Samoderžcy i edinoderžavie – Die Begründung des zentralistischen Alleinherrschaftsanspruches der russischen Zaren in der 'Zeit der Wirren' unter besonderer Berücksichtigung der Auswahl- und Berufungsverfahren von Boris Godunov und Michail Romanov: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Macht und Herrschaft
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'''07 – TP Dahlmann/Aust'''


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! style="width: 200px" | Teilprojekt
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! Fachbereich
| [[Fachbereich::Osteuropäische Geschichte]]
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! Spannungsfelder
| [[Spannungsfelder::Spannungsfeld B|Personalität und Transpersonalität]]
[[Spannungsfelder::Spannungsfeld C|Zentrum und Peripherie]]
 
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! Interdisziplinäre Transkulturalitätswerkstätten
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[[ITW::Autokratien – Legitimation und Partizipation]]
 
[[ITW::Frau(en) des Herrschers/Weibliche Herrschaft]]
 
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Am Anfang der offiziellen russischen Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts steht das Narrativ eines intelligenten, tapferen, in jeder Hinsicht hochwürdigen Herrschers von Gottes Gnaden (russ. pomazannik Božij) bzw. eines „gutherzigen Zaren-Väterchens“ (russ. car’-batjuška). Das vorliegende Projekt beschäftigt sich mit den historischen Ursprüngen einer solchen bedingungslosen Anerkennung der Legitimation der russischen Herrscherfamilie und ihrer autokratischen Regierungsweise, deren Begründung auf die sogenannte „Zeit der Wirren“ (smuta oder smutnoe vremja, 1598–1613) zurückgeht.
Am Anfang der offiziellen russischen Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts steht das Narrativ eines intelligenten, tapferen, in jeder Hinsicht hochwürdigen Herrschers von Gottes Gnaden (russ. pomazannik Božij) bzw. eines „gutherzigen Zaren-Väterchens“ (russ. car’-batjuška). Das vorliegende Projekt beschäftigt sich mit den historischen Ursprüngen einer solchen bedingungslosen Anerkennung der Legitimation der russischen Herrscherfamilie und ihrer autokratischen Regierungsweise, deren Begründung auf die sogenannte „Zeit der Wirren“ (smuta oder smutnoe vremja, 1598–1613) zurückgeht.
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'''Spannungsfelder'''


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[[Spannungsfelder::Spannungsfeld_B|B: Personalität und Transpersonalität]]
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'''Interdisziplinäre Transkulturalitätswerkstätten'''


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[[ITW::Autokratien – Legitimation und Partizipation]]
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[[ITW::Die Frau(en) des Herrschers/Weibliche Herrschaft]]
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== Abstract ==
== Abstract ==


<span style="font-family:Tahoma,Geneva,sans-serif;"><span style="font-size:small;">Als ''Smuta'' wird in der russischen Geschichte eine Zeitspanne (1598–1613) zwischen dem Tod des letzten Zaren aus der Rjurikiden-Familie Fedor Ioannovič und der Berufung auf den Thron von Michail Fedorovič, dem Gründer der Romanov-Dynastie, bezeichnet. In der kurzen Periode von 15 Jahren erlebte Russland den Wechsel von vier Herrschern: Boris Godunov, Fedor Godunov, Pseudodemetrius und Vasilij Šujskij. Im Interesse seiner politischen Unantastbarkeit und rein körperlichen Unversehrtheit war jeder von ihnen in außerordentlichem Maße darum bemüht, nicht nur seine persönliche Position im staatlichen Gefüge mit Hilfe unterschiedlicher Strategien zu befestigen, sondern auch die Bedeutung des russischen Zarentums möglichst allumfassend zu gestalten und zur Stärkung seines alleinigen Herrschaftsanspruches beizutragen. Dabei untersucht das Projekt&nbsp;den langwierigen und komplizierten Prozess, wie aus der ''alleinigen Herrschaft''&nbsp;der russischen Zaren eine legitimierte und ''uneingeschränkte Selbstherrschaft'' wurde. Das Augenmerk gilt dabei etwa auch der Rolle der Herrschergemahlinnen sowie insgesamt der Frage nach geschlechtsspezifischen Zuweisungen im Prozess der Herrschaftslegitimierung der russischen Zaren und speziell ihrer Regierungsweise. Besondere Aufmerksamkeit verdienen bei diesem Prozess überdies die Beziehungen der künftigen Herrscher zu den Wahlversammlungen, die das gesamte russische Volk repräsentieren sollten, aber vornehmlich aus den Vertretern der obersten Schichten – der Bojaren, Kirchenvertreter und des Dienstadels – bestanden.&nbsp;Der Titel des Projektes ''Samoderžcy i edinoderžavie'' (Selbstherrscher und Alleinherrschaft) greift den Unterschied zwischen der von den russischen Herrschern erstrebten Form ihrer Herrschaftsausübung und dem tatsächlichen Ausmaß ihrer Entscheidungskompetenz auf. Obwohl bereits Ivan IV. (der Schreckliche) in den offiziellen Urkunden seiner Zeit ''samoderžec ''(Selbstherrscher) genannt wurde, bezeichnet die russische Forschung die Herrschaftsform der russischen Zaren bis zum Beginn der Petrinischen Epoche im späten 17. Jahrhundert meist „nur“ als ''edinoderžavie ''(Alleinherrschaft)''. ''Letzterer Begriff bringt die Abhängigkeit der zarischen Stellung von der Meinung und den Bestrebungen der altrussischen Aristokratie, der Bojaren, zum Ausdruck. Das Bojarentum bildete im frühen Russland eine einflussreiche und starke Elite, über deren Willen die russischen Herrscher sich nicht hinwegsetzen konnten, dies jedoch unter anderem durch die Formierung des Dienstadels und mit Unterstützung des Klerus zu ändern suchten. Um sich über die Bojaren zu erheben, bedurfte es einer entsprechenden Begründung mit sakralem Charakter; dies konnte nur durch den „Willen Gottes und des Volkes“ gewährleistet werden. Beides sollte im Rahmen der Berufungsverfahren der Herrscher („''prizvanie na carstvo''“) bei den entsprechenden Kandidaten nachgewiesen werden.</span></span>


<span style="font-family:Tahoma,Geneva,sans-serif;"><span style="font-size:small;">Als ''Smuta'' wird in der russischen Geschichte eine Zeitspanne (1598–1613) zwischen dem Tod des letzten Zaren aus der Rjurikiden-Familie Fedor Ioannovič und der Berufung auf den Thron von Michail Fedorovič, dem Gründer der Romanov-Dynastie, bezeichnet. In der kurzen Periode von 15 Jahren erlebte Russland den Wechsel von vier Herrschern: Boris Godunov, Fedor Godunov, Pseudodemetrius und Vasilij Šujskij. Im Interesse seiner politischen Unantastbarkeit und rein körperlichen Unversehrtheit war jeder von ihnen in außerordentlichem Maße darum bemüht, nicht nur seine persönliche Position im staatlichen Gefüge mit Hilfe unterschiedlicher Strategien zu befestigen, sondern auch die Bedeutung des russischen Zarentums möglichst allumfassend zu gestalten und zur Stärkung seines alleinigen Herrschaftsanspruches beizutragen. Dabei untersucht das Projekt&nbsp;den langwierigen und komplizierten Prozess, wie aus der ''alleinigen Herrschaft''&nbsp;der russischen Zaren eine legitimierte und ''uneingeschränkte Selbstherrschaft'' wurde. Das Augenmerk gilt dabei etwa auch der Rolle der Herrschergemahlinnen sowie insgesamt der Frage nach geschlechtsspezifischen Zuweisungen im Prozess der Herrschaftslegitimierung der russischen Zaren und speziell ihrer Regierungsweise. Besondere Aufmerksamkeit verdienen bei diesem Prozess überdies die Beziehungen der künftigen Herrscher zu den Wahlversammlungen, die das gesamte russische Volk repräsentieren sollten, aber vornehmlich aus den Vertretern der obersten Schichten – der Bojaren, Kirchenvertreter und des Dienstadels – bestanden.&nbsp;Der Titel des Projektes ''Samoderžcy i edinoderžavie'' (Selbstherrscher und Alleinherrschaft) greift den Unterschied zwischen der von den russischen Herrschern erstrebten Form ihrer Herrschaftsausübung und dem tatsächlichen Ausmaß ihrer Entscheidungskompetenz auf. Obwohl bereits Ivan IV. (der Schreckliche) in den offiziellen Urkunden seiner Zeit ''samoderžec ''(Selbstherrscher) genannt wurde, bezeichnet die russische Forschung die Herrschaftsform der russischen Zaren bis zum Beginn der Petrinischen Epoche im späten 17. Jahrhundert meist „nur“ als ''edinoderžavie ''(Alleinherrschaft)''. ''Letzterer Begriff bringt die Abhängigkeit der zarischen Stellung von der Meinung und den Bestrebungen der altrussischen Aristokratie, der Bojaren, zum Ausdruck. Das Bojarentum bildete im frühen Russland eine einflussreiche und starke Elite, über deren Willen die russischen Herrscher sich nicht hinwegsetzen konnten, dies jedoch unter anderem durch die Formierung des Dienstadels und mit Unterstützung des Klerus zu ändern suchten. Um sich über die Bojaren zu erheben, bedurfte es einer entsprechenden Begründung mit sakralem Charakter; dies konnte nur durch den „Willen Gottes und des Volkes“ gewährleistet werden. Beides sollte im Rahmen der Berufungsverfahren der Herrscher („''prizvanie na carstvo''“) bei den entsprechenden Kandidaten nachgewiesen werden.</span></span>
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== Ergebnisse - was wurde erreicht? ==
== Ergebnisse - was wurde erreicht? ==


Bisher beschäftigte sich das Teilprojekt 07 mit dem Phänomen und der Begründung der Selbstherrschaft der russischen Zaren unter besonderer Berücksichtigung der Herrscherwahlverfahren von Boris Godunov und Michail Romanov zu Beginn und am Ende der sog. ‚Zeit der Wirren‘. Das spezifische Wesen der russischen Autokratie wurde bisher nur sporadisch in der internationalen Forschung und in einzelnen Aspekten lediglich aus rein nationaler russischer Sicht untersucht. Die Untersuchung des Wandels und der stetigen Erweiterung der zentralistischen Alleinherrschaftsansprüche der russischen Zaren mit dem Ziel der Etablierung einer beinahe absolutistischen Macht des Staatsoberhaupts leistete einen direkten Beitrag zum Gesamtertrag des SFB. Am Beispiel von Moskowien wurden die Erlangung und der Ausbau der politischen ‚Macht‘ „als Fähigkeit zum Handeln“ nach der Definition von Anthony Giddens als Grundbedingung für sichere ‚Herrschaft‘ präsentiert. Somit entsteht das Konzept der ‚Macht‘, die als Baustein der Staatlichkeit in der Vormoderne gedeutet werden kann.&nbsp;
B<span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;">isher beschäftigte sich das Teilprojekt 07 mit dem Phänomen und der Begründung der Selbstherrschaft der russischen Zaren unter besonderer Berücksichtigung der Herrscherwahlverfahren von Boris Godunov und Michail Romanov zu Beginn und am Ende der sog. ‚Zeit der Wirren‘. Das spezifische Wesen der russischen Autokratie wurde bisher nur sporadisch in der internationalen Forschung und in einzelnen Aspekten lediglich aus rein nationaler russischer Sicht untersucht. Die Untersuchung des Wandels und der stetigen Erweiterung der zentralistischen Alleinherrschaftsansprüche der russischen Zaren mit dem Ziel der Etablierung einer beinahe absolutistischen Macht des Staatsoberhaupts leistete einen direkten Beitrag zum Gesamtertrag des SFB. Am Beispiel von Moskowien wurden die Erlangung und der Ausbau der politischen ‚Macht‘ „als Fähigkeit zum Handeln“ nach der Definition von Anthony Giddens als Grundbedingung für sichere ‚Herrschaft‘ präsentiert. Somit entsteht das Konzept der ‚Macht‘, die als Baustein der Staatlichkeit in der Vormoderne gedeutet werden kann.&nbsp;</span>


Das TP 07 förderte den interdisziplinären Diskurs innerhalb des SFB in Form der Erstellung des '''''Projektbandes ‚Die ‚Alleinherrschaft‘ der russischen Zaren in der ‚Zeit der Wirren‘ in transkultureller Perspektive‘'''''(im Druck, erscheint Anfang 2021). Die Publikation ist so strukturiert, dass zu allen grundlegenden Aspekten der TP 07-Forschung ein Pendant oder ein Kommentar aus anderen SFB-Projekten geboten wird. Um das ideelle Konstrukt der russischen Selbstherrschaft zu Beginn des 17. Jahrhunderts im transkulturellen Kontext und aus mehreren Perspektiven zu untersuchen, setzte das TP 07 darauf, jeden Forschungsschwerpunkt sowohl aus der innerstaatlichen als auch aus der äußeren (außenpolitischen und ausländischen) Perspektive zu analysieren. So wurde auch im Beitrag des TP 07 zur SFB-Ringvorlesung und dem daraus entstandenen und durch Matthias Becher herausgegebenen SFB-Sammelband "''Transkulturelle Annäherungen an Phänomene von Macht und Herrschaft. Spannungsfelder und Geschlechterdimensionen''"&nbsp;vorgegangen. Durch die Vernetzung mit einzelnen SFB-Teilprojekten konnte ein Beitrag zur mentalitätsgeschichtlichen Wahrnehmung der ‚uneingeschränkten Macht‘ eines Herrschers in einem transkulturell geprägten moskowitischen Staatsraum unter Berücksichtigung der historischen Analogien sowohl in Westeuropa als auch in Asien geleistet werden.
<span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;">Das TP 07 förderte den interdisziplinären Diskurs innerhalb des SFB in Form der Erstellung des '''''Projektbandes ‚Die ‚Alleinherrschaft‘ der russischen Zaren in der ‚Zeit der Wirren‘ in transkultureller Perspektive‘'''''. Die Publikation ist so strukturiert, dass zu allen grundlegenden Aspekten der TP 07-Forschung ein Pendant oder ein Kommentar aus anderen SFB-Projekten geboten wird. Um das ideelle Konstrukt der russischen Selbstherrschaft zu Beginn des 17. Jahrhunderts im transkulturellen Kontext und aus mehreren Perspektiven zu untersuchen, setzte das TP 07 darauf, jeden Forschungsschwerpunkt sowohl aus der innerstaatlichen als auch aus der äußeren (außenpolitischen und ausländischen) Perspektive zu analysieren. So wurde auch im Beitrag des TP 07 zur SFB-Ringvorlesung und dem daraus entstandenen und durch Matthias Becher herausgegebenen SFB-Sammelband "''Transkulturelle Annäherungen an Phänomene von Macht und Herrschaft. Spannungsfelder und Geschlechterdimensionen''"&nbsp;vorgegangen. Durch die Vernetzung mit einzelnen SFB-Teilprojekten konnte ein Beitrag zur mentalitätsgeschichtlichen Wahrnehmung der ‚uneingeschränkten Macht‘ eines Herrschers in einem transkulturell geprägten moskowitischen Staatsraum unter Berücksichtigung der historischen Analogien sowohl in Westeuropa als auch in Asien geleistet werden.</span>


