xiang 相(N): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 31. Mai 2021, 10:37 Uhr
Teilprojekt | 16 - TP Schwermann |
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Sprache | Altchinesisch |
Wortfeld | Herrschaftseliten |
Lexem
Lexem | Wortart | Übersetzung | Anmerkung |
---|---|---|---|
xiang 相 | N | Ursprünglich konkrete Amtsbezeichnung, danach allgemeine Bezeichnung: Minister
/ Premierminister |
Das Nomen xiang 相 bezeichnet innerhalb der chinesischen Herrschaftseliten den
Premierminister, in manchen Fällen auch allgemeiner Minister. Direkt hiervon abgeleitet ist auch der moderne Begriff des Ministers, wie er z.B. in Japan noch Verwendung findet.Das Verb xiang 相 ist direkt von diesem Nomen abgeleitet und bedeutet „als Premierminister für X fungieren“. |
Zugehörige Kollokationen
Keine Vorkommen gefunden
Belegstellen
Quelle de | Quelle zh | Zitat | Übersetzung |
---|---|---|---|
Guanzi, „Ren fa“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 906 | 管子, „任法“; 管子校注 2004, 九零六頁 | 今天下則不然,皆有善法而不能守也。然故諶杵習士聞識博學之士能以其智亂法惑上,眾彊富貴私勇者能以其威犯法侵陵,鄰國諸侯能以其權置子立相 [...]。 | Nun ist die Welt (tian xia 天下(N)) nicht so. Alle haben gute Gesetze (fa 法(N)), aber sind nicht in der Lage sie zu wahren. Dies ist so, da Minister, die vorgeben fähig zu sein, gelernte Dienstadelige (shi 士(N)), Dilettanten und Dienstadelige (shi 士(N)) mit weit gefächertem Studium in der Lage dazu sind, mit ihrer Weisheit die Gesetzgebung (fa 法(N)) in Unordnung zu bringen und die Oberen (shang 上(N)) zu verwirren. Diejenigen, die eine große Gefolgschaft haben, stark sind, reich und von hohem Status und private Krieger haben, sind in der Lage dazu, mit ihrer Autorität (wei 威/畏(N)) die Gesetzgebung (fa 法(N)) zu verletzen und die Autorität des Souveräns anzugreifen (ling 凌/陵(V)); die benachbarten Staaten (guo 國 / yu 域(N)) und Lehensherren sind in der Lage dazu, mit ihrem politischen Einfluss (quan 權(N)) den Thronnachfolger festzulegen und den Ministerpräsidenten (xiang 相(N)) einzusetzen. |
Hanfeizi, „Ai chen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 24.3 | 韓非子, „愛臣“; 韓非子集解 1998, 二四頁 | 是故諸侯之博大,天子之害也;群臣之太富,君主之敗也。將相之管主而隆國家,此君人者所外也。 | Deshalb ist die territoriale Expansion der Regionalherrscher der Schaden des Himmelssohnes (tianzi 天子(N)). Der übermäßige Wohlstand der gesamten Minister (chen 臣(N)) ist die Zerrüttung (bai 敗(N)) des Monarchen (jun 君(N))(zhu 主(N)). Wenn Generäle und Premierminister (xiang 相(N)) den Herrscher (zhu 主(N)) manipulieren und [ihre] Haushalte (guo jia 國家) bereichern, [dann] sind es solche, die ein Herrscher (jun 君(N)) fernhalten sollte. |
