tian xia 天下(N): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 31. Mai 2021, 10:37 Uhr
Teilprojekt | 16 - TP Schwermann |
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Sprache | Altchinesisch |
Wortfeld | Herrschaftsgebiete |
Lexem
Lexem | Wortart | Übersetzung | Anmerkung |
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tian xia 天下 | N | (die) Welt / „alles unter dem Himmel“ |
Zugehörige Kollokationen
Keine Vorkommen gefunden
Belegstellen
Quelle de | Quelle zh | Zitat | Übersetzung |
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Baihutong, „Hao“; Baihutong shuzheng 1994, S. 45 | 白虎通, „號“; 白虎通疏證 1994, 四五頁 | 皇者,何謂也?亦號也。皇,君也,美也,大也。天人之總,美大之稱也。時質,故總稱之也。[...] 號之為皇者,煌煌人莫違也。煩一夫,擾一士以勞天下,不為皇也。不擾匹夫匹婦,故為皇。 | Was ist mit huang 皇 (huang 皇(N)) gemeint? [Es] ist auch ein Titel. Huang 皇 (huang 皇(N)) heißt jun 君 (jun 君(N)), Herrscher, mei 美, Schönheit und da 大, Größe. Es ist eine allgemeine [Bezeichung] für himmlische Wesen und benennt das, was schön und groß ist. Es war ein schlichtes Zeitalter, daher wählte man eine allgemeine Bezeichung. Derjenige, der als huang 皇 (huang 皇(N)) bezeichnet wird, leuchtet so stark, dass niemand [seinem Licht] entkommt. Belästigte er einen Mann oder stört er einen Dienstadeligen (shi 士(N)) bei seinen Mühen, die Welt (tian xia 天下(N)) [zu verbessern], wurde er nicht als huang 皇 (huang 皇(N)) [bezeichnet]. Störte er keinen Mann und keine Frau, dann nannte man ihn aus diesem Grund huang皇 (huang 皇(N)). |
Baihutong, „Xunshou“; Baihutong shuzheng 1994, S. 289 | 白虎通, „巡狩“; 白虎通疏證 1994, 二八九頁 | 王者所以巡狩者何?巡者,循也。狩者,牧也。為天下巡行守牧民也。 | Worin liegt der Grund dafür, dass der König Inspektionsreisen (xunshou 巡狩(N)) durchführt? „Xun“ (巡) bedeutet inspizieren; „shou“ bedeutet hüten (mu 牧(V)). Er tut es, um für die Welt (tian xia 天下(N)) das Betragen [der Gebiete] zu inspizieren und das Volk zu beschützen und behüten (mu 牧(V)). |
Chunqiu fanlu, „Yao Shun bu shan yi, Tang Wu bu zhuan sha“; Chunqiufanlu 1992, S. 219 | 春秋繁露, „堯舜不擅移、湯武不專殺“; 春秋繁露 1992, 二一九頁 | 則王者亦天之子也,天以天下予堯舜,堯舜受命於天而王天下 [...]。 | Derjenige, der König (wang 王(N)) ist, ist auch Sohn des Himmels. Der Himmel gab die Welt (tian xia 天下(N)) Yao und Shun, Yao und Shun erhielten den Befehl (ming 命 / ling 令(N)) vom Himmel und regierten als König (wàng 王(V)) über die Welt (tian xia 天下(N)). |
Chunqiu fanlu, „Yao Shun bu shan yi, Tang Wu bu zhuan sha“; Chunqiufanlu 1992, S. 221 | 春秋繁露 ,„堯舜不擅移、湯武不專殺“; 春秋繁露 1992, 二二一頁 | 君也者,掌令者也,令行而禁止也。今桀紂令天下而不行,禁天下而不止,安在其能臣天下也? | Das Wort ‚Herrscher‘ (jun 君(N)) bezieht sich auf denjenigen, der Befehle (ming 命 / ling 令(N)) verwaltet; [seine] Befehle (ming 命 / ling 令(N)) werden ausgeführt und seine Verbote (jin 禁(N)) eingehalten. Nun, Jie und Zhou befehligten die Welt (tian xia 天下(N)), aber sie führte sie nicht aus, sie erteilten Verbote (jin 禁(V)) auf der Welt (tian xia 天下(N)), aber sie wurden nicht eingehalten, wo liegt ihre Fähigkeit, sich die Welt (tian xia 天下(N)) unterzuordnen (chen 臣(V))? |
Chunqiu fanlu, „Zhuhou“; Chunqiu fanlu 1992, S. 313 | 春秋繁露, „諸侯“; 春秋繁露 1992, 三一三頁 | 古之聖人,見天意之厚於人也,故南面而君天下,必(和)以兼利之。為其遠者目不能見,其隱者耳不能聞,於是千裡之外,割地分民,而建國立君,使為天子視所不見,聽所不聞 [...]。 | Die Weisen des Altertums sahen die Großzügigkeit der himmlischen Intention für die Menschen, deshalb schauten sie nach Süden (nan mian 南面(V)) und herrschten (jun 君(V)) über die Welt (tian xia 天下(N)) und harmonisierten sie, indem sie ihm allumfassend nutzten. Da dasjenige, was weit von ihnen entfernt war, ihre Augen nicht zu sehen vermochten, dasjenige, was verborgen von ihnen war, ihre Ohren nicht zu hören vermochten, deshalb trennten sie tausende Meilen entfernt das Territorium (di 地(N)) und die Völker und gründeten Länder (jian guo 建國) und setzten Fürsten (jun 君(N)) ein (li 立(V)). Sie machten sie für den himmlischen Sohn (tianzi 天子(N)) sehen, was er nicht sah und hören, was er nicht hörte. |
Chunqiufanlu, „Yao Shun bu shanyi, Tang Wu bu zhuan sha“; Chunqiufanlu 1992, S. 219-220 | 春秋繁露, „堯舜不擅移、湯武不專殺“; 春秋繁露 1992, 二一九-二二零頁 | 堯舜何緣而得擅移天下哉?孝經之語曰:「事父孝,故事天明。」事天與父,同禮也。今父有以重予子,子不敢擅予他人,人心皆然。則王者亦天之子也,天以天下予堯舜,堯舜受命於天而王天下,猶子安敢擅以所重受於天者予他人也。天有不以予堯舜漸奪之,故明為子道,則堯舜之不私傳天下而擅移位也,無所疑也。 | Aus welchem Grund waren Yao und Shun dazu fähig, ihr Reich abzutreten? Ein Ausspruch des Pietätsklassikers besagt: „Im Dienen (shi 事/仕(V)) für ihren Vater sind sie pietätvoll, deshalb sind sie im Dienen (shi 事/仕(V)) für den Himmel hellsichtig.“ Dem Himmel und dem Vater dienen (shi 事/仕(V)), ist derselbe Ritus (li 禮(N)). Nun hat der Vater dem Sohn etwas wichtiges gegeben, der Sohn wagt es nicht, es abzutreten und jemand anderem zu geben. Die Herzen der Menschen sind allesamt so. Der wahrhaftige König (wang zhe 王者(N)) ist auch des Himmels Sohn. Der Himmel gab das Reich (tian xia 天下(N)) an Yao und Shun. Yao und Shun bekamen das Mandat (ming 命 / ling 令(N)) vom Himmel und beherrschten (wàng 王(V)) das Reich (tian xia 天下(N)). Wie könnten sie es, genauso wie der Sohn, wagen, das abzutreten, was er wertvolles vom Himmel bekommen hat und es jemand anderem geben. Wenn der Himmel ferner nicht das, was er Yao und Shun gab, komplett von ihnen zurücknimmt und folglich klar ist, dass sie den Weg des Kindes betreiben, dann gibt es in dem, dass Yao und Shun nicht privat das Reich (tian xia 天下(N)) weitergaben (chuan 傳(V)), sondern ihre Position (wei 位(N)) abtraten, nichts anzuzweifeln. |