<span style="font-size:small;"><span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;"><span style="background:white"><span style="line-height:115%"><span style="color:#222222">Als Grundlage des interdisziplinären Diskurses&nbsp;widmet sich der&nbsp;Projektband&nbsp;zuerst dem Phänomen der autokratischen Herrschaftsmodelle und ihrer Machtinstrumente.&nbsp;</span></span></span><span style="line-height:150%"><span style="background:white"><span style="line-height:150%">Dabei <span style="color:#222222">werden die Interpretationen des griechischen Modells der ‚Autokratie‘ im Kontext des moskowitischen und japanischen Kulturkreises in ihrer jeweiligen praktischen Umsetzung beispielhaft angeschaut.</span></span></span></span></span></span>Die Unmöglichkeit einer direkten Übertragung eines griechischen Modells auf andere Kulturräume wurde dabei schnell bestätigt. Allerdings kann, ausgehend vom griechischen Begriff, sowohl für den russischen als auch den japanischen Fall unter anderem eine klare terminologische Trennung zwischen ‚Autokratie‘ und ‚Tyrannei‘ postuliert werden, was in der modernen Forschung bisher oft verwischt wurde.Der Einfluss der Eliten auf die Gestaltung der Herrscherwahlverfahren, die Thronbesetzungen sowie die Formen der Herrschaftsausübung werden anschließend im zweiten&nbsp;Kapitel an exemplarischen Beispielen aus Moskowien, Kaschmir (TP Klaus) und Japan (TP Taranczewski) multiperspektivisch untersucht.&nbsp;Nachdem&nbsp;die Figur des Herrschers im Mittelpunkt der Betrachtung gestanden hat, stellte sich schnell heraus, dass das etablierte autokratische Modell der russischen Selbstherrschaft ohne Berücksichtigung der moskowitischen Eliten nicht gründlich genug erfasst werden kann.&nbsp;<span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;"><span style="font-size:small;"><span style="line-height:150%"><span style="background:white"><span style="line-height:150%">Der dritte Abschnitt zur Bedeutung der religiösen Ideen für ‚Macht‘ und ‚Herrschaft‘ stellt die Vorstellung über das&nbsp;Dritte&nbsp;Rom&nbsp;in den Fokus. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Bedeutung der ‚heiligen Städte‘ als Legitimationssymbole der Zarenmacht gewidmet. Die Darstellungen zur Idee über das byzantinische Erbe der Moskauer Selbstherrscher werden durch die Analyse aus der Alten Geschichte (TP Vössing) zu Kaiser Konstantin und seinem ‚Zweiten Rom‘ vertieft. Erweitert wird der Blick auf die Rolle der Kirche als Staatsinstrument durch den Beitrag über die russischen Klöster des 17. Jahrhunderts als Räume der Sozialdisziplinierung.&nbsp;</span></span></span></span></span><span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;"><span style="font-size:small;"><span style="line-height:115%">Um die Machtbehauptungen in einer politisch-sozialen Krisensituation geht es anschließend im vierten Kapitel, wobei das sog. Phänomen der ‚Selbsternannten‘ (russ.: ''samozvanstvo'') in Moskowien in den Fokus genommen wird. Das Verhältnis von jungen, ehrgeizigen Thronanwärtern zu ihren einflussreichen Ratgebern oder auch Konkurrenten werden am russischen und kastilischen Beispiel&nbsp;</span>in Zusammenarbeit mit dem TP&nbsp;Albert&nbsp;<span style="line-height:115%">erläutert.</span></span></span>Im fünften Kapitel wird auf die Rolle der Frauen und die Formen ihrer Teilhabe an der ‚Herrschaft‘ eingegangen. Dabei wird&nbsp;die Figur&nbsp;der in Polen liberal erzogenen, der ersten gekrönten russischen Zarin Marina Mniszech&nbsp;in Konstrast zum politischen System des&nbsp;patriarchalischen Moskowiens gesetzt. Abgerundet wird das Kapitel mit einem Beitrag aus der Mediävistik (TP Becher/Dohmen) <span style="font-size:small;"><span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;"><span style="background:white"><span style="line-height:115%">über die Königinnen als Intervenientinnen in ostfränkischen Herrscherurkunden.</span></span></span></span>
<span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;"><span style="font-size:small;"><span style="background:white"><span style="line-height:115%"><span style="color:#222222">Als Grundlage des interdisziplinären Diskurses&nbsp;widmet sich der&nbsp;Projektband&nbsp;zuerst dem Phänomen der autokratischen Herrschaftsmodelle und ihrer Machtinstrumente.&nbsp;</span></span></span><span style="line-height:150%"><span style="background:white"><span style="line-height:150%">Dabei <span style="color:#222222">werden die Interpretationen des griechischen Modells der ‚Autokratie‘ im Kontext des moskowitischen und japanischen Kulturkreises in ihrer jeweiligen praktischen Umsetzung beispielhaft angeschaut.&nbsp;</span></span></span></span></span>Die Unmöglichkeit einer direkten Übertragung eines griechischen Modells auf andere Kulturräume wurde dabei schnell bestätigt. Allerdings kann, ausgehend vom griechischen Begriff, sowohl für den russischen als auch den japanischen Fall unter anderem eine klare terminologische Trennung zwischen ‚Autokratie‘ und ‚Tyrannei‘ postuliert werden, was in der modernen Forschung bisher oft verwischt wurde.Der Einfluss der Eliten auf die Gestaltung der Herrscherwahlverfahren, die Thronbesetzungen sowie die Formen der Herrschaftsausübung werden anschließend im zweiten&nbsp;Kapitel an exemplarischen Beispielen aus Moskowien, Kaschmir (TP Klaus) und Japan (TP Taranczewski) multiperspektivisch untersucht.&nbsp;Nachdem&nbsp;die Figur des Herrschers im Mittelpunkt der Betrachtung gestanden hat, stellte sich schnell heraus, dass das etablierte autokratische Modell der russischen Selbstherrschaft ohne Berücksichtigung der moskowitischen Eliten nicht gründlich genug erfasst werden kann.&nbsp;<span style="font-size:small;"><span style="line-height:150%"><span style="background:white"><span style="line-height:150%">Der dritte Abschnitt zur Bedeutung der religiösen Ideen für ‚Macht‘ und ‚Herrschaft‘ stellt die Vorstellung über das&nbsp;Dritte&nbsp;Rom&nbsp;in den Fokus. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Bedeutung der ‚heiligen Städte‘ als Legitimationssymbole der Zarenmacht gewidmet. Die Darstellungen zur Idee über das byzantinische Erbe der Moskauer Selbstherrscher werden durch die Analyse aus der Alten Geschichte (TP Vössing) zu Kaiser Konstantin und seinem ‚Zweiten Rom‘ vertieft. Erweitert wird der Blick auf die Rolle der Kirche als Staatsinstrument durch den Beitrag über die russischen Klöster des 17. Jahrhunderts als Räume der Sozialdisziplinierung.&nbsp;</span></span></span><span style="line-height:115%">Um die Machtbehauptungen in einer politisch-sozialen Krisensituation geht es anschließend im vierten Kapitel, wobei das sog. Phänomen der ‚Selbsternannten‘ (russ.: ''samozvanstvo'') in Moskowien in den Fokus genommen wird. Das Verhältnis von jungen, ehrgeizigen Thronanwärtern zu ihren einflussreichen Ratgebern oder auch Konkurrenten werden am russischen und kastilischen Beispiel&nbsp;</span>in Zusammenarbeit mit dem TP&nbsp;Albert&nbsp;<span style="line-height:115%">erläutert.</span></span>Im fünften Kapitel wird auf die Rolle der Frauen und die Formen ihrer Teilhabe an der ‚Herrschaft‘ eingegangen. Dabei wird&nbsp;die Figur&nbsp;der in Polen liberal erzogenen, der ersten gekrönten russischen Zarin Marina Mniszech&nbsp;in Konstrast zum politischen System des&nbsp;patriarchalischen Moskowiens gesetzt. Abgerundet wird das Kapitel mit einem Beitrag aus der Mediävistik (TP Becher/Dohmen) <span style="font-size:small;"><span style="background:white"><span style="line-height:115%">über die Königinnen als Intervenientinnen in ostfränkischen Herrscherurkunden.</span></span></span></span>


Auf der SFB-externen Ebene wurde die internationale Zusammenarbeit mit Kolleg*innen aus den Bereichen der Geschichtswissenschaft, der Slavistik und der Klimatologie aus Großbritannien, Israel, Russland und Deutschland schon im September 2017 im Rahmen des TP 07-Workshops ‚Die Entwicklung der Autokratie im Moskauer/Russischen Reich‘ intensiviert. Die Ergebnisse dieses seitdem kontinuierlich verlaufenden Austausches wurden im '''''Sammelband&nbsp; <span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;"><span style="font-size:small;">"<span style="line-height:115%">Die</span></span></span>'''''<span style="font-size:13.0pt"><span style="line-height:115%"><span style="font-family:"><span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;"><span style="font-size:small;">'''''autokratische Herrschaft im Moskauer Reich in der ‚Zeit der Wirren‘ 1598-1613"''''' (erschienen 2019)</span></span>&nbsp;</span></span></span>zur o. g. Tagung &nbsp;festgehalten. Hierbei wurde auch die Kooperation mit dem TP 16 Schwermann innerhalb des SFB initiiert. Durch das Hinzuziehen der sinologischen Expertise wurde der komparative Aspekt bei den Studien über die Konzentrierung einer uneingeschränkten Macht in den Händen eines Herrschers im interdisziplinären Kontext berücksichtigt und die Auseinandersetzung mit dem Wesen der Autokratie im antiken China im Rahmen des TP 16 Schwermann angestoßen. Der Band untersucht darüber hinaus die ‚Zeit der Wirren‘ nicht nur aus geisteswissenschaftlicher, sondern auch aus klimatologischer Sicht, um auch geosphärische Faktoren und ihre Auswirkungen auf gesellschaftliche Prozesse zu erfassen, in diesem Fall, den Höhepunkt der sog. ‚kleinen Eiszeit‘, die durch schlechte Ernten und Pestepidemien auch eine tiefe politische Krise im Lande förderte. Das Buch fokussiert unter anderem auf die Figur des ersten russischen Zaren Ivan IV., denn das Selbstverständnis der russischen Zaren als Selbstherrscher von Gottes Gnaden geht auf seine theosophischen Überlegungen über das Wesen der Staatsmacht zurück. Entgegengesetzt wird diese Selbstwahrnehmung Ivans des Schrecklichen seiner Darstellung als eines blutigen Tyrannen in deutschsprachigen Flugschriften aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Zudem sind drei miteinander korrespondierende Aufsätze der Frage nach unterschiedlichen Legitimationsstrategien der russischen Selbstherrscher gewidmet, die sich in der ‚Zeit der Wirren‘ vor allem zwischen den Prinzipien der altrussischen Traditionsordnung der Starina und der Auswahl zur Herrschaft bewegten.
<span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;">Auf der SFB-externen Ebene wurde die internationale Zusammenarbeit mit Kolleg*innen aus den Bereichen der Geschichtswissenschaft, der Slavistik und der Klimatologie aus Großbritannien, Israel, Russland und Deutschland schon im September 2017 im Rahmen des TP 07-Workshops ‚Die Entwicklung der Autokratie im Moskauer/Russischen Reich‘ intensiviert. Die Ergebnisse dieses seitdem kontinuierlich verlaufenden Austausches wurden im '''''Sammelband&nbsp; <span style="font-size:small;">"<span style="line-height:115%">Die&nbsp;</span></span>'''''<span style="font-size:13.0pt"><span style="line-height:115%"><span style="font-size:small;">'''''autokratische Herrschaft im Moskauer Reich in der ‚Zeit der Wirren‘ 1598-1613"''''' (erschienen 2019)</span>&nbsp;</span></span>zur o. g. Tagung &nbsp;festgehalten. Hierbei wurde auch die Kooperation mit dem TP 16 Schwermann innerhalb des SFB initiiert. Durch das Hinzuziehen der sinologischen Expertise wurde der komparative Aspekt bei den Studien über die Konzentrierung einer uneingeschränkten Macht in den Händen eines Herrschers im interdisziplinären Kontext berücksichtigt und die Auseinandersetzung mit dem Wesen der Autokratie im antiken China im Rahmen des TP 16 Schwermann angestoßen. Der Band untersucht darüber hinaus die ‚Zeit der Wirren‘ nicht nur aus geisteswissenschaftlicher, sondern auch aus klimatologischer Sicht, um auch geosphärische Faktoren und ihre Auswirkungen auf gesellschaftliche Prozesse zu erfassen, in diesem Fall, den Höhepunkt der sog. ‚kleinen Eiszeit‘, die durch schlechte Ernten und Pestepidemien auch eine tiefe politische Krise im Lande förderte. Das Buch fokussiert unter anderem auf die Figur des ersten russischen Zaren Ivan IV., denn das Selbstverständnis der russischen Zaren als Selbstherrscher von Gottes Gnaden geht auf seine theosophischen Überlegungen über das Wesen der Staatsmacht zurück. Entgegengesetzt wird diese Selbstwahrnehmung Ivans des Schrecklichen seiner Darstellung als eines blutigen Tyrannen in deutschsprachigen Flugschriften aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Zudem sind drei miteinander korrespondierende Aufsätze der Frage nach unterschiedlichen Legitimationsstrategien der russischen Selbstherrscher gewidmet, die sich in der ‚Zeit der Wirren‘ vor allem zwischen den Prinzipien der altrussischen Traditionsordnung der Starina und der Auswahl zur Herrschaft bewegten.</span>


Die Archivarbeiten zu dem TP 07 in Moskau, St. Petersburg und in Wolfenbüttel konnten ertragreich abgeschlossen werden. Die Projektmitarbeiterin Diana Ordubadi absolvierte drei mehrwöchige Forschungsaufenthalte in Russland: im Archiv der alten Akten und in der russischen Staatsbibliothek in Moskau sowie in der russischen Nationalbibliothek in St. Petersburg. Dabei fand, kopierte und wertete sie umfangreiches Quellenmaterial aus. Das Ganze bot eine solide Quellengrundlage für eine vertiefte Erforschung des Phänomens der russischen Selbstherrschaft sowie der Instrumente der Herrschaftslegitimierung in Russland. Die Struktur und Arbeitsweise der Landesversammlungen, die die neuen Herrscher auswählten und auf den Thron brachten, wurde rekonstruiert, wobei die Rolle der im Zentrum sitzenden Eliten klar hervorgehoben werden konnte. Darüber hinaus konnte der Forschungsstand über die politische Bedeutung der ersten russischen, offiziell als solche gekrönten Zarin Marina vertieft werden.
<span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;">Die Archivarbeiten zu dem TP 07 in Moskau, St. Petersburg und in Wolfenbüttel konnten ertragreich abgeschlossen werden. Die Projektmitarbeiterin Diana Ordubadi absolvierte drei mehrwöchige Forschungsaufenthalte in Russland: im Archiv der alten Akten und in der russischen Staatsbibliothek in Moskau sowie in der russischen Nationalbibliothek in St. Petersburg. Dabei fand, kopierte und wertete sie umfangreiches Quellenmaterial aus. Das Ganze bot eine solide Quellengrundlage für eine vertiefte Erforschung des Phänomens der russischen Selbstherrschaft sowie der Instrumente der Herrschaftslegitimierung in Russland. Die Struktur und Arbeitsweise der Landesversammlungen, die die neuen Herrscher auswählten und auf den Thron brachten, wurde rekonstruiert, wobei die Rolle der im Zentrum sitzenden Eliten klar hervorgehoben werden konnte. Darüber hinaus konnte der Forschungsstand über die politische Bedeutung der ersten russischen, offiziell als solche gekrönten Zarin Marina vertieft werden.</span>


