RvL-Bd.1-099

Aus Macht und Herrschaft
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Werk
Titel  
Verfasser*in Jacob Veter
Abfassungsjahr/-zeitraum 1450-1500
Berichtszeitraum 1450-1500
geographischer Raum Österreich, Wien
Sprache(n) Hochdeutsch
Ausgabe/Edition
Titel Die Historischen Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 16. Jh.
Herausgeber*in/Editor*in Rochus von Liliencron
Übersetzer*in  
Erscheinungsjahr 1865
Erscheinungsort Leipzig
Verlag F.C.W. Vogel
Reihe Bd. 1
ISBN  
Onlinezugriff (URL) https://books.google.de/books?id=bSoPAAAAQAAJ&redir_esc=y
Sprache(n) Deutsch
Kurztitel Die historischen Volkslieder der Deutschen
Werk Rochus von Liliencron: Die Historischen Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 16. Jh. - Bd. 1
Teilprojekt 10 - TP Kellermann

 

Liednr. 99
Umfang 30 Strophen à 8 Verse
Form Kreuzreim
Ton/Melodie  
Sprache Hochdeutsch
Thema Zusammenschluss der österreichischen Bevölkerung (alle Stände) unter Ulrich Eizinger (federführend), Friedrich von Hohenberg und dem Fürsten von Zilly mit Ungarn und Böhmen, um die Auslieferung von König Ladislaus gegen Kaiser Friedrich III. durchzusetzen.
Kontext
Autor Jacob Veter
Information zum Autor Das Lied Jacob Veters könnte im Auftrag von Eizinger verfasst worden sein, meint Liliencron.
Information zum Lied Lied wurde aus zwei verschiedenen Fassungen im selben Ton zusammengesetzt. Liliencron vermutet, dass die Strophen 1-13 (12-13 eventuell ein wenig anders) nebst Strophe 30 eine Fassung bildeten und die Strophen 14-29.
Entstehungsjahr Liliencron vermutet unmittelbar nach Ladislaus´Auslieferung Anfang September 1452.
Datum des Ereignisses 1451 begibt sich König Friedrich III. zur Kaiserkrönung und Vermählung nach Rom in Begleitung von Ladislaus; Ende 1451 bis 1452 formiert sich der Bund; 27. August 1452 Umlagerung von Neustadt und Besetzung einer Mühle; 28. August Kampf; 04. September Auslieferung Ladislaus´ an Graf von Zilly

 

Stimme

Selbstnennung

Belegstelle Signatur
29,7f.; 30,7f. Jacob Veter all der welt spiegler ist er genant

Sprecherprofil

Belegstelle Zitat
1,2 ich
2,1 wir

Selbstreferenz

Belegstelle Zitat Anmerkung
10,5f. und mer der ritterschaft, die ich nit genennen mag Unfähigkeitsbekundung
23,1f. Ich waiß nit wie sis mainten, die unsern leut hinvor
29,1-4 Der uns das lied gesungen hat, scholt ir in erkennen wol, er get in chainen weisen rat, sein roch ist narren vol
30,1-6 Der uns das lied gesungen hat, armuot hat in umbfangen, sie tuot im chrenchen fruo und spat sein peutel ist im swanger gar selten hat er peraites geld, das tuot im sicher ant.

Selbstlegitimation

Belegstelle Zitat Anmerkung
14,5f. do habent sie gestiftet gar, als man uns schreiben tut Berufung auf schriftliche Quelle
14,1f. Nun mugt ir horen al geleich, was ich sing, das ist war Wahrheitsbeteuerung
15,4 das gelaubt mir sicherleich! Wahrheitsbeteuerung
16,6 glaubt mir, ich sag euch recht Wahrheitsbeteuerung
26,4 das sing ich offenbar Wahrheitsbeteuerung
26,8 das sing ich euch fürwar Wahrheitsbeteuerung
27,2 ich sag euch das fur war Wahrheitsbeteuerung
29,5-7 do chunig Lasla zuo Wien inrait, dapei man in erchant: Jacob Veter Augenzeugenschaft