Da Dai Liji, „Gao zhi“; CHANT (20190327) | 大戴禮記, „誥志“; CHANT (20190327) | 文王治以俟時,湯治以伐亂;禹治以移眾,眾服以立天下;堯貴以樂治時,舉舜;舜治以德使力。 | König Wen regierte (zhì / chí 治(V)), indem er auf die richtige Zeit wartete, Tang regierte (zhì / chí 治(V)), indem er die angriff, die Unordnung stiften; Yu regierte (zhì / chí 治(V)), indem er die Massen verlagerte, die Massen unterwarfen (fu 服(V)) sich, um die Welt (tian xia 天下(N)) zu errichten; Yao schätzte es, mit Musik seine Zeiten zu regieren (zhì / chí 治(V)) und wählte Shun; Shun in seiner Regierung (zhi 治(N)) befehligte mit Güte (de 德(N)) die Kraft (li 力(N)). |
Dadai Liji, „Wu Di De“; CHANT (201903271600) | 大戴禮記, „五帝德“; CHANT (201903271600) | 宰我曰:「請問禹。」孔子曰:「高陽之孫,鯀之子也,曰文命。[...] 聲為律,身為度[...];亹亹穆穆為綱為紀。[...] 左準繩,右規矩;[...] 平九州,戴九天,明耳目,治天下。[...] 四海之內,舟車所至,莫不賓服。」 | Zaiwo fragte: „Darf ich mich nach Yu erkundigen?“ Konfuzius sagte: „Er war der Enkel von Gaoyang und der Sohn von Gun, er hieß Wenming. […] Seine Stimme war das Gesetz (lü 律(N)), sein Betragen der Standard (du 度(N)) […]; er war so aufrichtig und ehrfurchtsvoll, dass [diese Eigenschaften] zu Leitprinzipien und Richtlinien wurden. […] In seiner Linken hatte er Wasserwaage und Schlagseil (sheng 繩(N)), in seiner Rechten Zirkel (gui 規(N)) und Winkel(ju 矩(N)); … er befriedete die neun Provinzen (jiu zhou 九州(N)), respektierte die neun Himmel, machte seine Ohren und Augen klar, und brachte somit Ordnung (zhì / chí 治(V)) in der Welt(tian xia 天下(N)). […] Innerhalb der vier Meere (si hai 四海(N)), in allem, was Schiff und Karren erreichten, gab es niemanden, der sich ihm nicht unterworfen (fu 服(V)) hätte.“ |
Dadai Liji, „Wu Di De“; CHANT (201904021612) | 大戴禮記, “五帝德”; CHANT (201904021612) | 為神主,為民父母,左準繩,右規矩,履四時,據四海,平九州,戴九天,明耳目,治天下。舉皋陶與益,以贊其身,舉干戈以征不享不庭無道之民,四海之內,舟車所至,莫不賓服。 | Er [i.e. Yu] war ein übernatürlich begabter Herrscher (zhu 主(N)), er war Mutter und Vater des Volkes; zu seiner Linken hatte er die Richtschnur [über das Maß der Dinge] (sheng 繩(N)), zu seiner Rechten hatte er Winkelmaß (gui 規(N)) und Kompass (ju 矩(N)) [über die richtigen Standards]; er handelte in Einklang mit den vier Jahreszeiten, und nahm [alles innerhalb] der vier Meere (si hai 四海(N)) in Besitz; er befriedete die Neun Regionen (jiu zhou 九州), er trug die neun Himmel hoch, machte seine Ohren und Augen hell und ordnete (zhì / chí 治(V)) die Welt (tian xia 天下(N)). Er beförderte Gao Yao und Yi, um sich selbst zu unterstützen, er brachte Waffen hervor, um Völker anzugreifen, die keine Tribute vorbrachten, dem Hof keinen Respekt zollten und ohne den Weg waren. Innerhalb der vier Meere (si hai 四海(N)), in allen Gebieten, die per Schiff und Karren erreichbar sind, gab es niemanden, der sich nicht unterworfen (fu 服(V)) hätte. |
Dadai liji, „Wu Di De“; CHANT (201904021530) | 大戴禮記, „五帝德“; CHANT (201904021530) | 舜之少也,惡悴勞苦,二十以孝聞乎天下,三十在位,嗣帝所,五十乃死,葬於蒼梧之野。 | Als Shun jung war, verabscheute er Trübsal und arbeitete hart; mit zwanzig Jahren war er für sein pietätvolles Handeln auf der Welt (tian xia 天下(N)) bekannt, mit dreißig hatte er die Position des Herrschers inne (zai wei 在位(V)) und ererbte den Kaiserthron. Mit fünfzig Jahren starb er und wurde in der freien Natur in Cangwu beigesetzt. |
Dadai liji, „Wu Di De“; CHANT (201904021553) | 大戴禮記, “五帝德”; CHANT (201904021553) | 順天之義,知民之急;仁而威,惠而信,修身而天下服。取地之財而節用之,撫教萬民而利誨之,歷日月而迎送之,明鬼神而敬事之。…… 日月所照,風雨所至,莫不從順。 | Er [i.e. Kaiser Ku] folgte (shun 順(V)) den Prinzipien des Himmels und kannte die Dringlichkeiten des Volkes; er war gütig und Ehrfurcht erregend (wei 威/畏(V)), fürsorglich und glaubwürdig, er kultivierte sich und die Welt (tian xia 天下(N)) unterwarf sich [ihm] (fu 服(V)). Er nahm die Güter der Erde und nutzte sie sparsam, er nährte und lehrte die zehntausend Völker und brachte ihnen Nutzen und Belehrung; er berechnete Sonne und Mond und begrüßte und verabschiedete sie, er verstand die Geister und diente (shi 事/仕(V)) ihnen respektvoll. […] [Innerhalb dessen], was Sonne und Mond erleuchtet, was Wind und Regen erreicht, gab es niemanden, der ihm nicht folgte (cong 從(V)) und sich ihm nicht fügte (shun 順(V)). |
