wei 威/畏(N): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Macht und Herrschaft
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Version vom 19. Januar 2020, 14:09 Uhr

Teilprojekt 16 - TP Schwermann
Sprache Altchinesisch
Wortfeld Macht

 

Lexem

Lexem Wortart Übersetzung Anmerkung
wei 威/畏 N Ehrwürdige Autorität/Macht; eindrucksvolle Macht

Zugehörige Kollokationen

KollokationÜbersetzung
duo wei 奪威Autorität rauben
fen wei 分威Autorität aufteilen
li wei 立威Autorität etablieren / aufstellen
pian wei 偏威partaiische Autorität haben
qiang wei 疆威Autorität festigen / mehren
shi wei 失威Autorität verlieren
wei fei 威廢Autorität sinkt
wei guang 威廣Autorität ist weitreichend
wei shuai 威衰Autorität verfällt
wei wei 畏威Autorität fürchten
wei yin 威淫Autorität verkommt
wu wei 無威keine Autorität besitzen
xi wei 徙威Autorität destabilisieren
you wei 有威Autorität besitzen
zhang wei 杖威über Autorität verfügen

Belegstellen

Quelle deQuelle zhZitatÜbersetzung
Chunqiufanlu, „Baowei quan“; Chunqiufanlu 1992, S. 174-175春秋繁露, „保位權“; 春秋繁露 1992, 一七四-一七五頁國之所以為國者德也,君之所以為君者威也,故德不可共,威不可分。德共則失恩,威分則失權。失權則君賤,失恩則民散。民散則國亂,君賤則臣叛。是故為人君者,固守其德,以附其民;固執其權,以正其臣。Das, wodurch das Land (guo 國 / yu 域(N)) zum Land (guo 國 / yu 域(N)) wird, ist die Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)); das, wodurch der Fürst (jun 君(N)) zum Fürsten (jun 君(N)) wird, ist die Autorität (wei 威/畏(N)). Deshalb kann die Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)) nicht geteilt und die Autorität (wei 威/畏(N)) nicht aufgeteilt werden (fen wei 分威). Wird die Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)) geteilt, dann verliert man Großzügigkeit; wird die Autorität aufgeteilt (wei fen 威分), dann verliert man politischen Einfluss (shi quan 失權). Verliert er politischen Einfluss (shi quan 失權), dann sinkt der Fürst (jun 君(N)) in seinem Status, verliert es an Großzügigkeit, dann zerstreut sich das Volk. Zerstreut sich das Volk, dann ist das Land in Unordnung; sinkt der Fürst (jun 君(N)) in seinem Status, dann rebellieren die Minister (chen 臣(N)). Aus diesem Grund schützt derjenige, der als Fürst (jun 君(N)) der Menschen fungiert, seine Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)) fest, um sich seinem Volk anzunähern; [deshalb] hält er seinen politischen Einfluss (quan 權(N)) fest in der Hand, um seine Minister (chen 臣(N)) zu richten (zheng 正/証(V)).
Chunqiufanlu, „Wei De suo sheng“; Chunqiufanlu 1992, S. 462春秋繁露, „威德所生“; 春秋繁露 1992, 四六二頁民之從主也,如草木之應四時也。喜怒當寒暑,威德當冬夏。冬夏者,威德之合也;寒暑者,喜怒之偶也。喜怒之有時而當發,寒暑亦有時而當出,其理一也。Dass das Volk dem Herrscher (zhu 主(N)) folgt (cong 從(V)), ist wie, dassGräser und Bäume auf die vier Jahreszeiten reagieren. Freude und Wut entsprechen Kälte undWärme, Autorität (wei 威/畏(N)) und Charisma (de 德(N)) entsprechen Winter und Sommer.Winter und Sommer sind die Entsprechung von Autorität (wei 威/畏(N)) und Charisma (de德(N)); Kälte und Wärme sind das Gegenstück zu Freude und Wut. So wie Freude und WutZeiten haben, zu denen sie aufkommen, haben auch Kälte und Wärme Zeiten, zu denen siehervortreten, das Prinzip ist eines.
Chunqiufanlu, „Wei De suo sheng“; Chunqiufanlu 1992, S. 462.1春秋繁露, „威德所生“; 春秋繁露 1992, 四六二頁天之序,必先和然後發德,必先平然後發威。此可以見不和不可以發慶賞之德,不平不可以發刑罰之威。Die Anordnung des Himmels ist so, dass man gewiss erst ausgeglichen sein muss und erst danach Charisma (de 德(N)) ausstrahlen kann; dass man erst gleichmütig sein muss und erst danach Autorität (wei 威/畏(N)) ausstrahlen kann. Hieraus kann man erkennen, dass wenn man nicht ausgeglichen ist, man nicht Charisma (de 德(N)) durch Lob und Belohnung (shang 賞(N)) ausstrahlen kann; dass wenn man nicht gleichmütig ist, man nicht die Autorität (wei 威/畏(N)) durch Körperstrafen (xing 刑(N)) und Bestrafungen (fa 罰(N)) ausstrahlen kann.
Chunqiufanlu, „Wei De suo sheng“; Chunqiufanlu 1992, S. 462.2春秋繁露, „威德所生“; 春秋繁露 1992, 四六二頁又可以見德生於和,威生於平也。不和無德,不平無威,天之道也,達者以此見之矣。Weiterhin kann man sehen, dass Güte (de 德(N)) aus Ausgeglichenheit entspringt und Autorität (wei 威/畏(N)) aus Gleichmut entspringt. Ist man nicht ausgeglichen, gibt es keine Güte (de 德(N)); ist man nicht gleichmütig, gibt es keine Autorität (wu wei 無威), [das] ist der Weg des Himmels. Derjenige, der es verstanden hat, betrachtet es so.
Chunqiufanlu, „Wei De suo sheng“; Chunqiufanlu 1992, S. 462.3春秋繁露, „威德所生“; 春秋繁露 1992, 四六二頁我雖有所愉而喜,必先和心以求其當,然後發慶賞以立其德。雖有所忿而怒,必先平心以求其政(正),然後發刑罰以立其威。能常若是者謂之天德,行天德者謂之聖人。
Chunqiufanlu, „Wei De suo sheng“; Chunqiufanlu 1992, S. 462.4春秋繁露, „威德所生“; 春秋繁露 1992, 四六二頁為人主者,居至德之位,操殺生之勢,以變化民。民之從主也,如草木之應四時也。喜怒當寒暑,威德當冬夏。冬夏者,威德之合也;寒暑者,喜怒之偶也。喜怒之有時而當發,寒暑亦有時而當出,其理一也。Derjenige, der als Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen fungiert, befindet sich in der Position (wei 位(N))(ju wei 居位) des höchsten Charismas (de 德(N)), er hat die Macht(position) über Tod und Leben in seinen Händen (cao shi操勢), um das Volk zu verändern. Dass das Volk dem Herrscher (zhu 主(N)) folgt (cong 從(V)), ist wie, dass Gräser und Bäume auf die vier Jahreszeiten reagieren. Freude und Wut entsprechen Kälte und Wärme, Autorität (wei 威/畏(N)) und Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)) entsprechen Winter und Sommer. Winter und Sommer sind die Entsprechung von Autorität (wei 威/畏(N)) und Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)); Kälte und Wärme sind das Gegenstück zu Freude und Wut. So wie Freude und Wut Zeiten haben, zu denen sie aufkommen, haben auch Kälte und Wärme Zeiten, zu denen sie hervortreten, das Prinzip ist eines. […] Dass Freude und Wut, Autorität (wei 威/畏(N)) und Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)) an direkter Stelle nicht nicht aufkommen können, ist wie, dass Kälte und Wärme, Winter und Sommer zu ihren entsprechenden Zeiten nicht nicht hervorkommen können.