Der Projektleiter Dittmar Dahlmann befasste sich unter anderem intensiv mit der ausländischen Wahrnehmung Moskowiens sowie der russischen Selbstherrscher anhand der Manuskripte zweier deutschsprachiger Zeitzeugen&nbsp;Conrad Bussow, einem Söldner aus dem niedersächsischen Raum, und Hans Georg Peyerle, einem Juwelier aus Augsburg&nbsp;, die sich zur ‚Zeit der Wirren‘ in Moskowien aufhielten und Aufzeichnungen über die Macht- und Herrschaftsstrukturen hinterließen. Aufschlussreich waren in diesem Kontext etwa die Beobachtungen über die Ausübung von Macht durch den russischen Zaren, die Peyerle mit den in Polen und im westlichen Europa üblichen Praktiken kontrastiert. Interessant sind auch seine Feststellungen über Techniken der Repräsentation durch besonders kostbares Geschirr. Vergleichend widmete sich der Projektleiter unter anderem den zeremoniellen Aspekten der Machtdemonstrationen der Moskauer Zaren, was auf der ergiebigen Kooperation mit dem TP 14 Orthmann&nbsp;basierte.
<span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;">Der Projektleiter Dittmar Dahlmann befasste sich unter anderem intensiv mit der ausländischen Wahrnehmung Moskowiens sowie der russischen Selbstherrscher anhand der Manuskripte zweier deutschsprachiger Zeitzeugen&nbsp;Conrad Bussow, einem Söldner aus dem niedersächsischen Raum, und Hans Georg Peyerle, einem Juwelier aus Augsburg&nbsp;, die sich zur ‚Zeit der Wirren‘ in Moskowien aufhielten und Aufzeichnungen über die Macht- und Herrschaftsstrukturen hinterließen. Aufschlussreich waren in diesem Kontext etwa die Beobachtungen über die Ausübung von Macht durch den russischen Zaren, die Peyerle mit den in Polen und im westlichen Europa üblichen Praktiken kontrastiert. Interessant sind auch seine Feststellungen über Techniken der Repräsentation durch besonders kostbares Geschirr. Vergleichend widmete sich der Projektleiter unter anderem den zeremoniellen Aspekten der Machtdemonstrationen der Moskauer Zaren, was auf der ergiebigen Kooperation mit dem TP 14 Orthmann&nbsp;basierte.</span>


Durch sorgfältige Auswertung der bisherigen Literatur und der Quellen in Wolfenbüttel konnte der Projektleiter feststellen, dass die bisherigen Texteditionen zu Bussow und Peyerle in hohem Maße fehlerhaft sind.&nbsp;Solche Texte wie die von Conrad Bussow oder Hans Georg Peyerle bieten im Gegensatz zu russischen, stark kanonisierten Darstellungen der Zeit lebendige Einblicke in das Alltagsleben des Moskauer Kremls oder in die sich verbreitenden Gerüchte über die Machtinhaber unter dem einfachen russischen Volk in der russischen Hauptstadt. Darüber hinaus fokussierte sich der Projektleiter auch auf die Figur des Lžedmitrij (Pseudodemetrius) in der zeitgenössischen Wahrnehmung im Westen sowie in der deutschsprachigen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts. Dieser Aspekt konnte in enger Zusammenarbeit mit dem TP 01 Albert über ‚junge Thronfolger und alte Ratgeber‘ auch aus literaturwissenschaftlicher Sicht vergleichend vertieft werden.
<span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;">Durch sorgfältige Auswertung der bisherigen Literatur und der Quellen in Wolfenbüttel konnte der Projektleiter feststellen, dass die bisherigen Texteditionen zu Bussow und Peyerle in hohem Maße fehlerhaft sind.&nbsp;Solche Texte wie die von Conrad Bussow oder Hans Georg Peyerle bieten im Gegensatz zu russischen, stark kanonisierten Darstellungen der Zeit lebendige Einblicke in das Alltagsleben des Moskauer Kremls oder in die sich verbreitenden Gerüchte über die Machtinhaber unter dem einfachen russischen Volk in der russischen Hauptstadt. Darüber hinaus fokussierte sich der Projektleiter auch auf die Figur des Lžedmitrij (Pseudodemetrius) in der zeitgenössischen Wahrnehmung im Westen sowie in der deutschsprachigen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts. Dieser Aspekt konnte in enger Zusammenarbeit mit dem TP 01 Albert über ‚junge Thronfolger und alte Ratgeber‘ auch aus literaturwissenschaftlicher Sicht vergleichend vertieft werden.</span>


Die interdisziplinäre Zusammenarbeit wurde SFB-intern innerhalb der Spannungsfelder B und C sowie auf der ITW-Ebene intensiviert. Durch regelmäßige Beteiligung an der ITW ‚Die Frau(en) des Herrschers‘ steuerte das TP 07 historische Beispiele für die Formen der weiblichen Macht am russischen Hofe als Projektionsfläche für die innerhalb der ITW besprochenen transkulturellen Aspekte der Gender-Studies bei. Im Rahmen der durch das TP 07 initiierten ITW ‚Autokratien – Legitimation und Partizipation‘, die als eine offene Austauschplattform gegründet wurde, wurden die besonderen Formen der Machtverhältnisse zwischen autoritären Herrschern und ihren Herrschaftseliten im offenen Format diskutiert. Der ITW ging es vor allem um die Vereinheitlichung der disziplinspezifischen Definitionen von Autokratie und ihren vormodernen Ausprägungen. Die Ergebnisse der ITW-Arbeit wurden im Rahmen des ITW-Workshops ‚Macht und Ohnmacht der Eliten in Autokratien?‘ im Mai 2019 (mit Beiträgen aus TP 07, TP 19 Taranczewski/Schley und TP 13 Morenz) gebündelt.
<span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;">Die interdisziplinäre Zusammenarbeit wurde SFB-intern innerhalb der Spannungsfelder B und C sowie auf der ITW-Ebene intensiviert. Durch regelmäßige Beteiligung an der ITW ‚Die Frau(en) des Herrschers‘ steuerte das TP 07 historische Beispiele für die Formen der weiblichen Macht am russischen Hofe als Projektionsfläche für die innerhalb der ITW besprochenen transkulturellen Aspekte der Gender-Studies bei. Im Rahmen der durch das TP 07 initiierten ITW ‚Autokratien – Legitimation und Partizipation‘, die als eine offene Austauschplattform gegründet wurde, wurden die besonderen Formen der Machtverhältnisse zwischen autoritären Herrschern und ihren Herrschaftseliten im offenen Format diskutiert. Der ITW ging es vor allem um die Vereinheitlichung der disziplinspezifischen Definitionen von Autokratie und ihren vormodernen Ausprägungen. Die Ergebnisse der ITW-Arbeit wurden im Rahmen des ITW-Workshops ‚Macht und Ohnmacht der Eliten in Autokratien?‘ im Mai 2019 (mit Beiträgen aus TP 07, TP 19 Taranczewski/Schley und TP 13 Morenz) gebündelt.</span>


Durch eigene Untersuchungen und Präsentationen bei den internen Spannungsfeldtreffen B gliederte sich das TP 07 harmonisch in die interdisziplinäre Forschung zu Personalität und Transpersonalität ein, zumal an mehreren Herrschaftsübergängen in Moskowien gezeigt werden konnte, dass die Transpersonalität zu den grundlegenden Merkmalen des Moskauer Herrscheramtes im mittelalterlichen russischen Verständnis gehörte. Methodisch lässt sich das anhand der russisch-orthodoxen Vorstellung über die doppelte Natur eines Herrschers (analog zu „Zwei Körper des Königs“ nach Kantorowicz), nämlich die sterbliche und unsterbliche Natur zugleich (angelehnt an die oströmische Agapetos-Lehre), untersuchen und bietet auf diese Weise ideale Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Teilprojekten innerhalb des Spannungsfelds B.
<span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;">Durch eigene Untersuchungen und Präsentationen bei den internen Spannungsfeldtreffen B gliederte sich das TP 07 harmonisch in die interdisziplinäre Forschung zu Personalität und Transpersonalität ein, zumal an mehreren Herrschaftsübergängen in Moskowien gezeigt werden konnte, dass die Transpersonalität zu den grundlegenden Merkmalen des Moskauer Herrscheramtes im mittelalterlichen russischen Verständnis gehörte. Methodisch lässt sich das anhand der russisch-orthodoxen Vorstellung über die doppelte Natur eines Herrschers (analog zu „Zwei Körper des Königs“ nach Kantorowicz), nämlich die sterbliche und unsterbliche Natur zugleich (angelehnt an die oströmische Agapetos-Lehre), untersuchen und bietet auf diese Weise ideale Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Teilprojekten innerhalb des Spannungsfelds B.</span>


Zum Tätigkeitsbereich des Spannungsfelds C steuerte das TP einen methodischen Beitrag mit der Präsentation ‚Zentrum und Peripherie: zur Bedeutung und Einordnung des Konzepts in der Osteuropäischen Geschichte‘ bei, was die gemeinsame Suche nach transdisziplinärer Anwendung des Zentrum-Peripherie-Modells unter den Spannungsfeldmitgliedern ankurbelte. Das TP 07 lieferte unter anderem einen Beitrag zu einem SFB-Spannungsfeldreader zum Umgang mit den Quellen innerhalb des TP 07 im Hinblick auf Zentrum und Peripherie. Zusammen mit dem TP 03 Bemmann und dem TP 19 Taranczewski/Schley übernahm zudem das TP 07-Team die Mitorganisation der Spannungsfeldtagung C ‚Core, Periphery, Frontier – Spatial Patterns of Power‘ im März 2019. Eigene Forschungen wurden bei der Tagung mit dem Vortrag der TP 07-Mitarbeiterin ‚‚''Moskau als Drittes Rom‘ und Konstantinopel: Das Verhältnis zweier christlich-orthodoxer Zentren im 16. Jahrhundert''‘ präsentiert. Somit bot die über die staatlichen Grenzen hinweg wirkende Lehre über das Dritte Rom eine wichtige Verknüpfung mit anderen Teilprojekten und veranschaulichte einen stetigen historischen Wandel der Vorstellungen über Zentrum-Peripherie-Räume, die stets nur als mentale Konstrukte innerhalb der jeweiligen Kulturkreise und nicht als geografische Kategorien zu verstehen sind.
<span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;">Zum Tätigkeitsbereich des Spannungsfelds C steuerte das TP einen methodischen Beitrag mit der Präsentation ‚Zentrum und Peripherie: zur Bedeutung und Einordnung des Konzepts in der Osteuropäischen Geschichte‘ bei, was die gemeinsame Suche nach transdisziplinärer Anwendung des Zentrum-Peripherie-Modells unter den Spannungsfeldmitgliedern ankurbelte. Das TP 07 lieferte unter anderem einen Beitrag zu einem SFB-Spannungsfeldreader zum Umgang mit den Quellen innerhalb des TP 07 im Hinblick auf Zentrum und Peripherie. Zusammen mit dem TP 03 Bemmann und dem TP 19 Taranczewski/Schley übernahm zudem das TP 07-Team die Mitorganisation der Spannungsfeldtagung C ‚Core, Periphery, Frontier – Spatial Patterns of Power‘ im März 2019. Eigene Forschungen wurden bei der Tagung mit dem Vortrag der TP 07-Mitarbeiterin ‚‚''Moskau als Drittes Rom‘ und Konstantinopel: Das Verhältnis zweier christlich-orthodoxer Zentren im 16. Jahrhundert''‘ präsentiert. Somit bot die über die staatlichen Grenzen hinweg wirkende Lehre über das Dritte Rom eine wichtige Verknüpfung mit anderen Teilprojekten und veranschaulichte einen stetigen historischen Wandel der Vorstellungen über Zentrum-Peripherie-Räume, die stets nur als mentale Konstrukte innerhalb der jeweiligen Kulturkreise und nicht als geografische Kategorien zu verstehen sind.</span>


<span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;"><span style="font-size:small;"><span style="background:white">Inhaltlich und methodisch gliedert sich das Projekt außerdem in den TRA 5-Bereich der Universität Bonn harmonisch ein. Bereits mit dem Ansatz einer gezielten Überwindung der eurozentrischen Betrachtungsweise der russischen Selbstherrschaft und der transkulturellen Berücksichtigung der </span>Gegebenheiten eines multiethnischen Staates <span style="background:white">kann es seine Expertise in die TRA 5 „Vergangene Welten – zeitgenössische Fragen. Kulturen in Zeit und Raum.''&nbsp;''</span>Kommunikation und Heritage in transdisziplinärer Betrachtung“ <span style="background:white">gewinnbringend einfließen lassen. Als Vielvölkerreich stellt Russland nämlich einen einzigartigen historischen Raum dar, auf dem ein intensiver Kulturtransfer zwischen Ost und West jahrhundertelang sowohl auf der politischen als auch gesellschaftlichen und der geistes- und ideengeschichtlichen Ebene verlief. Somit übernahm das Moskauer Reich nicht nur eine forschungsrelevante Brückenfunktion in der Kommunikation zwischen Orient und Okzident, sondern vereinte in seinem Staatsmodell verschiedenste Traditionselemente aus Byzanz, Westeuropa und dem Osten. Die Untersuchung solcher Prozesse von transkulturellen Verflechtungen trägt einerseits zur vielseitigen Erfassung des eklektischen Macht- und Herrschaftsmodells in Moskowien bei, eröffnet aber andererseits eine fruchtbare Projektionsfläche für die aktuellen transdisziplinären Diskurse zum </span>Heritage-Konzeptim weitesten Sinne auf der Ebene der Globalgeschichte.</span></span>
<span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;"><span style="font-size:small;"><span style="background:white">Inhaltlich und methodisch gliedert sich das Projekt außerdem in den TRA 5-Bereich der Universität Bonn harmonisch ein. Bereits mit dem Ansatz einer gezielten Überwindung der eurozentrischen Betrachtungsweise der russischen Selbstherrschaft und der transkulturellen Berücksichtigung der </span>Gegebenheiten eines multiethnischen Staates <span style="background:white">kann es seine Expertise in die TRA 5 „Vergangene Welten – zeitgenössische Fragen. Kulturen in Zeit und Raum.''&nbsp;''</span>Kommunikation und Heritage in transdisziplinärer Betrachtung“ <span style="background:white">gewinnbringend einfließen lassen. Als Vielvölkerreich stellt Russland nämlich einen einzigartigen historischen Raum dar, auf dem ein intensiver Kulturtransfer zwischen Ost und West jahrhundertelang sowohl auf der politischen als auch gesellschaftlichen und der geistes- und ideengeschichtlichen Ebene verlief. Somit übernahm das Moskauer Reich nicht nur eine forschungsrelevante Brückenfunktion in der Kommunikation zwischen Orient und Okzident, sondern vereinte in seinem Staatsmodell verschiedenste Traditionselemente aus Byzanz, Westeuropa und dem Osten. Die Untersuchung solcher Prozesse von transkulturellen Verflechtungen trägt einerseits zur vielseitigen Erfassung des eklektischen Macht- und Herrschaftsmodells in Moskowien bei, eröffnet aber andererseits eine fruchtbare Projektionsfläche für die aktuellen transdisziplinären Diskurse zum </span>Heritage-Konzeptim weitesten Sinne auf der Ebene der Globalgeschichte.</span></span>
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== Forschungsdaten - wo sind sie zu finden? ==
== Forschungsdaten - wo sind sie zu finden? ==
Siehe dazu die Abschnitte "[[#Ergebnisse_-_was_wurde_erreicht.3F|Ergebnisse - was wurde erreicht?]]" und "[[#Ver.C3.B6ffentlichungen|Veröffentlichungen]]"