Dongguan Han ji, „Ding hong“; Dongguan Han ji jiaozhu 1987, S. 632 | 東觀漢記, „丁鴻”;東觀漢記校注 1987, 六三二頁 | 臣聞古之帝王,統治天下,五載巡狩,至于岱宗,柴祭於天,望秩山川,協時月正日,同斗斛權衡,使人不爭。 | Ich (chen (N)) habe gehört, dass die Kaiser (di 帝(N)) und Könige (wang 王(N)) im Altertum die Welt (tian xia 天下(N)) regierten (tong 統(V)) und ordneten (zhì / chí 治(V)), alle fünf Jahre staatliche Besuche abstatteten (xunshou 巡狩(V)), zum Berg Tai fuhren, dem Himmel Brennholz opferten, auf die geordneten Berge und Flüsse schauten, dem Mond der Jahreszeiten und der Feiertage folgten, die Gewichte von dou, hu, quan und heng gleich machten und [somit] die Menschen dazu veranlassten, nicht mehr zu kämpfen. |
Fengsu Tongyi, „Huang ba“; Fengsu tongyi jiaozhu 1981, S. 15 | 風俗通義 , „皇霸“; 風俗通義校注 1981, 一五頁 | 夫擅國之謂王,能制割之謂王,制殺生之威之謂王,王者,往也,為天下所歸往也。 | Nun, den, der die alleinige Kontrolle über das Land (guo 國 / yu 域(N)) hat (shan 擅(V)), nennen wir König (wang 王(N)); den, der in der Lage ist Katastrophen zu kontrollieren (zhi 制(V)), nennen wir König (wang 王(N)); den, der die Autorität (wei 威/畏(N)) über Tod und Leben dominiert (zhi 制(V)), nennen wir König (wang 王(N)). König (wang 王(N)) sein heißt „hingehen zu“, er ist derjenige, zu dem die Welt (tian xia 天下(N)) sich zurückwendet. |
Guanzi, „Ba yan“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 463 | 管子, „霸言“; 管子校注 2004, 四六三頁 | 霸王之形,象天則地,化人易代,創制天下,等列諸侯,賓屬四海,時匡天下。 | Die Gestalt des hegemonialen Herrschers (ba wang 霸王(N)) ist so, dass er sich dem Himmel angleicht und die Erde imitiert (ze 則(V)). Er wandelt die Menschen und verändert die Generationen und gestaltet und kontrolliert (zhi 制(V)) die Welt (tian xia 天下(N)). Er ordnet die Ränge der Lehnsherren, lässt [die Länder] der vier Meere (si hai 四海(N)) [am Hofe] gastieren und korrigiert (kuang 匡(V)) bei Bedarf die Welt (tian xia 天下(N)). |
Guanzi, „Junchen xia“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 572 | 管子, „君臣下“; 管子校注 2004, 五七二頁 | 夫下不戴其上,臣不戴其君,則賢人不來。賢人不來,則百姓不用。百姓不用,則天下不至。 | Nun, unterstützen (dai 戴(V)) die Unteren (xia 下(N)) nicht ihre Oberen (shang 上(N)), unterstützen (dai 戴(V)) die Minister (chen 臣(N)) nicht ihren Fürsten (jun 君(N)), dann werden die fähigen Menschen nicht angezogen. Werden die fähigen Menschen nicht angezogen, dann wird das Volk nicht genutzt. Wird das Volk nicht genutzt, dann wird die Welt (tian xia 天下(N)) nicht ausgiebig [kontrolliert]. |
Guanzi, „Ming fa jie“, Guanzi jiaozhu 2004, S. 1212 | 管子, „明法解“; 管子校注 2004, 一二一二頁 | 人主之所以制臣下者,威勢也。故威勢在下則主制於臣,威勢在上則臣制於主。夫蔽主者,非塞其門,守其戶也,然而令不行,禁不止,所欲不得者,失其威勢也。故威勢獨在於主則群臣畏敬,法政獨出於主則天下服德。故威勢分於臣則令不行,法政出於臣則民不聽。故明主之治天下也,威勢獨在於主,而不與臣共;法政獨制於主,而不從臣出。故明法曰:威不二錯,政不二門。 | Das, womit der Herrscher (zhu 主(N)) der Menschen seine Minister (chen 臣(N)) kontrolliert (zhi 制(V)), ist die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢); liegt die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) folglich bei den Unteren (xia 下(N)), dann wird der Herrscher (zhu 主(N)) von den Ministern (chen 臣(N)) kontrolliert (zhi 制(V)). Liegt die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) bei den Oberen (shang 上(N)), dann werden die Minister (chen 臣(N)) vom Herrscher (zhu 主(N)) kontrolliert (zhi 制(V)); was das betrifft, dass der Herrscher (zhu 主(N)) in Unwissenheit gehalten wird, so liegt dies nicht daran, dass er hinter seinen Toren eingesperrt ist und seine Türen bewachen lässt, sondern dass seine Befehle (ming 命 / ling 令(N)) nicht ausgeführt und seine Verbote nicht eingehalten werden. Dass er nicht bekommt, was er sich wünscht, liegt daran, dass er die autoritäre Machtposition (shi qi wei shi 失勢) verloren hat; liegt die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) folglich nur beim Herrscher (zhu 主(N)), dann sind die gesamten Minister (chen 臣(N)) furchtsam und respektvoll. Gehen Gesetzgebung (fa 法(N)) und Regierung (zheng 政(N)) alleine vom Herrscher (zhu 主(N)) aus, dann unterwirft (fu 服(V)) sich die Welt (tian xia 天下(N)) seinem Charisma (de 德(N)); wird folglich die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) unter den Ministern (chen 臣(N)) geteilt dann werden die Befehle (ming 命 / ling 令(N)) nicht ausgeführt. Gehen Gesetzgebung (fa 法(N)) und Regierung (zheng 政(N)) von den Ministern (chen 臣(N)) aus, dann gehorcht das Volk nicht; folglich gilt: wenn der weise Herrscher (zhu 主(N)) die Welt (tian xia 天下(N)) ordnet (zhì / chí 治(V)), liegt die autoritäre Machtposition (wei shi 威勢) alleine beim Herrscher (zhu 主(N)) und wird nicht mit den Ministern (chen 臣(N)) gemeinsam geteilt, werden Gesetzgebung (fa 法(N)) und Regierung (zheng 政(N)) alleine vom Herrscher (zhu 主(N)) kontrolliert (zhi 制(V)) und gehen nicht von den Ministern (chen 臣(N)) aus; deshalb steht im Kapitel „weise Methode“ geschrieben: „Eine Autorität (wei 威/畏(N)) wird nicht zweimal eingesetzt, eine Regierung (zheng 政(N)) wird nicht auf zwei Haushalte geteilt.“ |