Fengsu Tongyi, „Huang ba“; Fengsu tongyi jiaozhu 1981, S. 15風俗通義 , „皇霸“; 風俗通義校注 1981, 一五頁夫擅國之謂王,能制割之謂王,制殺生之威之謂王,王者,往也,為天下所歸往也。Nun, den, der die alleinige Kontrolle über das Land (guo 國 / yu 域(N)) hat (shan 擅(V)), nennen wir König (wang 王(N)); den, der in der Lage ist Katastrophen zu kontrollieren (zhi 制(V)), nennen wir König (wang 王(N)); den, der die Autorität (wei 威/畏(N)) über Tod und Leben dominiert (zhi 制(V)), nennen wir König (wang 王(N)). König (wang 王(N)) sein heißt „hingehen zu“, er ist derjenige, zu dem die Welt (tian xia 天下(N)) sich zurückwendet.
Guanzi, „Jun chen shang“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 553管子, „君臣上“; 管子校注 2004, 五五三頁為人臣者,上共專於上,則人主失威。是故有道之君,正其德以蒞民,而不言智能聰明。Wenn die Minister (chen 臣(N)) oben an der Monopolstellung des Herrschers (shang 上(N)) teilhaben (zhuan 專(V)), dann verliert der Herrscher (zhu 主(N)) der Menschen seine Autorität (wei 威/畏(N)). Aus diesem Grund wird der Fürst (jun 君(N)), der das DAO hat, sein DE (de 德(N)) korrigieren (zheng 正/証(V)), um über das Volk zu herrschen (li 蒞(V)), und nicht über [seine] Weisheit, Fähigkeit oder Hellsichtigkeit sprechen.
Guanzi, „Jun chen xia“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 584管子, „君臣下“; 管子校注 2004, 五八四頁明君在上,忠臣佐之,則齊民以政刑。牽於衣食之利,故愿而易使,愚而易塞。君子食於道,小人食於力,分民。威無勢也無所立,事無為也無所生[...]。Ist der weise Herrscher (jun 君(N)) in hoher [Stellung] und treue Minister (chen 臣(N)) assistieren ihm, dann einen sie das Volk mit Regierung (zheng 政(N)) und Strafe (xing 刑(N)). Sie werden mit dem Nutzen/Vorteil von Kleidung und Nahrung gebunden, deshalb sind sie aufrichtig und leicht zu führen, sind sie naiv und einfach unter Kontrolle zu halten. Der Edle (junzi 君子(N)) lebt vom Weg, der Gemeine von seiner physischen Stärke (shi yu li食於力) und das Volk wird [in Ränge] getrennt. Fehlt einem die Machtposition (shi 勢/埶(N)), gibt es keine Möglichkeit, seine Autorität (wei 威/畏(N)) zu etablieren. Fehlt einem Handeln, gibt es keine Möglichkeit Staatsangelegenheiten hervorzubringen [...].
Guanzi, „Ming fa jie“, Guanzi jiaozhu 2004, S. 1212管子, „明法解“; 管子校注 2004, 一二一二頁人主之所以制臣下者,威勢也。故威勢在下則主制於臣,威勢在上則臣制於主。夫蔽主者,非塞其門,守其戶也,然而令不行,禁不止,所欲不得者,失其威勢也。故威勢獨在於主則群臣畏敬,法政獨出於主則天下服德。故威勢分於臣則令不行,法政出於臣則民不聽。故明主之治天下也,威勢獨在於主,而不與臣共;法政獨制於主,而不從臣出。故明法曰:威不二錯,政不二門。Das, womit der Herrscher (zhu 主(N)) der Menschen seine Minister (chen 臣(N)) kontrolliert (zhi 制(V)), ist die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢); liegt die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) folglich bei den Unteren (xia 下(N)), dann wird der Herrscher (zhu 主(N)) von den Ministern (chen 臣(N)) kontrolliert (zhi 制(V)). Liegt die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) bei den Oberen (shang 上(N)), dann werden die Minister (chen 臣(N)) vom Herrscher (zhu 主(N)) kontrolliert (zhi 制(V)); was das betrifft, dass der Herrscher (zhu 主(N)) in Unwissenheit gehalten wird, so liegt dies nicht daran, dass er hinter seinen Toren eingesperrt ist und seine Türen bewachen lässt, sondern dass seine Befehle (ming 命 / ling 令(N)) nicht ausgeführt und seine Verbote nicht eingehalten werden. Dass er nicht bekommt, was er sich wünscht, liegt daran, dass er die autoritäre Machtposition (shi qi wei shi 失勢) verloren hat; liegt die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) folglich nur beim Herrscher (zhu 主(N)), dann sind die gesamten Minister (chen 臣(N)) furchtsam und respektvoll. Gehen Gesetzgebung (fa 法(N)) und Regierung (zheng 政(N)) alleine vom Herrscher (zhu 主(N)) aus, dann unterwirft (fu 服(V)) sich die Welt (tian xia 天下(N)) seinem Charisma (de 德(N)); wird folglich die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) unter den Ministern (chen 臣(N)) geteilt dann werden die Befehle (ming 命 / ling 令(N)) nicht ausgeführt. Gehen Gesetzgebung (fa 法(N)) und Regierung (zheng 政(N)) von den Ministern (chen 臣(N)) aus, dann gehorcht das Volk nicht; folglich gilt: wenn der weise Herrscher (zhu 主(N)) die Welt (tian xia 天下(N)) ordnet (zhì / chí 治(V)), liegt die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) alleine beim Herrscher (zhu 主(N)) und wird nicht mit den Ministern (chen 臣(N)) gemeinsam geteilt, werden Gesetzgebung (fa 法(N)) und Regierung (zheng 政(N)) alleine vom Herrscher (zhu 主(N)) kontrolliert (zhi 制(V)) und gehen nicht von den Ministern (chen 臣(N)) aus; deshalb steht im Kapitel „weise Methode“ geschrieben: „Eine Autorität (wei 威/畏(N)) wird nicht zweimal eingesetzt, eine Regierung (zheng 政(N)) wird nicht auf zwei Haushalte geteilt.“
Guanzi, „Ming fa jie“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 1208.1管子, „明法解“; 管子校注 2004, 一二零八頁明主在上位,有必治之勢,則群臣不敢為非。是故群臣之不敢欺主者,非愛主也,以畏主之威勢也。百姓之爭用,非以愛主也,以畏主之法令也。故明主操必勝之數,以治必用之民。處必尊之勢,以制必服之臣。故令行禁止,主尊而臣卑。故明法曰:尊君卑臣,非計親也,以勢勝也。Befindet sich der weise Herrscher (zhu 主(N)) in oberer Position (wei 位(N)) und verfügt über die Machtposition (shi 勢/埶(N)), aus der er regieren muss, dann wagen es die gesamten Minister (chen 臣(N)) nicht, Falsches zu tun. Aus diesem Grund gilt dafür, dass die gesamten Minister (chen 臣(N)) es nicht wagen, den Herrscher (zhu 主(N)) zu betrügen, weil sie den Herrscher schätzen. Es ist so, dass sie die Autorität (wei 威/畏(N)) und Machtstellung (shi 勢/埶(N)) des Herrschers fürchten. Dass die hundert Geschlechter darum kämpfen, ihm zu nutzen, es ist nicht so, dass sie ihren Herrscher (zhu 主(N)) schätzen; es ist so, dass sie die Gesetze (fa 法(N)) und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) des Herrschers (zhu 主(N)) fürchten. Deshalb hält der weise Herrscher (zhu 主(N)) Strategeme, die sicher zur Überlegenheit führen, um das Volk, das unbedingt genutzt werden muss, zu ordnen (zhì / chí 治(V)). Er weilt in der Machtstellung (chu shi 處勢), die sicher gewürdigt wird, um die Minister (chen 臣(N)) zu kontrollieren (zhi 制(V)), die sich fügen (fu 服(V)) müssen. Deshalb werden seine Befehle (ming 命 / ling 令(N)) ausgeführt und Verbote eingehalten, der Herrscher (zhu 主(N)) wird geehrt und die Minister (chen 臣(N)) sind bescheiden; deshalb steht im Kapitel „weises Gesetz“: „Dass Herrscher (jun 君(N)) verehrt werden und die Minister (chen 臣(N)) nobel sind, ist nicht so, weil sie einander zugetan wären, sondern weil sie durch die Machtstellung (yi shi 以勢) beherrscht (sheng 勝(V)) werden.“
