li 吏(N): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 31. Mai 2021, 10:23 Uhr
Teilprojekt | 16 - TP Schwermann |
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Sprache | Altchinesisch |
Wortfeld | Herrschaftseliten |
Lexem
Lexem | Wortart | Übersetzung | Anmerkung |
---|---|---|---|
li 吏 | N | Allgemeine und konkrete Bezeichnung: (kleinerer) Beamter | Das Wort li 吏 steht begrifflich dem Begriff der guan 官 nahe – daher leitet sich
auch die allgemeine Bezeichnung für jegliche Art von Regierungsbeamten guanli 官吏 ab, die noch heute anzutreffen ist.Allgemein bezeichnet li 吏 kleinere Offizielle, die öffentliche Dienste verrichten. |
Zugehörige Kollokationen
Keine Vorkommen gefunden
Belegstellen
Quelle de | Quelle zh | Zitat | Übersetzung |
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Guanzi, „Li zheng“; CHANT (201904011430) | 管子, „立政“; CHANT (201904011430) | 正月之朔,百吏在朝,君乃出令,布憲于國。 | Am ersten Tag des ersten Monats sind alle Offiziellen (li 吏(N)) am Hofe. Der Fürst (jun 君(N)) äußert sodann seine Befehle (ming 命 / ling 令(N)) und proklamiert seine Erlasse (xian 憲(N)) im Land (guo 國 / yu 域(N)). |
Guanzi, „Qi Chen Qi Zhu“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 998-999 | 管子, „七臣七主“; 管子校注 2004, 九九八-九九九頁 | 法令者,君臣之所共立也。權勢者,人主之所獨守也。故人主失守則危,臣吏失守則亂。罪決於吏則治,權斷於主則威,民信其法則親。是故明王審法慎權,上下有分。 | Gesetze (fa 法(N)) und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) sind dasjenige, was Fürst (jun 君(N)) und Untertanen (chen 臣(N)) gemeinsam aufstellen. Politischer Einfluss (quan 權(N)) und Machtstellung (shi 勢/埶(N)) sind dasjenige, was der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen allein in seiner Obhut hat. Scheitert der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen folglich in dem, was in seiner Obhut liegt, dann besteht Gefahr; scheitern Untertanen (chen 臣(N)) und kleinere Beamte (li 吏(N)) in dem, was in ihrer Obhut liegt, dann herrscht Unordnung; werden Verbrechen von kleineren Beamten (li 吏(N)) entschieden, dann herrscht Ordnung (). Wird politischer Einfluss dem Herrscher (zhu 主(N)) absolut zu teil (quan duan yu 權斷於), dann ist er reich an Autorität (wei 威/畏(N)). Vertraut das Volk seiner Gesetzgebung (fa 法(N)), dann kommen sie näher zu ihm. Aus diesem Grund begutachteten die weisen Könige (wang 王(N)) die Gesetzgebung (fa 法(N)) sorgsam und achteten auf den politischen Einfluss (quan 權(N)), [sie veranlassten, dass] zwischen Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) eine Trennung besteht. |
Guanzi, „Qichen qizhu“; CHANT (201904011321) | 管子, „七臣七主“; CHANT (201904011321) | 法律政令者,吏民規矩繩墨也。夫矩不正,不可以求方。繩不信,不可以求直。 | Gesetze (fa 法(N))(lü 律(N)) und administrative Befehle (ming 命 / ling 令(N)) sind Zirkel (gui 規(N)), Winkel (ju 矩(N)) und Tinte der Schlagschnur (sheng mo 繩墨(N)) der Regierungsbeamten (li 吏(N)) und des einfachen Volkes. Nun, ist der Winkel (ju 矩(N)) nicht gerichtet (zheng 正/証(V)), dann kann man nichts Rechteckiges bekommen. Ist die Schlagschnur nicht vertrauenswürdig, dann kann man nichts Gerades bekommen. |