Guanzi, „Mu min“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 17.2 | 管子, „牧民“; 管子校注 2004, 一七頁 | 天下不患無臣,患無君以使之。 | Auf der Welt (tian xia 天下(N)) fürchtet man nicht, dass es keine Minister (chen 臣(N)) gibt. Man fürchtet, dass es keinen Fürsten (jun 君(N)) gibt, um sie zu führen. |
Guanzi, „Qi fa“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 121 | 管子, „七法“; 管子校注 2004, 一二一頁 | 定宗廟,育男女,天下莫之能傷,然後可以有國。 | Wenn er die Ahnentempel (zongmiao宗廟(N)) gesichert, Frauen und Männer versorgt hat und es auf der Welt (tian xia 天下(N)) niemanden gibt, der in der Lage dazu wäre, ihm zu schaden, erst dann geht es an, dass er über ein Land (guo 國 / yu 域(N)) regiert (you 有(V)). |
Guanzi, „Ren fa“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 906 | 管子, „任法“; 管子校注 2004, 九零六頁 | 今天下則不然,皆有善法而不能守也。然故諶杵習士聞識博學之士能以其智亂法惑上,眾彊富貴私勇者能以其威犯法侵陵,鄰國諸侯能以其權置子立相 [...]。 | Nun ist die Welt (tian xia 天下(N)) nicht so. Alle haben gute Gesetze (fa 法(N)), aber sind nicht in der Lage sie zu wahren. Dies ist so, da Minister, die vorgeben fähig zu sein, gelernte Dienstadelige (shi 士(N)), Dilettanten und Dienstadelige (shi 士(N)) mit weit gefächertem Studium in der Lage dazu sind, mit ihrer Weisheit die Gesetzgebung (fa 法(N)) in Unordnung zu bringen und die Oberen (shang 上(N)) zu verwirren. Diejenigen, die eine große Gefolgschaft haben, stark sind, reich und von hohem Status und private Krieger haben, sind in der Lage dazu, mit ihrer Autorität (wei 威/畏(N)) die Gesetzgebung (fa 法(N)) zu verletzen und die Autorität des Souveräns anzugreifen (ling 凌/陵(V)); die benachbarten Staaten (guo 國 / yu 域(N)) und Lehensherren sind in der Lage dazu, mit ihrem politischen Einfluss (quan 權(N)) den Thronnachfolger festzulegen und den Ministerpräsidenten (xiang 相(N)) einzusetzen. |
Guanzi, „Wu fu“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 191 | 管子, „五輔“; 管子校注 2004, 一九一頁 | 暴王之所以失國家,危社稷,覆宗廟,滅於天下,非失人者未之嘗聞。 | Man hat noch nie davon gehört, dass der Grund dafür, dass ein tyrannischer (bao 暴(N)) König (wang 王(N)) sein Land (guo 國 / yu 域(N)) verloren, die Erd- und Getreidetempel (she ji 社稷(N)) in Gefahr gebracht, die Ahnentempel (zongmiao宗廟(N)) zum Einsturz gebracht und der von der Welt (tian xia 天下(N)) vernichtet wurde, nicht darin liegt, dass er die Menschen verlor [i.e. ihre Herzen]. |
Guanzi, „Xiao Kuang“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 440 | 管子, „小匡“; 管子校注 2004, 四四零頁 | 懷其文而畏其武。故殺無道,定周室,天下莫之能圉,武事立也。 | Sie schätzten seine zivilen Maßnahmen (wen 文(N)) und fürchteten (wei 威/畏(V)) seine militärischen (wu 武(N)), denn da er die, die vom Weg abgekommen waren, töten ließ, das Haus (shi 室(N)) der Zhou festigte und es auf der Welt (tian xia 天下(N)) niemanden gab, der sich im widersetzen konnte, etablierte er sich in militärischen (wu 武(N)) Angelegenheiten. |
Guanzi, „Xing shi jie“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 1169.1 | 管子, „形勢解“; 管子校注 2004, 一一六九頁 | 人主,天下之有威者也,得民則威立,失民則威廢。 | Der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen ist jemand, der Autorität (wei 威/畏(N)) auf der Welt (tian xia 天下(N)) besitzt (you wei 有威), hat er das Volk (also kontrolliert er es), dann ist seine Autorität (wei 威/畏(N)) etabliert (li wei 立威); verliert er das Volk, dann sinkt seine Autorität (wei fei 威廢). |
Guanzi, „Xing shi jie“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 1169.2 | 管子, „形勢解“; 管子校注 2004, 一一六九頁 | 虎豹,獸之猛者也,居深林廣澤之中,則人畏其威而載之。人主,天下之有勢者也,深居則人畏其勢。故虎豹去其幽而近於人,則人得之而易其威。人主去其門而迫於民,則民輕之而傲其勢。故曰:虎豹託幽而威可載也。 | Tiger und Leopard sind die wildesten unter den Landtieren. Weilen sie inmitten von tiefen Wäldern und weiten Sumpflandschaften, dann fürchten die Menschen ihre Autorität (wei wei 畏威) und respektieren sie. Der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen ist derjenige auf der Welt (tian xia 天下(N)), der die [größte] Machtposition besitzt (you shi 有勢). Verweilt er in den Tiefen [seines Palastes], dann fürchten die Menschen seine Machtposition (wei shi 畏勢); verlassen Tiger und Leopard folglich ihre Verstecke und nähern sich den Menschen an, dann erfassen die Menschen sie und degradieren ihre Autorität (wei 威/畏(N)). Verlässt der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen seine Tore und kommt seinem Volk nahe, dann schätzen ihn die Leute gering und missachten seine Machtposition (shi 勢/埶(N)). Deshalb wird gesagt: Tiger und Leopard sind auf Verstecke angewiesen und [dadurch] ist ihre Autorität (wei 威/畏(N)) [erst] respektierungswürdig. |
