462.4 | 春秋繁露, „威德所生“; 春秋繁露 1992, 四六二頁 | 為人主者,居至德之位,操殺生之勢,以變化民。民之從主也,如草木之應四時也。喜怒當寒暑,威德當冬夏。冬夏者,威德之合也;寒暑者,喜怒之偶也。喜怒之有時而當發,寒暑亦有時而當出,其理一也。 | Derjenige, der als Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen fungiert, befindet sich in der Position (wei 位(N))(ju wei 居位) des höchsten Charismas (de 德(N)), er hat die Macht(position) über Tod und Leben in seinen Händen (cao shi操勢), um das Volk zu verändern. Dass das Volk dem Herrscher (zhu 主(N)) folgt (cong 從(V)), ist wie, dass Gräser und Bäume auf die vier Jahreszeiten reagieren. Freude und Wut entsprechen Kälte und Wärme, Autorität (wei 威/畏(N)) und Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)) entsprechen Winter und Sommer. Winter und Sommer sind die Entsprechung von Autorität (wei 威/畏(N)) und Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)); Kälte und Wärme sind das Gegenstück zu Freude und Wut. So wie Freude und Wut Zeiten haben, zu denen sie aufkommen, haben auch Kälte und Wärme Zeiten, zu denen sie hervortreten, das Prinzip ist eines. […] Dass Freude und Wut, Autorität (wei 威/畏(N)) und Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)) an direkter Stelle nicht nicht aufkommen können, ist wie, dass Kälte und Wärme, Winter und Sommer zu ihren entsprechenden Zeiten nicht nicht hervorkommen können. |
Chunqiufanlu, „Yao Shun bu shanyi, Tang Wu bu zhuan sha“; Chunqiufanlu 1992, S. 219-220 | 春秋繁露, „堯舜不擅移、湯武不專殺“; 春秋繁露 1992, 二一九-二二零頁 | 堯舜何緣而得擅移天下哉?孝經之語曰:「事父孝,故事天明。」事天與父,同禮也。今父有以重予子,子不敢擅予他人,人心皆然。則王者亦天之子也,天以天下予堯舜,堯舜受命於天而王天下,猶子安敢擅以所重受於天者予他人也。天有不以予堯舜漸奪之,故明為子道,則堯舜之不私傳天下而擅移位也,無所疑也。 | Aus welchem Grund waren Yao und Shun dazu fähig, ihr Reich abzutreten? Ein Ausspruch des Pietätsklassikers besagt: „Im Dienen (shi 事/仕(V)) für ihren Vater sind sie pietätvoll, deshalb sind sie im Dienen (shi 事/仕(V)) für den Himmel hellsichtig.“ Dem Himmel und dem Vater dienen (shi 事/仕(V)), ist derselbe Ritus (li 禮(N)). Nun hat der Vater dem Sohn etwas wichtiges gegeben, der Sohn wagt es nicht, es abzutreten und jemand anderem zu geben. Die Herzen der Menschen sind allesamt so. Der wahrhaftige König (wang zhe 王者(N)) ist auch des Himmels Sohn. Der Himmel gab das Reich (tian xia 天下(N)) an Yao und Shun. Yao und Shun bekamen das Mandat (ming 命 / ling 令(N)) vom Himmel und beherrschten (wàng 王(V)) das Reich (tian xia 天下(N)). Wie könnten sie es, genauso wie der Sohn, wagen, das abzutreten, was er wertvolles vom Himmel bekommen hat und es jemand anderem geben. Wenn der Himmel ferner nicht das, was er Yao und Shun gab, komplett von ihnen zurücknimmt und folglich klar ist, dass sie den Weg des Kindes betreiben, dann gibt es in dem, dass Yao und Shun nicht privat das Reich (tian xia 天下(N)) weitergaben (chuan 傳(V)), sondern ihre Position (wei 位(N)) abtraten, nichts anzuzweifeln. |
Guanzi, „Fa fa“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 305 | 管子, „法法“; 管子校注 2004, 三零五頁 | 凡人君之所以為君者,勢也,故人君失勢,則臣制之矣。勢在下,則君制於臣矣;勢在上,則臣制於君矣。故君臣之易位,勢在下也。 | Prinzipiell gilt: Das, wodurch der Fürst der Menschen (jun 君(N)) als Fürst (jun 君(N)) fungiert, ist die Machtposition (shi 勢/埶(N)). Verliert der Fürst der Menschen (jun 人) folglich seine Machtposition (shi 勢/埶(N)), dann kontrollieren (zhi 制(V)) die Untertanen (chen 臣(N)) ihn. Befindet die Machtposition (shi 勢/埶(N)) sich bei den Unteren (xia 下(N)), dann wird der Fürst (jun 君(N)) von den Untertanen (chen 臣(N)) kontrolliert (zhi 制(V)); befindet sich die Machtposition (shi 勢/埶(N)) bei den Oberen (shang 上(N)), dann werden die Untertanen (chen 臣(N)) vom Fürsten (jun 君(N)) kontrolliert (zhi 制(V)); folglich gilt: Dass Herrscher (jun 君(N)) und Untertanen (chen 臣(N)) ihre Stellung (wei 位(N)) tauschen, liegt daran, dass die Machtposition (shi 勢/埶(N)) sich bei den Unteren (xia 下(N)) befindet. |
