Ludwig der Deutsche

Aus Macht und Herrschaft
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Alternativnamen/Quellenbezeichnung Hludouuicus, Ludthuuuicus
Funktion König
Biographie Deutsche Biographie
zeitliche Einordnung 833 - 876

Informationen

Ludwig II. der Deutsche (* um 806; † 28. August 876 in Frankfurt am Main) aus dem Adelsgeschlecht der Karolinger wurde 817 von seinem Vater Ludwig dem Frommen als Unterkönig von Baiern eingesetzt, das er ab 826 selbstständig regierte. Von 843 bis 876 war Ludwig König des Ostfrankenreiches.

Nach langwierigen Auseinandersetzungen mit seinem Vater und seinen Brüdern erhielt Ludwig 843 im Vertrag von Verdun das ostfränkische Reich. Seine Versuche, 858/59 das westfränkische Reich seines Halbbruders Karl des Kahlen zu erobern, blieben erfolglos. Die 860er Jahre waren durch eine schwere Krise mit den ostfränkischen Großen und Rebellionen der Söhne geprägt. Im Vertrag von Meerssen gelang es ihm 870, das östliche Lotharingien für das ostfränkische Reich zu gewinnen. Um das Kaisertum und Italien bemühte er sich hingegen vergeblich. Im Osten konnte Ludwig nach jahrzehntelangen Konflikten mit den Mährern 874 einen längerfristigen Friedensschluss erreichen. Durch einen Rückgang der Schriftlichkeit in Verwaltung und Regierung sowie eine Zunahme von Ritualen weist Ludwigs Herrschaftszeit bereits in die Ottonenzeit voraus.

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde oftmals die Aufteilung des Fränkischen Reichs durch den Vertrag von Verdun als Beginn der deutschen Geschichte angesehen. Seit den 1970er Jahren hat sich die Auffassung durchgesetzt, dass das deutsche Reich nicht durch einen Akt, sondern in einem langen Prozess entstand. Gleichwohl wird Ludwigs ungewöhnlich lange Herrschaftszeit als wichtige Etappe in dieser Entwicklung angesehen. Unter seiner Regierung und der seiner Brüder Karl im Westfrankenreich und Lothar I. im sogenannten Mittelreich begann der Zerfall des fränkischen Großreiches, der letztlich die Voraussetzung für die Entstehung der späteren Nationalstaaten Deutschland, Frankreich und Italien war.

Herrscherakte (Anzahl: 534)

IDQuellentypDatum„Datum <span style="font-size:small;">(Date)</span>“ ist ein Datentyp für Datumswerte. Er wird Attributen mit Hilfe eines von Semantic MediaWiki bereitgestellten, softwareseitig fest definierten Attributs (Spezialattribut), zugeordnet.RegionOrte (Auszug)BeschreibungGüter (Auszug)weitere Quellen
LdD-1077Urkunde7 Januar 834 JLHessenFrankfurtLudwig schenkt dem Kloster Lorsch im Rheingau unter Abt Adalung die Villa Langen im Rheingau mit der dortigen Kirche und vier bisher zum Fiskus Tribur dienstpflichtige Hörige mit ihren Kindern.LangenMGH DD LD
LdD-1079Erzählende Quelleo.A.o.A.Ludwig schickt eine Gesandtschaft nach Aquitanien an seinen Bruder Pippin mit der Aufforderung, den Vater zu befreien.Ann. Bert.
V. Hlud.
LdD-1080Urkunde5 Februar 834 JLo.A.FrankfurtLudwig bestätigt dem Kloster Fulda im Grabfeld Immunität mit Königschutz und freie Abtwahl.MGH DD LD
LdD-1082Erzählende QuelleFebruar 834 JLo.A.o.A.Ludwig marschiert gegen Paris. Lothar entflieht am 28. Februar nach Burgund und lässt seinen Vater und Karl den Kahlen in St. Denis zurück. Paris
St. Denis
Ann. Bert.
V. Hlud.
Nithard
Thegan
Flodoard
Regino
Ann. Hers.
LdD-1083Erzählende QuelleMärz 834 JLFranzienQuierzyLudwig trifft bei seinem Vater ein.Ann. Bert.
V. Hlud.
Thegan
LdD-1084Erzählende QuelleMärz 834 JLLotharingienAachenLudwig begleitet seinen Vater nach Aachen.AachenAnn. Bert.
V. Hlud.
Thegan
LdD-1085Erzählende Quelle5 April 834 JLLotharingienAachenAn Ostern wird beraten, wie Lothar zum Niederlegen der Waffen zu bewegen sei. Bischof Hitto von Freising, der am 23. Mai nach Rom kommt, erhält einen Empfehlungsbrief an Papst Gregor IV. zur Erlangung von Reliquien.RomTransl. Alexandri et Justini
LdD-1086Erzählende Quelle3 Juli 834 JLLotharingienAachenLudwig tritt als Intervenient in der Urkunde für Kempten auf.KemptenMGH DD LD
LdD-1087Erzählende QuelleAugust 834 JLFranzienLangresLudwig ist auf der Heerversammlung in Langres, wohin er mit seinem Vater gekommen war. Gemeinsam marschiert man gegen Lothar.LangresAnn. Bert.
V. Hlud.
Nithard
Ann. Xant.
LdD-1088Erzählende QuelleFebruar 848 JLLotharingienKoblenzLudwig trifft mit Lothar I. zusammen, der ihn, 'wie das Gerücht ging', von Karl dem Kahlen zu entfremden und auf seine Seite zu ziehen versucht; Ludwig lehnt dies ab.Ann. Fuld.
… weitere Ergebnisse