Hanfeizi, „Jian jie shi chen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 105 | 韓非子, „姦劫弒臣“; 韓非子集解 1998, 一零五頁 | 此三人者,皆明於霸王之術,察於治強之數,而不以牽於世俗之言;適當世明主之意,則有直任布衣之士,立為卿相之處;處位治國,則有尊主廣地之實。此之謂足貴之臣。 | Was diese drei Personen betrifft, so waren sie alle mit dem Weg des hegemonialen Königs (ba wang 霸王(N)) vertraut. Sie verstanden die Methoden von Ordnung (zhi 治(N)) und Stärke und ließen sich nicht von ordinären Sprüchen ablenken. Sie passten sich den Ideen der weisen Herrscher (zhu 主(N)) ihrer Generation an , sodass sie als einfache und schlicht gekleidete Dienstadelige (shi 士(N)) in die Ämter der obersten Minister (qing 卿(N))(xiang 相(N)) eingesetzt wurden. Aus ihrer Position (wei 位(N)) in diesen Ämtern heraus regierten (zhì / chí 治(V)) sie die Länder (guo 國 / yu 域(N)) mit dem Resultat, dass der Herrscher (zhu 主(N)) respektiert wurden und das Territorium (di 地(N)) weit war. Diese nennt man Untertanen (chen 臣(N)), die es wert sind gepriesen zu werden. |
Hanshu, „Dong Zhongshu zhuan“; Hanshu 1962, S. 2508-2509 | 漢書, „董仲舒傳“; 漢書 1962, 二五零八-二五零九頁 | 堯在位七十載,乃遜于位以禪虞舜。堯崩,天下不歸堯子丹朱而歸舜。舜知不可辟,乃即天子之位,以禹為相,因堯之輔佐,繼其統業,是以垂拱無為而天下治。 | Yao herrschte (zai wei 在位(V)) für siebzig Jahre, dann dankte er vom Thron ab (xun wei 遜位), um die Nachfolge Shun zu übergeben (shan 禪(V)). Yao starb (beng 崩(V)) und das Reich (tian xia 天下(N)) wandte sich nicht Yaos Sohn Dan Zhu zu, sondern Shun. Shun wusste, dass dies unvermeidlich war, also trat er der Position (wei 位(N)) des himmlischen Sohns (tianzi 天子(N)) an und machte Yu zu seinem Minister (xiang 相(N)). Er stützte sich auf die Helfer von Yao und führte dessen System (tong 統(N)) weiter fort. Aus diesem Grund legte er seine Hände in den Schoß, tat nichts und das Reich (tian xia 天下(N)) war [dennoch] geordnet (zhì / chí 治(V)). |
Qianfulun, „Zhong Gui“; Qianfulun quanyi 1999, S. 179 | 潛夫論, „忠貴“; 潛夫論全譯 1999, 一七九頁 | 當呂氏之貴也,太后稱制而專政,祿、產秉事而握權;擅立四五,多封子弟;兼據將相,外內磐結;自以雖湯、武興,五霸作,弗能危也;於是廢仁義而尚威虐,滅禮信而務譎詐;海內怨痛,人欲其亡,故一朝摩滅而莫之哀也。 | Als die Lü-Familie in ehrenwerter Position war, übte die Kaiserinmutter die Amtsgewalt des Herrschers aus (cheng zhi 稱制(V)) und usurpierte (zhuan 專(V)) die Regierung (zheng 政(N)). Lu und Chan hielten die Staatsangelegenheiten in den Händen und übten die Entscheidungsgewalt (quan 權(N)) aus. Sie setzten ohne Befugnis (shan 擅(V)) vier, fünf Lehnskönige ein (li 立(V)) und belehnten (feng 封(V)) viele ihrer jüngeren Verwandten. Zudem stützten sie sich darauf, dass sie Kanzler (xiang 相(N)) und Generäle stellten, sodass ihre Stellung in der Peripherie des Reiches und am Hof sehr sicher war. Sie selbst glaubten, dass auch wenn Tang oder Wu [selbst] aufkommen würden und die Fünf Hegemonen (ba 霸/伯(N)) [wieder] entstehen würden, sie niemand in Gefahr bringen könne. Also verwarfen sie Menschlichkeit und Rechtschaffenheit und schätzten tyrannische Herrschaft (wei 威/畏(N)) und Unterdrückung (nüe 虐(N)), sie vernichteten Riten (li 禮(N)) und Glaubwürdigkeit und strebten nach Betrug und Täuschung. Das gesamte Reich hegte Groll und Schmerz, und die Menschen wünschten, dass sie [i.e. die Lü-Familie] untergehen (wang 亡(V)) möge. Als sie deshalb plötzlich verschwanden, gab es niemanden, der sie beweinte. |
Shiji, „Qin Shi Huang Benji“, Shiji 2010, S. 511-512 | 史記, „秦始皇本紀“; 史記 2010, 五一一-五一二頁 | 秦王初并天下,令丞相、御史曰:「…… 今名號不更,無以稱成功,傳後世。其議帝號。」丞相綰、御史大夫劫、廷尉斯等皆曰:「昔者五帝地方千里,其外侯服夷服,諸侯或朝或否,天子不能制。今陛下興義兵,誅殘賊,平定天下,海內為郡縣,法令由一統,自上古以來未嘗有,五帝所不及。臣等謹與博士議曰:『古有天皇,有地皇,有泰皇,泰皇最貴。』臣等昧死上尊號,王為『泰皇』。命為『制』,令為『詔』,天子自稱曰『朕』。」王曰:「去『泰』,著『皇』,采上古『帝』位號,號曰『皇帝』。他如議。」 | Als der König (wang 王(N)) von Qin gerade das gesamte Reich (tian xia 天下(N)) geeint hatte, instruierte er seinen Kanzler (xiang 相(N)) und seinen Justizminister: „[…] Wenn wir nun nicht den Titel [des Königs] verändern, dann haben wir nichts, mit dem wir diese Erfolge preisen und an die Nachwelt weitervermitteln können. Lasst uns Diskussionen (yi 議(N)) über einen kaiserlichen Titel führen.“ Kanzler Wan, Justizminister Jie und Justizkommandant Si sagten allesamt: „Im Altertum betrug das Territorium (di 地(N)) der Fünf Gottkönige (di 帝(N)) tausend li. Über [die Grenzen] hinaus unterwarfen (fu 服(V)) sich die Lehensherren und die Barbaren. Von den Lehensherren kamen einige ihrer Audienzpflicht nach (chao 朝(V)), andere nicht, der Himmelssohn (tianzi 天子(N)) war nicht in der Lage dazu, sie zu kontrollieren (zhi 制(V)). Nun habt Ihr, mein König (bi xia 陛下(N)), ehrenwerte Truppen aufgestellt, Böse und Rebellen zu strafen. Ihr habt das Reich (tian xia 天下(N)) ruhig und sichergestellt, habt alles innerhalb der Meere in Provinzen und Distrikte (xian 縣(N)) unterteilt. Alle Gesetzgebung (fa 法(N)) und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) geht von einer einzigen Kontrolle (tong 統(N)) aus. Dies gab es seit höchster Antike nie zuvor, die Fünf Gottkönige (di 帝(N)) reichen daran nicht heran. Wir, eure Untertanen (chen 臣(N)), haben uns respektvoll mit den Gelehrten am Hofe beraten (yi 議(V)), die uns sagten: ‚Im Altertum gab es den Erhabenen (huang 皇(N)) des Himmels, den Erhabenen (huang 皇(N)) der Erde und den Größten Erhabenen (huang 皇(N)). Der Größte Erhabene (huang 皇(N)) besaß den höchsten Rang.