Guanzi, „Ming fa jie“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 1208.1 | 管子, „明法解“; 管子校注 2004, 一二零八頁 | 明主在上位,有必治之勢,則群臣不敢為非。是故群臣之不敢欺主者,非愛主也,以畏主之威勢也。百姓之爭用,非以愛主也,以畏主之法令也。故明主操必勝之數,以治必用之民。處必尊之勢,以制必服之臣。故令行禁止,主尊而臣卑。故明法曰:尊君卑臣,非計親也,以勢勝也。 | Befindet sich der weise Herrscher (zhu 主(N)) in oberer Position (wei 位(N)) und verfügt über die Machtposition (shi 勢/埶(N)), aus der er regieren muss, dann wagen es die gesamten Minister (chen 臣(N)) nicht, Falsches zu tun. Aus diesem Grund gilt dafür, dass die gesamten Minister (chen 臣(N)) es nicht wagen, den Herrscher (zhu 主(N)) zu betrügen, weil sie den Herrscher schätzen. Es ist so, dass sie die Autorität (wei 威/畏(N)) und Machtstellung (shi 勢/埶(N)) des Herrschers fürchten. Dass die hundert Geschlechter darum kämpfen, ihm zu nutzen, es ist nicht so, dass sie ihren Herrscher (zhu 主(N)) schätzen; es ist so, dass sie die Gesetze (fa 法(N)) und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) des Herrschers (zhu 主(N)) fürchten. Deshalb hält der weise Herrscher (zhu 主(N)) Strategeme, die sicher zur Überlegenheit führen, um das Volk, das unbedingt genutzt werden muss, zu ordnen (zhì / chí 治(V)). Er weilt in der Machtstellung (chu shi 處勢), die sicher gewürdigt wird, um die Minister (chen 臣(N)) zu kontrollieren (zhi 制(V)), die sich fügen (fu 服(V)) müssen. Deshalb werden seine Befehle (ming 命 / ling 令(N)) ausgeführt und Verbote eingehalten, der Herrscher (zhu 主(N)) wird geehrt und die Minister (chen 臣(N)) sind bescheiden; deshalb steht im Kapitel „weises Gesetz“: „Dass Herrscher (jun 君(N)) verehrt werden und die Minister (chen 臣(N)) nobel sind, ist nicht so, weil sie einander zugetan wären, sondern weil sie durch die Machtstellung (yi shi 以勢) beherrscht (sheng 勝(V)) werden.“ |
Guanzi, „Mu min“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 13 | 管子, „牧民“; 管子校注 2004, 一三頁 | 故刑罰不足以畏其意,殺戮不足以服其心。故刑罰繁而意不恐,則令不行矣。殺戮眾而心不服,則上位危矣。 | Deshalb sind Bestrafungen (xing 刑(N))(fa 罰(N)) unzureichend, um ihren [i.e. das Volk] Geist/Willen in Angst zu versetzen (wei 威/畏(V)), sind Tötungen unzureichend, um ihre Herzen zu unterwerfen (fu 服(V)). Deshalb: Sind Strafen (xing 刑(N))(fa 罰(N)) vielfältig, aber [ihr] Wille ist unerschrocken, dann werden Befehle (ming 命 / ling 令(N)) nicht ausgeführt. Sind Tötungen massenhaft, aber [ihre] Herzen unterwerfen (fu 服(V)) sich nicht, dann ist die Position (wei 位(N)) der Oberen/des Herrschers (shang 上(N)) in Gefahr. |
Guanzi, „Ren fa“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 909 | 管子, „任法“; 管子校注 2004, 九零九頁 | 故明王之所操者六:生之,殺之,富之,貧之,貴之,賤之。此六柄者,主之所操也。主之所處者四:一曰文,二曰武,三曰威,四曰德。此四位者,主之所處也。藉人以其所操,命曰奪柄。藉人以其所處,命曰失位。奪柄失位,而求令之行,不可得也。 | [Der Schalthebel], die der hellsichtige König (wang 王(N)) in den Händen hält, sind es sechs: sie [i.e. das Volk] leben lassen und es töten; es reich machen und es arm machen; es ehren und es erniedrigen; diese sechs Hebel (bing 柄/秉(N)) sind das, was der Herrscher (zhu 主(N)) in den Händen hält. Der Positionen, in denen der Herrscher verweilt, sind es vier: die erste heißt zivilisierte Maßnahmen (wen 文(N)), die zweite heißt militärische Maßnahmen (wu 武(N)), die dritte heißt Autorität (wei 威/畏(V)), die vierte heißt Charisma (de 德(N)). Diese vier Positionen (wei 位(N)) sind das, worin der Herrscher (zhu 主(N)) verweilt. Andere verleihen das, was sie in den Händen halten, [dies] nennt man der Schalthebel (bing 柄/秉(N)) bestohlen werden. Andere verleihen das, in dem sie verweilen, [dies] nennt man seine Position (wei 位(N)) verlieren (shi wei 失位). Seiner Schaltlhebel (bing 柄/秉(N)) bestohlen zu werden, seine Position zu verlieren (shi wei 失位), aber dennoch danach verlangen, dass Befehle (ming 命 / ling 令(N)) ausgeführt werden: dies kann nicht mit Erfolg belohnt werden. |
