wen 文(N)

Aus Macht und Herrschaft
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Teilprojekt 16 - TP Schwermann
Sprache Altchinesisch
Wortfeld Konkrete Herrschaftsmittel und -institutionen



Lexem

Lexem Wortart Übersetzung Anmerkung
wen 文 N (die) politischen / zivilen / zivilisierten Maßnahmen(im Gegensatz zu

Militärgewalt)

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Quelle deQuelle zhZitatÜbersetzung
Guanzi, „Ba xing“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 459管子, „霸形“; 管子校注 2004, 四五九頁是欲以文克齊,而以武取宋、鄭也。楚取宋、鄭而不知禁,是失宋、鄭也。Dies ist mit zivilen Maßnahmen (wen 文(N)) Qi zu unterdrücken, aber mit militärischen Maßnahmen (wu 武(N)) Song und Zheng einnehmen. Nimmt Chu Song und Zheng ein, und [wir] wissen nicht, es zu verhindern (jin 禁(V)), dann ist dies wie Song und Zheng zurückzulassen.
Guanzi, „Fa fa“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 298管子, „法法“; 管子校注 2004, 二九八頁文有三侑,武毋一赦。Bei zivilen Maßnahmen (wen 文(N)) gibt es drei Freisprüche, bei militärischen Maßnahmen (wu 武(N)) gibt es nicht eine Vergebung.
Guanzi, „Ren fa“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 909管子, „任法“; 管子校注 2004, 九零九頁故明王之所操者六:生之,殺之,富之,貧之,貴之,賤之。此六柄者,主之所操也。主之所處者四:一曰文,二曰武,三曰威,四曰德。此四位者,主之所處也。藉人以其所操,命曰奪柄。藉人以其所處,命曰失位。奪柄失位,而求令之行,不可得也。[Der Schalthebel], die der hellsichtige König (wang 王(N)) in den Händen hält, sind es sechs: sie [i.e. das Volk] leben lassen und es töten; es reich machen und es arm machen; es ehren und es erniedrigen; diese sechs Hebel (bing 柄/秉(N)) sind das, was der Herrscher (zhu 主(N)) in den Händen hält. Der Positionen, in denen der Herrscher verweilt, sind es vier: die erste heißt zivilisierte Maßnahmen (wen 文(N)), die zweite heißt militärische Maßnahmen (wu 武(N)), die dritte heißt Autorität (wei 威/畏(V)), die vierte heißt Charisma (de 德(N)). Diese vier Positionen (wei 位(N)) sind das, worin der Herrscher (zhu 主(N)) verweilt. Andere verleihen das, was sie in den Händen halten, [dies] nennt man der Schalthebel (bing 柄/秉(N)) bestohlen werden. Andere verleihen das, in dem sie verweilen, [dies] nennt man seine Position (wei 位(N)) verlieren (shi wei 失位). Seiner Schaltlhebel (bing 柄/秉(N)) bestohlen zu werden, seine Position zu verlieren (shi wei 失位), aber dennoch danach verlangen, dass Befehle (ming 命 / ling 令(N)) ausgeführt werden: dies kann nicht mit Erfolg belohnt werden.
Guanzi, „Xiao Kuang“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 440管子, „小匡“; 管子校注 2004, 四四零頁懷其文而畏其武。故殺無道,定周室,天下莫之能圉,武事立也。Sie schätzten seine zivilen Maßnahmen (wen 文(N)) und fürchteten (wei 威/畏(V)) seine militärischen (wu 武(N)), denn da er die, die vom Weg abgekommen waren, töten ließ, das Haus (shi 室(N)) der Zhou festigte und es auf der Welt (tian xia 天下(N)) niemanden gab, der sich im widersetzen konnte, etablierte er sich in militärischen (wu 武(N)) Angelegenheiten.