Guanzi, „Ming fa jie“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 1208.2管子, „明法解“; 管子校注 2004, 一二零八頁明主之治也,縣爵祿以勸其民;民有利於上,故主有以使之。立刑罰以威其下,下有畏於上,故主有以牧之。故無爵祿則主無以勸民,無刑罰則主無以威眾,故人臣之行理奉命者,非以愛主也,且以就利而避害也。Der unparteiische Herrscher (zhu 主(N)) schafft Ordnung (zhi 治(N)), indem er Titel (jue 爵(N)) und Vergütungen (lu 祿(N)) einrichtet, um sein Volk damit zu motivieren; das Volk hat einen Nutzen von den Oberen (shang 上(N)), folglich hat der Herrscher (zhu 主(N)) etwas, um es zu befehligen; er stellt Strafen (xing 刑(N))(fa 罰(N)) auf, um seine Untergeordneten (xia 下(N)) in Ehrfurcht zu versetzen (wei 威/畏(V)); die Untergeordneten (xia 下(N)) haben eine Furcht (wei 威/畏(N)) vor den Oberen (shang 上(N)), deshalb hat der Herrscher (zhu 主(N)) etwas, um sie zu führen (mu 牧(V)); hat er folglich keine Titel (jue 爵(N)) und Vergütungen (lu 祿(N)), dann hat er nichts, um das Volk zu motivieren; hat er keine Strafen (xing 刑(N))(fa 罰(N)), dann hat der Herrscher (zhu 主(N)) nichts, um die Massen in Ehrfurcht zu versetzen (wei 威/畏(V)); wenn Minister (chen 臣(N)) deshalb nach den rechten Prinzipien handeln und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) befolgen, dann tun sie das nicht, weil sie ihren Herrscher (zhu 主(N)) lieben, sondern weil sie dem Nutzen folgen und Schaden vermeiden.
Guanzi, „Mingfa jie“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 1208管子, „明法解“; 管子校注 2004, 一二零八頁明主之治也,縣爵祿以勸其民;民有利於上,故主有以使之。立刑罰以威其下,下有畏於上,故主有以牧之。故無爵祿則主無以勸民,無刑罰則主無以威眾,故人臣之行理奉命者,非以愛主也,且以就利而避害也。Der unparteiische Herrscher (zhu 主(N)) schafft Ordnung (zhi 治(N)), indem er Titel (jue 爵(N)) und Vergütungen (lu 祿(N)) einrichtet, um sein Volk damit zu motivieren; das Volk hat einen Nutzen von den Oberen (shang 上(N)), folglich hat der Herrscher (zhu 主(N)) etwas, um es zu befehligen; er stellt Strafen (xing 刑(N))(fa 罰(N)) auf, um seine Untergeordneten (xia 下(N)) in Ehrfurcht zu versetzen (wei 威/畏(V)); die Untergeordneten (xia 下(N)) haben eine Furcht (wei 威/畏(N)) vor den Oberen (shang 上(N)), deshalb hat der Herrscher (zhu 主(N)) etwas, um sie zu führen (mu 牧(V)); hat er folglich keine Titel (jue 爵(N)) und Vergütungen (lu 祿(N)), dann hat er nichts, um das Volk zu motivieren; hat er keine Strafen (xing 刑(N))(fa 罰(N)), dann hat der Herrscher (zhu 主(N)) nichts, um die Massen in Ehrfurcht zu versetzen (wei 威/畏(V)); wenn Minister (chen 臣(N)) deshalb nach den rechten Prinzipien handeln und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) befolgen, dann tun sie das nicht, weil sie ihren Herrscher (zhu 主(N)) lieben, sondern weil sie dem Nutzen folgen und Schaden vermeiden.
Guanzi, „Qi Chen Qi Zhu“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 998-999管子, „七臣七主“; 管子校注 2004, 九九八-九九九頁法令者,君臣之所共立也。權勢者,人主之所獨守也。故人主失守則危,臣吏失守則亂。罪決於吏則治,權斷於主則威,民信其法則親。是故明王審法慎權,上下有分。Gesetze (fa 法(N)) und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) sind dasjenige, was Fürst (jun 君(N)) und Untertanen (chen 臣(N)) gemeinsam aufstellen. Politischer Einfluss (quan 權(N)) und Machtstellung (shi 勢/埶(N)) sind dasjenige, was der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen allein in seiner Obhut hat. Scheitert der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen folglich in dem, was in seiner Obhut liegt, dann besteht Gefahr; scheitern Untertanen (chen 臣(N)) und kleinere Beamte (li 吏(N)) in dem, was in ihrer Obhut liegt, dann herrscht Unordnung; werden Verbrechen von kleineren Beamten (li 吏(N)) entschieden, dann herrscht Ordnung (). Wird politischer Einfluss dem Herrscher (zhu 主(N)) absolut zu teil (quan duan yu 權斷於), dann ist er reich an Autorität (wei 威/畏(N)). Vertraut das Volk seiner Gesetzgebung (fa 法(N)), dann kommen sie näher zu ihm. Aus diesem Grund begutachteten die weisen Könige (wang 王(N)) die Gesetzgebung (fa 法(N)) sorgsam und achteten auf den politischen Einfluss (quan 權(N)), [sie veranlassten, dass] zwischen Oberen (shang 上(N)) und Unteren (xia 下(N)) eine Trennung besteht.
Guanzi, „Ren fa“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 906管子, „任法“; 管子校注 2004, 九零六頁今天下則不然,皆有善法而不能守也。然故諶杵習士聞識博學之士能以其智亂法惑上,眾彊富貴私勇者能以其威犯法侵陵,鄰國諸侯能以其權置子立相 [...]。Nun ist die Welt (tian xia 天下(N)) nicht so. Alle haben gute Gesetze (fa 法(N)), aber sind nicht in der Lage sie zu wahren. Dies ist so, da Minister, die vorgeben fähig zu sein, gelernte Dienstadelige (shi 士(N)), Dilettanten und Dienstadelige (shi 士(N)) mit weit gefächertem Studium in der Lage dazu sind, mit ihrer Weisheit die Gesetzgebung (fa 法(N)) in Unordnung zu bringen und die Oberen (shang 上(N)) zu verwirren. Diejenigen, die eine große Gefolgschaft haben, stark sind, reich und von hohem Status und private Krieger haben, sind in der Lage dazu, mit ihrer Autorität (wei 威/畏(N)) die Gesetzgebung (fa 法(N)) zu verletzen und die Autorität des Souveräns anzugreifen (ling 凌/陵(V)); die benachbarten Staaten (guo 國 / yu 域(N)) und Lehensherren sind in der Lage dazu, mit ihrem politischen Einfluss (quan 權(N)) den Thronnachfolger festzulegen und den Ministerpräsidenten (xiang 相(N)) einzusetzen.