Hanfeizi, „Ai chen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 24.1 | 韓非子, „愛臣“; 韓非子集解 1998, 二四頁 | 愛臣太親,必危其身;人臣太貴,必易主位;主妾無等,必危嫡子;兄弟不服,必危社稷。 | Sind die einem zugetanen Minister (chen 臣(N)) zu nah, gefährdet man gewiss sich selbst; sind die Minister (chen 臣(N)) der Menschen in einer zu hohen Position, dann ändert sich gewiss die Position (wei 位(N)) des Herrschers (zhu 主(N)). Verfügen die Nebenfrauen des Herrschers (zhu 主(N)) über keine Rangabstufung, gefährdet man gewiss den legitimen Nachfolger; unterwerfen (bu fu 不服) sich Brüder [dem Herrscher] nicht, gefährdet man gewiss die Erd- und Getreidealtäre (she ji 社稷(N)). |
Hanfeizi, „Cun Han“; Hanfeizi jijie 1998, S. 18 | 韓非子, „存韓“; 韓非子集解 1998, 一八頁 | 韓居中國,地不能滿千里,而所以得與諸侯班位於天下,君臣相保者,以世世相教事秦之力也。 | Han liegt in den Ländern der Mitte (zhong guo 中國(N)) und sein Territorium (di 地(N)) kann keine 1000 li füllen. Der Grund weshalb es eine den Fürsten gleichgestellte Position (wei 位(N)) in der Welt (tian xia 天下(N)) einnehmen kann, ist, dass Fürst (jun 君(N)) und Minister (chen 臣(N)) einander schützen und sich über die Generationen hinweg gegenseitig beipflichten sich der Kraft der Qin zu unterwerfen (shi 事/仕(V)). |
Hanfeizi, „Gong ming“; Hanfeizi jijie 1998, S. 207-208 | 韓非子, „功名“; 韓非子集解 1998, 二零七-二零八頁 | 明君之所以立功成名者四:一曰天時,二曰人心,三曰技能,四曰勢位。非天時,雖十堯不能冬生一穗;逆人心,雖賁育不能盡人力。故得天時則不務而自生,得人心則不趣而自勸,因技能則不急而自疾,得勢位則不進而名成。若水之流,若船之浮。守自然之道,行毋窮之令,故曰明主。 | Derer, wodurch der hellsichtige Herrscher (jun 君(N)) Leistung beweist und sich einen Namen macht, sind vier: das erste sind die Jahreszeiten des Himmels, das zweite die Herzen der Menschen, das dritte Fertigkeiten und Fähigkeiten, das vierte ist die Machtstellung (shi 勢/埶(N))(wei 位(N)). Entspricht es nicht die Jahreszeit des Himmels, so sind auch zehn Yao nicht in der Lage dazu, eine einzige Ähre hervorzubringen. Handelt man dem Herzen der Menschen zuwider, wären auch Ben oder Yu, nicht dazu in der Lage, die Kraft (li 力(N)) der Menschen zu erschöpfen. Deshalb gilt: bekommt man die Unterstützung der himmlischen Jahreszeiten, dann kommt es kommt von selbst hervor, obwohl man nicht arbeitet; bekommt man die Unterstützung der Herzen der Menschen, dann spornen sie sich von selbst an, obwohl man sie nicht antreibt; folgt man seinen Fertigkeiten und Fähigkeiten, dann ist man von selbst schnell, obwohl man sich nicht beeilt; bekommt man die Unterstützung der Machtstellung (shi 勢/埶(N))(wei 位(N)), dann macht man sich einen Namen, obwohl man nicht gefördert wird. Es ist wie das Fließen des Wassers, wie das Treiben von Booten, er behält den Weg der Natur bei und führt Befehle (ming 命 / ling 令(N)) aus, die unerschöpflich sind, deshalb nennt man ihn den hellsichtigen Herrn (zhu 主(N)). |