Guanzi, „Xingshi jie“; Guanzi jiaozhu 2004, S. 1169 | 管子, „形勢解“; 管子校注 2004, 一一六九頁 | 虎豹,獸之猛者也,居深林廣澤之中,則人畏其威而載之。人主,天下之有勢者也,深居則人畏其勢。故虎豹去其幽而近於人,則人得之而易其威。人主去其門而迫於民,則民輕之而傲其勢。故曰:虎豹託幽而威可載也。 | Tiger und Leopard sind die wildesten unter den Landtieren. Weilen sie inmitten von tiefen Wäldern und weiten Sumpflandschaften, dann fürchten die Menschen ihre Autorität (wei wei 畏威) und respektieren sie. Der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen ist derjenige auf der Welt (tian xia 天下(N)), der die [größte] Machtposition besitzt (you shi 有勢). Verweilt er in den Tiefen [seines Palastes], dann fürchten die Menschen seine Machtposition (wei shi 畏勢); verlassen Tiger und Leopard folglich ihre Verstecke und nähern sich den Menschen an, dann erfassen die Menschen sie und degradieren ihre Autorität (wei 威/畏(N)). Verlässt der Herrscher (zhu 主(N)) über die Menschen seine Tore und kommt seinem Volk nahe, dann schätzen ihn die Leute gering und missachten seine Machtposition (shi 勢/埶(N)). Deshalb wird gesagt: Tiger und Leopard sind auf Verstecke angewiesen und [dadurch] ist ihre Autorität (wei 威/畏(N)) [erst] respektierungswürdig. |
Han shi wai zhuan, „juan shi“; CHANT (201904031504) | 韓詩外傳, „卷十“; CHANT (201904031504) | 《詩》曰:「不明爾德,以無背無側,爾德不明,以無陪無卿。」言文王咨嗟,痛殷商無輔弼諫諍之臣而亡天下矣。 | Das Buch der Lieder besagt: „Ihr lasst Eure Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)) nicht erstrahlen, hierdurch habt ihr weder jemanden hinter euch noch an eurer Seite; Eure Verpflichtungsfähigkeit (de 德(N)) leuchtet nicht, hierdurch habt ihr weder euch begleitende Minister noch euch nahe Minister (qing 卿(N)).“ Es erzählt vom Seufzen König (wang 王(N)) Wens und dessen Schmerz darüber, dass die Yin-Shang keine Minister (chen 臣(N)) hatte, die assistierten, halfen, remonstrierten (jian 諫(V)) oder offen Kritik äußerten (zheng爭/諍(V)), und die Welt (tian xia 天下(N)) verlor (wang 亡(V)). |
Hanfeizi, „Chu jian Qin“; Hanfeizi jijie 1998, S. 10.2 | 韓非子, „初見秦“; 韓非子集解 1998, 一零頁 | 且夫趙當亡而不亡,秦當霸而不霸,天下固以量秦之謀臣一矣。 | Desweiteren ist Zhao, welches hätte untergehen (wang 亡(V)) sollen, nicht untergegangen (wang 亡(V)) und Qin, welches hätte eine hegemonische Stellung einnehmen (ba 霸/伯(V)) sollen, [konnte] keine hegemonische Stellung einnehmen (ba 霸/伯(V)). Dies war zweifellos das erste Mal, dass die Welt (tian xia 天下(N)) die Berater Qins bewertete. |
Hanfeizi, „Chu jian Qin“; Hanfeizi jijie 1998, S. 11.2 | 韓非子, „初見秦“; 韓非子集解 1998, 一一頁 | 且臣聞之曰:「戰戰栗栗,日慎一日。苟慎其道,天下可有。」 | Des Weiteren hat Euer Diener (chen 臣(N)) gehört: „Wenn man vor Angst zittert und jeden Tag nur auf diesen einen Tag Acht gibt, wenn man auf sein DAO Acht gibt, dann kann die Welt (tian xia 天下(N)) beherrscht (you 有(V)) werden.“ |
Hanfeizi, „Chu jian Qin“; Hanfeizi jijie 1998, S. 11.3 | 韓非子, „初見秦“; 韓非子集解 1998, 一一頁 | 武王將素甲三千,戰一日,而破紂之國,禽其身,據其地而有其民,天下莫傷。 | König (wang 王(N)) Wu kommandierte 3000 weiße Rüstungen, führte Krieg für einen Tag und zerstörte die Hauptstadt (guo 國 / yu 域(N)) von Zhou, nahm ihn gefangen, plünderte dessen Territorium (di 地(N)) und unterwarf (you 有(V)) dessen Volk. Auf der Welt (tian xia 天下(N)) gab es niemanden, der sich daran störte. |
Hanfeizi, „Chu jian Qin“; Hanfeizi jijie 1998, S. 4.3 | 韓非子, „初見秦“; 韓非子集解 1998, 四頁 | 往者齊南破荊,東破宋,西服秦,北破燕,中使韓、魏,土地廣而兵強,戰剋攻取,詔令天下。 | Früher hat Qi im Süden Jing zerstört und im Osten Song zerstört, im Westen Qin unterworfen (fu 服(V)), im Norden Yan zerstört und kontrollierte im Zentrum Han und Wei. Das Territorium [von Qi] (tu 土(N))(di 地(N)) wurde ausgeweitet und das Militär (bing 兵(N)) erstarkte. Kriege führten zu Eroberungen und Angriffe zu Annexionen. [Qin] befehligte die Welt (tian xia 天下(N)). |
Hanfeizi, „Chu jian Qin“; Hanfeizi jijie 1998, S. 6 | 韓非子, „初見秦“; 韓非子集解 1998, 六頁 | 令荊人得收亡國,聚散民,立社稷主,置宗廟,令率天下西面以與秦為難,此固以失霸王之道一矣。 | Sie ließen die Leute von Chu ihr verlorenes (wang 亡(V)) Land (guo 國 / yu 域(N)) zurückbekommen, das verstreute Volk versammeln, einen Herrscher (zhu 主(N)) über Erd- und Getreideältere (she ji 社稷(N)) etablieren und Ahnentempel (zongmiao宗廟(N)) aufstellen. Sie ließen sie die gesamte Welt (tian xia 天下(N)) dazu anleiten, den Blick nach Westen zu richten und Qin Schwierigkeiten zu verursachen. Dies war gewiss die erste verpasste Gelegenheit, als Hegemon zu herrschen (ba wang 霸王(N)). |
Hanfeizi, „Cun Han“; Hanfeizi jijie 1998, S. 14.2 | 韓非子, „存韓“; 韓非子集解 1998, 一四頁 | 均如貴人(臣)之計,則秦必為天下兵質矣。 陛下雖以金石相弊,則兼天下之日未也。 | Wenn alles mit den Plänen der edlen Minister (chen 臣(N)) übereinstimmt, dann wird Qin zweifellos zum Hauklotz der Armeen der Welt (tian xia 天下(N)). Auch wenn Ihr (bi xia 陛下(N)) sie dann wie Metall oder Stein zermürbt, wird dennoch nie der Tag kommen, an dem Ihr das Reich (tian xia 天下(N)) vereint. |