Hanfeizi, „Jie Lao”; Hanfeizi jijie 1998, S. 152 | 韓非子, „解老“; 韓非子集解 1998, 一五二頁 | 故臨兵而慈於士吏則戰勝敵,慈於器械則城堅固。故曰:「慈,於戰則勝,以守則固。」 | Daher ist es so, dass man, wenn man Truppen vorsteht (lin 臨(V)) und die Dienstadeligen (shi 士(N)) und Offiziere (li 吏(N)) fürsorglich behandelt, in der Schlacht den Feind besiegen wird, und wenn man Waffen und Maschinen fürsorglich behandelt, die Stadtmauern beständig und fest sein werden. Daher sagt man: „Führsorglichkeit ist das, womit man in Schlachten obsiegt und bei der Verteidigung widerständig ist.” |
Hanfeizi, „Wai chu shuo you shang“; Hanfeizi jijie 1998, S. 322-323 | 韓非子, „外儲說右上“; 韓非子集解 1998, 三二二-三二三頁 | 今人君之左右,出則為勢重而收利於民,入則比周而蔽惡於君,內閒主之情以告外,外內為重,諸臣百吏以為富,吏不誅則亂法,誅之則君不安,據而有之,此亦國之社鼠也。 | Nun, außerhalb des Hofes übt die Gefolgschaft (zuoyou 左右(N)) des Fürsten (jun 君(N)) über die Menschen schwere Machtstellungen (shi zhong 勢重) aus und heimst die Profite von der Bevölkerung ein; innerhalb des Hofes formen sie Gruppierungen und verheimlichen Übel vor dem Fürsten (jun 君(N)). Im Inneren spionieren sie die wahren Gefühle des Herrschers (zhu 主(N)) aus, um sie nach Außen zu tragen. Außerhalb und innerhalb des Hofes betreiben sie Macht[spiele]. Alle Minister (chen 臣(N)) und die unteren Beamten (li 吏(N)) werden dadurch reich. Werden untere Beamte (li 吏(N)) nicht bestraft, dann bringen sie die [rechten] Gesetze/Normen (fa 法(N)) in Unordnung; bestraft man sie, dann ist der Fürst (jun 君(N)) nicht in Sicherheit. Sie nehmen den Platz in Besitz und führen über ihn Regie (you 有(V)). Diese sind ebenfalls die Ratten der Erdaltäre des Landes (guo 國 / yu 域(N)). |
Hanfeizi, „Wai chu shuo you xia“; Hanfeizi jijie 1998, S. 340.2 | 韓非子, „外儲說右下“; 韓非子集解 1998, 三四零頁 | 燕王欲傳國於子之也,問之潘壽,對曰:「禹愛益而任天下於益。已而以啟人為吏。及老,而以啟為不足任天下,故傳天下於益,而勢重盡在啟也。已而啟與友黨攻益而奪之天下,是禹名傳天下於益而實令啟自取之也。此禹之不及堯、舜明矣。今王欲傳之子之,而吏無非太子之人者也,是名傳之而實令太子自取之也。」 | Der König (wang 王(N)) von Yan wollte das Reich (guo 國 / yu 域(N)) an Zizhi übertragen (chuan 傳(V)). Er fragt diesbezüglich Pan Shou, [dieser] antwortete: „Yu war Yi zugetan und wollte die Verantwortung für das Reich (tian xia 天下(N)) an Yi übertragen. [Aber] nach einiger Zeit nahm er die Leute Qis als Beamte (li 吏(N)). Als er alt wurde, hielt er Qi für nicht ausreichend, um ihm die Verantwortung für das Reich (tian xia 天下(N)) zu geben. Folglich gab er das Reich (tian xia 天下(N)) an Yi weiter (chuan 傳(V)), aber die Machtposition () und das politische Gewicht (zhong 重(N)) lagen allesamt bei Qi. Nach einiger Zeit griffen Qi und seine Anhänger Yi an und raubten das Reich (tian xia 天下(N)) von ihm. Das heißt, dass Yu nominell das Reich (tian xia 天下(N)) an