Hanfeizi, „Gongming“; Hanfeizi jijie 1998, S. 208-209 | 韓非子, „功名“; 韓非子集解 1998, 二零八-二零九頁 | 至治之國,君若桴,臣若鼓,技若車,事若馬。故人有餘力易於應,而技有餘巧便於事。立功者不足於力,親近者不足於信,成名者不足於勢。近者已親,而遠者不結,則名不稱實者也。聖人德若堯舜,行若伯夷,而位不載於世,則功不立名不遂。故古之能致功名者,眾人助之以力,近者結之以成,遠者譽之以名,尊者載之以勢。 | In einem Staat (guo 國 / yu 域(N)) höchster Ordnung (zhi 治(N)) ist der Herrscher (jun 君(N)) wie der Schlegel, die Untertanen/Minister (chen 臣(N)) wie die Trommel, die Fähigkeiten sind wie ein Wagen, die Staatsangelegenheiten sind wie Pferde. Folglich, wenn ein Mensch überschüssige Kraft (li 力(N)) besitzt, reagiert er einfach (auf Befehle?), wenn es über die Fähigkeiten hinaus noch Geschicke gibt, ist das gut für die Staatsangelegenheiten. Sind diejenigen, die Leistung beweisen, nicht ausreichend an physischer Kraft (li 力(N)), sind diejenigen, die (dem König?) nahestehen nicht ausreichend an Vertrauenswürdigkeit, sind diejenigen, die sich einen Namen machen wollen, nicht ausreichend an Machtposition (zu yu shi 足於勢), sind die, die nah sind, (nicht) mehr vertraut und diejenigen, die fern sind, sind nicht verbunden, dann ist er einer, dessen Name nicht zur Wirklichkeit passt. Die charismatische Macht (de 德(N)) des Weisen ist wie die von Yao und Shun, sein Handeln wie das von Bo Yi, aber wird seine Position (wei 位(N)) nicht von der Welt unterstützt/getragen, dann wird seine Leistung nicht aufgestellt, sein Name/Ruf wird nicht vollkommen. Daher gilt für diejenigen des Altertums, die in der Lage dazu waren, Erfolge und einen [guten] Namen zu erlangen, dass das Volk sie mit seiner physischen Kraft (li 力(N)) unterstützte, dass die in seinem näheren Umfeld sich ihm mit Treue verbünden, dass die weit entfernten ihn mit seinem Namen preisen, dass die Erhabenen ihn mit Machtstellungen (shi 勢/埶(N)) beladen. |
Hanfeizi, „Gongming“; Hanfeizi jijie 1998, S. 208.1 | 韩非子, „功名“; 韓非子集解 1998, 二零八頁 | 夫有材而無勢,雖賢不能制不肖。故立尺材於高山之上,下臨千仞之谿,材非長也,位高也。桀為天子,能制天下,非賢也,勢重也。堯為匹夫,不能正三家,非不肖也,位卑也。千鈞得船則浮,錙銖失船則沈。非千鈞輕而錙銖重也,有勢之與無勢也。故短之臨高也以位,不肖之制賢也以勢。 | Es gilt: Besitzt man Talent aber keine Machtposition (shi 勢/埶(N)), ist man nicht in der Lage dazu, die Unfähigen unter Kontrolle zu bringen (zhi 制(V)), auch wenn man ein Fähiger ist. Deshalb gilt: Stellt man ein einen Fuß langes Stück Holz auf einen hohen Berg, dann überblickt (lin 臨(V)) es eine Schlucht von der Tiefe von tausend ren; es ist nicht so, dass das Stück Holz lang wäre, es ist so, da [seine] Position hoch ist (wei gao 位高). Dass Jie als Himmelssohn (tianzi 天子(N)) in der Lage dazu war, die Welt (tian xia 天下(N)) zu kontrollieren (zhi 制(V)), lag nicht daran, dass er fähig gewesen wäre, seine Machtposition (shi 勢/埶(N)) wog schwer; dass Yao als einfacher Mann nicht in der Lage dazu war, die drei Haushalte zu richten (zheng 正/証(V)), lag nicht daran, dass er unfähig gewesen wäre, seine Position war [zu] niedrig (wei bei 位卑). Wenn tausend jun ein Boot haben, dann treiben sie, aber wenn wenige Gramm das Boot verlieren, dann gehen sie unter; es ist nicht so, dass tausend jun leicht und wenige Gramm schwer wären, es ist eine Frage davon, ob man eine Machtposition hat (you shi 有勢) oder nicht. Deshalb: Überblickt (lin 臨(V)) etwas Kurzes etwas Hohes, dann ist es wegen seiner Position (wei 位(N)); kontrollieren (zhi 制(V)) die Unfähigen die Fähigen, dann ist es wegen ihrer Machtposition (shi 勢/埶(N)). |
Hanfeizi, „Jian jie shi chen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 105 | 韓非子, „姦劫弒臣“; 韓非子集解 1998, 一零五頁 | 此三人者,皆明於霸王之術,察於治強之數,而不以牽於世俗之言;適當世明主之意,則有直任布衣之士,立為卿相之處;處位治國,則有尊主廣地之實。此之謂足貴之臣。 | Was diese drei Personen betrifft, so waren sie alle mit dem Weg des hegemonialen Königs (ba wang 霸王(N)) vertraut. Sie verstanden die Methoden von Ordnung (zhi 治(N)) und Stärke und ließen sich nicht von ordinären Sprüchen ablenken. Sie passten sich den Ideen der weisen Herrscher (zhu 主(N)) ihrer Generation an , sodass sie als einfache und schlicht gekleidete Dienstadelige (shi 士(N)) in die Ämter der obersten Minister (qing 卿(N))(xiang 相(N)) eingesetzt wurden. Aus ihrer Position (wei 位(N)) in diesen Ämtern heraus regierten (zhì / chí 治(V)) sie die Länder (guo 國 / yu 域(N)) mit dem Resultat, dass der Herrscher (zhu 主(N)) respektiert wurden und das Territorium (di 地(N)) weit war. Diese nennt man Untertanen (chen 臣(N)), die es wert sind gepriesen zu werden. |
