RvL-Bd.1-115

Aus Macht und Herrschaft
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Werk
Titel  
Verfasser*in Hans von Westernach
Abfassungsjahr/-zeitraum 1450-1500
Berichtszeitraum 1450-1500
geographischer Raum Südwestdeutschland, Kurpfalz
Sprache(n) Hochdeutsch
Ausgabe/Edition
Titel Die Historischen Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 16. Jh.
Herausgeber*in/Editor*in Rochus von Liliencron
Übersetzer*in  
Erscheinungsjahr 1865
Erscheinungsort Leipzig
Verlag F.C.W. Vogel
Reihe Bd. 1
ISBN  
Onlinezugriff (URL) https://books.google.de/books?id=bSoPAAAAQAAJ&redir_esc=y
Sprache(n) Deutsch
Kurztitel Die historischen Volkslieder der Deutschen
Werk Rochus von Liliencron: Die Historischen Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 16. Jh. - Bd. 1
Teilprojekt 10 - TP Kellermann

 

Liednr. 115
Umfang 53 Strophen à 8 Verse
Form ababcdcd, Kreuzreim
Ton/Melodie  
Sprache Hochdeutsch
Thema Bericht über die Schlacht von Seckenheim, Teilnehmer und Folgen, geschildert aus der Perspektive eines Augenzeugen des besiegten Lagers.
Kontext
Autor Hans von Westernach
Information zum Autor Ob der Dichter Angehöriger des Adelsgeschlechts von Westernach (bayerisches Landgericht Mindelheim) war, wie Liliencron meint, ist ganz unsicher; daß er 1456 Gefangener bei der Schlacht von Seckenheim war, ebenfalls (vgl. Backes 1992)
Information zum Lied Forschung: U.Müller VL3; Kellermann 2000, 2021; Pfeil 2013; Fragment; Edition Pfeil 2013
Entstehungsjahr 1462
Datum des Ereignisses 30. Juni 1462: Schlacht bei Seckenheim

 

Stimme

Selbstnennung

Belegstelle Signatur
48,3f. ich kenn mich Hans von Westernach, daß ich trag esels oren


Sprecherprofil

Belegstelle Zitat
14,7 ich
48,8 wir



Selbstreferenz

Belegstelle Zitat Anmerkung
22,3 ich wünscht
28,1 Mein herr von Meinz Herrennennung
39,1f. Dem pfalzgraf gib ich ganz das lob, die er und auch den preise
45,4-46,7 wer er gen mir nur milde und ließ mich auß ... und schluß mich nicht ins ..g..haus, so wers ein guter herre. Ich wollt, es wer im izt zu sinn, daß er mich ließe springen, und wann ich seß so lang noch inn, so lernt ich doch nicht singen! Meins singens ton der laut nicht schon und tu doch dichten treiben Unfähigkeitsbekundung und Heische
48,2-4 weiber machen in zum toren; ich kenn mich Hans von Westernach, daß ich trag esels oren!
53,1f. Hiemit so hat dis lied ein end, mein sagen und mein singen

Selbstlegitimation

Belegstelle Zitat Anmerkung
7,1f. Graf Emich was auch gut im schimpf, das hört man von im sagen Hörensagen
18,1f. Ich hab gelobt die ein partei, so lob ich auch die andere Ausgewogene Berichterstattung
26,4f. ir blut tet in außfließen von brust und milz Augenzeugenschaft als Kriegsteilnehmer unter Adolf von Nassau
28,1 Mein herr von Meinz fast da umb reit Augenzeugenschaft als Kriegsteilnehmer unter Adolf von Nassau
30,7f. in freud der pfalzgraf da einreit mit höfelichem prangen Augenzeugenschaft als Kriegsteilnehmer unter Adolf von Nassau
41,3 man list er wer herr Davids stamm Berufung auf schriftliche Quelle
Str. 49f.   Aufgabe eines Publizisten zu schelten
52,3-5 die kecken soll man werde han, ich tu si fleißig preisen, ich bin in hold, lob si für gold Aufgabe eines Publizisten zu loben