Guanzi, „Renfa“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 908管子, „任法“; 管子校注 2004, 九零八頁故為人主者,不重愛人,不重惡人。重愛曰失德,重惡曰失威。威德皆失,則主危也。Folglich schätzt derjenige, der als Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen fungiert, andere nicht übermäßig und verabscheut andere nicht übermäßig; übermäßiges Schätzen [anderer] nennt man seine Güte (de 德(N)) verlieren, übermäßiges Verabscheuen [anderer] nennt man seine Autorität (wei 威/畏(N)) verlieren (shi wei 失威). Verliert er seine Autorität (wei 威/畏(N)) und seine Güte (de 德(N)), dann ist der Herrscher (zhu 主(N)) in Gefahr.
Guanzi, „Xing shi jie“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 1169.1管子, „形勢解“; 管子校注 2004, 一一六九頁人主,天下之有威者也,得民則威立,失民則威廢。Der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen ist jemand, der Autorität (wei 威/畏(N)) auf der Welt (tian xia 天下(N)) besitzt (you wei 有威), hat er das Volk (also kontrolliert er es), dann ist seine Autorität (wei 威/畏(N)) etabliert (li wei 立威); verliert er das Volk, dann sinkt seine Autorität (wei fei 威廢).
Guanzi, „Xing shi jie“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 1169.2管子, „形勢解“; 管子校注 2004, 一一六九頁虎豹,獸之猛者也,居深林廣澤之中,則人畏其威而載之。人主,天下之有勢者也,深居則人畏其勢。故虎豹去其幽而近於人,則人得之而易其威。人主去其門而迫於民,則民輕之而傲其勢。故曰:虎豹託幽而威可載也。Tiger und Leopard sind die wildesten unter den Landtieren. Weilen sie inmitten von tiefen Wäldern und weiten Sumpflandschaften, dann fürchten die Menschen ihre Autorität (wei wei 畏威) und respektieren sie. Der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen ist derjenige auf der Welt (tian xia 天下(N)), der die [größte] Machtposition besitzt (you shi 有勢). Verweilt er in den Tiefen [seines Palastes], dann fürchten die Menschen seine Machtposition (wei shi 畏勢); verlassen Tiger und Leopard folglich ihre Verstecke und nähern sich den Menschen an, dann erfassen die Menschen sie und degradieren ihre Autorität (wei 威/畏(N)). Verlässt der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen seine Tore und kommt seinem Volk nahe, dann schätzen ihn die Leute gering und missachten seine Machtposition (shi 勢/埶(N)). Deshalb wird gesagt: Tiger und Leopard sind auf Verstecke angewiesen und [dadurch] ist ihre Autorität (wei 威/畏(N)) [erst] respektierungswürdig.
Guanzi, „Xingshi jie“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 1169管子, „形勢解“; 管子校注 2004, 一一六九頁虎豹,獸之猛者也,居深林廣澤之中,則人畏其威而載之。人主,天下之有勢者也,深居則人畏其勢。故虎豹去其幽而近於人,則人得之而易其威。人主去其門而迫於民,則民輕之而傲其勢。故曰:虎豹託幽而威可載也。Tiger und Leopard sind die wildesten unter den Landtieren. Weilen sie inmitten von tiefen Wäldern und weiten Sumpflandschaften, dann fürchten die Menschen ihre Autorität (wei wei 畏威) und respektieren sie. Der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen ist derjenige auf der Welt (tian xia 天下(N)), der die [größte] Machtposition besitzt (you shi 有勢). Verweilt er in den Tiefen [seines Palastes], dann fürchten die Menschen seine Machtposition (wei shi 畏勢); verlassen Tiger und Leopard folglich ihre Verstecke und nähern sich den Menschen an, dann erfassen die Menschen sie und degradieren ihre Autorität (wei 威/畏(N)). Verlässt der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen seine Tore und kommt seinem Volk nahe, dann schätzen ihn die Leute gering und missachten seine Machtposition (shi 勢/埶(N)). Deshalb wird gesagt: Tiger und Leopard sind auf Verstecke angewiesen und [dadurch] ist ihre Autorität (wei 威/畏(N)) [erst] respektierungswürdig.
Guanzi, „Zheng shi“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 920管子, „正世“; 管子校注 2004, 九二零過在下,人君不廉而變,則暴人不勝,邪亂不止。暴人不勝,邪亂不止,則君人者勢傷而威日衰矣。故為人君者,莫貴於勝。所謂勝者,法立令行之謂勝。法立令行,故群臣奉法守職[...]。Sind die Übertritte bei den Niederen (xia 下(N)) und der Fürst (jun 君(N)) der Menschen stellt keine Untersuchungen und Änderungen an, dann bezwingt (sheng 勝(V)) er Übeltäter nicht, stoppt er Abweichung und Unordnung nicht; bezwingt (sheng 勝(V)) er Übeltäter nicht und stoppt Abweichung und Unordnung nicht, dann leidet die Machstellung (shi shang 勢傷) desjenigen, der über die Menschen herrscht (jun 君(V)) und seine Autorität (wei 威/畏(N)) verfällt (wei shuai 威衰) von Tag zu Tag. Deshalb gilt: was das fungieren als Fürst (jun 君(N)) über die Menschen angeht, ist nichts wertvoller als das Bezwingen (sheng 勝(V)); dasjenige, was man beherrschen/Bezwingen (sheng 勝(V)) nennt, meint beherrschen/Bezwingen (sheng 勝(V)) in dem Sinne, dass das Gesetz/Normen (fa 法(N)) etabliert ist und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) ausgeführt werden; das Gesetz (fa 法(N)) ist etabliert und die Befehle (ming 命 / ling 令(N)) werden ausgeführt, deshalb achten die gesamten Minister (chen 臣(N)) das Gesetz (feng fa 奉法) und halten ihr Amt.
Guoyu, „Lu yu“; Guoyu jijie 2002, S. 172國語, „魯語“; 國語集解 2002, 一七二頁公曰:「臣殺其君,誰之過也?」[…]里革曰:「君之過也。夫君人者,其威大矣。失威而至于殺,其過多矣。Der Patriarch (gong 公(N)) fragte: „Ein Untertan (chen 臣(N)) tötete seinen Fürsten. Wessen Fehler war es?“ […] Li Ge sagte: „Des Fürsten (jun 君(N)) Fehler! Für solche, die als Fürsten über die Menschen herrschen (jun 君(V)), gilt, dass ihre Autorität (wei 威/畏(N)) groß ist. Verlieren sie ihre Autorität (wei 威/畏(N)) so sehr, dass sie schließlich getötet werden, dann waren ihre (der Fürsten) Fehler doch wohl zahlreich!“
Hanfeizi, „Ai chen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 25.2韓非子, „愛臣“; 韓非子集解 1998, 二五頁是故大臣之祿雖大,不得藉威城市;黨與雖眾,不得臣士卒。故人臣處國無私朝,居軍無私交[...]。Deshalb dürfen Minister (da chen 大臣), selbst wenn ihre Besoldung (lu 祿(N)) hoch ist, ihre Autorität (wei 威/畏(N)) nicht nutzen, um Marktstädte zu ummauern. Sie dürfen, selbst wenn ihre Anhänger und Parteimannen zahlreich sind, keine Dienstadeligen (shi 士(N)) und Soldaten unterwerfen (chen 臣(V)). Daher halten Minister (chen 臣(N)), während sie in einem Land (guo 國 / yu 域(N)) leben, keinen privaten Hof (chao 朝(N)) und machen, wenn sie in der Armee verweilen, keine privaten Tauschgeschäfte.
