junzi 君子(N)

Aus Macht und Herrschaft
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Teilprojekt 16 - TP Schwermann
Sprache Altchinesisch
Wortfeld Herrschaftseliten

 

Lexem

Lexem Wortart Übersetzung Anmerkung
junzi 君子 N Fürstensohn (später dann „der Edle“ im Sinne eines moralisch überlegenen

Menschen)

Der Begriff junzi 君子 ist ein eher selten anzutreffender Begriff innerhalb der

Herrschaftseliten, obwohl dies seiner ursprünglichen Bedeutung entspricht: es bezeichnete den Sohn (zi 子) des Fürsten bzw. Regenten (jun 君).

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Quelle deQuelle zhZitatÜbersetzung
Mengzi, „Jin xin shang“; Mengzi zhushu 2000, S. 425孟子, „盡心上“; 孟子注疏 2000, 四二五頁君子有三樂,而王天下不與存焉。Der Edle (junzi 君子(N)) hat drei Arten der Freude, aber über die Welt (tian xia 天下(N)) zu herrschen (wàng 王(V)) ist keine davon.
Xiaojing, „Sheng zhi“; Xiaojing zhushu 2000, S. 42孝經, „圣治“; 孝經注疏 2000, 四二頁君子則不然,言思可道,行思可樂。德義可尊,作事可法。容止可觀,進退可度。以臨其民,是以其民畏而愛之,則而象之。Ein Edler (junzi 君子(N)) ist nicht nicht so. Wenn er spricht, können seine Gedanken [von Anderen] formuliert werden. Wenn er handelt, kann man sich an seinen Gedanken erfreuen. Sein DE (de 德(N)) und YI kann man respektieren. Sein Handhaben von Angelegenheiten kann man zur Regel machen (fa 法(V)). Sein Auftreten ist bewundernswert, sein Vortreten und Sich zurückziehen entspricht dem rechten Maß (du 度(V)). Auf diese Weise steht er seinem [i. e. dem ihm anbefohlenen] Volk vor (lin 臨(V)). Daher empfindet sein Volk Ehrfurcht (wei 威/畏(V)) vor ihm und liebt ihn, orientiert sich an ihm (ze 則(V)) und ahmt ihn nach.
Xinyu, „Dao ji“; Xinyu jiaozhu 1986, S. 34新語, „道基“; 新語校注 1986, 三四頁君子以義相褒,小人以利相欺,愚者以力相亂,賢者以義相治。Die Edlen (junzi 君子(N)) rühmen sich mit Rechtschaffenheit gegenseitig, die Gemeinen betrügen sich mit Nutzen gegenseitig; diejenigen, die dumm sind, bringen sich mit physischer Gewalt (li 力(N)) gegenseitig in Unordnung; diejenigen, die fähig sind, ordnen sich mit Rechtschaffenheit gegenseitig.
Xunzi, „Fu guo“; Xunzi jijie 1988, S. 182荀子, „富國“; 荀子集解 1988, 一八二頁君子以德,小人以力。力者,德之役也。Der Edle (junzi 君子(N)) [handelt] durch Charisma (de 德(N)), der Gemeine durch physische Kraft (li 力(N)); physische Kraft (li 力(N)) ist der Gefolgsmann vom Charisma (de 德(N)).
Zhonglun, „Faxiang“; CHANT (201903271619)中論, „法象“; CHANT (201903271619)君子者、無尺土之封,而萬民尊之;無刑罰之威,而萬民畏之;無羽籥之樂,而萬民樂之;無爵祿之賞,而萬民懷之;其所以致之者一也。Was den Edlen (junzi 君子(N)) angeht, so besitzt er kein Lehen (feng 封(N)) von noch so kleinem Ausmaß, aber das Volk ehrt ihn; er hat besitzt nicht die Autorität (wei 威/畏(N)) von Strafen (xing 刑(N))(fa 罰(N)) aber das Volk hat Ehrfurcht vor ihm (wei 威/畏(V)); er besitzt nicht die Musik von Tanzfedern und Flöte, aber das Volk erfreut sich an ihm; er besitzt nicht die Belohnungen (shang 賞(N)) von Titeln (jue 爵(N)) und Einkommen (lu 祿(N)), aber das Volk schätzt ihn; das, wodurch er dies herbeiführt, ist ein und dasselbe.
Zuozhuan, „Xiang gong jiu nian“; Chunqiu Zuozhuan zhu 1981, S. 968左傳, „襄公九年“; 春秋左傳注 1981, 九六八頁君子勞心,小人勞力,先王之制也。Der Edle (junzi 君子(N)) bemüht seinen Geist, der Gemeine bemüht seine physische Kraft (lao li 勞力), [das] sind die Grundregeln (zhi 制(N)) der frühen Könige (wang 王(N)).
Zuozhuan, „Yin gong shi yi nian“; Chunqiu Zuozhuan zhu 1981, S. 76左傳, „隱公十一年“; 春秋左傳注 1981, 七六頁君子謂鄭莊公「失政刑矣。政以治民,刑以正邪。既無德政,又無威刑,是以及邪。邪而詛之,將何益矣!」Der Edle (junzi 君子(N)) würde sagen: „Herzog (gong 公(N)) Zhuang von Zheng wandte Regierung (zheng 政(N)) und Strafen (xing 刑(N)) falsch an. Mit einer Regierung (zheng 政(N)) ordnet/beherrscht (zhì / chí 治(V)) man die Menschen und mit Strafen (xing 刑(N)) korrigiert (zheng 正/証(V)) man Missetäter. Nachdem er keine tugendhafte (de 德(N)) Regierung (zheng 政(N)) hatte, darüber hinaus auch keine autoritären (wei 威/畏(V)) Strafen (xing 刑(N)), kam es deshalb zu Missetaten. Solche Missetaten [rituell] zu verdammen – was soll das für einen Nutzen haben?!