RvL-Bd.1-115
Version vom 6. März 2021, 16:03 Uhr von Kellermann (Diskussion | Beiträge)
Werk | |
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Titel | |
Verfasser*in | Hans von Westernach |
Abfassungsjahr/-zeitraum | 1450-1500 |
Berichtszeitraum | 1450-1500 |
geographischer Raum | Südwestdeutschland, Kurpfalz |
Sprache(n) | Hochdeutsch |
Ausgabe/Edition | |
Titel | Die Historischen Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 16. Jh. |
Herausgeber*in/Editor*in | Rochus von Liliencron |
Übersetzer*in | |
Erscheinungsjahr | 1865 |
Erscheinungsort | Leipzig |
Verlag | F.C.W. Vogel |
Reihe | Bd. 1 |
ISBN | |
Onlinezugriff (URL) | https://books.google.de/books?id=bSoPAAAAQAAJ&redir_esc=y |
Sprache(n) | Deutsch |
Kurztitel | Die historischen Volkslieder der Deutschen |
Werk | Rochus von Liliencron: Die Historischen Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 16. Jh. - Bd. 1 |
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Teilprojekt | 10 - TP Kellermann |
Liednr. | 115 | ||||
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Umfang | 53 Strophen à 8 Verse | ||||
Form | ababcdcd, Kreuzreim | ||||
Ton/Melodie | |||||
Sprache | Hochdeutsch | ||||
Thema | Bericht über die Schlacht von Seckenheim, Teilnehmer und Folgen, geschildert aus der Perspektive eines Augenzeugen des besiegten Lagers. | ||||
Kontext | |||||
Autor | Hans von Westernach | ||||
Information zum Autor | Ob der Dichter Angehöriger des Adelsgeschlechts von Westernach (bayerisches Landgericht Mindelheim) war, wie Liliencron meint, ist ganz unsicher; daß er 1456 Gefangener bei der Schlacht von Seckenheim war, ebenfalls (vgl. Backes 1992) | ||||
Information zum Lied | Forschung: U.Müller VL3; Kellermann 2000, 2021; Pfeil 2013; Fragment; Edition Pfeil 2013 | ||||
Entstehungsjahr | 1462 | ||||
Datum des Ereignisses | 30. Juni 1462: Schlacht bei Seckenheim |
Stimme
Selbstnennung
Belegstelle | Signatur |
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48,3f. | ich kenn mich Hans von Westernach, daß ich trag esels oren |
Sprecherprofil
Belegstelle | Zitat |
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14,7 | ich |
48,8 | wir |
Selbstreferenz
Belegstelle | Zitat | Anmerkung |
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22,3 | Ich wünscht | |
28,1 | Mein herr von Meinz | Herrennennung |
39,1f. | Dem pfalzgraf gib ich ganz das lob, die er und auch den preise | |
45,4-46,7 | wer er gen mir nur milde und ließ mich auß ... und schluß mich nicht ins ..g..haus, so wers ein guter herre. Ich wollt, es wer im izt zu sinn, daß er mich ließe springen, und wann ich seß so lang noch inn, so lernt ich doch nicht singen! Meins singens ton der laut nicht schon und tu doch dichten treiben | Heische und Unfähigkeitsbeteuerung |
46,6-7 | Meins singens ton der laut nicht schon und tu doch dichten treiben | |
48,2-4 | weiber machen in zum toren; ich kenn mich Hans von Westernach, daß ich trag esels oren! | |
53,1f. | Hiemit so hat dis lied ein end, mein sagen und mein singen |
Selbstlegitimation
Belegstelle | Zitat | Anmerkung |
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26,4-5 | ir blut tet in außfließen von brust und milz | Augenzeugenschaft als Kriegsteilnehmer unter Adolf von Nassau |
30,7-8 | in freud der pfalzgraf da einreit mit höfelichem prangen | |
28,1 | Mein herr von Meinz fast da umb reit | |
7,1-2 | Graf Emich was auch gut im schimpf, das hört man von im sagen | Hörensagen |
41,3 | man list er wer herr Davids stamm | Berufung auf schriftliche Quelle |