Hanfeizi, „Ba jing“; Hanfeizi jijie 1998, S. 431韓非子, „八經“; 韓非子集解 1998, 四三一頁君執柄以處勢,故令行禁止。柄者,殺生之制也;勢者,勝眾之資也。廢置無度則權瀆,賞罰下共則威分。Der Regent (jun 君(N)) hält die Schalthebel (bing 柄/秉(N)) [des Staates] in der Hand und verweilt so in der Machtposition (chu shi 處勢), deshalb werden [seine] Befehle (ming 命 / ling 令(N)) ausgeführt und Verbote (jin 禁(N)) eingehalten. Schalthebel (bing 柄/秉(N)) sind die Kontrolle (zhi 制(N)) über Tod und Leben; die Machtposition (shi 勢/埶(N)) ist das Mittel, über die Massen zu herrschen (sheng 勝(V)). Verwirft man diese und gibt es kein Maß (du 度(N)), dann bricht das politische Gewicht (quan 權(N)) zusammen; werden Belohnungen (shang 賞(N)) und Strafen (fa 罰(N)) mit den Unteren gemeinsam entschieden, dann zerfällt die Autorität (wei 威/畏(N)).
Hanfeizi, „Er bing“; Hanfeizi jijie 1998, S. 39-40韓非子, „二柄“; 韓非子集解 1998, 三九-四零頁今人主非使賞罰之威利出於己也,聽其臣而行其賞罰,則一國之人皆畏其臣而易其君,歸其臣而去其君矣。此人主失刑、德之患也。Wenn nun der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen versäumt, dafür zu sorgen, dass die Autorität (wei 威/畏(N)) und der Nutzen von Belohnungen (shang 賞(N)) und Strafen (fa 罰(N)) von ihm ausgehen und er auf seine Minister (chen 臣(N)) hörend Belohnungen (shang 賞(N)) und Strafen (fa 罰(N)) anwendet, dann werden alle Leute im gesamten Land (guo 國 / yu 域(N)) ihre Minister (chen 臣(N)) fürchten (wei 威/畏(V)) und ihren Fürsten (jun 君(N)) gering achten, sie werden sich ihren Ministern (chen 臣(N)) zuwenden und sich von ihrem Fürsten (jun 君(N)) distanzieren. Dies ist das Unheil des Herrschers (zhu 主(N)) über die Menschen, [die Kontrolle] über Strafen (xing 刑(N)) und Güte (de 德(N)) zu verlieren.
Hanfeizi, „Jianjie shichen“; Hanfeizi jijie 1998, S. 105韓非子, „姦劫弒臣“; 韓非子集解 1998, 一零五頁無威嚴之勢,賞罰之法,雖堯、舜不能以為治。Wenn man weder eine Machtposition (shi 勢/埶(N)) von Autorität (wei 威/畏(N)) und Strengheit hat, noch ein Gesetz (fa 法(N)) über Belohnungen (shang 賞(N)) und Bestrafungen (fa 罰(N)), auch wenn dann man Yao oder Shun wäre, wäre man nicht dazu in der Lage hiermit Ordnung zu schaffen (zhì / chí 治(V)).
Hanfeizi, „Nan shi“; Hanfeizi jijie 1998, S. 389.2韓非子, „難勢“; 韓非子集解 1998, 三八九頁今桀、紂南面而王天下,以天子之威為之雲霧,而天下不免乎大亂者,桀、紂之材薄也。Was nun den Umstand anbelangt, dass Jie und Zhou nach Süden blickten (nan mian 南面(V)), über die Welt (tian xia 天下(N)) herrschten (wàng 王(V)) und sich in die Autorität (wei 威/畏(N)) des Himmelssohnes (tianzi 天子(N)) gleichsam wie in Wolken und Nebel hüllten und die Welt (tian xia 天下(N)) dem großen Chaos trotzdem nicht entging, so war der Grund dafür, dass die Fähigkeiten von Jie und Zhou einfach zu gering waren.
Hanfeizi, „Nanshi“; Hanfeizi jijie 1998, S. 390韓非子 , „難勢“; 韓非子集解 1998, 三九零頁桀、紂得乘勢肆行者,南面之威為之翼也。Dass Jie und Zhou sich ihre Machtposition (shi 勢/埶(N)) zunutze machen und tun und lassen konnten, was ihnen beliebte, lag daran, dass ihre Autorität (wei 威/畏(N)) als Herrscher (nan mian 南面(V)) sie dabei unterstützte.
Hanfeizi, „Ren zhu“; Hanfeizi jijie 1998, S. 470.2韓非子, „人主“; 韓非子集解 1998, 四七零頁今大臣得威,左右擅勢,是人主失力;人主失力而能有國者,千無一人。Gesetzt den Fall, dass die großen Minister (da chen 大臣) Autorität (wei 威/畏(N)) erlangen und die Gefolgschaft (zuo you 左右(N)) die Machtposition (shi 勢/埶(N)) usurpiert, dann heißt dies, dass der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen seine Stärke (li 力(N)) verliert/einbüßt. Von den Fällen, in denen der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen seine Stärke (li 力(N)) verliert, aber ein Land (guo 國 / yu 域(N)) beherrschen (you 有(V)) kann, gibt es unter tausend nicht einen.
Hanfeizi, „Renzhu“; Hanfeizi jijie 1998, S. 469-470.1韓非子, „人主“; 韓非子集解 1998, 四六九-四七零人主之所以身危國亡者,大臣太貴,左右太威也。[...] 威勢者,人主之筋力也。今大臣得威,左右擅勢,是人主失力,人主失力而能有國者,千無一人。Der Grund dafür, dass der Herrscher (zhu 主(N)) der Menschen persönlich in Gefahr ist und das Land (guo 國 / yu 域(N)) untergeht (wang 亡(V)), liegt darin, dass die großen Minister (da chen 大臣) eine zu hohe Position inne haben und ihre Gefolgschaft (zuoyou 左右(N)) zu viel Autorität (wei 威/畏(V)) besitzt. […] Die autoritäre Machtposition (shi 勢/埶(N)) ist die Muskelkraft des Herrschers (zhu 主(N)) der Menschen. Nun, erlangen die großen Minister (da chen 大臣) Autorität (wei 威/畏(N)) und usurpieret die Gefolgschaft (zuoyou 左右(N)) die Machtposition (shan 擅(V))(shi 勢/埶(N)), heißt dies, dass der Herrscher (zhu 主(N)) der Menschen seine Kraft (li 力(N)) verliert. Den Fall, dass der Herrscher (zhu 主(N)) der Menschen seine Kraft (li 力(N)) verliert und in der Lage dazu ist, sein Land (guo 國 / yu 域(N)) zu regieren (you 有(V)), davon gibt es unter tausenden nicht einen.
Hanfeizi, „Wai chu shuo you xia“; Hanfeizi jijie 1998, S. 343韓非子, „外儲說右下“; 韓非子集解 1998, 三四三頁故曰:人主者不操術,則威勢輕而臣擅名。Deshalb sagt man: Hält der Herrscher (zhu 主(N)) der Menschen nicht die [Regierungs-]Kunst in seinen Händen, dann ist seine ehrfurchtgebietende Macht (wei 威/畏(N)) und Machtposition (shi 勢/埶(N)) schwach (shi qing 勢輕) ausgeprägt und die Minister (chen 臣(N)) usurpieren (shan 擅(V)) den Ruf [des Staates].