 

Sonstige Erwähnungen (Anzahl: 6)

IDQuellentypDatum„Datum <span style="font-size:small;">(Date)</span>“ ist ein Datentyp für Datumswerte. Er wird Attributen mit Hilfe eines von Semantic MediaWiki bereitgestellten, softwareseitig fest definierten Attributs (Spezialattribut), zugeordnet.RegionOrte (Auszug)BeschreibungGüter (Auszug)weitere Quellen
K-2243Erzählende Quelle861 JLo.A.o.A.Erhebung gegen seinen Vater.Ann. Fuld.
Ann. Bert. (Hincm.)
K-2247Erzählende Quelle866 JLo.A.o.A.Empörung Ludwigs, des zweiten sohnes des königs: erzürnt darüber, dass der vater ihm einige lehen entzogen und sie an Karlmann gegeben hatte, versucht er einen aufstand zu erregen; durch ganz Thüringen und Sachsen entsendet er seine boten, um möglichst viele anhänger zu werben; die von seinem vater abgesetzten grafen Werinhar (vgl. no 1458a), Uto und Berengar (no 1445a) zieht er als ratgeber in seine nähe und verspricht ihnen ihre früheren würden, Heinrich, den befehlshaber seiner lehensmannen (principem militiae suae), schickt er zu Rastislaw, um ihn als bundesgenossen zu gewinnen und zu einem einfall in Baiern zu bewegen. Der könig, 'durch erfahrung gewitzigt', überträgt Karlmann die hut Baierns und eilt selbst nach FrankenAnn. Fuld.
Ann. Bert. (Hincm.)
K-2263Urkunde877 JLBayernRanshofenKarlmann bestätigt dem Kloster Kremsmünster den von seinem Vater König Ludwig geschenkten, aber durch keine Urkunde gesicherten Besitz am Fluss Spratz in dem Umfang, wie er von den beiden Grafen Arathot (? Aribo) und Ernst umritten worden war, und schenkt das Land zu Schmida von der Donau bis Wagrein, wie weiland Graf Wilhelm es für das Kloster begangen und bezeichnet hatte.Land am Spratzbach
Schmida
MGH DD Km
K-2266Urkunde877 JLLombardeiPaviaKarlmann bestätigt dem Kloster Casauria die von dessen Begründer Ludwig II. geschenkten Besitzungen, das Wahlrecht und die Immunität und schenkt den Wald Cornie bei Alanno nebst Zubehör.Cornie
Bagnolo
Alanno
MGH DD Km
L3dJ-2340Urkunde10 April 878 JLHessenSalzLudwig bestätigt dem Kloster Fulda die von Ludwig dem Deutschen verliehene Immunität mit Königsschutz und freier Abtswahl.MGH DD LJ
LdD-1794Erzählende Quelle837 JLBayernRegensburgGraf Ratpod überträgt in Anwesenheit Ludwigs seinen Besitz in Tuln an St. Emmeram; an der Spitze der Zeugen Graf Ernst.Tuln
St. Emmeran
Anamodi Trad. S. Emm. Pez Thes.