 

Faktualisierungsstrategien

Zeitangaben

Belegstelle Zitat Anmerkung
14,4 im zwei und funfzigsten jar 1552

 

Ortsangaben

Belegstelle Ort
7,3 Burg Greifenstein (Niederösterreich)
9,7 Maurperg / Maribor
11,1 Wien
18,2 Schloss Orth
20,2 Wiener Neustadt
22,6 Mühle nahe dem Tor an der Wiener Seite

 

 

Namen

Belegstelle Name
1,3 Ladislaus Postumus
7,1 Ulrich von Eyczing
7,2 Friedrich von Hohenberg
7,8 Ulrich II. (Cilli), Graf
9,1 Niklas Truchsetz
9,3 Wolfgang von Roggendorf
9,5 Sigmund Fritzendorf
10,3 Georg von Kuenring
10,4 Wilhelm von Lichtenberg
10,4 Heinrich von Lichtenberg
11,7 Bernhard VII. (Lippe), Graf
11,8 Wolfgang V. von Walsee
12,7 Friedrich III. (HRR)
21,4 Heinrich IV. von Rosenberg
27,3 Johann Ungnad
27,5 Walther Zebinger
29,7 Jacob Veter

Ereignisse

Belegstelle Ereignis
24,4 Waffengewaltam 28. August 1452, "daraus hat man geschoßen"
25,1f. Verhandlungen bis zum 04. September 1452, "Ains frides sie pegerten unz auf den achten tag"
29,5 04. September Auslieferung von König Ladislaus "do chunig Lasla zu Wien inrait"

 

Zahlen

Belegstelle Zahl Anmerkung
25,1f. Ains frides sie pegerten unz auf den achten tag Dauer der Verhandlungen

Rezeptionslenkung

Bewertung durch den Dichter

Belegstelle Anmerkung
  Klage über die schlechten Verhältnisse in Ungarn, Böhmen, Österrreich und Mähren
  Lob der Mitglieder des Bundes und der Wiener Bevölkerung
  Kritik an Kaiser Friedrich und an den kaiserlichen Truppen sowie an allen, die sich nicht dem Bund angeschlossen haben
  indirekter Spott über schnelle Niederlage des Kaisers
  Schelte der Kaisertreuen
  laue Verteidigung des Kaisers

Apostrophe, Widmung

Belegstelle Zitat Anmerkung
28,1-5 Das lied sei gesungen dem fursten hoch geporen, von chaiserstam entsprungen, got hat in außerchoren zu trost geporn der christenhait Widmung an König Ladislaus

Moral, Didaxe, Exempel

Belegstelle Zitat Anmerkung
6,3-6 Ir mugt noch wunder sprechen, wan ers wirt merchen recht: die im sind treu gewesen, wirt er pegaben wol Warnung, Drohung an die Gegner von Ladislaus´ Auslieferung

Aufruf/Appell

Belegstelle Zitat Anmerkung
4,7-8 Nun ist uns der herr gegeben, der es zu wenden hat. indirekter Aufruf und Forderung an König Ladislaus
15,3 Der chunig (…) pedarf wol wiz und

 

Gebet

Belegstelle Zitat Anmerkung
Str. 1-3   Eingangsgebet zu Gott, Jesus und Maria
10,7 got tail in mit sein chraft! Anrufen Gottes und Bitte um Legitimation Ladislaus´
28,4f. got hat in außerchoren zu trost geporn der christenhait Lobpreisung von Gottes Werk

 

[[Category:Lied wurde aus zwei verschiedenen Fassungen zusammengesetzt. Liliencron vermutet, dass die Strophen 1-13 (12-13 eventuell ein wenig anders) nebst Strophe 30 eine Fassung bildeten und die Strophen 14-29 eine zweite Fassung darstellen; die erste Fassung fokussiert demnach die äußeren Umstände des Konflikts und die zweite Fassung vertieft die kriegerische Auseinandersetzung zwischen dem Bund und den Kaisertreuen.]]