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== Primärquellen ==
== Primärquellen (Auswahl) ==
 
*<span style="line-height:normal">Adelung, Friedrich von, Kritisch‒literärische Übersicht der Reisenden in Russland bis 1700, deren Berichte bekannt sind, 2 Bde., St. Petersburg 1846.</span>
*<span style="line-height:normal">Andrej L. Batalov/Irina A. Vorotnikova (edd.), Kniga o izbranii na prevysočajšij prestol Velikogo Rossijskogo carstvija velikogo gosudarja carja i velikogo knjazja Michaila Fedoroviča vseja Velikija Rossii samoderžca. Rukopis’, kommentarii, tekst, Moskva 2014.</span>
*<span style="line-height:normal">Sergej Belokurov (ed.), Utverždennaja gramota ob izbranii na Moskovskoe gosudarstvo Michaila Fedoroviča Romanova, Moskva 1906.</span>
*<span style="line-height:normal">Conrad Bussow, Zeit der Wirren. Moskowitische Chronik der Jahre 1584 bis 1613, edd. Harney, Jutta/Sturm, Gottfried, aus dem Frühneuhochdeutschen übertragen von Marie<span style="font-family:">‑</span>Elisabeth Fritze, Berlin/Leipzig 1991.</span>
*<span style="line-height:normal">Gramota Konstantinopol’skogo sobora ob osnovanii Moskovskogo patriarchata, in: Archiv der alten Akten, Moskau, fond 52, opis’ 2, Nr. 5.</span>
*<span style="line-height:normal">Gramota utverždennaja o izbranii na Rossijskij prestol Carem i Samoderžcem Michaila Feodoroviča Romanova<span style="font-family:">‑</span>Jur’evych – za podnisaniem byvšich pri vybore vsjakago čina i zvanija ljudej. Pisana 1613 goda, v maie mesjace, in: Sobranie gosudarstvennych gramot i dogovorov, chranjaščichsja v Gosudarstvennoj kollegii inostrannych del 1, Moskau 1813, 599–643.</span>
*<span style="line-height:normal">Gramota izbrannaja i utverždenaja na carstvo Carju Borisu Feodoroviču [Spisok I. A. Navrockogo], in: Drevnjaja Rossijskaja vifliofika (DRV), č. VII, Мoskva 1788, 36‒127.</span>
*<span style="line-height:normal">Gramota ob izbranii na carstvo Borisa Feodoroviča Godunova 1598 g. v ijule [Spisok Malinovskogo], in: Das russische Staatsarchiv der alten Akte (RGADA), fond 197 Malinovskogo, opis’ 1, portfel’ 4, Nr. 27.</span>
*<span style="line-height:normal">Gramota utverždennaja Borisa Feodoroviča, [Soloveckij spisok], in: Russische Nationalbibliothek in St. Petersburg, Handschriftenabteilung, fond Biblioteka Soloveckogo monastyrja, Sol 852/962, Bl. 128‒227.</span>
*<span style="line-height:normal">Gramota utverždennaja, ob izbranii carem Borisa Feodoroviča, [Stroganovskij spisok], in: Russische Nationalbibliothek in St. Petersburg, Handschriftenabteilung, fond Osnovnoe sobranie rukopisnoj knigi (f. OSRK), О. IV. 17, Bl. 87‒210.</span>
*<span style="line-height:normal">Gramota, utverždenaja na carstvo [Pleščeevskij spisok], in: Russische Staatsbibliothek in Moskau, Handschriftenabteilung, fond 178.1, Nr. 737.</span>
*<span style="line-height:normal">Herberstein, Sigismund von, Rerum Moscoviticarum Commentarii. Synoptische Edition der lateinischen und der deutschen Fassung letzter Hand Basel 1556 und Wien 1557.</span>
*<span style="line-height:normal">Kunik, Arist A., Aufklärungen über Konrad Bussow und die verschiedenen Redactionen seiner moskowitischen Chronik, in: Bulletin des Sciences Historiques, Philologiques et Politiques de l’Académie Impériale des Sciences de Saint‒Pétersbourg 8 (1851), 1‒79.</span>
*<span style="line-height:normal">Margeret, Jacques, The Russian Empire and Grand Duchy of Muscovy. A 17th‒Century Account, translated and edited by Chester S.L. Dunning, Pittsburgh 1983.</span>
*<span style="line-height:normal">Massa, Isaac, A Short History of the Beginnings and Origins of These Present Wars in Moscow under the Reign of Various Sovereigns down to the Year 1610, translated and with an introduction by G. Edward Orchard, Toronto/Buffalo/London 1982.</span>
*<span style="line-height:normal">Nikon, Episkop Serpuchovskoj, Samoderžavie po obrazu Božija Vsederžitel’stva, Moskva 1906.</span>
*<span style="line-height:normal">Olearius, Adam, Vermehrte Newe Beschreibung Der Muscowitischen und Persischen Reyse So durch gelegenheit einer Holsteinischen Gesandschafft an den Russischen Zaar und König in Persien geschehen […], welche zum andern mahl heraus gibt Adam Olearius Ascanius, der Fürstlichen Regierenden Herrschafft zu Schleßwig Holstein Bibliothecarius und Hoffmathematicus, Schleswig 1656, unveränderter Neudruck ed. und mit einem Nachwort versehen von Dieter Lohmeier, Tübingen 1971; die Erstauflage erschien 1647 in Schleswig, nach 1656 erschienen 1661, 1663 und 1671 weitere Auflagen.</span>
*<span style="line-height:normal">Orchard, G. Edward (ed.), Conrad Bussow. The Disturbed State of the Russian Realm, transl. and edit. by G. Edward Orchard, Montreal et al. 1994.</span>
*<span style="line-height:normal">Palicyn, Avraamij, Skazanie Avraama Palicyna, S.-Peterburg 1909.</span>
*<span style="line-height:normal">Peyerle, Hans Georg, Journey to Moscow. Beschreibung der moßcouitterischen Rayß, Welche ich Hanns Georg Peyerle von Augspurg mit herrn Andreasen Nathan und Matheo Bernhardt Manlichen dem Jüngern, Ady 19 Marty Ao 1606 von Crachaw aus, angefangen, und was wir wahrhafftiges gehört, gesehen, und erfahren, alles aufs Khürzest beschriben, bis zue unserer Gott lob wider dahin ankunft den 15 Decembris Anno 1608, edited, translated and annotated by G. Edward Orchard, Münster 1997.</span>
*<span style="line-height:normal">Vremennik Ivana Timofeeva, Moskau/Leningrad 1951, in: [http://www.hrono.ru/libris/lib_t/tim_text3.html http://www.hrono.ru/libris/lib_t/tim_text3.html]</span>
 
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== Sekundärquellen - Bibliografie ==
== Sekundärquellen - Auswahlbibliografie ==


*<span style="line-height:150%">Nada Boškovska (1998), Die russische Frau im 17. Jahrhundert, Köln et al.</span>  
*<span style="line-height:normal">Dmitrij Antonov (2009), Smuta v kul’ture srednevekovoj Rusi: Ėvoljucija drevnerusskich mifologem v knižnosti načala XVII veka, Moskau.</span>  
*<span style="line-height:150%">Anna L. Choroškevič (1998), Die Bojarenduma und der Zar in den fünfziger Jahren des 16. Jahrhunderts, in: Eckhard Hübner et al. (edd.), Zwischen Christianisierung und Europäisierung, Stuttgart, 129–137.</span>
*<span style="line-height:normal">Aleksandr Bochanov (2002), Samoderžavie. Ideja carskoj vlasti, Moskau.</span>
*<span lang="EN-US" style="line-height:150%">Robert O. Crummey (2014), Aristocrats and Servitors:<span style="color:black">The Boyar Elite in Russia, 1613–1689, <span style="background:white">Princeton.</span></span></span>
*Nada Boškovska (1998), Die russische Frau im 17. Jahrhundert, Köln et al.
*Ders.<span lang="EN-US" style="line-height:150%">(2014a), </span>[http://gso.gbv.de/DB=2.1/SET=4/TTL=1/MAT=/NOMAT=T/CLK?IKT=8062&TRM=Formation+of+Muscovy+1300+-+1613,+the <span lang="EN-US" style="line-height:150%"><span style="text-decoration:none"><span style="text-underline:none">Formation</span></span></span>] [http://gso.gbv.de/DB=2.1/SET=4/TTL=1/MAT=/NOMAT=T/CLK?IKT=8062&TRM=Formation+of+Muscovy+1300+-+1613,+the <span lang="EN-US" style="line-height:150%"><span style="text-decoration:none"><span style="text-underline:none">of</span></span></span>]<span style="line-height:150%">Muscovy</span> [http://gso.gbv.de/DB=2.1/SET=4/TTL=1/MAT=/NOMAT=T/CLK?IKT=8062&TRM=Formation+of+Muscovy+1300+-+1613,+the <span lang="EN-US" style="line-height:150%"><span style="text-decoration:none"><span style="text-underline:none">1300</span></span></span>][http://gso.gbv.de/DB=2.1/SET=4/TTL=1/MAT=/NOMAT=T/CLK?IKT=8062&TRM=Formation+of+Muscovy+1300+-+1613,+the <span lang="EN-US" style="line-height:150%"><span style="text-decoration:none"><span style="text-underline:none">1613,</span></span></span>]<span lang="EN-US" style="line-height:150%"><span style="color:black"><span style="background:white">Hoboken.</span></span></span>  
*Anna L. Choroškevič (1998), Die Bojarenduma und der Zar in den fünfziger Jahren des 16. Jahrhunderts, in: Eckhard Hübner et al. (eds.), Zwischen Christianisierung und Europäisierung, Stuttgart, 129–137.  
*<span style="line-height:150%">Andreas Kappeler (2001), Russland als Vielvölkerreich. Entstehung – Geschichte – Zerfall, München.</span>
*Robert O. Crummey (2014), Aristocrats and Servitors:The Boyar Elite in Russia, 1613–1689, Princeton.  
*<span style="background:white"><span style="line-height:150%"><span style="color:black">Valerie A. Kivelson, Ronald Grigor Suny (2017), Russia’s Empires, New York.</span></span></span>
*Ders. (2014a), Formation of Muscovy 1300–1613, Hoboken.
*<span lang="EN-US" style="line-height:150%">Dies. (1996), Autocracy in the Provinces. The Muscovite Gentry and Political Culture in the Seventeenth Century, Stanford.</span>
*<span style="line-height:normal">Dmitrij V. Cvetaev (1913), Izbranie Michaila Fedoroviča Romanova na carstvo, Moskau.</span>  
*<span lang="EN-US" style="line-height:150%">Vasilij O. Ključevskij (1919), Bojarskaja duma v drevnej Rusi, 5 izd., St. Petersburg.</span>  
*<span style="line-height:normal">Lev Čerepnin (1978), Zemskie sobory Russkogo gosudarstva v XVI‒XVII vv., Moskau.</span>  
*<span style="background:white"><span lang="EN-US" style="line-height:150%"><span style="color:black">Nancy Shields Kollmann (2017), The Russian Empire 1450–1801, New York.</span></span></span>  
*<span style="line-height:normal">Chester S.L. Dunning (2004), A Short History of Russia’s First Civil War. The Time of Troubles and the Founding of the Romanov Dynasty, University Park, Penn.</span>  
*<span style="background:white"><span lang="EN-US" style="line-height:150%"><span style="color:black">Jurij Krivošeev (1999), Rus‘ i mongoly: Issledovanie po istorii Severo-Vostočnoj Rusi XII–XIV vv., St. Petersburg.</span></span></span>  
*Ders.<span style="line-height:normal">&nbsp;(2001), Russia’s First Civil War. The Time of Troubles and the Founding of the Romanov Dynasty, University Park, Penn.</span>  
*<span style="background:white"><span style="line-height:150%"><span style="color:black">Jan Kusber (2005), „Entdecker“ und „Entdeckte“: Zum Selbstverständnis von Zar und Elite im frühneuzeitlichen Moskauer Reich zwischen Europa und Asien, in: Renate Dürr et al. (edd.), Expansionen in der Frühen Neuzeit, Berlin, 97–115.</span></span></span>  
*<span style="line-height:normal">Natalia Ėjl’bart (2015), Sem’ja Mariny Mnišek. Nesostojavšiesja praviteli Rossii, St. Petersburg.</span>  
*<span style="background:white"><span style="line-height:150%"><span style="color:black">Galina Viktorovna Logunova (2014), Rus‘ i Zolotaja Orda: problema vzaimovlijanija, Irkutsk.</span></span></span>  
*<span style="line-height:normal">Aleksandr Filjuškin (2006), Tituly russkich gosudarej, Moskau.</span>  
*Diana Ordubadi (2019), Die Berufung zur Herrschaft 1598 und die Legitimation des Zaren Boris Godunov, in: Dittmar Dahlmann/Diana Ordubadi (edd.) (2019), Die autokratische Herrschaft im Moskauer Reich in der ‚Zeit der Wirren‘ 1598–1613, Göttingen, 179–197.  
*<span style="line-height:normal">Caroline F. von Gall (2010), Die Konzepte “staatliche Einheit” und “einheitliche Macht” in der russischen Theorie von Staat und Recht. Der Einfluss des Gemeinschaftsideals auf die russische Verfassungsentwicklung, Berlin.</span>  
*<span style="line-height:150%">Hartmut Rüß (1994), Herren und Diener: die soziale und politische Mentalität des russischen Adels, 9.–17. Jahrhundert, Köln.</span>  
*<span style="line-height:normal">Claudia Garnier (2007), Die Macht der Zeichen die Zeichen der Macht. Zur Bedeutung symbolischer Kommunikation in der Politik des Großfürstentums Moskau im ausgehenden 15. und 16. Jahrhundert, in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 55, 331-356.</span>  
*<span style="line-height:150%">Wolfram v. Scheliha (2001), Die Patriarchatsperiode (1589–1721) – eine eigenständige Epoche der russischen Kirchengeschichte in der frühen Neuzeit?, in: Forschungen zur osteuropäischen Geschichte 58, 185–198.</span>  
*<span style="line-height:normal">Isaiah Gruber (2012), Orthodox Russia in Crisis. Church and Nation in the Time of Troubles, Illinois.</span>  
*<span style="border:none windowtext 1.0pt; background:white; padding:0cm"><span style="line-height:150%"><span style="color:black">Hans-Joachim</span></span></span><span style="line-height:150%">Torke (1978), Oligarchie in der Autokratie. Der Machtverfall der Bojarenduma im 17. Jahrhundert, in: Forschungen zur osteuropäischen Geschichte 24, 179–201.</span>
*Andreas Kappeler (2001), Russland als Vielvölkerreich. Entstehung – Geschichte – Zerfall, München.  
*<span style="font-size:11.0pt"><span style="line-height:150%"><span style="font-family:">Aleksandr A. Zimin (1988), Formirovanie bojarskoj aristokratii v Rossii vo vtoroj polovine XV-pervoj treti XVI v., Moskva.</span></span></span>
*<span style="line-height:normal">A. Ch. Kažarov (2009), Vizantija i Rus’. Rol’ social’no-političeskich učenij Vizantii v razvitii gosudarstvennych koncepcij Moskovskogo Rusi, Moskau.</span>  
*Valerie A. Kivelson/Ronald Grigor Suny (2017), Russia’s Empires, New York.  
*Dies. (1996), Autocracy in the Provinces. The Muscovite Gentry and Political Culture in the Seventeenth Century, Stanford.  
*<span style="line-height:normal">Ekkehard Klug (1998), Wie entstand und was war die Moskauer Autokratie?, in: Eckhard Hübner u.a. (eds.) (1998), Zwischen Christianisierung und Europäisierung. Beiträge zur Geschichte Osteuropas in Mittelalter und Früher Neuzeit, Stuttgart, 91-113.</span>  
*<span style="line-height:normal">Nancy Shields Kollmann (2017), The Russian Empire 1450–1801, New York.</span>  
*<span style="line-height:normal">Aleksandr S. Kozača (2004), Zemskie sobory Smutnogo vremeni, Moskau.</span>  
*<span style="line-height:normal">Jan Kusber (2005), „Entdecker“ und „Entdeckte“: Zum Selbstverständnis von Zar und Elite im frühneuzeitlichen Moskauer Reich zwischen Europa und Asien, in: Renate Dürr et al. (edd.), Expansionen in der Frühen Neuzeit, Berlin, 97–115.</span>  
*<span style="line-height:normal">Alexander Lavrentiev (2007), The False Dmitry I: From Tsar to Emperor, in: Otto Gerhard Oexle/ Michail A. Bojcov (eds.), Bilder der Macht in Mittelalter und Neuzeit. Byzanz – Okzident – Rußland, Göttingen, 507‒515.</span>  
*<span style="line-height:normal">Ljudmila E. Morozova (2005), Na puti iz Smuty. Izbranie na carstvo Michaila Fedoroviča, Moskau.</span>
*​​​​​​​<span style="line-height:normal">Peter Nitsche (2004), Moskau – das dritte Rom?, in: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland (ed.), Der Kreml. Gottes Ruhm und Zarenpracht, Bonn, 101‑109.</span>
*​​​​​​​<span style="line-height:normal">Maureen Perrie (1995), Pretenders and popular monarchism in early modern Russia. The false Tsars of the Time of Troubles, Cambridge.</span>  
*​​​​​​​<span style="line-height:normal">Dies. (1982), Popular Social<span lang="EN-US" style="font-family:">‑</span>Utopian Legends in the Time of Troubles, in: The Slavonic and East European Review 60, 221–243.</span>  
*​​​​​​​<span style="line-height:normal">Philipp, Werner (1970), Die gedankliche Begründung der Moskauer Autokratie bei ihrer Entstehung (1458-1522), in: Forschungen zur Osteuropäischen Geschichte 15, 1970, 59-118.</span>
*​​​​​​​<span style="line-height:normal">Natalia Pushkareva (1997), Women in Russian History: from the Tenth to the Twentieth Century, New York.</span>
*​​​​​​​<span style="line-height:normal">Hartmut Rüß (1994), Herren und Diener: die soziale und politische Mentalität des russischen Adels, 9.–17. Jahrhundert, Köln.</span>  
*​​​​​​​<span style="line-height:normal">Ruslan Skrynnikov (1978), Boris Godunov, Moskau.</span>
*​​​​​​​<span style="line-height:normal">Ders. (1988), The Time of Troubles. Russia in Crisis 1604‒1618, ed. and translated by Hugh F. Graham, Gulf Breeze, Fl.</span>  
*​​​​​​​<span style="line-height:normal">Ruslan Skrynnikow (1992), Iwan der Schreckliche und seine Zeit, München.</span>
*​​​​​​​<span style="line-height:normal">Natal’ja Sinicyna (1998), Tretij Rim.Istoki i evoljucija russkoj srednevekovoj koncepcii, Moskau.</span>
*​​​​​​​<span style="line-height:normal">Anna Szech (2016), Moskau – Das Dritte Rom? Einflüsse der italienischen Renaissance auf die russische Kunst der frühen Neuzeit, Frankfurt/M..</span>
*​​​​​​​<span style="line-height:normal">Ėl’vira Sokolova (2013), Ėvoljucija soslovno<span lang="EN-US" style="font-family:"></span>predstavitel’skoj vlasti v Rossii s serediny XVI do serediny XVII vv. Na osnove kandidatskoj dissertacii, Moskau.</span>  
*​​​​​​​<span style="line-height:normal">Soldat, Cornelia (2005), The Limits of Muscovite Autocracy. The relation between the Grand Prince and the boyars in the light of Iosif Volotskii’s ''Prosvetitel''’, in: Cahiers du monde russe 46, 2005/1, 265-276.</span>
*Hans-Joachim Torke (1978), Oligarchie in der Autokratie. Der Machtverfall der Bojarenduma im 17. Jahrhundert, in: Forschungen zur osteuropäischen Geschichte 24, 179–201.  
*​​​​​​​Ders.<span style="line-height:normal">&nbsp;(1995), Konzil, Reichsversammlung und Reichsrat: Zur Bedeutung der Begriffe „sobor“ und „sovet“ in der Smuta, in: Forschungen zur osteuropäischen Geschichte 50, 363‒373.</span>  
*Boris Uspenskij (1998), Car’ i patriarch. Charizma vlasti v Rossii. Vizantijskaja model’ i ee russkoe pereosmyslenie, Moskau.
*Stepan B. Veselovskij (1911), Akty podmoskovnych opolčenij i zemskogo sobora. 1611–1613 gg., Moskau.
*Aleksandr A. Zimin (1988), Formirovanie bojarskoj aristokratii v Rossii vo vtoroj polovine XV-pervoj treti XVI v., Moskau.  


