Ludwig schickt eine Gesandtschaft an Karl … Ludwig schickt eine Gesandtschaft an Karl den Kahlen: Ludwig lässt durch seine Gesandten, den Erzbischof Willibert von Köln und die Grafen Adalard und Meingaud, am vierten Juli zu Ponthion von Karl und den zur Synodalsitzung versammelten Bischöfen den ihm Kraft Erbrechts und des zwischen ihnen beschwornen Vertrags gebührenden Teil des Reichs Kaiser Ludwigs fordern; der päpstliche Legat, Bischof Johann von Toscanella, liest das von Papst Johann VIII. an die deutschen Bischöfe gerichtete Schreiben vor und übergibt Erzbischof Willibert ein Exemplar zur Mitteilung an seine Amtsbrüder. Auch Hincmar von Reims überreicht der Synode eine Klageschrift über die bei Ludwigs Einfall in seinem Sprengel angerichteten Verwüstungen. Der Papst hatte in der entschiedensten Weise für Karl Partei ergriffen: noch vor Karls Ankunft in Rom hatte er Briefe an Ludwig, dessen Söhne und die Geistlichen und weltlichen Großen gesandt mit der Mahnung, den Frieden zu wahren und Karls Reich nicht anzugreifen, bevor er nicht zwischen ihnen den Schiedspruch gefällt habe, und Ludwig hatte die Annahme dieser von bischof Odo von Beauvais überbrachten Briefe verweigert. Am zweiten Januar hatte der Papst den Erzbischof Ansegis von Sens zum apostolischen Vikar 'für Gallien und Germanien' ernannt und ordnete als Legaten die Bischöfe Johann von Toscanella und Johann von Arezzo ab, um zu bestimmen, wie in diesem Jahr rechtlich und in Hinblick auf die Kirche zwischen den beiden Brüdern verfahren werden solle. Ludwig lehnte es ab sie zu empfangen. Die Legaten werden von Karl an seinen Hof berufen und wohnen der Synode von Ponthion bei, auf der von den Bischöfen und Großen der Treueid für Karl, die feierliche Anerkennung seiner Kaiserwürde gefordert wird. Es werden hier die von ihnen mitgebrachten päpstlichen Schreiben vom 17. Februar verlesen, welche die Bischöfe und Großen zur Treue für Karl mahnen und jene, welche Ludwig sich angeschlossen, unter Androhung des Banns auffordern, ihre Schuld zu sühnen. Die Schreiben an die deutschen Bischöfe und Großen, welche der päpstliche Legat Willibert in Ponthion übergibt, beschuldigen in geradezu unwürdiger Weise den 'Bayernkönig' des Friedensbruches und der Treulosigkeit gegen seinen Bruder, sie schelten die deutschen Bischöfe und Großen, dass sie Ludwigs Einfall nicht nur nicht verhindert, sondern sogar mitgewirkt, und fordern sie unter Androhung der Absetzung und des Banns auf einen weiteren Angriff auf Karls Reich hintanzuhalten. Zwei neue päpstliche Legaten, die Bischöfe Leo von Gabii, ein Neffe des Papstes, und Petrus von Fossombrone, welche am 10. Juli in Ponthion eintreffen, sollten Ludwig neue Mahnungen überbringen und vermitteln; da sie ihre Rückreise beschleunigen, überlassen sie ihren Auftrag den beiden andern Legaten. Ludwig richtet nun ein Schreiben an den Papst, das der einseitigen Parteinahme desselben einen Riegel vorschiebt, denn in seiner Antwort vom 1. September verspricht dieser, sein früheres Verhalten durch die Klage Karls entschuldigend, in sehr gemäßigtem Ton volle Unparteilichkeit.ehr gemäßigtem Ton volle Unparteilichkeit.
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