Hanfeizi, „Nan shi“; Hanfeizi jijie 1998, S. 388.3 | 韓非子, „難勢“; 韓非子集解 1998, 三八八頁 | 由此觀之,賢智未足以服眾,而勢位足以缶賢者也。 | [Shenzi sagt: ] Betrachtet man es von diesem Blickwinkel aus, sind Fähigkeit und Weisheit noch nicht ausreichend, um die Massen zu unterwerfen (fu 服(V)), aber Machtposition (shi 勢/埶(N)) und Status (wei 位(N)) reichen aus, um Fähige zu beugen. |
Hanfeizi, „Nan shi“; Hanfeizi jijie 1998, S. 390.1 | 韓非子, „難勢“; 韓非子集解 1998, 三九零頁 | 勢者,養虎狼之心,而成暴亂之事者也,此天下之大患也。勢之於治亂,本末有位也,而語專言勢之足以治天下者,則其智之所至者淺矣。 | Was die Machtposition (shi 勢/埶(N)) angeht, ist sie dasjenige, was das Herz von Tiger und Wolf nährt und die Arbeit von Gewalttätigkeit und Unordnung verwirklicht, so ist dies ein großes Unheil für die Welt (tian xia 天下(N)). Was das Verhältnis der Machtposition (shi 勢/埶(N)) zu Ordnung (zhi 治(N)) und Unordnung angeht, hat sie ursprünglich noch keine [feste] Stellung (wei 位(N)); aber wenn die Worte [Shenzis] nur davon reden, dass die Machtposition (shi 勢/埶(N)) ausreichend ist, um die Welt (tian xia 天下(N)) zu ordnen (zhì / chí 治(V)), dann ist das, was sein Intellekt erreicht, flach. |
Hanfeizi, „Nan shi“; Hanfeizi jijie 1998, S. 391.2 | 韓非子, „難勢“; 韓非子集解 1998, 三九一頁 | 夫堯、舜生而在上位,雖有十桀、紂不能亂者,則勢治也;桀、紂亦生而在上位,雖有十堯、舜而亦不能治者,則勢亂也。故曰:「勢治者則不可亂,而勢亂者則不可治也。」此自然之勢也,非人之所得設也。 | Kommen nun Yao und Shun hervor und sind in den oberen Positionen (wei 位(N)), was dann das angeht, dass auch wenn es zehn Jie und Zhou gäbe, sie keine Unordnung hervorrufen könnten, dann liegt das daran, dass die Machtkonstellation/Machtverhältnisse geordnet ist/sind (shi zhi 勢治); kommen nun zehn Jie und Zhou hervor und sind in den oberen Positionen (wei 位(N)), was dann das angeht, dass auch wenn es zehn Yao und Shun gäbe, sie keine Ordnung schaffen (zhì / chí 治(V)) könnten, dann liegt das daran, dass die Machtkonstellation in Unordnung ist (shi luan 勢亂). Deshalb sage ich: „Wenn die Machtkonstellation geordnet ist (shi zhi 勢治), dann ist es nicht möglich, Unordnung hervorzurufen; und wenn die Machtkonstellation ungeordnet ist (shi luan 勢亂), dann ist es nicht möglich, Ordnung zu schaffen (zhì / chí 治(V)).“ Dies ist die Machtkonstellation (shi 勢/埶(N)) die von selbst so ist, sie ist nichts, was Menschen konstituieren könnten. |
Hanshu, „Dong Zhongshu zhuan“; Hanshu 1962, S. 2508-2509 | 漢書, „董仲舒傳“; 漢書 1962, 二五零八-二五零九頁 | 堯在位七十載,乃遜于位以禪虞舜。堯崩,天下不歸堯子丹朱而歸舜。舜知不可辟,乃即天子之位,以禹為相,因堯之輔佐,繼其統業,是以垂拱無為而天下治。 | Yao herrschte (zai wei 在位(V)) für siebzig Jahre, dann dankte er vom Thron ab (xun wei 遜位), um die Nachfolge Shun zu übergeben (shan 禪(V)). Yao starb (beng 崩(V)) und das Reich (tian xia 天下(N)) wandte sich nicht Yaos Sohn Dan Zhu zu, sondern Shun. Shun wusste, dass dies unvermeidlich war, also trat er der Position (wei 位(N)) des himmlischen Sohns (tianzi 天子(N)) an und machte Yu zu seinem Minister (xiang 相(N)). Er stützte sich auf die Helfer von Yao und führte dessen System (tong 統(N)) weiter fort. Aus diesem Grund legte er seine Hände in den Schoß, tat nichts und das Reich (tian xia 天下(N)) war [dennoch] geordnet (zhì / chí 治(V)). |
Houhanshu, „Lang yi xiang jie/kai liezhuan“; Houhanshu 1965, S. 1069 | 後漢書, „郎顗襄楷列傳下“; 後漢書 1965, 一零六九頁 | 陛下踐祚以來,勤心庶政,而三九之位,未見其人,是以災害屢臻,四國未寧。 | Seit Ihr, Majestät (bi xia 陛下(N)), den Thron bestiegen (jian zuo 踐阼/踐祚(V)) habt, regiert ihr fleißigen Herzens, aber die [Minister der] drei und neun Positionen (wei 位(N)), ich habe sie noch nicht gesehen, deshalb erreichen uns wiederholt Katastrophen und die vier Länder (guo 國 / yu 域(N)) sind noch nicht friedvoll. |