== Publikationslisten ==
== Publikationslisten ==
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=== Veröffentlichungen ===
=== Veröffentlichungen ===


*<span style="line-height:150%">Martin Aust/Aleksej Miller/Ricarda Vulpius (2010) (edd.), Imperium inter pares. Rol’ transferov v istorii Rossijskoj imperii (1700–1917), Moskau (Imperium inter pares. Die Rolle von Transfers in der Geschiche des Russländischen Reiches).</span>
'''Herausgeberschaften'''
*<span style="line-height:150%">Ders. (2006), Vermessen und Abbilden des russländischen Raumes nach der kulturellen Revolution Peters des Großen, in: Lars Behrisch (ed.), Vermessen, Zählen, Berechnen. Die politische Ordnung des Raumes im 18. Jahrhundert, Frankfurt/M 2006 (Historische Politikforschung 6), 27–44.</span>
*<span style="line-height:150%">Ders. (2003), Adlige Landstreitigkeiten in Russland. Eine Studie zum Wandel der Nachbarschaftsverhältnisse 1676–1796, Phil. Diss. Wiesbaden (Forschungen zur osteuropäischen Geschichte 60).</span>
*<span style="line-height:150%">Ders. (2000), Die Landvermessung im Moskauer Reich zur Zeit der Regentschaft Sof’ja Alekseevnas (1682–1689), in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 48/1, 90–108.</span>
*<span lang="EN-US" style="line-height:150%">Dittmar Dahlmann (2019a), „Not much was eaten, but they were rowdy drinkers“. Reports by Foreigners on Receptions and Audiences at the Tsar’s Court in the 16th and 17th Centuries, in: Eva Orthmann/Anna Kollatz (edd.), The Ceremonial of Audience. Transcultural Approaches (Macht und Herrschaft 2), Göttingen, 63–91<span style="background:white"><span style="color:black">.</span></span></span>
*<span lang="EN-US" style="line-height:150%">Ders. (2007), Russia and Siberia from the End of the late 16th to the late 18th Centuries; Russland und Sibirien vom Ende des 16. bis zum Ende des 18. </span><span style="line-height:150%">Jahrhunderts, in: Brigitta Hauser-Schäublin (ed.), Siberia and Russian America: Culture and Art from the 1700s. The Asch Collection Göttingen; Sibirien und Russisch-Amerika: Kultur und Kunst des 18. Jahrhunderts. Die Sammlung von Asch Göttingen et al., 82–106.</span>
*<span style="line-height:150%">Ders./Diana Ordubadi (2019), </span><span style="line-height:150%">Die ‚Zeit der Wirren‘ und die Moskauer Selbstherrscher (1598–1613) aus russischer Perspektive und in zeitgenössischen ausländischen Berichten</span><span style="line-height:150%">, in: Matthias Becher (ed.), Transkulturelle Annäherungen an Phänomene von Macht und Herrschaft. Spannungsfelder und Geschlechterdimensionen (Macht und Herrschaft 11), Göttingen, 273–297.</span>
*<span style="line-height:150%">Ders./Diana Ordubadi (edd.) (2019), Die </span><span style="line-height:150%">autokratische Herrschaft im Moskauer Reich in der ‚Zeit der Wirren‘ 1598–1613 (Studien zu Macht und Herrschaft 2), Göttingen; darin: Ders., <span style="background:white"><span style="color:#222222">„Waß nun weitter darauß wirt werden eröfnet die Zeit“. Deutschsprachige Zeitzeugenberichte in der ‚Zeit der Wirren‘ (1598–1613)</span></span>, 13–55.</span>
*Diana Ordubadi (2019), Die Berufung zur Herrschaft 1598 und die Legitimation des Zaren Boris Godunov, in: Dittmar Dahlmann/Diana Ordubadi (edd.) (2019), Die autokratische Herrschaft im Moskauer Reich in der ‚Zeit der Wirren‘ 1598–1613, Göttingen, 179–197.
*<span style="line-height:150%">Dittmar Dahlmann (2004), Die Frauen des russischen Hochadels im 16. und 17. Jahrhundert. Der lange Weg aus der Isolation, in: DAMALS 36, Nr. 2, 2228.</span>


=== Tagungsteilnahmen ===
*<div><span style="font-size:small;"><span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;"><span style="line-height:normal">Dittmar Dahlmann/Diana Ordubadi (edd.) (2019), Die autokratische Herrschaft im Moskauer Reich in der ‚Zeit der Wirren‘ 1598-1613, Göttingen.</span></span></span></div> 
*<div><span style="font-size:small;"><span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;"><span style="line-height:115%">Diana Ordubadi/Dittmar Dahlmann (edd.) (2021), Die ‚Alleinherrschaft‘ der russischen Zaren in der ‚Zeit der Wirren‘ in transkultureller Perspektive,&nbsp;Göttingen.</span></span></span></div> 
*<div><span style="font-size:small;"><span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;"><span style="line-height:115%">Jan Bemmann/Dittmar Dahlmann/Detlef Taranczewski (edd.) (2021), Core, Periphery, Frontier - Spatial Patterns of Power, </span><span style="line-height:115%">Göttingen.</span></span></span>​​​​​​</div> 


&nbsp;
'''Aufsätze'''


=== Veranstaltungen (Kolloquien, ...) ===
*<div><span style="line-height:150%">Martin Aust (2000), Die Landvermessung im Moskauer Reich zur Zeit der Regentschaft Sof’ja Alekseevnas (1682–1689), in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 48/1, 90–108.</span></div> 
*<div>Martin Aust/Aleksej Miller/Ricarda Vulpius (2010) (edd.), Imperium inter pares. Rol’ transferov v istorii Rossijskoj imperii (1700 – 1917), Moskau [Imperium inter pares. Die Rolle von Transfers in der Geschichte des Russländischen Reiches].</div> 
*<div><span style="line-height:150%">Dittmar Dahlmann (2019), "Not much was eaten, but they were rowdy drinkers". Reports by Foreigners on Receptions and Audiences at the Tsar's Court in the 16th Century, in: Eva Orthmann/Anna Kollatz (edd.), The Ceremonial of Audience: Transcultural Perspectives on Pre-modern Representations of Power, Göttingen, 63-91.</span></div> 
*<div><span style="line-height:normal"><span style="font-family:">Dittmar Dahlmann/Diana Ordubadi (2019), Die ‚Zeit der Wirren‘ und die Moskauer Selbstherrscher (1598-1613) aus russischer Perspektive und in zeitgenössischen ausländischen Berichten, in: Matthias Becher (ed.), Transkulturelle Annäherungen an Phänomene von Macht und Herrschaft. Spannungsfelder und Geschlechterdimensionen, Göttingen, 273-297.</span></span></div> 
*<div><span style="line-height:normal"><span style="font-family:">Dittmar Dahlmann (2019), <span style="background:white">„Waß nun weitter darauß wirt werden eröfnet die Zeit“. Deutschsprachige Zeitzeugenberichte in der ‚Zeit der Wirren‘ (1598-1613)</span>, in: Dittmar Dahlmann/Diana Ordubadi (edd.), Die autokratische Herrschaft im Moskauer Reich in der ‚Zeit der Wirren‘ 1598-1613, Göttingen, 13-55.</span></span></div> 
*<div><span style="line-height:normal"><span style="font-family:">Dittmar Dahlmann/Diana Ordubadi (2021), Das Zentrum von der Peripherie aus kommentieren. Die Aufzeichnungen des Augsburger Juweliers Hans Georg Peyerle über die Hochzeit des ‚Falschen Dmitrij‘ in Moskau im Jahre 1606, in: Elke Brüggen (Hg.), Macht und Herrschaft als transkulturelle Phänomene. Texte - Bilder - Artefakte, Göttingen (in Druckvorbereitung).</span></span></div> 
*<div>Dittmar Dahlmann&nbsp;(2004), Die Frauen des russischen Hochadels im 16. und 17. Jahrhundert. Der lange Weg aus der Isolation, in: DAMALS 36, Nr. 2,&nbsp; 22–28.</div> 
*<div><span style="line-height:normal"><span style="font-family:">Diana Ordubadi (2019), Die Berufung zur Herrschaft 1598 und die Legitimation des Zaren Boris Godunov, in: Dittmar Dahlmann/Diana Ordubadi (edd.), Die autokratische Herrschaft im Moskauer Reich in der ‚Zeit der Wirren‘ 1598-1613, Göttingen, 179-197.</span></span></div> 
*<div><span style="line-height:normal"><span style="font-family:">Diana Ordubadi (2021),&nbsp;Die Hochzeit der ersten gekrönten russischen Zarin Marina <span style="background:white">Mniszech und die Rolle der Frauen in den Machtverhältnissen Moskowiens, </span>in: Diana Ordubadi/Dittmar Dahlmann (edd.), Die ‚Alleinherrschaft‘ der russischen Zaren in der ‚Zeit der Wirren‘ in transkultureller Perspektive,&nbsp;Göttingen, 328-355.</span></span></div> 
*<div><span style="line-height:normal"><span style="font-family:">Diana Ordubadi (2021),&nbsp;Das''&nbsp;''Berufungsverfahren von Michail Romanov im Vergleich zur Wahl von Boris Godunov<span style="background:white"><span style="color:#222222">,</span></span>in: Diana Ordubadi/Dittmar Dahlmann (edd.), Die ‚Alleinherrschaft‘ der russischen Zaren in der ‚Zeit der Wirren‘ in transkultureller Perspektive,&nbsp;Göttingen, 67-84.</span></span></div> 
*<div><span style="line-height:normal"><span style="font-family:">Diana Ordubadi (2021), <span style="background:white"><span style="color:#222222">‚Moskau als drittes Rom‘ und Konstantinopel: Das Verhältnis zweier christlich-orthodoxer Zentren im 16. Jahrhundert, in:</span></span>Jan Bemmann/Dittmar Dahlmann/Detlef Taranczewski <span style="background:white"><span style="color:#222222">(edd.),&nbsp;</span></span>Core, Periphery, Frontier – Spatial Patterns of Power, <span style="background:white"><span style="color:#222222">Göttingen, 123-138.</span></span></span></span></div> 
*<div><span style="font-size:small;"><span style="font-family:Arial,Helvetica,sans-serif;"><span style="line-height:115%">Diana Ordubadi (2018), Rezension: Ruslan G. Skrynnikov: Reign of Terror: Ivan IV.,</span><span lang="EN-US"><span style="line-height:115%">&nbsp;</span></span><span style="line-height:115%">Leiden, Boston, MA: Brill, 2015, in: Jahrbücher&nbsp;für Geschichte Osteuropas // jgo.e-reviews 8 (2018), 1.</span></span></span></div> 


*<span style="line-height:normal"><span style="text-autospace:none"><span style="font-size:10.0pt"><span style="font-family:">Workshop: „Smuta – ‚Zeit der Wirren‘ (1598–1613). Der Kampf um die Macht im Moskauer Reich am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit im Spiegel westlicher Russlandberichte“ mit Reinhard (17.11.16)</span></span></span></span>
=== Tagungsteilnahmen ===


== Spannungsfelder assoziierte TP's ==
*Internationaler SFB-Workshop des TP Orthmann: “The Ceremonial of Audience: Transcultural Perspectives on Pre-modern Representations of Power” June 16-17<sup>th</sup> 2017 mit Vortrag von Prof. Dr. Dahlmann “Ausländer im Zarenhof. Audienzen des Zaren in den Reisebeschreibungen des 16. und früheren 17. Jahrhunderts” (16.06.2017).
 