Hanfeizi, „Wu du“; Hanfeizi jijie 1998, S. 451韓非子, „五蠹“; 韓非子集解 1998, 四五一頁布衣相與交,無富厚以相利,無威勢以相懼也,故求不欺之士。今人主處制人之勢,有一國之厚,重賞嚴誅得操其柄,以修明術之所燭,雖有田常、子罕之臣,不敢欺也,奚待於不欺之士!Tauscht sich das einfache Volk untereinander aus, haben sie keinen Reichtum und Wohlstand, um sich gegenseitig zu nutzen, haben sie keine Autorität (wei 威/畏(N)) und Machtposition (shi 勢/埶(N)), sich gegenseitig in Furcht zu versetzen, deshalb suchen sie Dienstadelige (shi 士(N)), die nicht betrügen. Verweilt der Herrscher über Menschen nun in einer Machtposition(chu shi 處勢), von der aus er andere kontrolliert (zhi 制(V)),verfügt er über den Reichtum eines [ganzen] Landes (guo 國 / yu 域(N)), legt er Wert auf Belohnungen (shang 賞(N)) und achtet genau auf Strafen, und kann er Gebrauch von seinen [politischen] Schalthebeln (bing 柄/秉(N)) machen, um dem Leuchten der strahlenden Künste zu folgen: auch wenn man dann Diener wie Tian Chang oder Zihan hat, so werden diese es nicht wagen, zu betrügen. Warum sollte man dann noch auf Dienstadelige (shi 士(N)) warten, die nicht betrügen?
Hanfeizi, „You du“; Hanfeizi jijie 1998, S. 36.1韓非子, „有度“; 韓非子集解 1998, 三六頁先王之法曰:「臣毋或作威,毋或作利,從王之指;無或作惡,從王之路。」 古者世治之民,奉公法,廢私術,專意一行,具以待任。Das Gesetz (fa 法(N)) der frühen Könige (wang 王(N)) besagte: „Minister (chen 臣(N)) sollen unter keinen Umständen Autorität (wei 威/畏(N)) aufbauen, sie sollen unter keinen Umständen Profite aufbauen, [sie sollen] der Intention des Königs (wang 王(N)) folgen (cong 從(V)); sie sollen unter keinen Umständen Böses tun, [sie sollen] dem Pfad des Königs (wang 王(N)) folgen (cong 從(V)).“ Im Altertum hielt das Volk eines geordneten (zhì / chí 治(V)) Zeitalters das öffentliche Recht aufrecht (feng fa 奉法) und verwarf private Tricks, sie konzentrierten ihre Ansichten und einten ihr Handeln, sie warteten alle darauf, ihnen zugewiesene Aufgaben zu erledigen.
Hanshu, „Chu yuan wang zhuan“; Hanshu 1962, S. 1959漢書, „楚元王傳“; 漢書 1962, 一九五九頁秦昭王舅穰侯及涇陽、葉陽君專國擅勢,上假太后之威,三人者權重於昭王,家富於秦國,國甚危殆,賴寤范睢之言,而秦復存。二世委任趙高,專權自恣,壅蔽大臣,終有閻樂望夷之禍,秦遂以亡。Die Onkel des Zhao Königs (wang 王(N)) von Qin, Herzog Rang sowie die Fürsten (jun 君(N)) Jing Yang und Ye Yang hatten die alleinige Kontrolle über den Staat (guo 國 / yu 域(N)) und usurpierten die Machtposition (shan shi擅勢), von oben liehen sie sich die Autorität (wei 威/畏(N)) der Kaiserinmutter. Was die drei anging, so war ihr politischer Einfluss (quan 權(N)) schwerwiegender als der des Zhao Königs (wang 王(N)), ihre Haushalte waren reicher als der Staat (guo 國 / yu 域(N)) Qin und der Staat (guo 國 / yu 域(N)) war in großer Gefahr. Dank der Worte des weisen Fan Sui überlebte Qin. In der zweiten Generation wurde Zhao Gao [zum Kaiser] ernannt, er monopolisierte den politischen Einfluss ungehemmt und isolierte die großen Minister (da chen 大臣). Schließlich gab es dann das Unheil von Yan Le im Wangyi-Palast, Qin ging anschließend daran unter (wang 亡(V)).
Hanshu, „Jia Zou mei lu zhuan“; Hanshu 1962, S. 2330漢書, „賈鄒枚路傳“; 漢書 1962, 二三三零頁雷霆之所擊,無不摧折者;萬鈞之所壓,無不糜滅者。今人主之威,非特雷霆也;勢重,非特萬鈞也。開道而求諫,和顏色而受之,用其言而顯其身,士猶恐懼而不敢自盡,又乃況於縱欲恣行暴虐,惡聞其過乎!震之以威,壓之以重,則雖有堯舜之智,孟賁之勇,豈有不摧折者哉?如此,則人主不得聞其過失矣;弗聞,則社稷危矣。Unter dem, was Blitz und Donnerschlag treffen, gibt es nichts, das nicht zerbrechen würde; unter dem, was zehntausend Jun zerdrücken, gibt es nichts, das nicht zerquetscht werden würde. Nun ist die Autorität/ehrfurchtgebietende Macht (wei 威/畏(N)) des Herrschers (zhu 主(N)) der Menschen nicht nur Blitz und Donnerschlag; die schwerwiegende Machtposition (shi zhong 勢重) ist nicht nur zehntausend Jun. Öffnet ihr einen Weg und fordert Remonstrationen (jian 諫(N)), macht ihr euren Gesichtsausdruck jovial und nehmt diese an, nutzt ihr ihre Worte und hebt ihre Person hervor, dann sind die Dienstadeligen (shi 士(N)) nach wie vor Furcht erfüllt und trauen sich nicht, sich selbst zu erschöpfen; wie viel mehr gilt dies im Hinblick auf ausartendes und tyrannisches Verhalten (bao 暴(V)) (nüe 虐(V)) und dem Verabscheuen seine eigenen Fehler zu Gehör zu bekommen! Erschüttert ihr sie mit Autorität (wei 威/畏(N)) und presst ihr sie mit eurem Gewicht (zhong 重(N)), wie könnte es dann, auch wenn sie die Weisheit von Yao und Shun oder den Mut von Meng und Ben hätten, jemanden geben, der nicht zerbricht? Ist es so, dann bekommt der Herrscher (zhu 主(N)) der Menschen seine Fehltritte nicht zu hören; hört er sie nicht, dann ist der Staat (she ji 社稷(N)) in Gefahr.
Houhanshu, „Lienüzhuan“; Houhanshu 1965, S. 2788後漢書, „列女傳“; 後漢書 1965, 二七八八頁夫不賢,則無以御婦;婦不賢,則無以事夫。夫不御婦,則威儀廢缺;婦不事夫,則義理墮闕。Ist der Ehemann nicht fähig, dann hat er nichts, um seine Frau zu lenken (yu 御/馭(V)); ist die Ehefrau nicht fähig, dann hat sie nichts, um ihrem Mann zu dienen (shi 事/仕(V)). Lenkt (yu 御/馭(V)) der Ehemann die Ehefrau nicht, dann werden Autorität (wei 威/畏(N)) und Etikette verworfen und lückenhaft; dient (shi 事/仕(V)) die Ehefrau nicht dem Ehemann, dann werden moralische Vorstellungen und Prinzipien verkommen und mangelhaft.