Huainanzi, „Renjian xun“; Huainanzi jishi 1998, S. 1241 | 淮南子, „人閒訓“; 淮南子集釋 1998, 一二四一頁 | 天下有三危:少德而多寵,一危也;才下而位高,二危也;身無大功而受厚祿,三危也。 | Für die Welt (tian xia 天下(N)) gibt es drei Gefahren: hat jemand wenig Güte (de 德(N)), aber viel Respekt, ist das die erste Gefahr; ist jemandes Talent niedrig, aber seine Position (wei 位(N)) hoch (wei gao 位高), ist das die zweite Gefahr; besitzt jemand keine großen Erfolge, aber erhält ein dickes Gehalt (lu 祿(N)), ist das die dritte Gefahr. |
Kongzi Jiayu, „Liyun“; CHANT (20190326) | 孔子家語, „禮運“; CHANT (20190326) | 故夫禮者、君之柄,所以別嫌明微,儐鬼神,考制度,別仁義,立政教,安君臣上下也。故政不正則君位危,君位危則大臣倍,小臣竊。 | Daher sind die Riten (li 禮(N)) die Schalthebel (bing 柄/秉(N)) des Fürsten (jun 君(N)). Durch sie werden Unklarheiten vermieden, Feinheiten verdeutlicht, Geister und Götter verehrt, Institutionen (zhi 制(N)) und Bestimmungen (du 度(N)) überprüft, Menschlichkeit und Rechtschaffenheit unterschieden, Herrschaft (zheng 政(N)) und Lehre (jiao 教(N)) errichtet und [die Unterscheidung von] Fürst (jun 君(N)), Minister (chen (N)), sowie Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) gesichert. Ist die Herrschaft (zheng 政(N)) folglich nicht korrekt ausgerichtet (zheng 正/証(V)), dann ist die Position (wei 位(N)) des Fürsten (jun 君(N)) in Gefahr; ist die Position (wei 位(N)) des Fürsten (jun 君(N)) in Gefahr, dann rebellieren die hohen Minister (da chen 大臣), während die kleinen Minister [Güter] unterschlagen. |
Kongzi jiayu, „Liyun“; CHANT (20190327) | 孔子家語, „禮運“; CHANT (20190327) | 君者、人所則,非則人者也;人所養,非養人者也;人所事,非事人者也。夫君者、明人則有過,養人則不足,事人則失位。 | Was den Fürsten (jun 君(N)) angeht, ist er dasjenige, was andere nachahmen (ze 則(V)), er ist nicht jemand, der andere nachahmt (ze 則(V)); er ist dasjenige, was andere nähren, er ist nicht jemand, der andere ernährt; er ist dasjenige, dem andere dienen (shi 事/仕(V)), er ist nicht jemand, der anderen dient (shi 事/仕(V)). Nun, was den Fürsten (jun 君(N)) angeht, erleuchtet er andere, dann hat er Übertritte, ernährt er andere, dann ist er unzureichend, dient (shi 事/仕(V)) er anderen, dann verliert er seine Position (wei 位(N)). |
Shiji, „Boyi liezhuan“; Shiji 2010, S. 4388 | 史記, „伯夷列傳“; 史記 2010, 四三八八頁 | 堯將遜位,讓於虞舜,舜、禹之閒,岳牧咸薦,乃試之於位,典職數十年,功用既興,然後授政。 | Yao war im Begriff, vom Thron abzudanken (xun wei 遜位) und ihn an Shun abzutreten (rang 讓(V)). Zwischen Shun und Yu, empfahlen alle Beamten (mu 牧(N)) ihn, also versuchte man ihn auf dem Thron (wei 位(N)). [Nachdem] er mehrere Jahrzehnte regiert hatte und seine Leistungen aufblühten, erst danach gab man ihm die volle Kontrolle über die Regierung (zheng 政(N)). |
Shiji, „Li Si liezhuan“; Shiji 2010, S. 5573 | 史記, „李斯列傳“; 史記 2010, 五五七三頁 | 明主聖王之所以能久處尊位,長執重勢,而獨擅天下之利者,非有異道也,能獨斷而審督責,必深罰,故天下不敢犯也。 | Der Grund dafür, dass hellsichtige Herrscher (zhu 主(N)) und weise Könige (wang 王(N)) dazu in der Lage sind, lange in einer ehrenhaften Position (wei 位(N)) zu verweilen, lange eine einflussreiche Machtposition (shi 勢/埶(N)) zu ergreifen und alleinig den Nutzen auf der Welt (tian xia 天下(N)) zu monopolisieren (shan 擅(V)), ist nicht, dass sie einen anderen Weg beschreiten, [sondern] dass sie dazu in der Lage sind, unabhängig Entscheidungen zu fällen ((du) duan (獨)斷(V)), Kontrolle und Tadel sorgsam zu begutachten und gewiss harte Strafen (fa 罰(N)) anordnen. Deshalb wagt die Welt (tian xia 天下(N)) nicht, ihnen zu trotzen. |