‘ Wir (chen 臣(N)) schlagen daher, unter Gefahr unseres Lebens, einen ehrenvollen Titel vor: Ihr, Eure Majestät (wang 王(N)), solltet euch tai huang‚ Größter Erhabener (huang 皇(N))‘ nennen. Eure Befehle sollen zhi (zhi 制(N)), ‚Erlasse‘, eure Anordnungen zhao, ‚Verordnung‘ heißen, der Himmelssohn (tianzi 天子(N)) soll sich selbst mit dem Wort zhen bezeichnen.“ Der König (wang 王(N)) sagte: „Entfernt das tai, ‚Größter‘ und schreibt huang (huang 皇(N)), ‚erhaben‘ nieder, [außerdem] wählen wir den Titel di (di 帝(N)), ‚Gottkönig des Altertums‘. Der Titel soll heißen huang di, ‚erhabener Gottkönig‘ (huangdi 皇帝(N)). In allem anderen folgen wir euren Vorschlägen (yi 議(N)).“ |
Shiji, „Yan Zhaogong Shijia“; Shiji 2010, S. 2713 | 史記, „燕召公世家“; 史記 2010, 二七一三頁 | 鹿毛壽謂燕王:「不如以國讓相子之。人之謂堯賢者,以其讓天下於許由,許由不受,有讓天下之名而實不失天下。今王以國讓於子之,子之必不敢受,是王與堯同行也。」 | Lu Maoshou sagte zum König (wang 王(N)) von Yan: „Es wäre besser, dass Reich (guo 國 / yu 域(N)) zu nehmen und an euren Minister (xiang 相(N)) Zizhi abzutreten (rang 讓(V)). Dass die Menschen Yao als fähig bezeichnen, liegt daran, dass er sein Reich (tian xia 天下(N)) an Xuyou abgetreten hat (rang 讓(V)). Xuyou hat es nicht angenommen, [aber somit] hatte [Yao] den Namen, das Reich (tian xia 天下(N)) abgetreten (rang 讓(V)) zu haben, hat es in Wirklichkeit aber nie verloren. Nun, nehmt ihr (wang 王(N)) das Reich (tian xia 天下(N)) und tretet es an Zizhi ab (rang 讓(V)), wird Zizhi es gewiss nicht wagen, es anzunehmen. Dies [zeigt], dass Eure Majestät (wang 王(N)) und Yao gleich handeln.“ |
Zhanguo ce, Qin yi, „Wei yang wang Wei ru Qin“; Zhanguo ce zhuyi 1981, S. 71.1 | 戰國策, 秦一, „衛鞅亡魏入秦“; 戰國策注譯 1981, 七一頁 | 衛鞅亡魏入秦,孝公以為相,封之於商,號曰商君。商君治秦,法令至行,公平無私,罰不諱強大,賞不私親近,法及太子,黥劓其傅。 | Wei Yang floh aus Wei und betrat Qin, Herzog Xiao machte ihn zu seinem Minister (xiang 相(N)) und belehnte (feng 封(V)) ihn mit Shang, sein Beiname wurde Fürst (jun 君(N)) von Shang. Fürst (jun 君(N)) Shang regulierte (zhì / chí 治(V)) Qin, seine Gesetze (fa 法(N)) und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) wurden bis ins äußerste ausgeführt, der öffentliche Friede kannte keine Bevorzugung, Strafen (fa 罰(N)) wurden die Starken (qiang 強(N)) und Großen nicht ausgenommen und Belohnungen (shang 賞(N)) wurden nicht privatisiert auf Bevorzugte und Vertrauenspersonen; die Gesetzgebung (fa 法(N)) reichte bis zum Thronnachfolger, sein Studienleiter bekam ein Brandmal und seine Nase wurde abgeschnitten. |
Zhanguoce, Qi si, „Qiren you feng xuan zhe“; Zhanguo ce zhuyi 1981, S. 382 | 戰國策, 齊四, „齊人有馮諼者“; 戰國策注譯 1981, 三八二頁 | 孟嘗君為相數十年,無纖介之禍者,馮諼之計也。 | Der Fürst (jun 君(N)) von Mengchang fungierte für mehrere Jahrzehnte als Premierminister (xiang 相(N)). Was das angeht, dass es keine noch so kleinsten Katastrophen gab, so lag dies an der Strategie Feng Xuans. |