RvL-Bd.1-110

Aus Macht und Herrschaft
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Werk
Titel  
Verfasser*in Hans Rosenplüt
Abfassungsjahr/-zeitraum 1450-1500
Berichtszeitraum 1450-1500
geographischer Raum Süddeutschland
Sprache(n) Hochdeutsch
Ausgabe/Edition
Titel Die Historischen Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 16. Jh.
Herausgeber*in/Editor*in Rochus von Liliencron
Übersetzer*in  
Erscheinungsjahr 1865
Erscheinungsort Leipzig
Verlag F.C.W. Vogel
Reihe Bd. 1
ISBN  
Onlinezugriff (URL) https://books.google.de/books?id=bSoPAAAAQAAJ&redir_esc=y
Sprache(n) Deutsch
Kurztitel Die historischen Volkslieder der Deutschen
Werk Rochus von Liliencron: Die Historischen Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 16. Jh. - Bd. 1
Teilprojekt 10 - TP Kellermann

 

Liednr. 110
Umfang 248 Verse
Form Paarreimrede
Ton/Melodie  
Sprache Hochdeutsch
Thema Lob auf Herzog Ludwig von Bayern; die "Richtung im Felde bei Roth" zwischen dem Herzog, Pfalzgrafen Friedrich, Herzog Wilhelm von Sachsen, den Bischöfen von Würzburg, Bamberg, Augsburg, Eichstätt, und ihrem Gegner, dem Markgrafen Albrecht Achill.
Kontext
Autor Hans Rosenplüt
Information zum Autor Kellermann 2000; Reichel 1985
Entstehungsjahr Kurz nach der "Richtung im Felde bei Roth" am 23. Juni 1460
Datum des Ereignisses Krieg zwischen Herzog Ludwig und Markgraf Albrecht vom 30. März - 27. Juni 1460Der Datenwert „Krieg zwischen Herzog Ludwig und Markgraf Albrecht vom 30. März - 27. Juni 1460“ besteht aus mehr als den drei für die Interpretation der Datumsangabe erforderlichen Bestandteilen.

 

Stimme

Selbstnennung

Belegstelle Signatur
248 So hat geticht snepperer Hanns Rosenplut


Sprecherprofil

Belegstelle Zitat
1 ich


Selbstreferenz

Belegstelle Zitat Anmerkung
1-11 Eins tags spaciert ich ... Spaziergangseinleitung
12-18 die aller wunder schonsten twergen erplickt ich Begegnung mit Zwergin
29-32 ir schone, ich bin kein ungehewer und bin ein fremder abenteurer zu fursten herren kunig und keiser und bin irer wapen ein nachreiser. Selbstvorstellung
54 bei den allen ich keinen vinden kund Informationsmangel
64-66 noch wurd mir kein solicher bekant und hab nie keinen bei in erforscht, davon ich frolich reden torst. Informationsmangel
111f. Wie mocht ich dann sein titulum nidern! seiner eren polz wil ich recht vidern
196 da hab ich das geticht new außgesundert. Datierung des Liedes


Selbstlegitimation

Belegstelle Zitat Anmerkung
32-35 ich bin irer wapen ein nachreiser, nach Adams ere zu plasanieren und auch ir varb zu difidiren, und such an iren hofen mein narung. Dichter gibt sich als Herold aus
49-71 ich hab durchsucht ... des gleichen ich kaum lebendig weiß auf aller weiten erden kreiß von orient biß zum nidergang. Augenzeugenschaft und Hörensagen als "fremder abenteurer" (vgl. 30)
86 mit warheit ich das von im kunde Wahrheitsbeteuerung
92 Sein wapen wil ich euch nu erclern

 

Faktualisierungsstrategien

Zeitangaben

Belegstelle Zitat Anmerkung
193-195 am mantag dort vor sant Johanns tag im sechzisten jare nach vierzehenhundert Friedensschluss am 23. Juni 1460


