RvL-Bd.1-109: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Macht und Herrschaft
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Version vom 18. März 2021, 14:03 Uhr


Werk
Titel  
Verfasser*in Hans Rosenblüt
Abfassungsjahr/-zeitraum 1450-1500
Berichtszeitraum 1450-1500
geographischer Raum Süddeutschland
Sprache(n) Hochdeutsch
Ausgabe/Edition
Titel Die Historischen Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 16. Jh.
Herausgeber*in/Editor*in Rochus von Liliencron
Übersetzer*in  
Erscheinungsjahr 1865
Erscheinungsort Leipzig
Verlag F.C.W. Vogel
Reihe Bd. 1
ISBN  
Onlinezugriff (URL) https://books.google.de/books?id=bSoPAAAAQAAJ&redir_esc=y
Sprache(n) Deutsch
Kurztitel Die historischen Volkslieder der Deutschen
Werk Rochus von Liliencron: Die Historischen Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 16. Jh. - Bd. 1
Teilprojekt 10 - TP Kellermann

 

Liednr. 109
Umfang 40 Strophen à 5 Verse
Form aabxb, Lindenschmdidtstrophe
Ton/Melodie  
Sprache Hochdeutsch
Thema Zeitklage mit Hilfeschrei an Kaiser Friedrich III. im Jahr 1459 zu handeln, das Reich zu einen und gegen die Türken zu ziehen.
Kontext
Autor Hans Rosenplüt
Information zum Autor Kellermann 2000; Reichel 1985
Entstehungsjahr Ende 1458
Datum des Ereignisses 1459, die Türkenbedrohung ist so groß, dass eine Entscheidung der Herrschenden fallen muss.

 

Stimme

Selbstnennung

Belegstelle Signatur
40,3 das spricht Hans Rosenplute


Sprecherprofil

Belegstelle Zitat
1,1 man
21,3 ich

Selbstreferenz

Belegstelle Zitat Anmerkung
21,3 Nu rat, wie ich das meine


Selbstlegitimation

Belegstelle Zitat Anmerkung
1,1 Man sagt Hörensagen
10,4f. tut ir das nicht, ir werdt darum am jungsten tag gepfendet. Erzählinstanz als Mahner und Ratgeber des Kaisers
22,1 Her adler, ich swer bei meiner ere Wahrheitsbeteuerung

 

Faktualisierungsstrategien

Zeitangaben

Belegstelle Zitat Anmerkung
19,1 Da eins und vier drei und eins man setzet 1431, Schlacht bei Taus
40,1 Wann eins und vier, funf und neun man setzet Verweis auf das kommende Jahr 1459


Ortsangaben

Belegstelle Ort
2,1 Krichen / Griechenland


Namen

Belegstelle Name
1,2 Adler = Kaiser Friedrich III. (HRR) und sein Reich
16,3 Sonne = Kaiser
24,5 Zobel = Kaiser
12,4 geschorerner Kittel = mit Pelz besetzer Mantel, Fürsten, Kaiser
2,4 Pferd = Reich
4,5 Hopfen = Reich
19,4 Esel = Reich
1,5 Zeisig = Bürger
1,5 Meisen = Bauern
24,5 Hasenpulk = Volk
4,2 Plattengeier = König Matthias Corvinus und Ungarn
4,2 die Ungetauften = Serbier, Griechen
5,1 Eule = Georg von Podiebrad und Hussitentum
5,4 Falke = Fürsten, i.B. Albrecht Achilles
16,1 Luna = Albrecht Achilles
16,1 Saturn = Ludwig IX. (Bayern), Herzog
16,3f. Merkur, Mars, Jupiter, Venus = Reichsfürsten
14,2 Katze = Grafen, Fürsten
11,5 Kanzelschreier = Böhmen
14,1 Geier = Herren
14,2 Maus = Herren
17-18 Pfennig, Stein, Biene = Hussiten
21,1 Strauß = Ritter

Ereignisse

Belegstelle Ereignis
Rückblick auf Schlacht bei Taus 1431 und Verbreitung des Hussitismus; Eroberung Griechenlands und des Balkan durch die Türken; Fehden im Reich unter den Fürsten und Fürsten gegen Städte; Auspressen der Bauern

Zahlen

Belegstelle Zahl
19,1 Da eins und vier drei und eins man setzet
40,1 Wann eins und vier, funf und neun man setzet

 

Rezeptionslenkung

Bewertung durch den Dichter

Belegstelle Anmerkung
Warnung vor türkischer Invasion über Ungarn und Griechenland
Kritik am defensiven Verhalten des Kaisers und an der Innenpolitik
Spott über die Untätigkeit des Kaisers
Vorwurf der halbherzigen Hussitenbekämpfung
Vorwurf der und Klage über über große(n) Missstände in den Bereichen Kirche, Finanzen, z.B. Wertlosigkeit von Geld, Bestechlichkeit und soziale Ungerechtigkeit, Unmoral, fehlende Weisheit von Kaiser, Adel und Bevölkerung
Parteinahme für Städte und Bauern
Drohung mit Gottes Eingreifen


Apostrophe, Widmung

Belegstelle Zitat Anmerkung
z.B. 1,2 her der adler Apostrophe
z.B. 2,2 her adler Apostrophe


Moral, Didaxe, Exempel

Belegstelle Zitat Anmerkung
2,4f. das pferd das lest sein lecken sein, begreift mans bei dem zugel. Sentenz
3,4f. der koch der ist wol strafens wert, verselzet er die speise. Sentenz
4,4f. das bier empfeht kein bitter nicht, biß es begreift den hopfen. Sentenz
5,4f. der valk der vinget auf der hand, sicht er daß man in wil hauben. Sentenz
7,4f. das kind das furcht der gerten nicht, biß sie sein ars versuchet. Sentenz
8,4f. das öl das stilt mit senftigkeit die sewern auß den zwifeln. Sentenz
15,4f. der hund der peißt des mannes nicht, so er den zagel wedelt. Sentenz
21,4f. der sleifstein geit den wafen sneiden und hat doch selber keine. Sentenz
22,4f. der halm der geit des kornes nicht, biß in der flegel drischet. Sentenz
25,3f. Trajanus Exempel
32,1-3 Nebukadnezar Exempel
Str. 26-27 Weisheit-Dummheit Exempel
Str. 39 König Kyros Exempel


Aufruf/Appell

Belegstelle Zitat Anmerkung
11,1 Nu hort was die Turken hat aufgeweckt Heische
6,3-5 nu helft den hirten huten, her adeler, daß er dem vih geweren muge sein wuten. Aufruf an den Kaiser, sein Reich mit Verstand und harter Hand zu regieren
24,1-3 her adler, wenn ewer kron wirt furen einen pesen, ein swert, so wirt euch gluck anruren und hinden daran ein hobel Appell
40,4f. her adeler, bestellet eben, daß man wol zu hute! Appell


Gebet

Belegstelle Zitat Anmerkung
2,2f. her adler got geb euch heil und glucke, last wachsen ewer flugel! Fürbitte für Kaiser und Reich
29,4f. her adler, plicket in die sunnen, la´t euch die flucht erbarmen! Klageruf an den Kaiser