*SFB-Workshop: „Zentrum und Peripherie aus disziplinärer Sicht“ im Rahmen des Spannungsfeldtreffens C mit Vortrag von Dr. Diana Ordubadi „Zentrum und Peripherie: zur Bedeutung und Einordnung des Konzepts in der Osteuropäischen Geschichte“. (6.07.2017).
01­ TP Albert, 02 ­ TP Becher/Dohmen, 05 ­ TP Brüggen, 08 ­ TP Dumitrescu, 10 ­ TP Kellermann/Zacke, 11 ­ Klaus, 13 ­ TP Klaus, 14 ­ TP Orthmann, 16 ­ TP Schwermann, 19 ­ Taranczewski/Schley, 21 ­ TP Wolter-von dem Knesebeck, 22 ­ Stieldorf
*SFB-Workshop: „Herrschaftsübergänge und ihre Repräsentation“ im Rahmen des Spannungsfeldtreffens B mit Vortrag von Dr. Diana Ordubadi „Die Herrschaftsübergänge im Moskauer Reich in der ‚Zeit der Wirren‘.“ (12.10.2017).
 
*<span style="line-height:normal">Internationale SFB-Tagung: „Die Macht des Herrschers – personale und transpersonale Aspekte“ zu Spannungsfeld B des SFB 1167 „Personalität und Transpersonalität“ mit Vortrag von Dr. Cornelia Soldat (Cologne-Bonn Centre for Central and Eastern Europe, Universität zu Köln) „Primogenitur und Konsensherrschaft unter Vasilij III. und Ivan IV. in Moskau“ (23.11.2017 – 25.11.2017).</span>
== Aktuelle Forschung (Andere Projekte mit ähnlicher Forschung) ==
*Internationale SFB-Tagung: „Kritik am Herrscher – Möglichkeiten, Chancen, Methoden / Criticizing the Ruler – Possibilities, Chances, Methods“ zu Spannungsfeld D des SFB 1167 mit Vortrag von Prof. Dr. Maureen Perrie (University of Birmingham) „Holy Fools (iurodivye) as Critics of the Tsar in Early Modern Russia“ (12.04.2018 - 14.04.2018).
*Dies Academicus an der Universität Bonn WS 2019/2020 mit Vortrag von Dr. Diana Ordubadi und Prof. Dr. Dittmar Dahlmann „Innenansichten und Außenbetrachtungen: Die Kirchenspaltung und die Eliten im Moskauer Reich um die Mitte des 17. Jahrhunderts“ im Rahmen der Präsentation des SFB (4.12.2019)  


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== Linked Open Data (hilfreiche Webseiten/Links) ==
=== Veranstaltungen (Kolloquien, ...) ===


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*<span style="line-height:normal">Workshop: „Smuta – „Zeit der Wirren“ (1598-1613). Der Kampf um die Macht im Moskauer Reich am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit im Spiegel westlicher Russlandberichte“ mit Reinhard Frötschner, M.A. (IOS Regensburg) (17.11.2016).</span>
*<span style="line-height:normal">Internationaler Workshop: „Die Entwicklung der Autokratie im Moskauer/Russischen Reich“ mit Prof. Vladimir Klimenko (Moskau), Prof. Alexander Filyushkin (St. Petersburg), Prof. Adrian Selin (St. Petersburg) Prof. Maureen Perrie (Birmingham), Dr. Isaiah Gruber (Jerusalem), David Khunchukashvili, M.A. (München), Dr. Cornelia Soldat (Köln), Reinhard Frötschner, M.A. (Regensburg) (21.09.-22.09.2017).</span>
*<span style="line-height:normal">Workshop: „Die verschiedenen Facetten von Samozvanstvo, dem Phänomen der sog. Selbsternannten, und seine Bedeutung für Fragen der Legitimität" mit Daniela Mathuber, M.A. (Regensburg) (13.12.2017).</span>
*<span style="line-height:normal">Workshop „Macht und Ohnmacht der Eliten in Autokratien?“ mit Prof. Dr. Christoph Witzenrath (Universität Bonn, Center for Dependency and Slavery Studies), Christian Werner (SFB-TP Taranczewski), Beryl Büma (SFB-TP Morenz) (16.05.2019).</span>
*<span style="line-height:normal">Mitorganisation und Teilnahme an der internationalen SFB-Spannungsfeldtagung „Core, Periphery, Frontier – Spatial Patterns of Power“ in Bonn mit PD Dr. Detlev Taranczewski (Bonn), Jun.-Prof. Dr. Daniel Schley (Bonn), Prof. Dr. Stefan Breuer (Hamburg), Dr. Anna Flückiger (Basel), Prof. Dr. Christoph Ulf (Innsbruck), Dr. Diana Ordubadi (Bonn), Prof. Dr. Peter Schwieger (Bonn), Dr. Ishayuhu Landa (Jerusalem), Prof. Karl Friday (Athens), Prof. Satoru Kuroshima (Tokyo), Prof. Dr. Martin Büchsel (Frankfurt/Main), Christian Freigang (Berlin), Prof. Dr. Ludwig Morenz (Bonn) (28.03.-30.03.2019).</span>


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== Projekt ==


== Projekt ==
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=== Projektleitung ===
=== Projektleitung ===


[https://www.osteuropa.uni-bonn.de/mitarbeiter/prof.-dr.-dittmar-dahlmann Prof. Dr. Dittmar Dahlmann]
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<div class="grid-fd"><div class="mitarbeiter">
'''[https://www.osteuropa.uni-bonn.de/mitarbeiter/prof.-dr.-dittmar-dahlmann Prof. Dr. Dittmar Dahlmann]'''


Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn<br/> Institut für Geschichtswissenschaft<br/> Abteilung für Osteuropäische Geschichte<br/> Adenauerallee 4-6<br/> 53113 Bonn
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn<br/> Institut für Geschichtswissenschaft<br/> Abteilung für Osteuropäische Geschichte<br/> Adenauerallee 4-6<br/> 53113 Bonn
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[mailto:d.dahlmann@uni-bonn.de d.dahlmann[at]uni-bonn.de]
[mailto:d.dahlmann@uni-bonn.de d.dahlmann[at]uni-bonn.de]
 
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'''[https://www.osteuropa.uni-bonn.de/mitarbeiter/prof.-dr.-martin-aust Prof. Dr. Martin Aust]'''
 
[https://www.osteuropa.uni-bonn.de/mitarbeiter/prof.-dr.-martin-aust Prof. Dr. Martin Aust]


Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn<br/> Institut für Geschichtswissenschaft<br/> Abteilung für Osteuropäische Geschichte<br/> Adenauerallee 4-6<br/> 53113 Bonn
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn<br/> Institut für Geschichtswissenschaft<br/> Abteilung für Osteuropäische Geschichte<br/> Adenauerallee 4-6<br/> 53113 Bonn
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[mailto:martin.aust@uni-bonn.de martin.aust[at]uni-bonn.de]
[mailto:martin.aust@uni-bonn.de martin.aust[at]uni-bonn.de]
 
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=== Projektmitarbeit ===
=== Projektmitarbeit ===


[https://www.osteuropa.uni-bonn.de/mitarbeiter/dr.-diana-ordubadi Dr. Diana Ordubadi]&nbsp;(Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
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<div class="mitarbeiter">
'''[https://www.osteuropa.uni-bonn.de/mitarbeiter/dr.-diana-ordubadi Dr. Diana Ordubadi]''' (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)


Sonderforschungsbereich 1167 "Macht und Herrschaft"<br/> Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn<br/> Poppelsdorfer Allee 24<br/> 53115 Bonn
Sonderforschungsbereich 1167 "Macht und Herrschaft"<br/> Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn<br/> Poppelsdorfer Allee 24<br/> 53115 Bonn
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[mailto:dordubadi@uni-bonn.de dordubadi[at]uni-bonn.de]
[mailto:dordubadi@uni-bonn.de dordubadi[at]uni-bonn.de]
 
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<div class="HS-TPs">
== Spannungsfelder assoziierte TP's ==
<div class="grid"><div class="item-wrapper"><div class="item-header">[[Macht_und_Herrschaft_in_der_novellistischen_Weisheitsliteratur_Kastiliens_(1250–1350)|Macht und Herrschaft in der novellistischen Weisheitsliteratur Kastiliens (1250–1350)]]</div> <div class="item-body">Prof. Dr. Mechthild Albert, Romanistik</div> </div> <div class="item-wrapper"><div class="item-header">[[Consensus_und_fidelitas:_Personale_und_transpersonale_Elemente_königlicher_Macht_und_Herrschaft_im_ostfränkisch-deutschen_Reich|Consensus und fidelitas:<br/> Personale und transpersonale Elemente königlicher Macht und Herrschaft im ostfränkisch-deutschen Reich]]</div> <div class="item-body">Prof. Dr. Matthias Becher, Dr. Linda Dohmen</div> </div> <div class="item-wrapper"><div class="item-header">[[Kaiser_und_Könige._Macht_und_Herrschaft_im_Reflexionsmedium_deutschsprachiger_Literatur_des_Mittelalters|Kaiser und Könige.<br/> Macht und Herrschaft im Reflexionsmedium deutschsprachiger Literatur des Mittelalters]]</div> <div class="item-body">Prof. Dr. Elke Brüggen, Germanistische Mediävistik</div> </div> <div class="item-wrapper"><div class="item-header">[[Weibliches_Charisma._Figurationen_von_Macht_und_Herrschaft_in_England_und_Frankreich_(700–1500)|Weibliches Charisma.<br/> Figurationen von Macht und Herrschaft in England und Frankreich (700–1500)]]</div> <div class="item-body">Prof. Dr. Irina A. Dumitrescu</div> </div> <div class="item-wrapper"><div class="item-header">[[Publizistische_Zeitklagen:_Invertierte_Herrschaftsansprüche_in_deutschsprachigen_Texten_des_Spätmittelalters_und_der_Frühen_Neuzeit|Publizistische Zeitklagen:<br/> Invertierte Herrschaftsansprüche in deutschsprachigen Texten des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit]]</div> <div class="item-body">Apl. Prof. Dr. Karina Kellermann, Germanistische Mediävistik</div> </div> <div class="item-wrapper"><div class="item-header">[[Königsherrschaft_im_mittelalterlichen_Kaschmir,_dargestellt_nach_der_Rājataraṅgiṇī_des_Kalhaṇa|Königsherrschaft im mittelalterlichen Kaschmir, dargestellt nach der Rājataraṅgiṇī des Kalhaṇa]]</div> <div class="item-body">Prof. Dr. Konrad Klaus</div> </div> <div class="item-wrapper"><div class="item-header">[[Herrschaftsrepräsentation_und_Zeremoniell_am_Moghulhof|Herrschaftsrepräsentation und Zeremoniell am Moghulhof]]</div> <div class="item-body">Prof. Dr. Eva Orthmann</div> </div> <div class="item-wrapper"><div class="item-header">[[Herrschaftssicherung_durch_Konsensorientierung:_Die_Institutionalisierung_von_Kritik_in_China_von_der_Antike_bis_in_die_frühe_Kaiserzeit|Herrschaftssicherung durch Konsensorientierung:<br/> Die Institutionalisierung von Kritik in China von der Antike bis in die frühe Kaiserzeit]]</div> <div class="item-body">PD Dr. Christian Schwermann, Sinologie</div> </div> <div class="item-wrapper"><div class="item-header">[[Reproduktion_von_Eliten_im_japanischen_Mittelalter_durch_Delegierung_und_Aufspaltung_königlicher_Herrschaft|Reproduktion von Eliten im japanischen Mittelalter durch Delegierung und Aufspaltung königlicher Herrschaft]]</div> <div class="item-body">PD Dr. Detlev Taranczewski, Jun.-Prof. Dr. Daniel F. Schley</div> </div> <div class="item-wrapper"><div class="item-header">[[Der_König_als_Gast_–_Haus_und_Herrschaft_in_der_profanen_Wandmalerei|Der König als Gast – Haus und Herrschaft in der profanen Wandmalerei]]</div> <div class="item-body">Prof. Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck</div> </div> <div class="item-wrapper"><div class="item-header">[[Bilder_vom_König._Macht_und_Herrschaft_der_ostfränkisch-deutschen_Könige_im_Siegel-_und_Münzbild_(936–1250)|Bilder vom König.<br/> Macht und Herrschaft der ostfränkisch-deutschen Könige im Siegel- und Münzbild (936–1250)]]</div> <div class="item-body">Prof. Dr. Andrea Stieldorf</div> </div> </div> </div>
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== Aktuelle Forschung (Andere Projekte mit ähnlicher Forschung) ==


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== Linked Open Data (hilfreiche Webseiten/Links) ==


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*[http://rgada.info/poisk/index.php?Sk=30 http://rgada.info/poisk/index.php?Sk=30]&nbsp; - Findbücher des russischen Staatsarchivs der Alten Akte in Moskau (Rossijskij Gosudarstvennyj archiv drevnich aktov)


&nbsp;
*[https://www.rsl.ru/ https://www.rsl.ru/] - Russische Staatsbibliothek in Moskau (Rossijskaja Gosudarstvennaja biblioteka)


&nbsp;
*[http://nlr.ru/ http://nlr.ru/] - Russische Nationalbibliothek in St. Petersburg (Rossijskaja Nacional'naja biblioteka)


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Aktuelle Version vom 21. Juni 2021, 17:20 Uhr

07 – TP Dahlmann/Aust


Osteuropäische Geschichte

Am Anfang der offiziellen russischen Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts steht das Narrativ eines intelligenten, tapferen, in jeder Hinsicht hochwürdigen Herrschers von Gottes Gnaden (russ. pomazannik Božij) bzw. eines „gutherzigen Zaren-Väterchens“ (russ. car’-batjuška). Das vorliegende Projekt beschäftigt sich mit den historischen Ursprüngen einer solchen bedingungslosen Anerkennung der Legitimation der russischen Herrscherfamilie und ihrer autokratischen Regierungsweise, deren Begründung auf die sogenannte „Zeit der Wirren“ (smuta oder smutnoe vremja, 1598–1613) zurückgeht.