Hanfeizi, „Cun Han“; Hanfeizi jijie 1998, S. 18 | 韓非子, „存韓“; 韓非子集解 1998, 一八頁 | 韓居中國,地不能滿千里,而所以得與諸侯班位於天下,君臣相保者,以世世相教事秦之力也。 | Han liegt in den Ländern der Mitte (zhong guo 中國(N)) und sein Territorium (di 地(N)) kann keine 1000 li füllen. Der Grund weshalb es eine den Fürsten gleichgestellte Position (wei 位(N)) in der Welt (tian xia 天下(N)) einnehmen kann, ist, dass Fürst (jun 君(N)) und Minister (chen 臣(N)) einander schützen und sich über die Generationen hinweg gegenseitig beipflichten sich der Kraft der Qin zu unterwerfen (shi 事/仕(V)). |
Hanfeizi, „Gongming“; Hanfeizi jijie 1998, S. 208.1 | 韩非子, „功名“; 韓非子集解 1998, 二零八頁 | 夫有材而無勢,雖賢不能制不肖。故立尺材於高山之上,下臨千仞之谿,材非長也,位高也。桀為天子,能制天下,非賢也,勢重也。堯為匹夫,不能正三家,非不肖也,位卑也。千鈞得船則浮,錙銖失船則沈。非千鈞輕而錙銖重也,有勢之與無勢也。故短之臨高也以位,不肖之制賢也以勢。 | Es gilt: Besitzt man Talent aber keine Machtposition (shi 勢/埶(N)), ist man nicht in der Lage dazu, die Unfähigen unter Kontrolle zu bringen (zhi 制(V)), auch wenn man ein Fähiger ist. Deshalb gilt: Stellt man ein einen Fuß langes Stück Holz auf einen hohen Berg, dann überblickt (lin 臨(V)) es eine Schlucht von der Tiefe von tausend ren; es ist nicht so, dass das Stück Holz lang wäre, es ist so, da [seine] Position hoch ist (wei gao 位高). Dass Jie als Himmelssohn (tianzi 天子(N)) in der Lage dazu war, die Welt (tian xia 天下(N)) zu kontrollieren (zhi 制(V)), lag nicht daran, dass er fähig gewesen wäre, seine Machtposition (shi 勢/埶(N)) wog schwer; dass Yao als einfacher Mann nicht in der Lage dazu war, die drei Haushalte zu richten (zheng 正/証(V)), lag nicht daran, dass er unfähig gewesen wäre, seine Position war [zu] niedrig (wei bei 位卑). Wenn tausend jun ein Boot haben, dann treiben sie, aber wenn wenige Gramm das Boot verlieren, dann gehen sie unter; es ist nicht so, dass tausend jun leicht und wenige Gramm schwer wären, es ist eine Frage davon, ob man eine Machtposition hat (you shi 有勢) oder nicht. Deshalb: Überblickt (lin 臨(V)) etwas Kurzes etwas Hohes, dann ist es wegen seiner Position (wei 位(N)); kontrollieren (zhi 制(V)) die Unfähigen die Fähigen, dann ist es wegen ihrer Machtposition (shi 勢/埶(N)). |
Hanfeizi, „Guan xing“; Hanfeizi jijie 1998, S. 197.1 | 韓非子, „觀行“; 韓非子集解 1998, 一九七頁 | 天下有信數三:一曰智有所不能立,二曰力有所不能舉,三曰強有所不能勝。 | Auf der Welt (tian xia 天下(N)) gibt es drei vertrauenswürdige Berechnungen: die erste ist, dass es Dinge gibt, die eines Weisheit nicht in der Lage ist zu erreichen; die zweite ist, dass es Dinge gibt, die eines Stärke (qiang 強(N)) nicht hochzuheben vermag; die dritte ist, dass es Stärken (qiang 強(N)) gibt, die man nicht in der Lage ist, zu besiegen. |
Hanfeizi, „Jie lao“; Hanfeizi jijie 1998, S. 152 | 韓非子, „解老“; 韓非子集解 1998, 一五二頁 | 故欲成方圓而隨其規矩,則萬事之功形矣。而萬物莫不有規矩。議言之士,計會規矩也。聖人盡隨於萬物之規矩,故曰:「不敢為天下先。」 | Wenn man folglich quadratische oder runde Formen erreichen möchte und dem Zirkel (gui 規(N)) und Winkel (ju 矩(N)) folgt, dann wird sich der Erfolg in den zehntausend Angelegenheiten formen. Und unter den zehntausend Dingen haben alle ihre Standards (gui 規(N))(ju 矩(N)). Der Dienstadelige (shi 士(N)), der in Diskussionen aufspricht (yan 言(V)), plant und rechnet mit Standards (gui 規(N))(ju 矩(N)). Der Weise folgt ausnahmslos den Standards (gui 規(N))(ju 矩(N)) der zehntausend Dinge, deshalb sagt man: „Er wagt es nicht, der erste unter dem Himmel (tian xia 天下(N)) zu sein.“ |
Hanfeizi, „Nan er“; Hanfeizi jijie 1998, S. 365 | 韓非子, „難二“; 韓非子集解 1998, 三六五頁 | 周公旦假為天子七年,成王壯,授之以政,非為天下計也,為其職也。 | Herzog (gong 公(N)) Dan von Zhou übernahm für sieben Jahre [die Stellung] des Himmelssohns (tianzi 天子(N)). Als der Cheng-König (wang 王(N)) mündig wurde, übertrug er ihm die Regierungsgeschäfte (zheng 政(N)). Dies war kein Plan für die Welt (tian xia 天下(N)), sondern wegen [der Pflicht] seines Amtes. |
Hanfeizi, „Nan shi“; Hanfeizi jijie 1998, S. 388.2 | 韓非子, „難勢“; 韓非子集解 1998, 三八八頁 | 堯教於隸屬而民不聽,至於南面而王天下,令則行,禁則止。 | Als Yao als Lehrer niedriger Angestellter fungierte, hörte das Volk nicht auf ihn, als es jedoch dazu kam, dass er nach Süden schaute (nan mian 南面(V)) und über die Welt (tian xia 天下(N)) herrschte (wàng 王(V)), gab er Befehle (ming 命 / ling 令(N)) und sie wurden ausgeführt, erteilte er Verbote (jin 禁(N)) und sie wurden eingehalten. |
Hanfeizi, „Nan shi“; Hanfeizi jijie 1998, S. 389.2 | 韓非子, „難勢“; 韓非子集解 1998, 三八九頁 | 今桀、紂南面而王天下,以天子之威為之雲霧,而天下不免乎大亂者,桀、紂之材薄也。 | Was nun den Umstand anbelangt, dass Jie und Zhou nach Süden blickten (nan mian 南面(V)), über die Welt (tian xia 天下(N)) herrschten (wàng 王(V)) und sich in die Autorität (wei 威/畏(N)) des Himmelssohnes (tianzi 天子(N)) gleichsam wie in Wolken und Nebel hüllten und die Welt (tian xia 天下(N)) dem großen Chaos trotzdem nicht entging, so war der Grund dafür, dass die Fähigkeiten von Jie und Zhou einfach zu gering waren. |