Faktualisierungsstrategien

Zeitangaben

-


Ortsangaben

Belegstelle Ort
30,1 Heidelberg
41,1 Armenien


Namen

Belegstelle Name
1,1 Friedrich I. (Pfalz), Kurfürst
4,1 Möglicherweise Rheingraf Johann IV. von Dhaun oder Rheingraf Johann V. von Dhaun-Kyrburg
6,1 Diether von Isenburg, Erzbischof von Mainz
7,1 Emich von Leiningen, Graf
8,1 Hans von Eberstein, Graf
8,5 Sigmund zu Gleichen, Graf
12,5 Georg (Baden), Bischof von Metz
14,1 Karl I. (Baden), Graf
15,1 Ulrich V. (Württemberg), Graf
28,1 Adolf von Nassau-Wiesbaden-Idstein (1423-1475)
35,1 Johannes II. Nix zu Hoheneck, Bischof von Speyer
37,8 Papst Pius II.
38,1 Friedrich III. (HRR), Kaiser


Ereignisse

Belegstelle Ereignis
30. Juni 1462, finale Schlacht bei Seckenheim; Siegeszug mit den gefangenen Fürsten nach Heidelberg; Dichter gibt sich als ein Mitgefangener aus und erbittet vom Pfalzgrafen, den er lobt, die Freilassung

Zahlen

-

 

Rezeptionslenkung

Bewertung durch den Dichter

Belegstelle Anmerkung
  Drastische Schlachtenschilderung mit dem Bemühen, die Verdienste beider Parteien zu nennen
  Lob Friedrichs und seiner Anhänger
  Kritik an Bischof Georg von Metz und seinem Gefolge
Str. 14 Kritik an Markgraf Karl von Baden
  Spott über Graf Ulrich von Württemberg
  Lob der Gegner Friedrichs
  Verwünschung aller flüchtigen Kriegsteilnehmer
  ätiologisch unterfüttertesLob auf Kurfürst Friedrich


Apostrophe, Widmung

Belegstelle Zitat Anmerkung
39,1f. Dem pfalzgraf gib ich ganz das lob, die er und auch den preise Widmung an Pfalzgraf
52,3-5 die kecken soll man werde han, (…) ich bin in hold, lob si für gold" Widmung an alle mutigen Kämpfer


Moral, Didaxe, Exempel

Belegstelle Zitat Anmerkung
Str. 2 ... ieder teil meint, si gewunnens spil in socher großen sachen. Moral
24,3-6 allein an got ligt glück und heil, ... wem er gibt kraft, der wirt sighaft, dem mag es niemand wenden Moral
25,7f. Die ere soll man werter hon, dann lange tag erwelen! Sentenz
Str. 40-44 Pfalzgraf Friedrich als Exempel über seine Herkunft aus dem Geschlecht Rolands


Aufruf/Appell

Belegstelle Zitat Anmerkung
22,5-8 sie seind nicht wert, daß sie ein schwert mer nemen in ir hende, ein hensin strick werd inen bschert und rechter böswicht ende! Aufruf, alle geflohenen Kriegsteilnehmer zu bestrafen
49,1-6 Ir herold und persevant, mich dunket, ir seind metzen, so ir izt ewer rede lant, daß ir dazu nicht schwetzen. Schleift ewer recht, der eren knecht, ir sollt die flieher schenden Aufruf an Herolde, Schmähreden auf die geflohenen Kriegsteilnehmer zu verfassen


Gebet

Belegstelle Zitat Anmerkung
53,3-8 got seine gnad uns allen send, laß uns nicht misselingen ja an der sel! Wie es denn fel gang hie uf dieser erden, so schwin uns got doch dort vor quel und laß sein reich uns werden! Schlussgebet