Hanfeizi, „Jie lao“; Hanfeizi jijie 1998, S. 151韓非子, „解老“; 韓非子集解 1998, 一五一頁故萬物必有盛衰,萬事必有弛張,國家必有文武,官治必有賞罰。Folglich müssen die hunderttausend Dinge über Aufblühen und Vergehen verfügen, die zehntausend Angelegenheiten über Lockerung und Anspannung, der dynastische Verband (guojia 國家(N)) über zivile (wen 文(N)) und militärische Maßnahmen (wu 武(N)), die Verwaltung (guan 官(N))(zhi 治(N)) über Belohnungen (shang 賞(N)) und Strafen (fa 罰(N)).
Huainanzi, „Binglüe xun“; Huainanzi jishi 1998, S. 1065-1066淮南子, „兵略訓“; 淮南子集釋 1998, 一零六五-一零六六頁故文之所以加者淺,則勢之所勝者小,德之所施者博,而威之所制者廣。威之所制者廣,則我強而敵弱矣。Deshalb gilt: Ist das, was durch zivile Maßnahmen (wen 文(N)) hinzugefügt wird, seicht, dann ist das, was die Machtposition (shi 勢/埶(N)) besiegt (sheng 勝(V)), wenig; ist das, was die Güte (de 德(N)) gibt, weit, dann ist das, was die Autorität (wei 威/畏(N)) kontrolliert (zhi 制(V)), weit; ist das, was die Autorität (wei 威/畏(N)) kontrolliert (zhi 制(V)), weit, dann ist das eigene [Reich] stark (qiang 強(V)), aber der Gegner schwach.
Huainanzi, „Binglüe xun“; Huainanzi jishi 1998, S. 1066淮南子, „兵略訓“; 淮南子集釋 1998, 一零六六頁湯之地方七十里而王者,修德也;智伯有千里之地而亡者,窮武也。故千乘之國,行文德者王;萬乘之國,好用兵者亡。Dass das Territorium (di 地(N)) von Tang nur siebzig li im Quadrat maß, aber er König war (wàng 王(V)), lag daran, dass er Güte (de 德(N)) praktizierte; dass Zhi Bo ein Gebiet (di 地(N)) von tausend li kontrollierte (you 有(V)) und unterging (wang 亡(V)), lag daran, dass er militärische Maßnahmen (wu 武(N)) erschöpfte. Deshalb gilt: In einem Land (guo 國 / yu 域(N)) von tausend Streitwagen wird derjenige, der zivile Maßnahmen (wen 文(N)) und Güte (de 德(N)) praktiziert, König sein (wàng 王(V)); in einem Land (guo 國 / yu 域(N)) von zehntausend Streitwagen wird derjenige, der gerne Waffengewalt (bing 兵(N)) einsetzt, untergehen (wang 亡(V)).
Lunyu, „Ji shi“; Lunyu zhushu 2000, S. 251論語, „季氏“; 論語注疏 2000, 二五一頁夫如是,故遠人不服,則修文德以來之。既來之,則安之。今由與求也,相夫子,遠人不服,而不能來也;邦分崩離析,而不能守也 […]。Wenn es nun so ist und sich daher die fernen Menschen nicht unterwerfen lassen (bu fu 不服), dann kultiviert man ziviles (wen 文(N)) Charisma (de 德(N)), um sie herbeikommen zu lassen. Wenn sie dann herbeigekommen sind, dann beschwichtigt man sie. Nun assistieren (xiang 相(V)) You und Qiu beide dem Meister und die fernen Menschen können nicht dazu veranlasst werden herbeizukommen, [daher] teilt sich das Land (bang 邦(N)) auf, bricht zusammen und auseinander, geht unter (fen beng li xi 分崩離析(V)) und kann nicht erhalten werden.
Lüshi chunqiu, „Bu Guang“; CHANT (20190327)呂氏春秋, „不廣“; CHANT (20190327)甯越可謂知用文武矣。用武則以力勝,用文則以德勝。文武盡勝,何敵之不服?Von Ning Yue ist es angängig zu sagen, dass er weiß, wie man zivile (wen 文(N)) und militärische Maßnahmen (wu 武(N)) einsetzt. Setzt man militärische Maßnahmen (wu 武(N)) ein, dann obsiegt (sheng 勝(V)) man mit physischer Gewalt (li 力(N)); setzt man zivile Maßnahmen (wen 文(N)) ein, dann obsiegt (sheng 勝(V)) man mit Güte (de 德(N)). Obsiegt (sheng 勝(V)) man mit zivilen (wen 文(N)) und militärischen Maßnahmen (wu 武(N)), welcher Feind unterwirft (fu 服(V)) sich dann nicht?
Lüshi chunqiu, „Yuan luan“; CHANT (201904011414)呂氏春秋, „原亂“; CHANT (201904011414)武王以武得之,以文持之,倒戈弛弓,示天下不用兵,所以守之也。König (wang 王(N)) Wu gewann sie mit militärischen Maßnahmen (wu 武(N)) und hielt sie mit zivilen Maßnahmen (wen 文(N)). Er drehte die Hellebarden um, ließ die Bogensehnen locker und zeigte der Welt (tian xia 天下(N)), nicht von Waffengewalt (bing 兵(N)) Gebrauch machen zu wollen; hierdurch bewahrte er es.