Huainanzi, „Binglüe xun“; Huainanzi jishi 1998, S. 1045淮南子, „兵略訓“; 淮南子集釋 1998, 一零四五頁教之以道,導之以德而不聽,則臨之以威武。臨之威武而不從,則制之以兵革。Lehrt man sie mit Hilfe des Wegs und weist sie mit Charisma (de 德(N)) an (dao 道/導(V)), aber sie hören nicht, dann begegne (lin 臨(V)) man ihnen mit Autorität (wei 威/畏(N)) und Gewalt (wu 武(N)); begegnet (lin 臨(V)) man ihnen mit Autorität (wei 威/畏(N)) und Gewalt (wu 武(N)), aber sie folgen (cong 從(V)) nicht, dann bringe man sie mit Waffengewalt (bing 兵(N)) unter Kontrolle (zhi 制(V)).
Huainanzi, „Binglüe xun“; Huainanzi jishi 1998, S. 1065-1066淮南子, „兵略訓“; 淮南子集釋 1998, 一零六五-一零六六頁故文之所以加者淺,則勢之所勝者小,德之所施者博,而威之所制者廣。威之所制者廣,則我強而敵弱矣。Deshalb gilt: Ist das, was durch zivile Maßnahmen (wen 文(N)) hinzugefügt wird, seicht, dann ist das, was die Machtposition (shi 勢/埶(N)) besiegt (sheng 勝(V)), wenig; ist das, was die Güte (de 德(N)) gibt, weit, dann ist das, was die Autorität (wei 威/畏(N)) kontrolliert (zhi 制(V)), weit; ist das, was die Autorität (wei 威/畏(N)) kontrolliert (zhi 制(V)), weit, dann ist das eigene [Reich] stark (qiang 強(V)), aber der Gegner schwach.
Lunyu, „Ji shi“; Lunyu zhushu 2000, S. 259論語, „季氏“; 論語注疏 2000, 二五九頁孔子曰:「君子有三畏:畏天命,畏大人,畏聖人之言。小人不知天命而不畏也,狎大人,侮聖人之言。」Konfuzius sprach: „Der Edle (junzi 君子(N)) kennt drei Arten der Furcht (wei 威/畏(N)): Er fürchtet (wei 威/畏(V)) das Himmelsmandat (tian ming 天命), er fürchtet (wei 威/畏(V)) emminente Personen und er fürchtet (wei 威/畏(V)) die Worte der Weisen. Niedere Personen verstehen das Himmelsmandat (tian ming 天命) nicht und fürchten (wei 威/畏(V)) es daher nicht, sie behandeln emminente Personen nicht mit dem gebotenen Respekt und gehen unverschämt mit den Worten der Weisen um.
Qianfulun, „Zhong Gui“; Qianfulun quanyi 1999, S. 179潛夫論, „忠貴“; 潛夫論全譯 1999, 一七九頁當呂氏之貴也,太后稱制而專政,祿、產秉事而握權;擅立四五,多封子弟;兼據將相,外內磐結;自以雖湯、武興,五霸作,弗能危也;於是廢仁義而尚威虐,滅禮信而務譎詐;海內怨痛,人欲其亡,故一朝摩滅而莫之哀也。Als die Lü-Familie in ehrenwerter Position war, übte die Kaiserinmutter die Amtsgewalt des Herrschers aus (cheng zhi 稱制(V)) und usurpierte (zhuan 專(V)) die Regierung (zheng 政(N)). Lu und Chan hielten die Staatsangelegenheiten in den Händen und übten die Entscheidungsgewalt (quan 權(N)) aus. Sie setzten ohne Befugnis (shan 擅(V)) vier, fünf Lehnskönige ein (li 立(V)) und belehnten (feng 封(V)) viele ihrer jüngeren Verwandten. Zudem stützten sie sich darauf, dass sie Kanzler (xiang 相(N)) und Generäle stellten, sodass ihre Stellung in der Peripherie des Reiches und am Hof sehr sicher war. Sie selbst glaubten, dass auch wenn Tang oder Wu [selbst] aufkommen würden und die Fünf Hegemonen (ba 霸/伯(N)) [wieder] entstehen würden, sie niemand in Gefahr bringen könne. Also verwarfen sie Menschlichkeit und Rechtschaffenheit und schätzten tyrannische Herrschaft (wei 威/畏(N)) und Unterdrückung (nüe 虐(N)), sie vernichteten Riten (li 禮(N)) und Glaubwürdigkeit und strebten nach Betrug und Täuschung. Das gesamte Reich hegte Groll und Schmerz, und die Menschen wünschten, dass sie [i.e. die Lü-Familie] untergehen (wang 亡(V)) möge. Als sie deshalb plötzlich verschwanden, gab es niemanden, der sie beweinte.
Shangjunshu, „Qu qiang“; Shangjunshu zhuizhi 1986, S. 32商君書, „去強“; 商君書錐指 1986, 三二頁刑生力,力生強,強生威,威生惠,惠生於力。(Körper-)strafen (xing 刑(N)) bringen Kraft (li 力(N)) hervor, Kraft (li 力(N)) bringt Stärke (qiang 強(N)) hervor, Stärke (qiang 強(N)) bringt Autorität (wei 威/畏(N)) hervor, Autorität (wei 威/畏(N)) bringt Gunst hervor, Gunst kommt aus Kraft (li 力(N)) hervor.
Shangjunshu, „Shuomin“; Shangjunshu zhuizhi 1986, S. 38商君書, „說民“; 商君書錐指 1986, 三八頁刑生力,力生強,強生威,威生德,德生於刑。(Körper-)Strafen (xing 刑(N)) bringen Kraft (li 力(N)) hervor, Kraft (li 力(N)) bringt Stärke (qiang 強(N)) hervor, Stärke (qiang 強(N)) bringt Autorität (wei 威/畏(N)) hervor, Autorität (wei 威/畏(N)) bringt Macht(de 德(N)) hervor, Charisma/Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)) kommt aus (Körper-)strafen (xing 刑(N)) hervor.
Shangshu, „Lü xing“; Shangshu zhengyi 2000, S. 635尚書, „呂刑“; 尚書正義 2000, 六三五頁德威惟畏,德明惟明。Seine [i.e. des Herrschers] gütevolle (de 德(N)) Autorität (wei 威/畏(N)) versetzte sie in Ehrfurcht (wei 威/畏(V)), seine gütevolle (de 德(N)) Hellsichtigkeit erleuchtete sie.
Shiji, „Ci ke lie zhuan“; Shiji 2010, S. 5505史記, „刺客列傳“; 史記 2010, 五五零五頁燕王誠振怖大王之威,不敢舉兵以逆軍吏,願舉國為內臣,比諸侯之列,給貢職如郡縣,而得奉守先王之宗廟。König (wang 王(N)) Yan erzitterte wirklich und fürchtete die Autorität (wei 威/畏(N)) Eurer Majestät (wang 王(N)). Er wagt es nicht, sein Militär zu entsenden, um [unseren] Truppen entgegen zu treten. Er wünscht, sein Land (guo 國 / yu 域(N)) als inneren Untertan (chen 臣(N)) anzubieten, sich in die Reihe der Lehensherren einzugliedern und Tribute und Pflichten zu entrichten (gei gong 給貢) wie eine Provinz (jun 郡(N)) oder ein Bezirk (xian 縣(N)), und [somit] die Tempel (zongmiao 宗廟(N)) der frühen Könige (wang 王(N)) aufrechtzuerhalten und zu wahren.