Yi übertrug (chuan 傳(V)), aber in Wirklichkeit ließ er Qi sich das Reich selbst holen. Hieraus wird deutlich, dass Yu nicht an Yao und Shun heranreichte. Nun möchtet ihr (wang 王(N)) das Reich an Zizhi weitergeben (chuan 傳(V)), aber unter den Beamten (li 吏(N)) gibt es niemanden, der nicht ein Gefolgsmann des Prinzen ist. Das heißt, Ihr gebt das Reich nominell weiter (chuan 傳(V)), aber in Wirklichkeit lasst Ihr den Prinzen es sich selbst holen.“ |
Hanfeizi, „You du“; Hanfeizi jijie 1998, S. 32.1 | 韓非子, „有度“; 韓非子集解 1998, 三二頁 | 故有荊莊、齊桓則荊、齊可以霸,有燕襄、魏安釐則燕、魏可以強。今皆亡國者,其群臣官吏皆務所以亂而不務所以治也。其國亂弱矣,又皆釋國法而私其外,則是負薪而救火也,亂弱甚矣。 | Daher konnten Jing und Qi, als es noch König Zhuang von Jing und Herzog Huan von Qi gab, eine hegemonische Stellung einnehmen (ba 霸/伯(V)). Als es noch König Xiang von Yan und König Anli von Wei gab, konnten Yan und Wei noch militärisch stark sein (qiang 強(V)). Der Umstand, dass es sich bei diesen heute sämtlich um Länder (guo 國 / yu 域(N)) handelt, die zum Untergang verdammt sind (wang 亡(V)), erklärt sich daraus, dass ihre Minister (chen 臣(N)) und Vollzugsbeamten (guan 官(N))(li 吏(N)) ihre Energien auf das richten, was zu politischer Unordnung führt, und nicht auf das, was zu politischer Ordnung führt (zhì / chí 治(V)). Wenn ihre Länder (guo 國 / yu 域(N)) sich politisch in Unordnung befinden und militärisch schwach sind und sie alle wiederum die Gesetze (fa 法(N)) des Landes (guo 國 / yu 域(N)) beiseite stellen und privat ihre äußerlichen Interessen verfolgen, dann ist das so, als würde man Feuerholz herbeischleppen, um das Feuer zu löschen. Die politische Unordnung und die militärische Schwäche intensivieren sich noch! |
Hanshu, „Chen sheng xiang ji zhuan“; Hanshu 1965, S. 1793 | 漢書, „陳勝項籍傳“; 漢書 1965, 一七九三頁 | 秦嘉自立為大司馬,惡屬人,告軍吏曰:「武平君年少,不知兵事,勿聽。」因矯以王命殺武平君畔。 | Qin Jia setzte sich selbst (zi li 自立) als Großmarschall ein, er verabscheute Nahestehende und sagte zum Heeresbeamten (li 吏(N)): „Der Fürst (jun 君(N)) von Wuping ist noch jung, er versteht nichts von den Angelegenheiten der Soldaten, hört nicht auf ihn.“ Da er die Befehle (ming 命 / ling 令(N)) des Königs (wang 王(N)) verzerrte, tötete er den Fürsten (jun 君(N)) von Wuping, Pan. |
Kongzi Jiayu, „Zhi pei“; CHANT (201904021521) | 孔子家語, „執轡“; CHANT (201904021521) | 閔子騫為費宰,問政於孔子。子曰:「以德以法。夫德法者,御民之具,猶御馬之有衘勒也。君者、人也;吏者、轡也;刑者、策也。夫人君之政,執其轡策而已。」 | Min Ziqian war Beamter in Fei, er erkundigte sich nach der Regierung (zheng 政(N)) bei Konfuzius. Konfuzius sagte: „Mach Gebrauch von Güte (de 德(N)) und Gesetzen (fa 法(N)). Nun, Güte (de 德(N)) und Gesetze (fa 法(N)) sind die Werkzeuge zum Lenken (yu 御/馭(V)) des Volkes. Das ist wie die Trense beim Lenken (yu 御/馭(V)) eines Pferdes. Der Fürst (jun 君(N)) ist der Mensch, kleine Beamte (li 吏(N)) sind das Zaumzeug und Strafen (xing 刑(N)) sind die Peitsche. Nun, das Regieren (zheng 政(N)) des Fürsten (jun 君(N)) über die Menschen besteht lediglich darin, sein Zaumzeug und seine Peitsche zu halten.“ |