 

Abstract

Als Smuta wird in der russischen Geschichte eine Zeitspanne (1598–1613) zwischen dem Tod des letzten Zaren aus der Rjurikiden-Familie Fedor Ioannovič und der Berufung auf den Thron von Michail Fedorovič, dem Gründer der Romanov-Dynastie, bezeichnet. In der kurzen Periode von 15 Jahren erlebte Russland den Wechsel von vier Herrschern: Boris Godunov, Fedor Godunov, Pseudodemetrius und Vasilij Šujskij. Im Interesse seiner politischen Unantastbarkeit und rein körperlichen Unversehrtheit war jeder von ihnen in außerordentlichem Maße darum bemüht, nicht nur seine persönliche Position im staatlichen Gefüge mit Hilfe unterschiedlicher Strategien zu befestigen, sondern auch die Bedeutung des russischen Zarentums möglichst allumfassend zu gestalten und zur Stärkung seines alleinigen Herrschaftsanspruches beizutragen. Dabei untersucht das Projekt den langwierigen und komplizierten Prozess, wie aus der alleinigen Herrschaft der russischen Zaren eine legitimierte und uneingeschränkte Selbstherrschaft wurde. Das Augenmerk gilt dabei etwa auch der Rolle der Herrschergemahlinnen sowie insgesamt der Frage nach geschlechtsspezifischen Zuweisungen im Prozess der Herrschaftslegitimierung der russischen Zaren und speziell ihrer Regierungsweise. Besondere Aufmerksamkeit verdienen bei diesem Prozess überdies die Beziehungen der künftigen Herrscher zu den Wahlversammlungen, die das gesamte russische Volk repräsentieren sollten, aber vornehmlich aus den Vertretern der obersten Schichten – der Bojaren, Kirchenvertreter und des Dienstadels – bestanden. Der Titel des Projektes Samoderžcy i edinoderžavie (Selbstherrscher und Alleinherrschaft) greift den Unterschied zwischen der von den russischen Herrschern erstrebten Form ihrer Herrschaftsausübung und dem tatsächlichen Ausmaß ihrer Entscheidungskompetenz auf. Obwohl bereits Ivan IV. (der Schreckliche) in den offiziellen Urkunden seiner Zeit samoderžec (Selbstherrscher) genannt wurde, bezeichnet die russische Forschung die Herrschaftsform der russischen Zaren bis zum Beginn der Petrinischen Epoche im späten 17. Jahrhundert meist „nur“ als edinoderžavie (Alleinherrschaft). Letzterer Begriff bringt die Abhängigkeit der zarischen Stellung von der Meinung und den Bestrebungen der altrussischen Aristokratie, der Bojaren, zum Ausdruck. Das Bojarentum bildete im frühen Russland eine einflussreiche und starke Elite, über deren Willen die russischen Herrscher sich nicht hinwegsetzen konnten, dies jedoch unter anderem durch die Formierung des Dienstadels und mit Unterstützung des Klerus zu ändern suchten. Um sich über die Bojaren zu erheben, bedurfte es einer entsprechenden Begründung mit sakralem Charakter; dies konnte nur durch den „Willen Gottes und des Volkes“ gewährleistet werden. Beides sollte im Rahmen der Berufungsverfahren der Herrscher („prizvanie na carstvo“) bei den entsprechenden Kandidaten nachgewiesen werden.

 

 

Ergebnisse - was wurde erreicht?

Bisher beschäftigte sich das Teilprojekt 07 mit dem Phänomen und der Begründung der Selbstherrschaft der russischen Zaren unter besonderer Berücksichtigung der Herrscherwahlverfahren von Boris Godunov und Michail Romanov zu Beginn und am Ende der sog. ‚Zeit der Wirren‘. Das spezifische Wesen der russischen Autokratie wurde bisher nur sporadisch in der internationalen Forschung und in einzelnen Aspekten lediglich aus rein nationaler russischer Sicht untersucht. Die Untersuchung des Wandels und der stetigen Erweiterung der zentralistischen Alleinherrschaftsansprüche der russischen Zaren mit dem Ziel der Etablierung einer beinahe absolutistischen Macht des Staatsoberhaupts leistete einen direkten Beitrag zum Gesamtertrag des SFB. Am Beispiel von Moskowien wurden die Erlangung und der Ausbau der politischen ‚Macht‘ „als Fähigkeit zum Handeln“ nach der Definition von Anthony Giddens als Grundbedingung für sichere ‚Herrschaft‘ präsentiert. Somit entsteht das Konzept der ‚Macht‘, die als Baustein der Staatlichkeit in der Vormoderne gedeutet werden kann. 

Das TP 07 förderte den interdisziplinären Diskurs innerhalb des SFB in Form der Erstellung des Projektbandes ‚Die ‚Alleinherrschaft‘ der russischen Zaren in der ‚Zeit der Wirren‘ in transkultureller Perspektive‘. Die Publikation ist so strukturiert, dass zu allen grundlegenden Aspekten der TP 07-Forschung ein Pendant oder ein Kommentar aus anderen SFB-Projekten geboten wird. Um das ideelle Konstrukt der russischen Selbstherrschaft zu Beginn des 17. Jahrhunderts im transkulturellen Kontext und aus mehreren Perspektiven zu untersuchen, setzte das TP 07 darauf, jeden Forschungsschwerpunkt sowohl aus der innerstaatlichen als auch aus der äußeren (außenpolitischen und ausländischen) Perspektive zu analysieren. So wurde auch im Beitrag des TP 07 zur SFB-Ringvorlesung und dem daraus entstandenen und durch Matthias Becher herausgegebenen SFB-Sammelband "Transkulturelle Annäherungen an Phänomene von Macht und Herrschaft. Spannungsfelder und Geschlechterdimensionen" vorgegangen. Durch die Vernetzung mit einzelnen SFB-Teilprojekten konnte ein Beitrag zur mentalitätsgeschichtlichen Wahrnehmung der ‚uneingeschränkten Macht‘ eines Herrschers in einem transkulturell geprägten moskowitischen Staatsraum unter Berücksichtigung der historischen Analogien sowohl in Westeuropa als auch in Asien geleistet werden.

Als Grundlage des interdisziplinären Diskurses widmet sich der Projektband zuerst dem Phänomen der autokratischen Herrschaftsmodelle und ihrer Machtinstrumente. Dabei werden die Interpretationen des griechischen Modells der ‚Autokratie‘ im Kontext des moskowitischen und japanischen Kulturkreises in ihrer jeweiligen praktischen Umsetzung beispielhaft angeschaut. Die Unmöglichkeit einer direkten Übertragung eines griechischen Modells auf andere Kulturräume wurde dabei schnell bestätigt. Allerdings kann, ausgehend vom griechischen Begriff, sowohl für den russischen als auch den japanischen Fall unter anderem eine klare terminologische Trennung zwischen ‚Autokratie‘ und ‚Tyrannei‘ postuliert werden, was in der modernen Forschung bisher oft verwischt wurde.Der Einfluss der Eliten auf die Gestaltung der Herrscherwahlverfahren, die Thronbesetzungen sowie die Formen der Herrschaftsausübung werden anschließend im zweiten Kapitel an exemplarischen Beispielen aus Moskowien, Kaschmir (TP Klaus) und Japan (TP Taranczewski) multiperspektivisch untersucht. Nachdem die Figur des Herrschers im Mittelpunkt der Betrachtung gestanden hat, stellte sich schnell heraus, dass das etablierte autokratische Modell der russischen Selbstherrschaft ohne Berücksichtigung der moskowitischen Eliten nicht gründlich genug erfasst werden kann. Der dritte Abschnitt zur Bedeutung der religiösen Ideen für ‚Macht‘ und ‚Herrschaft‘ stellt die Vorstellung über das Dritte Rom in den Fokus. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Bedeutung der ‚heiligen Städte‘ als Legitimationssymbole der Zarenmacht gewidmet. Die Darstellungen zur Idee über das byzantinische Erbe der Moskauer Selbstherrscher werden durch die Analyse aus der Alten Geschichte (TP Vössing) zu Kaiser Konstantin und seinem ‚Zweiten Rom‘ vertieft. Erweitert wird der Blick auf die Rolle der Kirche als Staatsinstrument durch den Beitrag über die russischen Klöster des 17. Jahrhunderts als Räume der Sozialdisziplinierung. Um die Machtbehauptungen in einer politisch-sozialen Krisensituation geht es anschließend im vierten Kapitel, wobei das sog. Phänomen der ‚Selbsternannten‘ (russ.: samozvanstvo) in Moskowien in den Fokus genommen wird. Das Verhältnis von jungen, ehrgeizigen Thronanwärtern zu ihren einflussreichen Ratgebern oder auch Konkurrenten werden am russischen und kastilischen Beispiel in Zusammenarbeit mit dem TP Albert erläutert.Im fünften Kapitel wird auf die Rolle der Frauen und die Formen ihrer Teilhabe an der ‚Herrschaft‘ eingegangen. Dabei wird die Figur der in Polen liberal erzogenen, der ersten gekrönten russischen Zarin Marina Mniszech in Konstrast zum politischen System des patriarchalischen Moskowiens gesetzt. Abgerundet wird das Kapitel mit einem Beitrag aus der Mediävistik (TP Becher/Dohmen) über die Königinnen als Intervenientinnen in ostfränkischen Herrscherurkunden.

Auf der SFB-externen Ebene wurde die internationale Zusammenarbeit mit Kolleg*innen aus den Bereichen der Geschichtswissenschaft, der Slavistik und der Klimatologie aus Großbritannien, Israel, Russland und Deutschland schon im September 2017 im Rahmen des TP 07-Workshops ‚Die Entwicklung der Autokratie im Moskauer/Russischen Reich‘ intensiviert. Die Ergebnisse dieses seitdem kontinuierlich verlaufenden Austausches wurden im Sammelband  "Die autokratische Herrschaft im Moskauer Reich in der ‚Zeit der Wirren‘ 1598-1613" (erschienen 2019) zur o. g. Tagung  festgehalten. Hierbei wurde auch die Kooperation mit dem TP 16 Schwermann innerhalb des SFB initiiert. Durch das Hinzuziehen der sinologischen Expertise wurde der komparative Aspekt bei den Studien über die Konzentrierung einer uneingeschränkten Macht in den Händen eines Herrschers im interdisziplinären Kontext berücksichtigt und die Auseinandersetzung mit dem Wesen der Autokratie im antiken China im Rahmen des TP 16 Schwermann angestoßen. Der Band untersucht darüber hinaus die ‚Zeit der Wirren‘ nicht nur aus geisteswissenschaftlicher, sondern auch aus klimatologischer Sicht, um auch geosphärische Faktoren und ihre Auswirkungen auf gesellschaftliche Prozesse zu erfassen, in diesem Fall, den Höhepunkt der sog. ‚kleinen Eiszeit‘, die durch schlechte Ernten und Pestepidemien auch eine tiefe politische Krise im Lande förderte. Das Buch fokussiert unter anderem auf die Figur des ersten russischen Zaren Ivan IV., denn das Selbstverständnis der russischen Zaren als Selbstherrscher von Gottes Gnaden geht auf seine theosophischen Überlegungen über das Wesen der Staatsmacht zurück. Entgegengesetzt wird diese Selbstwahrnehmung Ivans des Schrecklichen seiner Darstellung als eines blutigen Tyrannen in deutschsprachigen Flugschriften aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Zudem sind drei miteinander korrespondierende Aufsätze der Frage nach unterschiedlichen Legitimationsstrategien der russischen Selbstherrscher gewidmet, die sich in der ‚Zeit der Wirren‘ vor allem zwischen den Prinzipien der altrussischen Traditionsordnung der Starina und der Auswahl zur Herrschaft bewegten.

Die Archivarbeiten zu dem TP 07 in Moskau, St. Petersburg und in Wolfenbüttel konnten ertragreich abgeschlossen werden. Die Projektmitarbeiterin Diana Ordubadi absolvierte drei mehrwöchige Forschungsaufenthalte in Russland: im Archiv der alten Akten und in der russischen Staatsbibliothek in Moskau sowie in der russischen Nationalbibliothek in St. Petersburg. Dabei fand, kopierte und wertete sie umfangreiches Quellenmaterial aus. Das Ganze bot eine solide Quellengrundlage für eine vertiefte Erforschung des Phänomens der russischen Selbstherrschaft sowie der Instrumente der Herrschaftslegitimierung in Russland. Die Struktur und Arbeitsweise der Landesversammlungen, die die neuen Herrscher auswählten und auf den Thron brachten, wurde rekonstruiert, wobei die Rolle der im Zentrum sitzenden Eliten klar hervorgehoben werden konnte. Darüber hinaus konnte der Forschungsstand über die politische Bedeutung der ersten russischen, offiziell als solche gekrönten Zarin Marina vertieft werden.

Der Projektleiter Dittmar Dahlmann befasste sich unter anderem intensiv mit der ausländischen Wahrnehmung Moskowiens sowie der russischen Selbstherrscher anhand der Manuskripte zweier deutschsprachiger Zeitzeugen Conrad Bussow, einem Söldner aus dem niedersächsischen Raum, und Hans Georg Peyerle, einem Juwelier aus Augsburg , die sich zur ‚Zeit der Wirren‘ in Moskowien aufhielten und Aufzeichnungen über die Macht- und Herrschaftsstrukturen hinterließen. Aufschlussreich waren in diesem Kontext etwa die Beobachtungen über die Ausübung von Macht durch den russischen Zaren, die Peyerle mit den in Polen und im westlichen Europa üblichen Praktiken kontrastiert. Interessant sind auch seine Feststellungen über Techniken der Repräsentation durch besonders kostbares Geschirr. Vergleichend widmete sich der Projektleiter unter anderem den zeremoniellen Aspekten der Machtdemonstrationen der Moskauer Zaren, was auf der ergiebigen Kooperation mit dem TP 14 Orthmann basierte.

Durch sorgfältige Auswertung der bisherigen Literatur und der Quellen in Wolfenbüttel konnte der Projektleiter feststellen, dass die bisherigen Texteditionen zu Bussow und Peyerle in hohem Maße fehlerhaft sind. Solche Texte wie die von Conrad Bussow oder Hans Georg Peyerle bieten im Gegensatz zu russischen, stark kanonisierten Darstellungen der Zeit lebendige Einblicke in das Alltagsleben des Moskauer Kremls oder in die sich verbreitenden Gerüchte über die Machtinhaber unter dem einfachen russischen Volk in der russischen Hauptstadt. Darüber hinaus fokussierte sich der Projektleiter auch auf die Figur des Lžedmitrij (Pseudodemetrius) in der zeitgenössischen Wahrnehmung im Westen sowie in der deutschsprachigen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts. Dieser Aspekt konnte in enger Zusammenarbeit mit dem TP 01 Albert über ‚junge Thronfolger und alte Ratgeber‘ auch aus literaturwissenschaftlicher Sicht vergleichend vertieft werden.