Shuoyuan, „Jundao“; Shuoyuan jiaozheng 1987, S. 3說苑, „君道“; 說苑校證 1987, 三頁夫有文無武,無以威下;有武無文,民畏不親。文武俱行,威德乃成。Nun, verfügt man über zivile Maßnahmen (wen 文(N)), aber keine militärischen (wu 武(N)), besitzt man nichts, um die Unteren (xia 下(N)) in Ehrfurcht zu versetzen (wei 威/畏(V)); verfügt man über militärische Maßnahmen (wu 武(N)), aber keine zivilen (wen 文(N)), ist das Volk furchtsam (wei 威/畏(V)), doch nicht nahbar; setzt man sowohl zivile (wen 文(N)) als auch militärische Maßnahmen (wu 武(N)) ein, werden Autorität (wei 威/畏(N)) und Güte (de 德(N)) vollendet.
Shuoyuan, „Zhi wu“; Shuoyuan jiaozheng 1987, S. 365說苑, „指武“; 說苑校證 1987, 三六五頁夫兵不可玩,玩則無威;兵不可廢,廢則召寇。Nun, mit Waffen(-gewalt) (bing 兵(N)) darf man nicht leichtfertig umgehen, geht man leichtfertig mit ihr um, dann hat man keine Autorität (wei 威/畏(N)); Waffen(-gewalt) (bing 兵(N)) darf man [aber auch] nicht aufgeben, gibt man sie auf, dann ruft man Invasoren herbei.
Xinxu, „Shan mou“; Xinxu jiaoshi 2001, S. 1197新序, „善謀“; 新序校釋 2001, 一一九七頁王若負人徒之眾,(杖)兵革之彊,乘毀魏之威,而欲以力臣天下之王,臣恐其有後患也。Stützt ihr euch auf die Masse von Leuten und Anhängern, auf die Stärke (qiang 強(N)) von Militär (bing 兵(N)) und Rüstung, nutzt die Autorität (wei 威/畏(N)) Wei zu vernichten und wollt mit Gewalt (li 力(N)) die Könige (wang 王(N)) der Welt unterwerfen (chen 臣(V)), so fürchte ich, Euer Minister (chen 臣(N)), dass dies schlimme Folgen haben wird.
Xinyu, „Dao ji“; Xinyu jiaozhu 1986, S. 29新語, „道基“; 新語校注 1986, 二九頁德盛者威廣,力盛者驕眾。齊桓公尚德以霸,秦二世尚刑而亡。Derjenige, der reich an Güte (de 德(N)) ist, [dessen] Autorität (wei 威/畏(N)) ist weit reichend (wei guang威廣); derjenige, der reich an physischer Gewalt/Stärke (li 力(N)) ist (li sheng 力盛), [dessen] Arroganz ist mannigfaltig. Der Huan-Patriarch (gong 公(N)) von Qi schätzte Güte (de 德(N)) hoch, um als Hegemon zu herrschen (ba 霸/伯(V)), die zwei Generationen von Qin schätzten Körperstrafen (xing 刑(N)) hoch und gingen unter (wang 亡(V)).
Xinyu, „Zhi de“; Xinyu jiaozhu 1986, S. 116新語, „至德“; 新語校注 1986, 一一六頁夫欲當(建)國疆威,闢(辟)地服遠者,必得之於民 [...]。Nun, derjenige, der ein Land errichten (jian guo 建國) und seine Autorität (wei 威/畏(N)) stärken, der sein Territorium (di 地(N)) vergrößern (pi di 闢地) und jene in der Ferne unterwerfen (fu 服(V)) möchte, muss Halt beim Volk finden.
Xinyu, „Zhi de“; Xinyu jiaozhu 1986, S. 121-122新語, „至德“; 新語校注 1986, 一二一-一二二頁昔者,晉厲、齊莊、楚靈、宋襄,秉大國之權,杖眾民之威,軍師橫出,陵轢諸侯,外驕敵國,內刻百姓,鄰國之讎結於外,群臣之怨積於內,而欲建金石之功,繼不絕之世,豈不難哉?故宋襄死於泓之戰,三君弒於臣之手,皆輕師尚威,以致於斯,故春秋重而書之,嗟歎而傷之。三君強其威而失其國,急其刑而自賊,斯乃去事之戒,來事之師也。Früher hielten Li aus Jin, Zhuang aus Qi, Ling aus Chu und Xiang aus Song den politischen Einfluss von großen Ländern in der Hand (bing quan 秉權) und verfügten über die Autorität großer Populationen (zhang wei 杖威), Truppen und Armeen kamen zahlreich hervor, unterdrückten (ling 凌/陵(V)) die Lehnsherren, im Äußeren erniedrigten sie die feindlichen Länder (guo 國 / yu 域(N)), im Inneren unterwarfen sie die hundert Geschlechter, sie sammelten die Feindseligkeit der benachbarten Länder (guo 國 / yu 域(N)) im Äußeren und häuften den Groll der Untertanen (chen 臣(N)) im Inneren an, aber wollten Erfolge vollbringen, die in Bronze und Stein [festgehalten werden] und eine Generation, die unabgebrochen fortgeführt wird, zu Ende bringen, wie könnte [dies] nicht schwer sein? Folglich starb Xiang aus Song in der Schlacht von Hongshui und die drei Fürsten (jun 君(N)) wurden durch die Hand der Minister (chen 臣(N)) ermordet (shi 弒(V)). Sie alle nutzten Armeen leichtfertig und schätzten autoritäre Gewalt (wei 威/畏(N)) hoch, bis es hierzu kam, deshalb misst das Chunqiu ihnen hohen Stellenwert zu und hält sie schriftlich fest und beseufzt und beklagt sie. Diese drei Fürsten (jun 君(N)) erzwangen alle ihren Reichtum und verloren ihr Land (guo 國 / yu 域(N)), sie drängten ihre Strafen (xing 刑(N)) voran und schadeten sich selbst, solchermaßen entfernten sie die Verbote der Staatsangelegenheiten und lockten die Armeen der Staatsangelegenheiten an.
Yantie lun, Juan liu, „Hou xing“; Yantie lun jiaozhu 1992, S. 420鹽鐵論, 卷六, „後刑“; 鹽鐵論校注 1992, 四二零頁古者,篤教以導民,明辟以正刑。刑之於治,猶策之於御也。良工不能無策而御、有策而勿用。聖人假法以成教,教成而刑不施。故威厲而不殺,刑設而不犯。Im Altertum beharrte man auf der Belehrung (jiao 教(N)), um das Volk zu führen (dao 道/導(V)), und machte das Strafrecht unparteiisch, um die Strafen (xing 刑(N)) korrekt zu machen (zheng 正/証(V)). Strafen (xing 刑(N)) verhalten sich zum Regieren [eines Landes] (zhì / chí 治(V)) wie die Peitsche zum Führen [eines Wagens]. Ein Könner ist nicht in der Lage dazu, ohne Peitsche [einen Wagen] zu führen (yu 御/馭(V)), er hat zwar eine Peitsche, benutzt sie aber nicht. Der Weise bedient sich der Gesetze (fa 法(N)), um die Belehrung (jiao 教(N)) zu vollenden; ist die Belehrung (jiao 教(N)) vollendet, werden Strafen (xing 刑(N)) nicht mehr angewandt. Deshalb ist ihre Authorität (wei 威/畏(N)) stark, aber sie töten nicht; sie etablieren Strafen (xing 刑(N)), aber keiner verletzt [die entsprechenden Gesetze].
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