Shiji, „Xiaowen Benji“; Shiji 2010, S. 987 | 史記, „孝文本紀“; 史記 2010, 九八七頁 | 臣謹請(與)陰安侯列侯頃王后與瑯邪王、宗室、大臣、列侯、吏二千石議曰:『大王高帝長子,宜為高帝嗣。』願大王即天子位。 | Wir, Eure Minister (chen 臣(N)), haben uns sorgfältig mit dem Yin’an-Fürsten, der Königin Qing, dem König (wang 王(N)) von Langya, anderen Angehörigen der kaiserlichen Familie (zong shi 宗室), den großen Ministern (da chen 大臣) und dem niederen Adel, den niederen Beamten (li 吏(N)) mit einem Gehalt von zweitausend Pecul (erqiandan 二千石(N)) beraten (yi 議(V)): Ihr, unser großer König (wang 王(N)), seid der älteste Sohn des Kaisers (di 帝(N)) Gao, es ist angemessen, dass ihr dem Gao-Kaiser (di 帝(N)) nachfolgt. Wir wünschen, dass ihr, unser großer König (wang 王(N)), den Platz (wei 位(N)) des Himmelssohnes (tianzi 天子(N)) übernehmt. |
Shuoyuan, „Chenshu“; Shuoyuan jiaozheng 1987, S. 52 | 說苑, „臣術“; 說苑校證 1987, 五二頁 | 高繚仕於晏子,[三年,無故]晏子逐之。左右諫曰:「高繚之事夫子三年,曾無以爵位,而逐之,其義可乎?」晏子曰:「嬰,仄陋之人也,四維之然後能直。今此子事吾三年,未嘗弼吾過,是以逐之也。」 | Gao Liao stand im Dienste (shi 事/仕(V)) Yanzis. Yanzi enthob ihn seines Amtes, seine Entourage (zuoyou 左右(N)) remonstrierte (jian 諫(V)) und sagte: „Während Gao Liao Euch diente (shi 事/仕(V)), gabt Ihr ihm in drei Jahren keinen offiziellen Rang (jue 爵(N))(wei 位(N)), aber habt ihn [nun] seines Amtes enthoben. Ist dies rechtmäßig?“ Yanzi sagte: „Ich bin ein kleiner und schlechter Mensch. Nur durch die Bindung an die vier sozialen Verpflichtungen bin ich in der Lage gerichtet zu werden. Nun hat dieser jemand mir drei Jahre lang gedient (shi 事/仕(V)), mich aber nicht ein einziges Mal in meinen Fehltritten korrigiert. Das ist der Grund, warum ich ihn seines Amtes enthoben habe.“ |
Shuoyuan, „Jundao“; Shuoyuan jiaozheng 1987, S. 2-3 | 說苑, „君道“; 說苑校證 1987, 二-三頁 | 成王封伯禽為魯公,召而告之曰:「爾知為人上之道乎?凡處尊位者,必以敬下,順德(聽)規諫,必開不諱之門,蹲(撙)節安靜以藉之。[…] 」 | König (wang 王(N)) Cheng verlieh Bo Qin die Position des Patriarchen (gong 公(N)) von Lu. Er berief ihn ein und sagte zu ihm: „Kennst du den Weg, über andere zu herrschen? Ein jeder, der in einer ehrenhaften Position (wei 位(N)) verweilt, muss seinen Unteren (xia 下(N)) mit Respekt begegnen, er befolgt (shun 順(V)) und hört auf aufrichtige Remonstrationen (gui jian 規諫), er muss die Türe für freies Reden ohne Verheimlichungen öffnen, er zügelt sich und ist ruhig, um ihnen zu belieben. […]“ |
Xinshu, „Bing che zhi rong“; Xinshu jiaozhu 2000, S. 229 | 新書, „兵車之容“; 新書校注 2000, 二二九頁 | 故曰:明君在位可畏,施舍可愛,進退可度,周旋可則,容貌可觀,作事可法,德行可象,聲氣可樂,動作有文,言語有章,以承其上,以接其等,以臨其下,以畜其民。故為之上者敬而信之,等者親而重之,下者畏而愛之,民者肅而樂之。 | Deshalb wird gesagt: Der hellsichtige Fürst (jun 君(N)) ist in seiner hohen Position (wei 位(N)) Ehrfurcht einflößend (wei 威/畏(V)), in seinem Geben zuneigungsvoll, in seinem Ein- und Austreten maßvoll (du 度(V)), in seinem gesellschaftlichen Verkehren normgebend (ze 則(V)), in seinem Aussehen eindrucksvoll, in seinem Handeln beispielhaft (fa 法(V)), in seinem gütevollen (de 德(N)) Handeln vorbildlich, in seinem Tonus ehrfreulich, seine Bewegungen und Handlungen haben Eleganz und seine Worte haben Ausdruck; in dieser Art stützt er seine Höhergestellten (shang 上(N)), so interagiert er mit seinen Gleichrangigen, so nähert (lin 臨(V)) er sich seinen Niedrigergestellten (xia 下(N)), so zieht er sein Volk auf (xu 畜/蓄(V)). Deshalb respektieren und vertrauen ihm diejenigen, die als seine Höhergestellten fungieren (shang 上(N)), diejenigen, die ihm gleichranging sind, nähern sich ihm an und achten ihn, diejenigen, die niedriger gestellt sind (xia 下(N)), haben Ehfurcht vor ihm (wei 威/畏(V)) und sind ihm zugetan, diejenigen, die sein Volk sind, respektieren und mögen ihn. |
