RvL-Bd.1-101

Aus Macht und Herrschaft
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Werk
Titel  
Verfasser*in  
Abfassungsjahr/-zeitraum  
Berichtzeitraum  
geographischer Raum  
Sprache(n)  
Ausgabe/Edition
Titel Die Historischen Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 16. Jh.
Herausgeber*in/Editor*in Rochus von Liliencron
Übersetzer*in  
Erscheinungsjahr 1865
Erscheinungsort Leipzig
Verlag  
Reihe Bd. 1
ISBN  
Onlinezugriff (URL)  
Sprache(n)  
Kurztitel  
Werk Rochus von Liliencron: Die Historischen Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 16. Jh. - Bd. 1
Teilprojekt 10 - TP Kellermann

 

Liednr. 101
Umfang 27 Strophen à 6 Verse, Strophe 1 und 6 à 5 Verse
Form Strophen mit 6 Versen: aabccb, Strophen mit 5 Versen: aabbx
Ton/Melodie
Sprache niederdeutsch
Thema Der durch den Lüneburger Prälatenkrieg entstandene Konflikt zwischen dem ursprünglichen Rat und den sogenannten Sechzigern, einer Vereinigung von Zünftlern, die den alten Rat absetzten. Strophen 1-6: Lied 1 und 2; [[Thema::Klage über den Umgang mit dem vom Papst verhängten Bann über Lüneburg; Strophen 7-15: Lied 1, pro alter Rat, ironisierte Schelte auf einzelne Mitglieder der Sechziger; Strophen 16-26: Lied 2 pro Sechziger]]; Parodie auf Lied 1
Kontext
Autor
Entstehungsjahr Abfassung des Liedes 1 zwischen Ostern und dem 15. Juli 1455; Abfassung des Liedes 2 nach der Wiedereinsetzung des alten Rates und vor Aufhebung des Bannes, also im Winter 1456
Datum des Ereignisses 11Der Datenwert „Ereigniskette: 1452 Abgesandte des Rats nach Rom (Str. 17 ; 19); Verkündung des päpstlichen Bannes Ende 1453; Stürmung des Rathauses durch die Sechziger am 18.11.1454; Hilferuf nach Lübeck und Hamburg (Str. 22-24); Rücktritt von Ratsherr Barthold Wittik am 23.11.1454; Dietrich Wulsche erkauft sich Ende 1454 seine Stimme (Str. 11); Sechziger brechen den Meineid, den sie dem alten Rat geleistet hatten (Str.7), Flucht des alten Rats (Str. 9“ enthält „“ als Stundenangabe, die für die 2-mal-12-Stunden-Zählung ungültig ist.

 

Stimme

Selbstnennung

-

Sprecherprofil

Belegstelle Zitat
Abfassung des Liedes 1 zwischen Ostern und dem 15. Juli 1455
Abfassung des Liedes 2 nach der Wiedereinsetzung des alten Rates und vor Aufhebung des Bannes, also im Winter 1456

Selbstreferenz

Belegstelle Zitat Anmerkung
Str. 27 De dut led hest gedicht, he dede dat van rechter plicht, he konde des nicht wol laten: sin funde in den torne gesattet darinne geschattet, - darumme will ik dat haten!

Selbstlegitimation

Belegstelle Zitat Anmerkung
7,5 de ward ik nu gehen Position als Berichterstatter
21,3-6 indirekte Beglaubigung

 

Faktualisierungsstrategien

Zeitangaben

-

Ortsangaben

Belegstelle Ort
1,3 Lünäborch
22,4 Lubek
22,4 Hamborch

Namen

Belegstelle Name
2,1 Papst Nikolaus V.
2,1 Kaiser Friedrich III.
7,2 Ludwig Barendorp
7,2 Gobel der Höke
8,1 Johann Sprinintgut
Meister Helmhold
11,1 Dietrich Wulsche
11,6 Ludwig Barendorp
12,1 Claus Viskule
13,1 Dietrich van Daffel
Str. 14 Hans und Johann Sankenstede
15,1 Hanns von Winthen
16,1 Marquardus
17,1 Claus Stateo
18,1 Dietrich Springintgut
19,1, Claus Graurock 19,2 Otto Berlin
19,3 Probst Heinrich Lange
19,4 -Liliencron interpretiert sie als Spottnamen Langes Herr Nunnenstoter und Herr Kerkensang
23,1 Ratsherr Barthold Wittik
24,1 Johann Lüneborg
24,1 Wilhelm van Ralwen
24,4 Heinrich Lopow
24,4 Detlef Bremer

Ereignisse

Belegstelle Ereignis
6,1-2 De pawest hest sine vormaledienge geven over den olden rat

Zahlen

-

 

Rezeptionslenkung

Bewertung durch den Dichter

Belegstelle Zitat Anmerkung
1,2 er (der Rat) und recht liggen in groten dwengen Klage über die aktuelle Situation
2,1 Se achten noch pawstes edder keisers gebod Anklage pro Sechziger
3,4 se sin geschaten sunder schuld und pro alter Rat:
4,5-6 de breve sin an de borger kamen und nicht vornamen, se willen vorbat reven. Kritik an der Unterbindung der Meinungsfreiheit
6,4-5 se willen na örem willen leven, und wilt nicht beven Postion des alten Rats
10, 5-6 so moge gi de frund mit vorrederie umbringen. Zitat einer Weissagung nach der der alte Rat ausgelöscht werden kann
Str. 11-15 ironisches Lob für Dietrich Wulsche, Claus Viskule, Dietrich van Daffel, Hans Sankenstede und Hanns von Winthen
Str. 16-19 Parodie auf und Kritik an Anhängern des alten Rats
21,4-5 ik wet dat god nicht to laten will öre apenspil Kritik am Betragen der Hansestädte und der Bewohner Lüneburgs
22,6 [[Bewertung::dat was dat gude rode gold [...] se drivet ören willen dar mede.]] Warnung vor Bestechung
24 Warnung vor dem Eingreifen der Hansestädte
Str. 26 Drohung an Lübeck und Hamburg

Apostrophe, Widmung

-

Moral, Didaxe, Exempel

Belegstelle Zitat Anmerkung
5,5-6 wat me öne dot, dasulve moge gi emfangen Moral
20,6 de klocken des se gegaten han, alles twifels an, se kumpt öne sulvest to der döre!
25,2-3 wat me den van Luneborch dot, dat geld ju sulven mede!

Aufruf/Appell

Belegstelle Zitat Anmerkung
20,3 dat mot noch alle her vöre! Aufruf zur Aufdeckung der Missetaten des alten Rats
25,5-6 ik hape it werde gewraken, in etlichen Hensesteden indirekter Aufruf zur Rache

Gebet

Belegstelle Zitat Anmerkung
1,2 Ach Gott wes schall ik nu betengen Anrufung Gottes
5,4 hir denket an gi stede god