Shijing, „Liu yue“; Maoshi zheng yi 2000, S. 748詩經, „六月“; 毛詩正義 2000, 七四八頁文武吉甫,萬邦為憲。Ji Fu, der erfolgreich in kultivierten (wen 文(N)) und militärischen Maßnahmen (wu 武(N)) ist, ist für zehntausende Länder (bang 邦(N)) ein Vorbild (xian 憲(N)).
Shuoyuan, „Jundao“; Shuoyuan jiaozheng 1987, S. 3說苑, „君道“; 說苑校證 1987, 三頁夫有文無武,無以威下;有武無文,民畏不親。文武俱行,威德乃成。Nun, verfügt man über zivile Maßnahmen (wen 文(N)), aber keine militärischen (wu 武(N)), besitzt man nichts, um die Unteren (xia 下(N)) in Ehrfurcht zu versetzen (wei 威/畏(V)); verfügt man über militärische Maßnahmen (wu 武(N)), aber keine zivilen (wen 文(N)), ist das Volk furchtsam (wei 威/畏(V)), doch nicht nahbar; setzt man sowohl zivile (wen 文(N)) als auch militärische Maßnahmen (wu 武(N)) ein, werden Autorität (wei 威/畏(N)) und Güte (de 德(N)) vollendet.
Shuoyuan, „Zhi wu“; Shuoyuan jiaozheng 1987, S. 380說苑, „指武“; 說苑校證 1987, 三八零頁聖人之治天下也,先文德而後武力。凡武之興,為不服也,文化不改,然後加誅。夫下愚不移,純德之所不能化,而後武力加焉。Wenn der Weise die Welt ordnet (zhì / chí 治(V)), gibt er zivilen Maßnahmen (wen 文(N)) und Güte (de 德(N)) Vorrang und stellt militärische Maßnahmen (wu 武(N)) und Gewalt (li 力(N)) hintan. Allgemein gilt, dass das Aufkommen von militärischen Maßnahmen (wu 武(N)) daran liegt, dass sich das Volk nicht unterwirft (fu 服(V)). Verändern sie sich nicht durch zivile Maßnahmen (wen 文(N)) und Erziehung, erlegt man ihnen zusätzlich Strafen auf. Nun, sind die Unteren (xia 下(N)) dumm und unwillig sich zu ändern, fügt man denen, die durch bloße Güte (de 德(N)) nicht erzogen werden können zusätzlich militärische Maßnahmen (wu 武(N)) und Gewalt (li 力(N)) zu.
Sunzi Bingfa, „Xingjun“; CHANT (201904011416)孫子兵法, „行軍“; CHANT (201904011416)故令之以文,齊之以武,是謂必取。Deshalb weise sie [hier: Soldaten] mit zivilen Maßnahmen (wen 文(N)) an, [aber] eine sie mit militärischen (wu 武(N)). Dies nennt man [die sichere Methode] zum Sieg.
Zhanguoce, Qin yi, „Su Qin shi jiang lian heng“; Zhanguo ce zhuyi 1981, S. 74戰國策, 秦一, „蘇秦始將連橫“; 戰國策注譯 1981, 七四頁明言章理,兵甲愈起;辯言偉服,戰攻不息;繁稱文辭,天下不治;舌弊耳聾,不見成功;行義約信,天下不親。於是,乃廢文任武,厚養死士,綴甲厲兵,效勝於戰場。[Trotz] klarer Worte und deutlicher Regeln kamen immer mehr Kriege auf; [trotz] debattierender Worte und großartiger Kleidung kamen die Angriffe nicht zur Ruhe; [trotz] pompöser Behauptungen und Rhetorik herrschte auf der Welt (tian xia 天下(N)) keine Ordnung (zhì / chí 治(V)); [obwohl] die Zungen erschöpft wurden und die Ohren taub, sah man keinen wirklichen Erfolg; [obwohl] ihr Betragen rechtschaffen war und ihre Versprechen glaubhaft, nährte sich die Welt (tian xia 天下(N)) nicht an. Daher gaben sie [i.e. die Herrscher] kultivierte Maßnahmen (wen 文(N)) auf und stützten sich auf militärische (wu 武(N)); sie versorgten großzügig Dienstadelige (shi 士(N)), die sich trauten zu sterben, sie schmückten ihre Rüstungen und schärften ihre Waffen, um den Sieg auf dem Schlachtfeld zu suchen (sheng 勝(V)).