18,1-2 | Ich hab gelobt die ein partei, so lob ich auch die andere | ausgewogene Berichterstattung |
Faktualisierungsstrategien
Zeitangaben
-
Ortsangaben
Belegstelle | Ort |
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30,1 | Heidelberg |
41,1 | Armenien |
Namen
Belegstelle | Name |
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1,1 | Kurfürst Friedrich von der Pfalz |
4,1 | Rheingraf Johann |
6,1 | Erzbischof Diether von Isenburg |
7,1 | Graf Emich von Leiningen |
8,1 | Graf Hans von Eberstein |
8,5 | Graf Sigmund zu Gleichen |
12,5 | Bischof Georg von Metz |
14,1 | Markgraf Karl von Baden |
15,1 | Graf Ulrich von Württemberg |
28,1 | Erzbischof Adolf von Nassau |
35,1 | Bischof Johann von Speyer |
37,8 | Papst Pius II. |
38,1 | Kaiser Friedrich III. |
48,3 | Hans von Westernach |
Ereignisse
Belegstelle | Ereignis |
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28,7 | Ein end so het derselbig tanz |
30,1-2 | Zu Heidelberg fiert man si ein mit gar eim großen schalle |
Zahlen
-
Rezeptionslenkung
Bewertung durch den Dichter
Belegstelle | Zitat | Anmerkung |
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3,1-3 | Si warn zu beiden seiten keck und ließens an mit eile, da wollt kein teil nicht weichen weck | Grundstimmung |
Str. 4-8 | Lob auf Anhänger Friedrichs | |
Str. 12-13 | Kritik an Bischof Georg von Metz und seinem Gefolge | |
Str. 14 | Kritik an Markgraf Karl von Baden | |
15, 3-5 | in half da nicht | Verspottung von Graf Ulrich von Württemberg boz niesewurz! |
16,5-8 | begern der beut nicht mer daselbst zu holen, und welcher nimmer darnach geit, der tunkt mich sein zu tolle. | Versprechen, sich zu ergeben |
Str. 20 | Lob auf Friedrichs Gegner | |
22,3-5 | Ich wünscht, daß unglück werd der schanz, die flohen von irn herren! | Verfluchung aller flüchtig gewordenen Kriegsteilnehmer |
30,4-6 | die armen gfangnen alle; sie haten leid, die andern freud | Grundstimmung nach Kampf |
Str. 39-44 | Lob auf Kurfürst Friedrich, Ahnengeschichte, intertextueller Verweis auf Rolandslied | |
Apostrophe, Widmung
Belegstelle | Zitat | Anmerkung |
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39,1-2 | Dem pfalzgraf gib ich ganz das lob, die er und auch den preise | Widmung an Pfalzgraf und alle mutigen Kämpfer |
52,3-5 | die kecken soll man werde han, (…) ich bin in hold, lob si für gold" |
Moral, Didaxe, Exempel
Belegstelle | Zitat | Anmerkung |
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2,7-8 | ieder teil meint, si gewunnens spil in socher großen sachen. | Moral |
24,3-6 | [[Moral, Didaxe, Exempel::allein an got ligt glück und heil, [...] wem er gibt kraft, der wirt sighaft, dem mag es niemand wenden]] | |
25,7-8 | Die ere soll man werter hon, dann lange tag erwelen! |
Aufruf/Appell
Belegstelle | Zitat | Anmerkung |
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22,5-8 | sie seind nicht wert, daß sie ein schwert mer nemen in ir hende, ein hensin strick werd inen bschert und rechter böswicht ende! | Aufruf, alle geflohenen Kriegsteilnehmer zu bestrafen |
49,1-4 | Ir herold und persevant, mich dunket, ir seind metzen, so ir izt ewer rede lant, daß ir dazu nicht schwetzen. | Aufruf an Herolde, schonungslose Berichterstattung über die geflohenen Kriegsteilnehmer vorzunehmen |
Gebet
Belegstelle | Zitat | Anmerkung |
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53,3-8 | got seine gnad uns allen send, laß uns nicht misselingen ja an der sel! Wie es denn sel gang hie uf dieser erden, so schwin uns got doch dort vor quel und laß sein reich uns werden! | Gebet |