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit wurde SFB-intern innerhalb der Spannungsfelder B und C sowie auf der ITW-Ebene intensiviert. Durch regelmäßige Beteiligung an der ITW ‚Die Frau(en) des Herrschers‘ steuerte das TP 07 historische Beispiele für die Formen der weiblichen Macht am russischen Hofe als Projektionsfläche für die innerhalb der ITW besprochenen transkulturellen Aspekte der Gender-Studies bei. Im Rahmen der durch das TP 07 initiierten ITW ‚Autokratien – Legitimation und Partizipation‘, die als eine offene Austauschplattform gegründet wurde, wurden die besonderen Formen der Machtverhältnisse zwischen autoritären Herrschern und ihren Herrschaftseliten im offenen Format diskutiert. Der ITW ging es vor allem um die Vereinheitlichung der disziplinspezifischen Definitionen von Autokratie und ihren vormodernen Ausprägungen. Die Ergebnisse der ITW-Arbeit wurden im Rahmen des ITW-Workshops ‚Macht und Ohnmacht der Eliten in Autokratien?‘ im Mai 2019 (mit Beiträgen aus TP 07, TP 19 Taranczewski/Schley und TP 13 Morenz) gebündelt.

Durch eigene Untersuchungen und Präsentationen bei den internen Spannungsfeldtreffen B gliederte sich das TP 07 harmonisch in die interdisziplinäre Forschung zu Personalität und Transpersonalität ein, zumal an mehreren Herrschaftsübergängen in Moskowien gezeigt werden konnte, dass die Transpersonalität zu den grundlegenden Merkmalen des Moskauer Herrscheramtes im mittelalterlichen russischen Verständnis gehörte. Methodisch lässt sich das anhand der russisch-orthodoxen Vorstellung über die doppelte Natur eines Herrschers (analog zu „Zwei Körper des Königs“ nach Kantorowicz), nämlich die sterbliche und unsterbliche Natur zugleich (angelehnt an die oströmische Agapetos-Lehre), untersuchen und bietet auf diese Weise ideale Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Teilprojekten innerhalb des Spannungsfelds B.

Zum Tätigkeitsbereich des Spannungsfelds C steuerte das TP einen methodischen Beitrag mit der Präsentation ‚Zentrum und Peripherie: zur Bedeutung und Einordnung des Konzepts in der Osteuropäischen Geschichte‘ bei, was die gemeinsame Suche nach transdisziplinärer Anwendung des Zentrum-Peripherie-Modells unter den Spannungsfeldmitgliedern ankurbelte. Das TP 07 lieferte unter anderem einen Beitrag zu einem SFB-Spannungsfeldreader zum Umgang mit den Quellen innerhalb des TP 07 im Hinblick auf Zentrum und Peripherie. Zusammen mit dem TP 03 Bemmann und dem TP 19 Taranczewski/Schley übernahm zudem das TP 07-Team die Mitorganisation der Spannungsfeldtagung C ‚Core, Periphery, Frontier – Spatial Patterns of Power‘ im März 2019. Eigene Forschungen wurden bei der Tagung mit dem Vortrag der TP 07-Mitarbeiterin ‚‚Moskau als Drittes Rom‘ und Konstantinopel: Das Verhältnis zweier christlich-orthodoxer Zentren im 16. Jahrhundert‘ präsentiert. Somit bot die über die staatlichen Grenzen hinweg wirkende Lehre über das Dritte Rom eine wichtige Verknüpfung mit anderen Teilprojekten und veranschaulichte einen stetigen historischen Wandel der Vorstellungen über Zentrum-Peripherie-Räume, die stets nur als mentale Konstrukte innerhalb der jeweiligen Kulturkreise und nicht als geografische Kategorien zu verstehen sind.

Inhaltlich und methodisch gliedert sich das Projekt außerdem in den TRA 5-Bereich der Universität Bonn harmonisch ein. Bereits mit dem Ansatz einer gezielten Überwindung der eurozentrischen Betrachtungsweise der russischen Selbstherrschaft und der transkulturellen Berücksichtigung der Gegebenheiten eines multiethnischen Staates kann es seine Expertise in die TRA 5 „Vergangene Welten – zeitgenössische Fragen. Kulturen in Zeit und Raum. Kommunikation und Heritage in transdisziplinärer Betrachtung“ gewinnbringend einfließen lassen. Als Vielvölkerreich stellt Russland nämlich einen einzigartigen historischen Raum dar, auf dem ein intensiver Kulturtransfer zwischen Ost und West jahrhundertelang sowohl auf der politischen als auch gesellschaftlichen und der geistes- und ideengeschichtlichen Ebene verlief. Somit übernahm das Moskauer Reich nicht nur eine forschungsrelevante Brückenfunktion in der Kommunikation zwischen Orient und Okzident, sondern vereinte in seinem Staatsmodell verschiedenste Traditionselemente aus Byzanz, Westeuropa und dem Osten. Die Untersuchung solcher Prozesse von transkulturellen Verflechtungen trägt einerseits zur vielseitigen Erfassung des eklektischen Macht- und Herrschaftsmodells in Moskowien bei, eröffnet aber andererseits eine fruchtbare Projektionsfläche für die aktuellen transdisziplinären Diskurse zum Heritage-Konzeptim weitesten Sinne auf der Ebene der Globalgeschichte.

 

Forschungsdaten - wo sind sie zu finden?

Siehe dazu die Abschnitte "Ergebnisse - was wurde erreicht?" und "Veröffentlichungen"

 

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Publikationslisten

Veröffentlichungen

Herausgeberschaften

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  • Diana Ordubadi/Dittmar Dahlmann (edd.) (2021), Die ‚Alleinherrschaft‘ der russischen Zaren in der ‚Zeit der Wirren‘ in transkultureller Perspektive, Göttingen.
  • Jan Bemmann/Dittmar Dahlmann/Detlef Taranczewski (edd.) (2021), Core, Periphery, Frontier - Spatial Patterns of Power, Göttingen.​​​​​​

Aufsätze

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  • Dittmar Dahlmann (2019), "Not much was eaten, but they were rowdy drinkers". Reports by Foreigners on Receptions and Audiences at the Tsar's Court in the 16th Century, in: Eva Orthmann/Anna Kollatz (edd.), The Ceremonial of Audience: Transcultural Perspectives on Pre-modern Representations of Power, Göttingen, 63-91.
  • Dittmar Dahlmann/Diana Ordubadi (2019), Die ‚Zeit der Wirren‘ und die Moskauer Selbstherrscher (1598-1613) aus russischer Perspektive und in zeitgenössischen ausländischen Berichten, in: Matthias Becher (ed.), Transkulturelle Annäherungen an Phänomene von Macht und Herrschaft. Spannungsfelder und Geschlechterdimensionen, Göttingen, 273-297.
  • Dittmar Dahlmann (2019), „Waß nun weitter darauß wirt werden eröfnet die Zeit“. Deutschsprachige Zeitzeugenberichte in der ‚Zeit der Wirren‘ (1598-1613), in: Dittmar Dahlmann/Diana Ordubadi (edd.), Die autokratische Herrschaft im Moskauer Reich in der ‚Zeit der Wirren‘ 1598-1613, Göttingen, 13-55.
  • Dittmar Dahlmann/Diana Ordubadi (2021), Das Zentrum von der Peripherie aus kommentieren. Die Aufzeichnungen des Augsburger Juweliers Hans Georg Peyerle über die Hochzeit des ‚Falschen Dmitrij‘ in Moskau im Jahre 1606, in: Elke Brüggen (Hg.), Macht und Herrschaft als transkulturelle Phänomene. Texte - Bilder - Artefakte, Göttingen (in Druckvorbereitung).
  • Dittmar Dahlmann (2004), Die Frauen des russischen Hochadels im 16. und 17. Jahrhundert. Der lange Weg aus der Isolation, in: DAMALS 36, Nr. 2,  22–28.
  • Diana Ordubadi (2019), Die Berufung zur Herrschaft 1598 und die Legitimation des Zaren Boris Godunov, in: Dittmar Dahlmann/Diana Ordubadi (edd.), Die autokratische Herrschaft im Moskauer Reich in der ‚Zeit der Wirren‘ 1598-1613, Göttingen, 179-197.
  • Diana Ordubadi (2021), Die Hochzeit der ersten gekrönten russischen Zarin Marina Mniszech und die Rolle der Frauen in den Machtverhältnissen Moskowiens, in: Diana Ordubadi/Dittmar Dahlmann (edd.), Die ‚Alleinherrschaft‘ der russischen Zaren in der ‚Zeit der Wirren‘ in transkultureller Perspektive, Göttingen, 328-355.
  • Diana Ordubadi (2021), Das Berufungsverfahren von Michail Romanov im Vergleich zur Wahl von Boris Godunov,in: Diana Ordubadi/Dittmar Dahlmann (edd.), Die ‚Alleinherrschaft‘ der russischen Zaren in der ‚Zeit der Wirren‘ in transkultureller Perspektive, Göttingen, 67-84.
  • Diana Ordubadi (2021), ‚Moskau als drittes Rom‘ und Konstantinopel: Das Verhältnis zweier christlich-orthodoxer Zentren im 16. Jahrhundert, in:Jan Bemmann/Dittmar Dahlmann/Detlef Taranczewski (edd.), Core, Periphery, Frontier – Spatial Patterns of Power, Göttingen, 123-138.
  • Diana Ordubadi (2018), Rezension: Ruslan G. Skrynnikov: Reign of Terror: Ivan IV., Leiden, Boston, MA: Brill, 2015, in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas // jgo.e-reviews 8 (2018), 1.

Tagungsteilnahmen

  • Internationaler SFB-Workshop des TP Orthmann: “The Ceremonial of Audience: Transcultural Perspectives on Pre-modern Representations of Power” June 16-17th 2017 mit Vortrag von Prof. Dr. Dahlmann “Ausländer im Zarenhof. Audienzen des Zaren in den Reisebeschreibungen des 16. und früheren 17. Jahrhunderts” (16.06.2017).
  • SFB-Workshop: „Zentrum und Peripherie aus disziplinärer Sicht“ im Rahmen des Spannungsfeldtreffens C mit Vortrag von Dr. Diana Ordubadi „Zentrum und Peripherie: zur Bedeutung und Einordnung des Konzepts in der Osteuropäischen Geschichte“. (6.07.2017).
  • SFB-Workshop: „Herrschaftsübergänge und ihre Repräsentation“ im Rahmen des Spannungsfeldtreffens B mit Vortrag von Dr. Diana Ordubadi „Die Herrschaftsübergänge im Moskauer Reich in der ‚Zeit der Wirren‘.“ (12.10.2017).
  • Internationale SFB-Tagung: „Die Macht des Herrschers – personale und transpersonale Aspekte“ zu Spannungsfeld B des SFB 1167 „Personalität und Transpersonalität“ mit Vortrag von Dr. Cornelia Soldat (Cologne-Bonn Centre for Central and Eastern Europe, Universität zu Köln) „Primogenitur und Konsensherrschaft unter Vasilij III. und Ivan IV. in Moskau“ (23.11.2017 – 25.11.2017).
  • Internationale SFB-Tagung: „Kritik am Herrscher – Möglichkeiten, Chancen, Methoden / Criticizing the Ruler – Possibilities, Chances, Methods“ zu Spannungsfeld D des SFB 1167 mit Vortrag von Prof. Dr. Maureen Perrie (University of Birmingham) „Holy Fools (iurodivye) as Critics of the Tsar in Early Modern Russia“ (12.04.2018 - 14.04.2018).
  • Dies Academicus an der Universität Bonn WS 2019/2020 mit Vortrag von Dr. Diana Ordubadi und Prof. Dr. Dittmar Dahlmann „Innenansichten und Außenbetrachtungen: Die Kirchenspaltung und die Eliten im Moskauer Reich um die Mitte des 17. Jahrhunderts“ im Rahmen der Präsentation des SFB (4.12.2019)

 

Veranstaltungen (Kolloquien, ...)

  • Workshop: „Smuta – „Zeit der Wirren“ (1598-1613). Der Kampf um die Macht im Moskauer Reich am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit im Spiegel westlicher Russlandberichte“ mit Reinhard Frötschner, M.A. (IOS Regensburg) (17.11.2016).
  • Internationaler Workshop: „Die Entwicklung der Autokratie im Moskauer/Russischen Reich“ mit Prof. Vladimir Klimenko (Moskau), Prof. Alexander Filyushkin (St. Petersburg), Prof. Adrian Selin (St. Petersburg) Prof. Maureen Perrie (Birmingham), Dr. Isaiah Gruber (Jerusalem), David Khunchukashvili, M.A. (München), Dr. Cornelia Soldat (Köln), Reinhard Frötschner, M.A. (Regensburg) (21.09.-22.09.2017).
  • Workshop: „Die verschiedenen Facetten von Samozvanstvo, dem Phänomen der sog. Selbsternannten, und seine Bedeutung für Fragen der Legitimität" mit Daniela Mathuber, M.A. (Regensburg) (13.12.2017).
  • Workshop „Macht und Ohnmacht der Eliten in Autokratien?“ mit Prof. Dr. Christoph Witzenrath (Universität Bonn, Center for Dependency and Slavery Studies), Christian Werner (SFB-TP Taranczewski), Beryl Büma (SFB-TP Morenz) (16.05.2019).
  • Mitorganisation und Teilnahme an der internationalen SFB-Spannungsfeldtagung „Core, Periphery, Frontier – Spatial Patterns of Power“ in Bonn mit PD Dr. Detlev Taranczewski (Bonn), Jun.-Prof. Dr. Daniel Schley (Bonn), Prof. Dr. Stefan Breuer (Hamburg), Dr. Anna Flückiger (Basel), Prof. Dr. Christoph Ulf (Innsbruck), Dr. Diana Ordubadi (Bonn), Prof. Dr. Peter Schwieger (Bonn), Dr. Ishayuhu Landa (Jerusalem), Prof. Karl Friday (Athens), Prof. Satoru Kuroshima (Tokyo), Prof. Dr. Martin Büchsel (Frankfurt/Main), Christian Freigang (Berlin), Prof. Dr. Ludwig Morenz (Bonn) (28.03.-30.03.2019).

 

Projekt

Projektleitung


Prof. Dr. Dittmar Dahlmann

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Institut für Geschichtswissenschaft
Abteilung für Osteuropäische Geschichte
Adenauerallee 4-6
53113 Bonn

+49-(0)228-737272

d.dahlmann[atuni-bonn.de]

Prof. Dr. Martin Aust

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Institut für Geschichtswissenschaft
Abteilung für Osteuropäische Geschichte
Adenauerallee 4-6
53113 Bonn

+49-(0)228-739304

martin.aust[atuni-bonn.de]

 

 

Projektmitarbeit


Dr. Diana Ordubadi (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)

Sonderforschungsbereich 1167 "Macht und Herrschaft"
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Poppelsdorfer Allee 24
53115 Bonn

+49-(0)228-7354468

dordubadi[atuni-bonn.de]

 

Spannungsfelder assoziierte TP's

 

Aktuelle Forschung (Andere Projekte mit ähnlicher Forschung)

 

 

Linked Open Data (hilfreiche Webseiten/Links)

  • https://www.rsl.ru/ - Russische Staatsbibliothek in Moskau (Rossijskaja Gosudarstvennaja biblioteka)
  • http://nlr.ru/ - Russische Nationalbibliothek in St. Petersburg (Rossijskaja Nacional'naja biblioteka)