Xinshu, „Dazheng shang“; Xinshu jiaozhu 2000, S. 340.2 | 新書, „大政上“; 新書校注 2000, 三四零頁 | 故官有假,而德無假,位有卑而義無卑。故位下而義高者,雖卑,貴也,位高而義下者,雖貴,必窮。 | Deshalb gibt es bei den Ämtern (guan 官(N)) Freistellungen, aber bei der Güte (de 德(N)) keine; gibt es bei den Positionen (wei 位(N)) Niedrigkeit, aber bei Rechtschaffenheit keine. Deshalb gilt: jemand, dessen Position niedrig ist, aber dessen Rechtschaffenheit hoch, auch wenn er bescheiden ist, ist er hochrangig; jemand, dessen Position hoch ist (wei gao 位高), aber dessen Rechtschaffenheit tief, auch wenn er hochrangig ist, ist er gewiss dürftig. |
Xinshu, „Fu yi“; Xinshu jiaozhu 2000, S. 54 | 新書, „服疑“; 新書校注 2000, 五四頁 | 下不凌等則上位尊,臣不踰級則主位安。謹守倫紀,則亂無由生。 | Überschreiten (ling 凌/陵(V)) die Unteren (xia 下(N)) nicht die Rangabstufungen, dann sind die oberen Positionen (wei 位(N)) respektierungswürdig; übertreten die Minister (chen 臣(N)) nicht die Ränge, dann ist die Herrscherposition (zhu wei主位) sicher; beachtet man die Aufzeichnungen zu sozialen Rängen sorgfältig, dann hat die Unordnung nichts, woraus sie entpringen kann. |
Xinxu, „Yiyong“; Xinxu jiaoshi 2001, S. 1042-1043 | 新序, „義勇“; 新序校釋 2001, 一零四二-一零四三頁 | 吾聞辭天下者,非輕其利也,(欲)以明其德也;不為諸侯者,非惡其位也,(欲)以絜(潔)其行(也)。 | Ich habe gehört, dass wenn jemand das Reich (tian xia 天下(N)) abtritt (ci 辭(V)), es nicht so ist, dass er seinen Nutzen geringschätzt, er tut es, um seine Güte (de 德(N)) zu verdeutlichen. Wenn jemand nicht als Regionalherrscher dient, ist es nicht so, dass er ihre Position (wei 位(N)) verabscheut, er macht es, um sein Betragen rein zu halten. |
Xinyu, „Bianhuo“; Xinyu jiaozhu 1986, S. 84 | 新語, „辨惑“; 新語校注 1986, 八四頁 | 夫言道因權而立,德因勢而行,不在其位者,則無以齊其政,不操其柄者,則無以制其剛。 | Nun sagt man, dass der Weg gemäß des politischen Gewichts (quan 權(N)) aufgestellt und Gunst (de 德(N)) gemäß der Machtposition (shi 勢/埶(N)) vergeben wird. Ist man jemand, der nicht in einer solchen Position (wei 位(N)) ist, dann hat man keine Möglichkeit, seine Herrschaft (zheng 政(N)) ordentlich zu stimmen; ist man jemand, der nicht solche Schalthebel (bing 柄/秉(N)) in der Hand hält, dann hat man keine Möglichkeit, seine Herrschaftsgrundlagen zu kontrollieren (zhi 制(V)). |
Yantie lun, Juan er, „Ci fu“; Yantie lun jiaozhu 1992, S. 131 | 鹽鐵論, 卷二, „刺復“; 鹽鐵論校注 1992, 一三一頁 | 太公相文、武以王天下,管仲相桓公以霸諸侯。故賢者得位,猶龍得水,騰蛇游霧也。 | Herzog (gong 公(N)) Tai diente als Kanzler (xiang 相(V)) für Wen und Wu, um über die Welt (tian xia 天下(N)) zu herrschen (wàng 王(V)), Guanzhong diente als Kanzler (xiang 相(V)) für Herzog (gong 公(N)) Huan, um Hegemon (ba 霸/伯(V)) über die Lehnsherren zu werden. Bekommt jemand, der fähig ist, folglich eine Position (wei 位(N)), ist dies wie ein Drache, der Wasser bekommt, wie eine fliegende Schlange, die durch Nebel schweift. |
Yuejue shu, „Qing di neizhuan“; Yuejue shu 1985, S. 39 | 越絕書, „請糴內傳“; 越絕書 1985, 三九頁 | 臣聞君人者,必有敢言之臣;在上位者,必有敢言之士。如是,即慮日益進而智益生矣。胥,先王之老臣,不忠不信,不得為先王臣矣。 | Euer Minister (chen 臣(N)) hat gehört, dass derjenige, der als Fürst (jun 君(V)) über die Menschen regiert, gewiss Minister (chen 臣(N)) haben muss, die sich trauen, aufzusprechen (gan yan 敢言); derjenige, der in höherem Status (wei 位(N)) ist, muss gewiss Dienstmänner (shi 士(N)) haben, die sich trauen, aufzusprechen (gan yan 敢言). Wenn dem so ist, dann kommen Pläne von Tag zu Tag mehr hervor und eure Weisheit wird mehr und mehr entspringen. Xu war ein alter Minister (chen 臣(N)) des früheren Königs (wang 王(N)), wäre er nicht loyal und aufrichtig gewesen, hätte er keine Gelegenheit gehabt, für den früheren König (wang 王(N)) als Minister zu dienen (chen 臣(V)). |