Liji, „Qu li xia“; CHANT (20190327) | 禮記, „曲禮下“; CHANT (20190327) | 五官之長,曰伯:是職方。其擯於天子也,曰天子之吏。 | Die bedeutendsten der fünf Beamten (guan 官(N)) sind die bo. Sie verwalten die Territorien (fang 方(N)). In ihren Throneingaben an den Himmelssohn (tianzi 天子(N)) werden sie als die kleineren Beamten (li 吏(N)) des Himmelssohns (tianzi 天子(N)) bezeichnet. |
Mengzi, „Gong sun chou shang“;Mengzi zhushu 2000, S. 110 | 孟子, „公孫丑上“; 孟子注疏 2000, 一一零頁 | 無敵於天下者,天吏也。 | Derjenige, der auf der Welt (tian xia 天下(N)) keine Feinde hat, ist der Beamte (li 吏(N)) des Himmels. |
Shangjunshu, „Geng fa“; Shangjunshu zhuizhi 1986, S. 3 | 商君書, „更法“; 商君書錐指 1986, 三頁 | 臣聞之:聖人不易民而教,知者不變法而治。因民而教者,不勞而功成;據法而治者,吏習而民安。 | Ich, Euer Untertan (chen 臣(N)), habe gehört, dass ein Weiser das Volk lehrt, ohne es zu verändern, dass ein weiser Mann für Ordnung sorgt (zhì / chí 治(V)), ohne die Gesetze (fa 法(N)) zu ändern. Folgt man dem Volk und lehrt, erntet man Erfolg auch ohne Mühe; entspricht man den Gesetzen (fa 法(N)) und regiert (zhì / chí 治(V)), sind die kleineren Beamten (li 吏(N)) vertraut [mit ihnen] und das Volk lebt in Frieden. |
Shiji, „Xiaowen Benji“; Shiji 2010, S. 987 | 史記, „孝文本紀“; 史記 2010, 九八七頁 | 臣謹請(與)陰安侯列侯頃王后與瑯邪王、宗室、大臣、列侯、吏二千石議曰:『大王高帝長子,宜為高帝嗣。』願大王即天子位。 | Wir, Eure Minister (chen 臣(N)), haben uns sorgfältig mit dem Yin’an-Fürsten, der Königin Qing, dem König (wang 王(N)) von Langya, anderen Angehörigen der kaiserlichen Familie (zong shi 宗室), den großen Ministern (da chen 大臣) und dem niederen Adel, den niederen Beamten (li 吏(N)) mit einem Gehalt von zweitausend Pecul (erqiandan 二千石(N)) beraten (yi 議(V)): Ihr, unser großer König (wang 王(N)), seid der älteste Sohn des Kaisers (di 帝(N)) Gao, es ist angemessen, dass ihr dem Gao-Kaiser (di 帝(N)) nachfolgt. Wir wünschen, dass ihr, unser großer König (wang 王(N)), den Platz (wei 位(N)) des Himmelssohnes (tianzi 天子(N)) übernehmt. |
Shuowenjiezi, „Dui Bu“; Shuowen jiezi zhu 1815, S. 2920 | 說文解字, „𠂤部“; 說文解字注, 二九二零頁 | 官:吏,事君也。 | Guan (官) (guan 官(N)): gleichbedeutend zu Li (li 吏(N)), Minister; dem Fürsten (jun 君(N)) dienen (shi 事/仕(V)). |
Shuoyuan, „Jundao“; Shuoyuan jiaozheng 1987, S. 13 | 說苑, „君道“; 說苑校證 1987, 一三頁 | 太公曰:「君好聽譽而不惡讒也,以非賢為賢,以非善為善,以非忠為忠,以非信為信。其君以譽為功,以毀為罪,有功者不賞,有罪者不罰,多黨者進,少黨者退;是以群臣比周而蔽賢,百吏群黨而多姦,忠臣以誹死於無罪,邪臣以譽賞於無功,其國見於危亡。」武王曰:「善。吾今日聞誹譽之情矣。」 | Taigong sagte: „Der Fürst (jun 君(N)) mag es, Lob zu hören, aber verabscheut Verleumdungen nicht. Er hält Unfähige für Fähige, Ungute für Gute, Unloyale für Loyale, Nicht-Vertrauensvolle für Vertrauensvolle. Der Fürst (jun 君(N)) hält Lob für eine Leistung und Verleumdung für ein Vergehen. Diejenigen, die Leistungen erbringen, werden nicht belohnt (shang 賞(V)); diejenigen die Vergehen tätigen, werden nicht bestraft (fa 罰(V)). Diejenigen, die Banden formen werden befördert und diejenigen, die keine Banden formen, werden entfernt. Aus diesem Grund formen alle Minister (chen 臣(N)) Gruppen und verbergen Fähige. Die zahlreichen Beamten (li 吏(N)) formen Fraktionen und es gibt viele Verbrecher. Loyale Minister (chen 臣(N)) sterben aufgrund von Verleumdung (fei 誹(V)) ohne Schuld und verkommene Minister (chen 臣(N)) werden aufgrund von Lob ohne Leistungen belohnt (shang 賞(V)). Solch ein Land (guo 國 / yu 域(N)) befindet sich in Gefahr und im Verfall (wang 亡(N)).“ König (wang 王(N)) Wu sagte: „Sehr gut! Heute habe ich die wahren Verhältnisse von Verleumdung (fei 誹(N)) und Lob gehört!“ |
Yantie lun, „Xing De“; Yantie lun jiaozhu 1992, S. 565-566 | 鹽鐵論, „刑德“; 鹽鐵論校注 1992, 五六五-五六六頁 | 文學曰:「道逕眾,人不知所由;法令眾,民不知所辟。故王者之制法,昭乎如日月,故民不迷;曠乎若大路,故民不惑。[…] 方今律令百有餘篇,文章繁,罪名重,郡國用之疑惑,或淺或深,自吏明習者,不知所處,而況愚民!律令塵蠹於棧閣,吏不能徧覩,而況於愚民乎![…]」 | Der Gelehrte sagte: „Sind Straßen und Wege zahlreich, wissen die Leute nicht, welchem sie folgen sollen; sind Gesetze (fa 法(N)) und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) zahlreich, wissen die Leute nicht, was sie vermeiden sollen. Deshalb stellen wahre Könige (wang zhe 王者) Gesetze (fa 法(N)) auf (zhi 制(V)), die so hell sind wie Sonne und Mond, deshalb ist das Volk nicht irregeführt; sie sind so breit wie eine breite Straße, deshalb ist das Volk nicht verwirrt. […] Gegenwärtig haben Gesetze (ming 命 / ling 令(N)) und Statuten (lü 律(N)) über hundert Artikel, die rituellen Regularien nehmen die überhand, die Strafkategorien wiegen schwer, Kommandanturen und Königtümer (guo 國 / yu 域(N)) sind bei der Anwendung derselben im Unklaren, manche [wenden sie] zu seicht [an], manche zu stark; noch nicht einmal die geschulten Beamten (li 吏(N)) wissen, wie sie damit umgehen sollen, wie dann erst das unwissende Volk! Die Gesetze (ming 命 / ling 令(N)) und Statuten (lü 律(N)) verstauben und werden von Insekten in den Lagerpavillons zerfressen, kleinere Beamten (li 吏(N)) sind nicht in der Lage dazu, sie alle anzuschauen, wie dann erst das unwissende Volk! […]“ |
Zhanguoce, „Zou Ji xiu ba che youyu“; Zhanguoce zhushi 1981, S. 316 | 戰國策, „鄒忌脩八尺有餘“; 戰國策注釋 1981, 三一六頁 | 群臣、吏民能面刺寡人之過者,受上賞;上書諫寡人者,受中賞;能謗議於市朝,聞寡人之耳者,受下賞。 | Alle der Minister (chen 臣(N)), Regierungsbeamten (li 吏(N)) und Leute aus dem Volke, die in der Lage dazu sind von Angesicht zu Angesicht meine Übertritte zu kritisieren (ci 刺(V)), erhalten eine hohe Belohnung (shang 賞(N)). Die, die ein Schreiben einreichen und gegen mich remonstrieren (jian 諫(V)), erhalten eine mittlere Belohnung (shang 賞(N)). Diejenigen, die dazu in der Lage sind auf dem Markt und am Hofe Kritik zu üben (bang 謗(V)) und zu diskutieren (yi 議(V)), [sodass] es mir zu Ohren dringt, erhalten eine niedere Belohnung (shang 賞(N)). |