Ortsangaben

Belegstelle Ort
49 dreu Indian / dazu gehören wohl das Mogulreich und zwei Halbinseln
51 Kathei / Cathay, also China, hauptsächlich Nordchina oder das Reich der Katai
52 kunigreich von Barbarei
53 keisertum von Trebisund
58 Granaten / Granada
58 Palmerin / Palmyra
59 Hispania / Spanien
60 Allageier / Algier
60 Arigan / Königreich Aragón
61 Applas
61 Cecilia / Neapel
63 Frankreich
63 England
67 teutsche land
104 Beiern land / Bayern
138 Bamberg
138 Würzburg
153 Nürnberg


Namen

Belegstelle Name
50 Priesterkönig Johannes
51 Khagan oder Großkahn
59 Sultan
83 Ludwig IX. (Bayern)
151 Peter von Schaumberg, Kardinal und Bischof von Augsburg
157 Albrecht Achilles
173 Wilhelm III. von Sachsen, Herzog
183f. Johann III. von Grumbach, Bischof von Würzburg
226 Gottfried von Bouillon
33 Personen aus der Bibel oder Sagen: Adam
88 Hector von Troja
211 Samson
212 Abraham
213 Jeremias
214 Histias
215 Gideon
216 Solomon
217 Kaiser Otto mit dem Barte
218 Lot
221 Köing Asarja
222 Zacharias
223 Noah
224 Daniel
227 König Eckart
229 König Nebukadnezar
230 Esther
231 Judith
232 König David
233 Susanna

Ereignisse

Belegstelle Ereignis
121 der ist zuvelde gelegen neunzig tag
193-196 Die richtigung geschah am mantag

Zahlen

Belegstelle Zahl
93-95 der stet gehalbiert in zwei teil (…) in einundzwanzig teil gedifidiert
121 ist zuvelde gelegen neunzig tag
195 im sechziundzwagsten jare nach vierzehenhundert

 

Rezeptionslenkung

Bewertung durch den Dichter

Belegstelle Zitat Anmerkung
84-89 [[Bewertung::kein persefang so weit nie kam, daß er des fursten gleichen funde; [...] wann er ist mild und tugentleich, daß er Hector von Troya ist gleich mit manheit und mit heldes hut.]] Lob auf Herzog Ludwig
148f. gib lon allen den, die nach haben geschoben und disen krieg haben gemacht slecht Lob auf alle Kriegsteilnehmer
173-179   Lob auf Wilhelm von Sachsen
183-189   Lob auf Bischof Johann von Würzburg
191f. Wann wer fride macht hie in diser zeit, dorumb im got dort den ewigen lon geit. Zeitkritik
197-199   Kritik an einigen deutschen Herrscherfiguren

Apostrophe, Widmung

Belegstelle Zitat Anmerkung
208 den fursten hie in meinem geticht Widmung

Moral, Didaxe, Exempel

Belegstelle Zitat Anmerkung
170f. Die sele empfecht kein großer heil, dann wer seinen bosen eigen willen pricht Moral
158f. der ließ den krieg auch machen slecht, der hat die frumen sich laßen weisen Albrecht Achill ist Exempel

Aufruf/Appell

Belegstelle Zitat Anmerkung
189f. halt auf die hellischen valken und sperber, die allen selen nach sweimen und schießen! Aufruf an Jesus und Gott und implizit an alle, gegen einige dt. Herrscherfiguren vorzugehen

Gebet

Belegstelle Zitat Anmerkung
141-146   Lobpreisung von Gott
147-156   Dankesgebet für die Kriegsteilnehmer
161-164 und gebe im dort die ewigen ru und fließ im furbaß sein herz zu, daß aller zorn dorinn erlesch und furbaß keinen zorn seinen veinden auß dresch! Fürbitte für Herzog Albrecht Achill
197-247   Fürbitte an Jesus für Kriegsteilnehmer und Fürsten