RvL-Bd.1-106b

Aus Macht und Herrschaft
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Werk
Titel  
Verfasser*in  
Abfassungsjahr/-zeitraum  
Berichtzeitraum  
geographischer Raum  
Sprache(n)  
Ausgabe/Edition
Titel Die Historischen Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 16. Jh.
Herausgeber*in/Editor*in Rochus von Liliencron
Übersetzer*in  
Erscheinungsjahr 1865
Erscheinungsort Leipzig
Verlag  
Reihe Bd. 1
ISBN  
Onlinezugriff (URL)  
Sprache(n)  
Kurztitel  
Werk Rochus von Liliencron: Die Historischen Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 16. Jh. - Bd. 1
Teilprojekt 10 - TP Kellermann

 

Liednr. 106b
Umfang 27 Strophen à 5 Verse
Form Reimschema: aabxb, Lindenschmidtstrophe
Ton/Melodie
Sprache [[Sprache::hochdeutsch]]
Thema Die Reaktion der österreichischen Gefolgschaft auf König Ladislaus´ plötzlichen Tod; Beschreibung des Leichenzugs in Prag; Schuldzuweisungen an Georg Podiebrad und seine Gemahlin Johanna von Roßmital, der nachgesagt wurde, Ladislaus vergiftet zu haben, z.B. wegen Ladislaus´ Ablehnung des böhmischen Hussitentums.
Kontext
Autor
Entstehungsjahr Nach dem 23. November 1458 (Liliencron)
Datum des Ereignisses am Morgen des 22. November: Bevölkerung wird über Ladislaus´ Krankheit informiert; 23. November 1457 (Clemenstag): Tod von König Ladislaus; 25. November 1457: Todesnachricht trifft in Wien einDer Datenwert „am Morgen des 22. November: Bevölkerung wird über Ladislaus´ Krankheit informiert; 23. November 1457 (Clemenstag): Tod von König Ladislaus; 25. November 1457: Todesnachricht trifft in Wien ein“ enthält „“ als Stundenangabe, die für die 2-mal-12-Stunden-Zählung ungültig ist.

 

Stimme

Selbstnennung

-

Sprecherprofil

Belegstelle Zitat
Liliencron Nach dem 23. November 1458

Selbstreferenz

Belegstelle Zitat Anmerkung
Str. 16 An sant Clementen tag was ain jar, daß kunig Lasla sein gaist aufgab, das haben die ketzer wol betracht; ich hoff es, got von himelreich, es wird in nicht vertragen! deutliche Positionierung gegen die Hussiten

Selbstlegitimation

Belegstelle Zitat Anmerkung
1,5 der warhait wil ich jechen! Wahrheitsbeteuerung
13,3 fürwar ich euch das sage
18,1-3 Ir edeln fursten allzuomal, ich will euch geben ain guoten rat, fürwar ich euch das sage positioniert sich als Ratgebender

 

Faktualisierungsstrategien

Zeitangaben

Belegstelle Zitat Anmerkung
3,1 An ainem mitwochn das geschach
16,1-2 An sant Clementen tag was ain jar, daß kunig Lasla sein gaist aufgab erster Jahrestag von Ladislaus´ Tod
17,1-3 An ainem freitag allzuohand do man die potschaft pracht ins land zu Wien 25. November 1457

Ortsangaben

Belegstelle Ort
1,4 Behaim
8,4 Ungern
8,4 Oesterreich
8,5 Merhern
10,2 Prag
17,3 Wien

Namen

Belegstelle Name
2,1 König Ladislaus
4,1 Meister Paul
5,1 Graf Ulrich von Werdenberg
6,1 Wolfgang von Roggendorf
7,1 Nicolaus Truchseß
14,1 Wenzel von Böhmen
20,1 Bischof von Passau
20,4 Johanna von Roßmital
20,4 Georg Podiebrad
22,1 Herzog Albrecht, Bruder des Kaisers
23,1 Ulrich Eizinger
23,2 Kaiser Friedrich III.
24,3 Rockyzan

Ereignisse

Belegstelle Ereignis
11,2-3 er lag piß an den dritten tag, man ließ in peschauen
Str. 12-13 [[Ereignis::die purger truogen in offenbar [...] Darnach nam in die ritterschaft]]
14,1 Kunig Wenzlas hailtuomb truog man var
15,1-2. Man opfert im zechen gedakte pferd und auch darzuo ain guldeins swert

Zahlen

Belegstelle Zahl
11,2 er lag piß an den dritten tag
15,1 zechen gedakte pferd
16,1 An sant Clementen tag was ain jar

 

Rezeptionslenkung

Bewertung durch den Dichter

Belegstelle Zitat Anmerkung
Str. 1-2 [[Bewertung::der kristenhait ain großer schad, der in kurz ist geschehen [...] das schol wol got erparmen!]] Klage
4,4 vor der irrung der ketzerei massive Kritik an der religiösen Ausrichtung Böhmens
9,1-3 Die glocken hat ain wilden klang, got waiß wol iren anefang, wie si ist gegoßen Glocken-Metapher für das Einläuten einer neuen, problematischen Zeit
Vorwurf des todbringenden Hinterhalts gegen König Ladislaus
9,4-5 manigen der gewalt verdroß und hat sein doch genoßen Gerücht
15, 3-5 [[Bewertung::ich mains die frumen herren [...] ir lob stet zuo meren.]] Lob von König Ladislaus loyalem Gefolge
Str. 16 Verwünschung der Böhmen
Strophe 19 Lob von König Ladislaus und implizite Kritik an den Herrscherfiguren in Böhmen und Ungarn
20,4-5 er scholt sich hueten vor Gersicken weib, si wer ein falsche frauwe. massive Kritik, Warnung an Georg Podiebrad und seiner Ehefrau Johann von Roßmital
der kaiser was ain fröleich man, er huob sein an zuo lachen. Vorwurf
Str. 24-25 Verurteilung all jener, die sich einen Vorteil von Ladislaus Tod versprachen

Apostrophe, Widmung

-

Moral, Didaxe, Exempel

-

Aufruf/Appell

Belegstelle Zitat Anmerkung
18,4-5 nempt die klingen in die hand und recht des kunigs tode. Kampfaufruf

Gebet

Belegstelle Zitat Anmerkung
27,1-2 Der uns das liedelein hat geticht, got hab in selbs in seiner pflicht Fürbitte für den Dichter
27,3-5 und laß uns nicht verderben! Maria pit dein kind für uns, daß wir sein huld erwerben! Fürbitte für die klagenden Österreicher