Hanfeizi, „Nan shi“; Hanfeizi jijie 1998, S. 390.1 | 韓非子, „難勢“; 韓非子集解 1998, 三九零頁 | 勢者,養虎狼之心,而成暴亂之事者也,此天下之大患也。勢之於治亂,本末有位也,而語專言勢之足以治天下者,則其智之所至者淺矣。 | Was die Machtposition (shi 勢/埶(N)) angeht, ist sie dasjenige, was das Herz von Tiger und Wolf nährt und die Arbeit von Gewalttätigkeit und Unordnung verwirklicht, so ist dies ein großes Unheil für die Welt (tian xia 天下(N)). Was das Verhältnis der Machtposition (shi 勢/埶(N)) zu Ordnung (zhi 治(N)) und Unordnung angeht, hat sie ursprünglich noch keine [feste] Stellung (wei 位(N)); aber wenn die Worte [Shenzis] nur davon reden, dass die Machtposition (shi 勢/埶(N)) ausreichend ist, um die Welt (tian xia 天下(N)) zu ordnen (zhì / chí 治(V)), dann ist das, was sein Intellekt erreicht, flach. |
Hanfeizi, „Nan shi“; Hanfeizi jijie 1998, S. 390.2 | 韓非子, „難勢“; 韓非子集解 1998, 三九零頁 | 今以國位為車,以勢為馬,以號令為轡,以刑罰為鞭筴,使堯、舜御之則天下治,桀、紂御之則天下亂,則賢不肖相去遠矣。 | Wenn man nun die Position innerhalb eines Landes (guo wei 國位) als Gefährt nähme, die Machtposition (shi 勢/埶(N)) als Pferd, Verordnungen und Befehle (ming 命 / ling 令(N)) als Zaumzeug und Körperstrafen (xing 刑(N)) und Bestrafungen (fa 罰(N)) als Gerte und Peitsche und ließe Yao und Shun sie lenken (yu 御/馭(V)), dann wäre die Welt (tian xia 天下(N)) geordnet (zhì / chí 治(V)); ließe man Jie und Zhou sie lenken (yu 御/馭(V)), dann wäre die Welt (tian xia 天下(N)) in Unordnung, somit sind Fähige und Unfähige weit voneinander entfernt. |
Hanfeizi, „Ren zhu“; Hanfeizi jijie 1998, S. 470.1 | 韓非子, „人主“; 韓非子集解 1998, 四七零頁 | 夫馬之所以能任重引車致遠道者,以筋力也。萬乘之主、千乘之君所以制天下而征諸侯者,以其威勢也。威勢者,人主之筋力也。 | Nun, das wodurch Pferde dazu in der Lage sind, schwere Gewichte zu tragen und Wagen über weite Wege zu ziehen, ist ihre Muskelkraft (li 力(N)). Das, wodurch ein Herrscher (zhu 主(N)) über zehntausend Streitwagen oder ein Fürst (jun 君(N)) über tausend Streitwagen die Welt (tian xia 天下(N)) kontrolliert (zhi 制(V)) und die gesamten Fürstentümer unterwirft, ist mit seiner autoritären Machtposition (yi shi 以勢). Die autoritäre Machtposition (shi 勢/埶(N)) ist die Muskelkraft (li 力(N)) des Herrschers (zhu 主(N)) über die Menschen. |
Hanfeizi, „Shi Guo“; Hanfeizi jijie 1998, S. 70-71 | 韓非子, „十過“; 韓非子集解 1998, 七零-七一頁 | 堯禪天下,虞舜受之。[...] 舜禪天下而傳之於禹 [...] 夏后氏沒,殷人受之 [...]。 | Yao trat das Reich (tian xia 天下(N)) ab (shan 禪(V)) und Shun erhielt es […]. Shun trat das Reich (tian xia 天下(N)) ab (shan 禪(V)) und übertrug (chuan 傳(V)) es an Yu […]. Der Nachfolger von Xia, Yu, verstarb und die Menschen von Yin erhielten es […]. |
Hanfeizi, „Shuolin shang“; Hanfeizi jijie 1998, S. 170 | 韓非子, „說林上“; 韓非子集解 1998, 一七零頁 | 湯以伐桀,而恐天下言己為貪也,因乃讓天下於務光。而恐務光之受之也,乃使人說務光曰:「湯殺君而欲傳惡聲于子,故讓天下於子。」務光因自投於河。 | Tang hatte bereits Jie angegriffen, und er fürchtete, dass das Reich (tian xia 天下(N)) sagen würde, er selbst sei gierig, weshalb er das Reich (tian xia 天下(N)) an Wuguang abtrat (rang 讓(V)). Jedoch befürchtete er, dass Wuguang es annehmen könnte, also schickte er einen Boten zu Wuguang, der sagte: „Tang hat den Fürsten (jun 君(N)) umgebracht und möchte über dich einen schlechten Ruf verbreiten, deshalb hat er das Reich (tian xia 天下(N)) an dich abgetreten (rang 讓(V)).“ Deshalb stürzte sich Wuguang selbst in den Gelben Fluss. |
Hanfeizi, „Wai chu shuo you shang“; Hanfeizi jijie 1998, S. 313 | 韓非子, „外儲說右上“; 韓非子集解 1998, 三一三頁 | 國者,君之車也;勢者,君之馬也。夫不處勢以禁誅擅愛之臣,而必德厚以與天下齊行以爭民,是皆不乘君之車,不因馬之利,釋(舍)車而下走者也。故曰:景公不知用勢之主也,而師曠、晏子不知除患之臣也。 | Das Land (guo 國 / yu 域(N)) ist der Wagen des Fürsten (jun 君(N)); die Machtposition (shi 勢/埶(N)) ist das Pferd des Fürsten (jun 君(N)). Verweilt man nun nicht in der Machtposition (chu shi 處勢), um Minister (chen 臣(N)) mit eigensinnigen Bevorzugungen abzuhalten und zu bestrafen, aber muss Großzügigkeit zeigen, um mit der Welt (tian xia 天下(N)) auf der selben Höhe zu schreiten, um um das Volk wettzueifern, dann ist dies alles [so, wie] den Wagen des Fürsten (jun 君(N)) nicht zu reiten, den Nutzen des Pferdes nicht auszukosten; es ist den Wagen abzustellen, abzusteigen und [zu Fuß] zu rennen. Deshalb sagt man: Herzog (gong 公(N)) Jing ist ein Herrscher (zhu 主(N)), der es nicht verstand, seine Machtposition (shi 勢/埶(N)) zu nutzen (yong shi 用勢), und Shi Kuang und Yanzi sind Minister (chen 臣(N)), die es nicht verstanden, Unheil zu beseitigen. |
Hanfeizi, „Wai chu shuo you shang“; Hanfeizi jijie 1998, S. 321 | 韓非子, „外儲說右上“; 韓非子集解 1998, 三二一頁 | 申子曰:獨視者謂明,獨聽者謂聰,能獨斷者故可以為天下主。 | Shenzi sagte: Unabhängig zu sehen nennt man Hellsichtigkeit; unabhängig zu hören nennt man Hellhörigkeit. Jemand, der in der Lage ist, unabhängig Entscheidungen zu fällen ((du) duan (獨)斷(V)), kann folglich als Herrscher (zhu 主(V)) über die Welt (tian xia 天下(N)) fungieren. |
Hanfeizi, „Wai chu shuo you shang“; Hanfeizi jijie 1998, S. 324 | 韓非子, „外儲說右上“; 韓非子集解 1998, 三二四頁 | 堯欲傳天下於舜,鯀諫曰:「不祥哉!孰以天下而傳之於匹夫乎?」堯不聽,舉兵而誅殺鯀於羽山之郊。共工又諫曰:「孰以天下而傳之於匹夫乎?」堯不聽,又舉兵而流(誅)共工於幽州之都。於是天下莫敢言無傳天下於舜。仲尼聞之曰:「堯之知舜之賢,非其難者也。夫至乎誅諫者,必傳之舜,乃其難也。」 | Yao wollte das Reich (tian xia 天下(N)) an Shun übertragen (chuan 傳(V)), [doch] Gun remonstrierte (jian 諫(V)): „Das verheißt Unglück! Wie könnte man das Reich (tian xia 天下(N)) an einen gewöhnlichen Mann weitergeben (chuan 傳(V))?“ Yao hörte nicht [auf ihn]. Er sandte Truppen los tötete Gun in einem Vorort des Federbergs. Gong Gong remonstrierte (jian 諫(V)) erneut: „Wie könnte man das Reich (tian xia 天下(N)) an einen gewöhnlichen Mann weitergeben (chuan 傳(V))?“ Yao hörte nicht [auf ihn] und entsandte erneut Truppen und sie richteten ihn in der Hauptstadt Youzhous hin. Daraufhin gab es im Reich (tian xia 天下(N)) niemanden, der es wagte zu sagen, man dürfe das Reich (tian xia 天下(N)) nicht an Shun weitergeben (chuan 傳(V)). Zhongni hörte dies und sagte: „Dass Yao von der Fähigkeit Shuns wusste, ist nicht das eigentlich schwere. Dass es dazu kam, dass er diejenigen, die remonstrierten (jian 諫(V)) strafte, und darauf bestand, dass das Reich an Shun weitergegeben (chuan 傳(V)) werden müsse, dies war das eigentlich schwere.“ |
Hanfeizi, „Wai chu shuo you xia“; Hanfeizi jijie 1998, S. 340.1 | 韓非子, „外儲說右下“; 韓非子集解 1998, 三四零頁 | 古者禹死,將傳天下於益,啟之人因相與攻益而立啟。今王信愛子之,將傳國子之,太子之人盡懷印,為子之之人無一人在朝廷者。王不幸棄群臣,則子之亦益也。 | Früher, als Yu kurz davor war zu sterben, war er im Begriff, das Reich (tian xia 天下(N)) an Yi weiterzugeben (chuan 傳(V)). Die Leute Qis taten sich deshalb zusammen und griffen gemeinsam Yi an und etablierten Qi. Nun vertraut ihr, Eure Majestät (wang 王(N)), Zizhi und seid ihm zugeneigt, und seid im Begriff, das Land (guo 國 / yu 域(N)) an Zizhi weiterzugeben (chuan 傳(V)). Die Leute des Prinzen tragen alle [offizielle] Siegel, aber Leute von Zizhi gibt es nicht einen, der am Hofe ist. Wenn ihr (wang 王(N)) unglücklicherweise eure gesamten Minister (chen 臣(N)) aufgebt, dann wird Zizhi auch wie Yi sein. |
Hanfeizi, „Wai chu shuo you xia“; Hanfeizi jijie 1998, S. 340.2 | 韓非子, „外儲說右下“; 韓非子集解 1998, 三四零頁 | 燕王欲傳國於子之也,問之潘壽,對曰:「禹愛益而任天下於益。已而以啟人為吏。及老,而以啟為不足任天下,故傳天下於益,而勢重盡在啟也。已而啟與友黨攻益而奪之天下,是禹名傳天下於益而實令啟自取之也。此禹之不及堯、舜明矣。今王欲傳之子之,而吏無非太子之人者也,是名傳之而實令太子自取之也。」 | Der König (wang 王(N)) von Yan wollte das Reich (guo 國 / yu 域(N)) an Zizhi übertragen (chuan 傳(V)). Er fragt diesbezüglich Pan Shou, [dieser] antwortete: „Yu war Yi zugetan und wollte die Verantwortung für das Reich (tian xia 天下(N)) an Yi übertragen. [Aber] nach einiger Zeit nahm er die Leute Qis als Beamte (li 吏(N)). Als er alt wurde, hielt er Qi für nicht ausreichend, um ihm die Verantwortung für das Reich (tian xia 天下(N)) zu geben. Folglich gab er das Reich (tian xia 天下(N)) an Yi weiter (chuan 傳(V)), aber die Machtposition () und das politische Gewicht (zhong 重(N)) lagen allesamt bei Qi. Nach einiger Zeit griffen Qi und seine Anhänger Yi an und raubten das Reich (tian xia 天下(N)) von ihm. Das heißt, dass Yu nominell das Reich (tian xia 天下(N)) an Yi übertrug (chuan 傳(V)), aber in Wirklichkeit ließ er Qi sich das Reich selbst holen. Hieraus wird deutlich, dass Yu nicht an Yao und Shun heranreichte. Nun möchtet ihr (wang 王(N)) das Reich an Zizhi weitergeben (chuan 傳(V)), aber unter den Beamten (li 吏(N)) gibt es niemanden, der nicht ein Gefolgsmann des Prinzen ist. Das heißt, Ihr gebt das Reich nominell weiter (chuan 傳(V)), aber in Wirklichkeit lasst Ihr den Prinzen es sich selbst holen.“ |
Hanfeizi, „Waichushuo zuo xia“; Hanfeizi jijie 1998, S. 295-296 | 韓非子, „外儲說左下“; 韓非子集解 1998, 二九五-二九六頁 | 牙曰:君知能謀天下,斷敢行大事,君因專屬之國柄焉。 | Ya sagte: „Wenn seine Kompetenz ausreichend ist, für die Welt (tian xia 天下(N)) zu planen, und seine Entschlossenheit stark genug ist, große Staatsangelegenheiten durchzuführen, dann vertraut Ihr, mein Fürst (jun 君(N)), ihm allein die Schalthebel über das Land (guo bing 國柄(N)) an.“ |
Hanfeizi, „Wu Du“; Hanfeizi jijie 1998, S. 443-444 | 韓非子, „五蠹“; 韓非子集解 1998, 四四三-四四四頁 | 以是言之,夫古之讓天子者,是去監門之養而離臣虜之勞也,古傳天下而不足多也。 | Vor diesem Hintergrund haben diejenigen, die im Altertum von der Position des Himmelssohnes (tianzi 天子(N)) abtraten (rang 讓(V)), sich der Versorgung eines Torwächters entledigt und die Plackerei eines gefangengenommenen Arbeiters (chen 臣(N)) zurückgelassen. Deshalb sollte das nicht großartig gerühmt werden, dass sie das Reich (tian xia 天下(N)) übertrugen (chuan 傳(V)). |
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